Tommy137
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Mondbasis und bemannter Marsflug
09.01.2004 um 16:33Link: onkarriere.t-online.de (extern) (Archiv-Version vom 11.01.2004)
Bush will Mondstation und bemannten Marsflug
George W. Bush macht Ernst mit seinen ehrgeizigen Weltraum-Plänen. In der kommenden Woche wird der US-Präsident Regierungskreisen zufolge den Aufbau einer Mondbasis und einen bemannten Flug zum Mars ankündigen. Er plane einen "Kennedy-Moment", wie der legendäre Vorgänger, der 1961 die erste Mondlandung versprach.
Massive Ausweitung der bemannten Raumfahrt
Die Gerüchte, die seit Monaten in Washington kursieren, sind anscheinend zutreffend: US-Präsident George W. Bush will nach Berichten amerikanischer Medien eine massive Ausweitung der bemannten Raumfahrt verkünden. Die Initiative soll nicht nur eine Rückkehr zum Mond und den Aufbau einer permanenten Forschungsbasis auf dem Erdtrabanten beinhalten, sondern auch einen bemannten Flug zum Mars. Die Forschungsstation soll den Berichten zufolge innerhalb der nächsten zehn Jahre entstehen. Der US-Sender CNN meldete dagegen, die Nasa plane die Mondmission für das Jahr 2018.
Konsequenzen aus "Columbia"-Absturz
Bush-Sprecher Scott McClellan bestätigte, dass der Präsident Mitte nächster Woche eine programmatische Rede zum Raumfahrtprogramm halten werde. Darin werde Bush die Konsequenzen aus der Untersuchung zum Absturz der Raumfähre "Columbia" ausführen. Ursprünglich war die Grundsatzrede zur Raumfahrt schon zum 100. Jahrestag des Pionierflugs der Gebrüder Wright erwartet worden. Bush hatte zu diesem Anlass im Dezember jedoch lediglich erklärt, dass die USA weiter eine führende Stellung in der Luftfahrt einnehmen würden.
"Kennedy-Moment" im Wahljahr
Die ehrgeizigen Ziele sollen neuen Schwung in das amerikanische Raumfahrtprogramm bringen, dessen Zukunft nach der "Columbia"-Katastrophe im Februar vergangenen Jahres ungewiss schien. Zugleich will der Präsident seinen Wahlkampf in diesem Jahr mit einem zukunftsträchtigen Thema besetzen, das breite Unterstützung in der Öffentlichkeit findet.
"Großes nationales Ziel "
Bush werde "die Menschen emotional um ein großes nationales Ziel scharen", sagte ein Berater des Präsidenten der "Washington Post". Ein anderer Regierungsbeamter sagte der Zeitung, Bush plane einen "Kennedy-Moment". Präsident John F. Kennedy hatte 1961 die amerikanische Öffentlichkeit mit der Ankündigung einer bemannten Reise zum Mond innerhalb eines Jahrzehnts hinter sich gebracht.
Kosten und Finanzierung unklar
Völlig unklar ist allerdings die Finanzierung des Mammut-Projekts. Bush werde die Regierung anweisen, unverzüglich mit den Vorbereitungen für den Aufbau der Mondstation zu beginnen, berichtete die "Washington Post". Das erklärte Ziel sei, damit einen bemannten Flug zum Mars zu ermöglichen. Angaben über die Kosten aber gebe es nicht.
Zweifel an Finanzierbarkeit
Der Jahresetat der Nasa liegt derzeit bei 15 Milliarden Dollar. Als Präsident George Bush, der Vater des jetzigen Amtsinhabers, 1989 Pläne für die Rückkehr zum Mond und einen Flug zum Mars vorstellte, bezifferte die Nasa die Kosten auf rund 400 Milliarden Dollar - woraufhin Bush den Plan fallen ließ.
Kontroverse in der Regierung
Selbst die Befürworter der Weltraum-Initiative innerhalb der Regierung seien deshalb der Meinung, dass das Projekt dem US-Kongress nur schwierig zu verkaufen sein dürfte: Die Kosten seien ebenso gewaltig wie das derzeitige Haushaltsdefizit der USA - gegenwärtig rund 500 Milliarden Dollar. Entsprechend kontrovers ist das Thema in der Regierung. Einer von Bushs Beratern spottete gegenüber der "Washington Post" über die "Mission zum Pluto", die seiner Meinung nach "verrückt" sei: "Es kostet viel Geld, und wir haben kein Geld. Dieser Plan lässt Bushs Worte über fiskalische Zurückhaltung wie eine Täuschung aussehen."
Erst in 30 Jahren
Mancher Wissenschaftler sieht das ähnlich. "Das einzig Gute an den Kosten einer Siedlung auf dem Mond ist, dass sie die Internationale Raumstation ISS billig werden aussehen lassen", lautete der lakonische Kommentar von Physik-Nobelpreisträger Douglas Osherhoff, der an der Aufklärung der "Columbia"-Katastrophe beteiligt war. "Ich glaube, dass wir noch 30 Jahre von einer Reise zum Mars entfernt sind."
"Bescheidene Investition"
Nasa-Experten sind naturgemäß anderer Meinung. "Man kann die bereits existierende Infrastruktur nutzen und mit einer bescheidenen Investition innerhalb von fünf bis zehn Jahren zum Mond zurückkehren", sagte Paul Sprudis von der Johns Hopkins University in Baltimore. "Man muss den Nasa-Etat nicht verdoppeln."
Aktuelle Marsmission als Vorhut
Nasa-Direktor Sean O'Keefe bezeichnete die aktuellen Mars-Roboter "Spirit" und "Opportunity" als "Vorhut", die die Verhältnisse auf dem Roten Planeten erkunden solle. "Wenn wir erst einmal herausgefunden haben, wie wir mit den Auswirkungen auf den Menschen fertig werden, können wir Menschen den Mars erforschen lassen", sagte O'Keefe.
"Technologietransfer" zwischen Nasa und Pentagon
Zudem hat Bush offenbar nicht nur die Förderung der Wissenschaft im Sinn. Seine Regierung, hieß es in Washington, sehe in der Eroberung des Weltraums auch ein wichtiges sicherheitspolitisches Thema. Künftig, sagten Mitglieder des Kongresses, werde es einen stärkeren "Technologietransfer" zwischen der Nasa und dem Verteidigungsministerium geben.
wenn er das wirklich ankündigt und durchgesetzt bekommt, wäre dies sicherlich ein großer schritt für die raumfahrt.... ich fänds super....
und ihr?
Die Frage von Zeitreisen bleibt offen. Ich werde darauf jedoch keine Wette abschließen. Der andere könnte ja den unfairen Vorteil haben, die Zukunft zu kennen. (Stephen Hawking)
Bush will Mondstation und bemannten Marsflug
George W. Bush macht Ernst mit seinen ehrgeizigen Weltraum-Plänen. In der kommenden Woche wird der US-Präsident Regierungskreisen zufolge den Aufbau einer Mondbasis und einen bemannten Flug zum Mars ankündigen. Er plane einen "Kennedy-Moment", wie der legendäre Vorgänger, der 1961 die erste Mondlandung versprach.
Massive Ausweitung der bemannten Raumfahrt
Die Gerüchte, die seit Monaten in Washington kursieren, sind anscheinend zutreffend: US-Präsident George W. Bush will nach Berichten amerikanischer Medien eine massive Ausweitung der bemannten Raumfahrt verkünden. Die Initiative soll nicht nur eine Rückkehr zum Mond und den Aufbau einer permanenten Forschungsbasis auf dem Erdtrabanten beinhalten, sondern auch einen bemannten Flug zum Mars. Die Forschungsstation soll den Berichten zufolge innerhalb der nächsten zehn Jahre entstehen. Der US-Sender CNN meldete dagegen, die Nasa plane die Mondmission für das Jahr 2018.
Konsequenzen aus "Columbia"-Absturz
Bush-Sprecher Scott McClellan bestätigte, dass der Präsident Mitte nächster Woche eine programmatische Rede zum Raumfahrtprogramm halten werde. Darin werde Bush die Konsequenzen aus der Untersuchung zum Absturz der Raumfähre "Columbia" ausführen. Ursprünglich war die Grundsatzrede zur Raumfahrt schon zum 100. Jahrestag des Pionierflugs der Gebrüder Wright erwartet worden. Bush hatte zu diesem Anlass im Dezember jedoch lediglich erklärt, dass die USA weiter eine führende Stellung in der Luftfahrt einnehmen würden.
"Kennedy-Moment" im Wahljahr
Die ehrgeizigen Ziele sollen neuen Schwung in das amerikanische Raumfahrtprogramm bringen, dessen Zukunft nach der "Columbia"-Katastrophe im Februar vergangenen Jahres ungewiss schien. Zugleich will der Präsident seinen Wahlkampf in diesem Jahr mit einem zukunftsträchtigen Thema besetzen, das breite Unterstützung in der Öffentlichkeit findet.
"Großes nationales Ziel "
Bush werde "die Menschen emotional um ein großes nationales Ziel scharen", sagte ein Berater des Präsidenten der "Washington Post". Ein anderer Regierungsbeamter sagte der Zeitung, Bush plane einen "Kennedy-Moment". Präsident John F. Kennedy hatte 1961 die amerikanische Öffentlichkeit mit der Ankündigung einer bemannten Reise zum Mond innerhalb eines Jahrzehnts hinter sich gebracht.
Kosten und Finanzierung unklar
Völlig unklar ist allerdings die Finanzierung des Mammut-Projekts. Bush werde die Regierung anweisen, unverzüglich mit den Vorbereitungen für den Aufbau der Mondstation zu beginnen, berichtete die "Washington Post". Das erklärte Ziel sei, damit einen bemannten Flug zum Mars zu ermöglichen. Angaben über die Kosten aber gebe es nicht.
Zweifel an Finanzierbarkeit
Der Jahresetat der Nasa liegt derzeit bei 15 Milliarden Dollar. Als Präsident George Bush, der Vater des jetzigen Amtsinhabers, 1989 Pläne für die Rückkehr zum Mond und einen Flug zum Mars vorstellte, bezifferte die Nasa die Kosten auf rund 400 Milliarden Dollar - woraufhin Bush den Plan fallen ließ.
Kontroverse in der Regierung
Selbst die Befürworter der Weltraum-Initiative innerhalb der Regierung seien deshalb der Meinung, dass das Projekt dem US-Kongress nur schwierig zu verkaufen sein dürfte: Die Kosten seien ebenso gewaltig wie das derzeitige Haushaltsdefizit der USA - gegenwärtig rund 500 Milliarden Dollar. Entsprechend kontrovers ist das Thema in der Regierung. Einer von Bushs Beratern spottete gegenüber der "Washington Post" über die "Mission zum Pluto", die seiner Meinung nach "verrückt" sei: "Es kostet viel Geld, und wir haben kein Geld. Dieser Plan lässt Bushs Worte über fiskalische Zurückhaltung wie eine Täuschung aussehen."
Erst in 30 Jahren
Mancher Wissenschaftler sieht das ähnlich. "Das einzig Gute an den Kosten einer Siedlung auf dem Mond ist, dass sie die Internationale Raumstation ISS billig werden aussehen lassen", lautete der lakonische Kommentar von Physik-Nobelpreisträger Douglas Osherhoff, der an der Aufklärung der "Columbia"-Katastrophe beteiligt war. "Ich glaube, dass wir noch 30 Jahre von einer Reise zum Mars entfernt sind."
"Bescheidene Investition"
Nasa-Experten sind naturgemäß anderer Meinung. "Man kann die bereits existierende Infrastruktur nutzen und mit einer bescheidenen Investition innerhalb von fünf bis zehn Jahren zum Mond zurückkehren", sagte Paul Sprudis von der Johns Hopkins University in Baltimore. "Man muss den Nasa-Etat nicht verdoppeln."
Aktuelle Marsmission als Vorhut
Nasa-Direktor Sean O'Keefe bezeichnete die aktuellen Mars-Roboter "Spirit" und "Opportunity" als "Vorhut", die die Verhältnisse auf dem Roten Planeten erkunden solle. "Wenn wir erst einmal herausgefunden haben, wie wir mit den Auswirkungen auf den Menschen fertig werden, können wir Menschen den Mars erforschen lassen", sagte O'Keefe.
"Technologietransfer" zwischen Nasa und Pentagon
Zudem hat Bush offenbar nicht nur die Förderung der Wissenschaft im Sinn. Seine Regierung, hieß es in Washington, sehe in der Eroberung des Weltraums auch ein wichtiges sicherheitspolitisches Thema. Künftig, sagten Mitglieder des Kongresses, werde es einen stärkeren "Technologietransfer" zwischen der Nasa und dem Verteidigungsministerium geben.
wenn er das wirklich ankündigt und durchgesetzt bekommt, wäre dies sicherlich ein großer schritt für die raumfahrt.... ich fänds super....
und ihr?
Die Frage von Zeitreisen bleibt offen. Ich werde darauf jedoch keine Wette abschließen. Der andere könnte ja den unfairen Vorteil haben, die Zukunft zu kennen. (Stephen Hawking)