Intelligentes Leben im Kosmos Aliens usw.
23.01.2006 um 13:20Link: www.lrt.mw.tum.de (extern)
Vielleicht hilft ja das hier um mal ein wenig verständnis in die gemüter zu bekommen.
Autor ist Prof. Dr. rer. nat. U. Walter: Wikipedia: Ulrich Hans Walter
DAS IST DER STAND DER DINGE IN DER AKTUELLEN FORSCHUNG.
Intelligentes Leben im Kosmos –
Fakten, Vermutungen, Widerlegungen
Erschienen in
Der Mensch im Kosmos III
Peter R. Sahm (Hrsg.), Shaker Verlag GmbH, 2002
Prof. Dr. Ulrich Walter
Lehrstuhl für Raumfahrttechnik
TU München, Garching
© 2004
1 Einleitung
Gemäß einer Umfrage der Deutschen Welle vom 2. Januar 1998 glauben 52% aller Deutschen an außerirdische Lebewesen, ETIs[1], und UFOs. 37% glauben nicht daran und der Rest weiß nicht so recht. In den Vereinigten Staaten ist der Prozentsatz der Gläubigen sogar noch höher: Eine Umfrage Anfang der 90er Jahre zeigte, dass 57% der Bevölkerung glauben, an UFOs (womit sie Außerirdische meinen) sei etwas dran. Bei den unter 30-jährigen waren es sogar 70%. Seitdem sich die Fernsehsender RTL und SAT 1 durch Filme und Serien von und mit Erich von Däniken dieses Themas im Jahre 1997 verstärkt angenommen haben, und mit der PRO7-Serie „Akte X“ über die Berichterstattung übersinnlicher und übernatürlicher Erscheinungen tendieren die Zahlen sogar noch weiter nach oben, wie auch die neue „Bibel“ dieser Glaubensgemeinde „Die große Erich von Däniken-Enzyklopädie“ zu berichten weiß. Diese „Bibel“ zitiert eine nicht genauer genannte Umfrage, nach der sogar stolze „fast 60% Prozent der Öffentlichkeit die Existenz von UFOs und den Besuch von Außerirdischen für wahrscheinlich“ halten. Diese Zahlen spiegeln die seit dem 13. Jahrhundert ungebrochene, populäre Meinung wider, das Universum sei so enorm groß, dass es doch unwahrscheinlich sei, wenn wir Menschen die einzigen Wesen im Universum wären. Dies gebiete allein der gesunde Menschenverstand.
Nun ist es mit dem gesunden Menschenverstand so eine Sache. Als Kolumbus die Meinung vertrat, die Erde sei rund und daher müsse man Indien auch auf einem westlichen Seeweg erreichen können, wurde er verhöhnt, weil der gesunde Menschenverstand dies ausschließe. Nicht nur sei die Erdoberfläche offensichtlich flach, die Erde also eine Scheibe, sondern wäre sie tatsächlich rund und befände man sich auf der unteren Erdhalbkugel, so würde das Schiff doch von der Erde herunterfallen! Offensichtlich lohnt es sich, manchmal die Fakten auch gegen den gesunden Menschenverstand zu hinterfragen.
2 Populäre Argumente auf dem Prüfstand
2.1 Das Populär-Pluralistische Argument
Tatsächlich ist das genannte populäre Argument, das die Existenz vieler Zivilisationen in unserem Universum gebietet, schlichtweg falsch. Denn die Existenz einer sehr, sehr großen Anzahl von erdähnlichen Planeten allein reicht nicht, eine Vielzahl Außerirdischer zu begründen. Tendiert nämlich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Zivilisation zugleich gegen Null – und gerade dafür spricht zur Zeit vieles – dann bleibt nach wie vor alles offen oder kann gar zum gegenteiligen Ergebnis führen. Frank W. Cousins [Cousins 1972] veranschaulichte den logischen Makel dieses pluralistischen Argumentes an einem bekannt gewordenen Beispiel: Vergleichen wir die Entstehung von intelligentem Leben mit der Entstehung eines großen literarischen Werkes und nehmen an, beides sei in unserem Universum zufällig entstanden. Ließe man zum Schreiben von, sagen wir, Shakespeares Hamlet einen Affen nur lange genug an einer Schreibmaschine herumtippen, dann würde er nach sehr, sehr langer Zeit – um genau zu sein nach 10460.000 Sekunden – Hamlet genau einmal verfasst haben. Mit anderen Worten, wenn man nur lange genug wartet, werden alle möglichen großen literarischen Werke irgendwann einmal geschrieben, und das überall im Universum, wo eine Schreibmaschine existiert. Man wird sich jedoch schnell davon überzeugen, dass dies zwar im Prinzip möglich ist, jedoch praktisch nie passieren wird. Denn würde man selbst in allen 1022 Sternensystemen des für uns sichtbaren Universums jeweils etwa 10 erdähnliche Planeten, bewohnt mit jeweils 10 Milliarden (entspricht der Erdbevölkerung) schreibenden Affen, annehmen und sie seit der Entstehung unseres Universums vor 15 Milliarden Jahren ununterbrochen Maschine schreiben lassen, dann wären seitdem lediglich 5×1050 Schreibsekunden zusammengekommen, unvergleichlich wenig zu den notwendigen 10460.000 Sekunden. Hamlet würde also in unserem Universum praktisch nirgendwo jemals geschrieben.
Was jedoch unserer Erfahrung, dass es nämlich auf der Erde dennoch geschrieben wurde, nicht im geringsten widerspricht. Denn jedermann wird zustimmen, dass die Zeit, ein großes literarisches Werk zu verfassen, sich drastisch reduziert, wenn man einen Affen durch einen geistig vermögenden Schriftsteller ersetzt, und zweitens wird es sehr, sehr viele große Werke geben, von denen bis heute nur sehr wenige, darunter auch Hamlet geschrieben wurden, und von denen in den kommenden Jahrmilliarden sicherlich noch sehr viele verfasst werden. Mit anderen Worten, Hamlet wird aller Voraussicht nach in der Historie des Universums nur einmal verfasst werden, dafür werden aber hier und da andere große Werke aus der schier unerschöpflich großen Anzahl großartiger Werke entstehen, die wiederum einmalig sein werden. Die Unwahrscheinlichkeit der Schaffung eines großen Werkes widerspricht also keineswegs der Tatsache, dass es wenigstens einmal (jedoch auch nicht öfter) geschaffen wird. Und genau diese Erkenntnis könnte der Grund dafür sein, warum es trotz der enorm großen Zahl von Sternen in unserem Universum das große Schöpfungswerk biologisches Leben einmal und genau nur einmal gibt.
Solche Einsichten liegen jedoch nicht einfach und offensichtlich auf der Hand, sondern im Gegenteil, sie widersprechen üblicherweise menschlicher Intuition. Dies hat dazu geführt, dass sich über die Jahrhunderte an den falschen Argumenten und Schlussfolgerungen nichts geändert hat – und aller Voraussicht nach auch so schnell nichts ändern wird.
Die Logik der Wissenschaft will es aber, dass selbst mit falschen Argumentationen in manchen Fällen eine richtige Aussage getroffen werden kann. Ein schönes Beispiel ist für mich die Astrologie. Die Frage, ob es tatsächlich extraterrestrische Zivilisationen gibt oder nicht, ist damit also keinesfalls entschieden. Der einfachste Nachweis wäre, wenn sich UFOs tatsächlich als die Spur Außerirdischer nachweisen ließen.
2.2 Sind UFOs wirklich Außerirdische?
Interessanterweise werden in der öffentlichen Meinung UFOs grundsätzlich immer mit dem Erscheinen von außerirdischen Raumschiffen und damit auch mit ETIs gleichgesetzt. Wörtlich genommen bedeutet UFO aber lediglich „Unknown Flying Objects“, also „Unbekannte Flugobjekte“. Diese Namengebung deutet darauf hin, dass es sich zunächst erst einmal nur um allgemeine, flugfähige Objekte handelt, also nicht zwangsläufig um ETI-Raumschiffe, und dass ihre Ursache vorerst noch unbekannt ist. Die naheliegende Frage wäre also erst einmal, wie viele der gemeldeten Fälle unbekannter Flugobjekte sich unter genauer Analyse als identifizierbar herausstellen und ob es darunter „harte“ Fälle gibt.
'########### CUT #####
Weiter geht es hier... weil ich ja hier das forum nicht zu müllen will.
http://www.lrt.mw.tum.de/de/interessierte/fs_ausserirdische_intelligentes_leben.phtml
Und jetzt?
Vielleicht hilft ja das hier um mal ein wenig verständnis in die gemüter zu bekommen.
Autor ist Prof. Dr. rer. nat. U. Walter: Wikipedia: Ulrich Hans Walter
DAS IST DER STAND DER DINGE IN DER AKTUELLEN FORSCHUNG.
Intelligentes Leben im Kosmos –
Fakten, Vermutungen, Widerlegungen
Erschienen in
Der Mensch im Kosmos III
Peter R. Sahm (Hrsg.), Shaker Verlag GmbH, 2002
Prof. Dr. Ulrich Walter
Lehrstuhl für Raumfahrttechnik
TU München, Garching
© 2004
1 Einleitung
Gemäß einer Umfrage der Deutschen Welle vom 2. Januar 1998 glauben 52% aller Deutschen an außerirdische Lebewesen, ETIs[1], und UFOs. 37% glauben nicht daran und der Rest weiß nicht so recht. In den Vereinigten Staaten ist der Prozentsatz der Gläubigen sogar noch höher: Eine Umfrage Anfang der 90er Jahre zeigte, dass 57% der Bevölkerung glauben, an UFOs (womit sie Außerirdische meinen) sei etwas dran. Bei den unter 30-jährigen waren es sogar 70%. Seitdem sich die Fernsehsender RTL und SAT 1 durch Filme und Serien von und mit Erich von Däniken dieses Themas im Jahre 1997 verstärkt angenommen haben, und mit der PRO7-Serie „Akte X“ über die Berichterstattung übersinnlicher und übernatürlicher Erscheinungen tendieren die Zahlen sogar noch weiter nach oben, wie auch die neue „Bibel“ dieser Glaubensgemeinde „Die große Erich von Däniken-Enzyklopädie“ zu berichten weiß. Diese „Bibel“ zitiert eine nicht genauer genannte Umfrage, nach der sogar stolze „fast 60% Prozent der Öffentlichkeit die Existenz von UFOs und den Besuch von Außerirdischen für wahrscheinlich“ halten. Diese Zahlen spiegeln die seit dem 13. Jahrhundert ungebrochene, populäre Meinung wider, das Universum sei so enorm groß, dass es doch unwahrscheinlich sei, wenn wir Menschen die einzigen Wesen im Universum wären. Dies gebiete allein der gesunde Menschenverstand.
Nun ist es mit dem gesunden Menschenverstand so eine Sache. Als Kolumbus die Meinung vertrat, die Erde sei rund und daher müsse man Indien auch auf einem westlichen Seeweg erreichen können, wurde er verhöhnt, weil der gesunde Menschenverstand dies ausschließe. Nicht nur sei die Erdoberfläche offensichtlich flach, die Erde also eine Scheibe, sondern wäre sie tatsächlich rund und befände man sich auf der unteren Erdhalbkugel, so würde das Schiff doch von der Erde herunterfallen! Offensichtlich lohnt es sich, manchmal die Fakten auch gegen den gesunden Menschenverstand zu hinterfragen.
2 Populäre Argumente auf dem Prüfstand
2.1 Das Populär-Pluralistische Argument
Tatsächlich ist das genannte populäre Argument, das die Existenz vieler Zivilisationen in unserem Universum gebietet, schlichtweg falsch. Denn die Existenz einer sehr, sehr großen Anzahl von erdähnlichen Planeten allein reicht nicht, eine Vielzahl Außerirdischer zu begründen. Tendiert nämlich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Zivilisation zugleich gegen Null – und gerade dafür spricht zur Zeit vieles – dann bleibt nach wie vor alles offen oder kann gar zum gegenteiligen Ergebnis führen. Frank W. Cousins [Cousins 1972] veranschaulichte den logischen Makel dieses pluralistischen Argumentes an einem bekannt gewordenen Beispiel: Vergleichen wir die Entstehung von intelligentem Leben mit der Entstehung eines großen literarischen Werkes und nehmen an, beides sei in unserem Universum zufällig entstanden. Ließe man zum Schreiben von, sagen wir, Shakespeares Hamlet einen Affen nur lange genug an einer Schreibmaschine herumtippen, dann würde er nach sehr, sehr langer Zeit – um genau zu sein nach 10460.000 Sekunden – Hamlet genau einmal verfasst haben. Mit anderen Worten, wenn man nur lange genug wartet, werden alle möglichen großen literarischen Werke irgendwann einmal geschrieben, und das überall im Universum, wo eine Schreibmaschine existiert. Man wird sich jedoch schnell davon überzeugen, dass dies zwar im Prinzip möglich ist, jedoch praktisch nie passieren wird. Denn würde man selbst in allen 1022 Sternensystemen des für uns sichtbaren Universums jeweils etwa 10 erdähnliche Planeten, bewohnt mit jeweils 10 Milliarden (entspricht der Erdbevölkerung) schreibenden Affen, annehmen und sie seit der Entstehung unseres Universums vor 15 Milliarden Jahren ununterbrochen Maschine schreiben lassen, dann wären seitdem lediglich 5×1050 Schreibsekunden zusammengekommen, unvergleichlich wenig zu den notwendigen 10460.000 Sekunden. Hamlet würde also in unserem Universum praktisch nirgendwo jemals geschrieben.
Was jedoch unserer Erfahrung, dass es nämlich auf der Erde dennoch geschrieben wurde, nicht im geringsten widerspricht. Denn jedermann wird zustimmen, dass die Zeit, ein großes literarisches Werk zu verfassen, sich drastisch reduziert, wenn man einen Affen durch einen geistig vermögenden Schriftsteller ersetzt, und zweitens wird es sehr, sehr viele große Werke geben, von denen bis heute nur sehr wenige, darunter auch Hamlet geschrieben wurden, und von denen in den kommenden Jahrmilliarden sicherlich noch sehr viele verfasst werden. Mit anderen Worten, Hamlet wird aller Voraussicht nach in der Historie des Universums nur einmal verfasst werden, dafür werden aber hier und da andere große Werke aus der schier unerschöpflich großen Anzahl großartiger Werke entstehen, die wiederum einmalig sein werden. Die Unwahrscheinlichkeit der Schaffung eines großen Werkes widerspricht also keineswegs der Tatsache, dass es wenigstens einmal (jedoch auch nicht öfter) geschaffen wird. Und genau diese Erkenntnis könnte der Grund dafür sein, warum es trotz der enorm großen Zahl von Sternen in unserem Universum das große Schöpfungswerk biologisches Leben einmal und genau nur einmal gibt.
Solche Einsichten liegen jedoch nicht einfach und offensichtlich auf der Hand, sondern im Gegenteil, sie widersprechen üblicherweise menschlicher Intuition. Dies hat dazu geführt, dass sich über die Jahrhunderte an den falschen Argumenten und Schlussfolgerungen nichts geändert hat – und aller Voraussicht nach auch so schnell nichts ändern wird.
Die Logik der Wissenschaft will es aber, dass selbst mit falschen Argumentationen in manchen Fällen eine richtige Aussage getroffen werden kann. Ein schönes Beispiel ist für mich die Astrologie. Die Frage, ob es tatsächlich extraterrestrische Zivilisationen gibt oder nicht, ist damit also keinesfalls entschieden. Der einfachste Nachweis wäre, wenn sich UFOs tatsächlich als die Spur Außerirdischer nachweisen ließen.
2.2 Sind UFOs wirklich Außerirdische?
Interessanterweise werden in der öffentlichen Meinung UFOs grundsätzlich immer mit dem Erscheinen von außerirdischen Raumschiffen und damit auch mit ETIs gleichgesetzt. Wörtlich genommen bedeutet UFO aber lediglich „Unknown Flying Objects“, also „Unbekannte Flugobjekte“. Diese Namengebung deutet darauf hin, dass es sich zunächst erst einmal nur um allgemeine, flugfähige Objekte handelt, also nicht zwangsläufig um ETI-Raumschiffe, und dass ihre Ursache vorerst noch unbekannt ist. Die naheliegende Frage wäre also erst einmal, wie viele der gemeldeten Fälle unbekannter Flugobjekte sich unter genauer Analyse als identifizierbar herausstellen und ob es darunter „harte“ Fälle gibt.
'########### CUT #####
Weiter geht es hier... weil ich ja hier das forum nicht zu müllen will.
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Und jetzt?