Geister oder Gebäude in Baden Württemberg
18.10.2010 um 18:35
Ich rate dir die Ruine ,,Wilde Schneeburg " aufzusuchen.
Sie liegt in der Nähe von Oberried.
Allerdings ganz abseits der Zivilisation, und liegt etwa in knapp 1000 Meter Höhe.
Nicht sehr viele Menschen gehen dort hin, Einheimische Waldarbeiter und Förster meiden den Ort und machen einen großen Bogen um die Ruine.
Die Burg war im Besitz des Adel Geschlechtes Der ,,Snewelins"
Die Sage:
Der Burgherr war ein strenger Mann , der dort oben mit einigen wenigen Gesellen hauste, die, wie er, nur eines kannten:,, Die Jagd".
Den Bauern im Tal war er ein unbarmherziger Zwingherr, und es war ihnnen bei Todesstrafe verbotenm den Hirschen oder Sauen zu wehren, die ihre kümmerlichen Äcker und Felder immer wieder verwüsteten, so daß sie und ihre Kinder im Winter oft bitter Hunger leiden mussten.
An einem stürmischen Herbstabend gingen der Graf und seine Spießgesellen wieder mal, wie so oft, ihrem Waidwerk nach. Einem angeschossenen Hirschen, durch Dickicht und Dpornen folgend, verlor der Graf in der hereinbrechenden Dunkelheit die Spur. Auf einer kleinen Lichtung machte er Rast, vergeblich sah er sich nach seinen Jagdgenossen um. Müde von der Verfolgung setzte er sich hin und schlief ein. Als er aufwachte, war es Mitternacht. Groß stand der bleiche Mond am Himmel. Nebelschwaden zogen über die Lichtung und verbreiteten ein geisterhaftes Licht.
Da höörte er das Brechen dürrer Äste, ein Stampfen und Röhren, so dass es ihm so beherzt er auch sonst war ganz unheimlich wurde.
Selbst sein Hund verkroch sich winselnd hinter ihm. Undeutlich hoben dunkle Gestalten gegen die mondhellen Nebelschwaden ab. Er faßte seinen Jagdspieß fester...., da kam eine Gestalt auch schon heran. Ein kräftiger Mann in altertümlicher Jagdkleidung stürzte aus dem Tannendunkel auf die Lichtung. Ihm nach hetzten bleiche Totengerippe, auf Hirschen
über die Waldwiese. Nur das klappern und Rasseln der knöchernen Reiter und das Stampfen der Hirsche unterbrachen die unheimliche Stille. Immer näher kam die wilde Jagd, so dass der Graf in seiner Angst den Namen Gottes ausrief. Da wie durch Zauberhand gebannt hoielt der Geisterspuk an und verschwand in dem immer stärker werdenden Nebel. Im fahlen Mondlicht trat der Mann, den sie so grausam gejagt hatten, zu dem Grafen und sprach mit hoher stimme:,, Ich bin der Geist deines Urgroßvaters und habe wie du immer nur für die Jagd gelebt. Mein leben lang hab ich meine Bauern geschunden und unterdrückt. Wilderer die in meinen Wäldern jagten oder Bauern die Tiere , die ihre Äcker eingebrochen waren, zu Tode schlugen, ließ ich lebendig auf Hirsche binden und diese dann durch meine Hunde in das Dickicht hetzten. So daß die Unglücklichen, die darauf saßen , von spitzen Ästen zerissen wurden oder langsam unter den zu Tode gestürzten Hirschen elendig umkamen. Zur Strafe muß ich nun um Mitternacht bergauf bergab in diesen Wäldern umherirren und werde von den einst so unmenschlich von mir Bestraften selbst gehetzt. So büße ich jetzt tausendfältig mein begangenes Unrecht.
Laß dich warnen.... noch kannst du deinem Leben einen neuen Sinn geben, kehre um und wandele deine Harbherzigkeit!
Mit diesen Worten verschwand der Geist.
Der Graf stand wie unter einem geheimen Zwang, nur langsam gewann er wieder die Herrschaft über sich selbst.Erst am frühen Morgen wurde er von seinen Jagdkumpanen gefunden.
Doch er war bleich und verstört und kaum fähig zusprechen.
Nicht lange darauf ließ er an der Stelle , an der er dieses unheimliche Erlebnis hatte. Eine Klause bauen. In der er nun seine Jahre verbrachte, Güter und Felder vermachte er einst seinen einst hart unterdrückten Bauern. Seine Burg indess unbewohnt und verlassen, zerfiel im Laufe der Zeit, und mit der Burg versank auch der Name des Burgherren und seines Geschlechtes in der Vergangenheit.
Laut Einheimischen soll noch immer der Großvater gehetzt von seinen Verfolgern Nachts hilflos durch die Wälder streifen.
Auf die Burg bin ich damals gestoßen im Buch ,,Burgen einst und jetzt" von Arthur Hauptmann 1987
Ich kann nur jedem raten der keine Ortskentnisse hat eine Wanderkarte sich zuzulegen, den sie ist echt schwer zu finden.