Geisterhaus Dortmund -Syburg
26.12.2007 um 14:49
Hallo Zusammen,
Ich konnte es mir nicht verkneifen, mich hier mal einzuloggen, um mal ein paar Kommentare loszuwerden...Jesses... 71(!!!) Seiten, über 1400 Postings - der olle Kasten hat echt "Energie" *lach*
Ich kenne das Haus in Seyburg seit 10 Jahren, seit 10 Jahren sehe ich auch, was "Besucher", Fernsehsendungen, Internetforen (sowohl mysteriöse als auch schatzsuchende *g*) da so fabrizieren...
Das Meiste davon (abgesehen von den Schatzsuchern) ist unglaublicher (also quasi schon übersinnlicher *g*) Unsinn.
Und nun muss ich - bevor ich zu viel schreibe und die NichtSoLeseBegabten wieder mitten drin aufhören, das Wichtigste gleich vorneweg sagen:
JEDER, DER DA HIN FÄHRT UND SPUKTOURISMUS BETREIBT ODER PARTY FEIERT VERDIENT EINE ANZEIGE UND NE TRACHT PRÜGEL!!!
Ganz abgesehen davon, ob es da spukt oder ob es irgendwie "mysteriös" ist oder somnstwas: wie würdet ihr das denn finden, wenn dauernd Leute euer Grundstück besuchen, um sich ein Tütchen zu ziehen, ein paar Döschen zu leeren und sich mal ordentlich einen abzugruseln? JEDES WOCHENENDE!
Meint Ihr, nur weil ihr "neugierig" seid, HABT IHR DAS RECHT DAZU?
Gebt mir Eure Adresse, ich komm mit meinen Freunden vorbei - natürlich ohne zu fragen - und ich SCHWÖRE, ich werd in eurem Zimmer oder eurem Keller oder im Schlafzimmer was "Ungewöhnliches" finden, was ich in Foren posten kann! Denn es kommt dann nur noch drauf an, was ICH SEHEN WILL - nicht, was ihr wirklich "versteckt"!
Klar, was ich meine?
Wenn ihr da hin fahren wollt, dann fragt den Besitzer - und der WIRD "Nein" sagen - und genau wie IHR das Recht habt zu sagen "ich will nicht, dass du in meinem Zimmer/in meiner Wohnung/in meinem Haus/in meinem Garten gehst oder sogar da ne Party feierst!" hat DER das auch - selbst wenn er in dem Haus nicht wohnt.
Ist vollkommen irrelevant, dass ihr euch strafbar macht. Ist viel wichtiger: nur Charakterschweine machen sowas. Nur so richtig egoistische, rücksichtslose Säue lesen in fremden Tagebüchern und latschen durch fremde Vorgärten. Und nur der in meinen Augen RÜCKSICHTSLOSESTE Abschaum macht das auch dann noch, wenn der Besitzer klar und deutlich zum Ausdruck bringt: ICH WILL DAS NICHT!
DAS IST VERGEWALTIGUNG!
So, soviel zum moralischen Aspekt - nun aber zum Haus (und ich ignoriere völlig, was schon geschrieben wurde - seht es mir nach, da war SOOOO viel Fehlinformation dabei, dass ich nicht ALLES klarstellen kann!)
In dem Haus sind - wie in jedem Haus - schon Menschen gewesen, die da gelebt haben. Und immer wenn Menschen leben, passiert auch Mist. Das heisst: ich schliesse nicht aus, dass dort ein Mann seine Frau betrogen, seine Kinder verhauen oder seinen Dackel getreten hat. Ich weiss, dass sowas in so ziemlich jedem Haus in Deutschland passiert ist - genau wie in den meisten Häusern in Deutschland schon Leute gestorben sind. Manchmal sogar sehr unschön gestorben (heutzutage sterben die Leute ja eher im Krankenhaus - aber selbst wenn nicht: die Allerwenigsten haben so richtig voll Spass, wenn sie einen Abgang machen... Menschen haben nunmal Angst vorm Tod).
Kurz: ja, es gab SICHER Tragödien in dem Haus.
KEINE, bei der ein Pastor beteiligt war, denn es war nie ein Pfarrhaus und nie hat da ein Pastor gelebt - deswegen kann auch kein Pastor dort rumgemeuchelt haben.
Das Haus wurde 1868 erbaut bzw fertig gestellt, von Wilhelm Beyermann einem Architekten (ja, er war Freimaurer, genau wie abertausende Menschen im "Baugewerbe" vor und nach ihm - die heissen nicht umsonst FreiMAURER) - und zwar zur Selbstnutzung für sich und seine Frau Pauline (geborene H.). Und wie das so ist, wenn ein Architekt sein Haus für sich und seine Liebste baut: er baute alle "Spinnereien" und Schikanen seiner Zeit ein, die er sich wünschte. Inklusive der Kühlräume im Keller (die zugemauert wurden und ursprünglich so gebaut waren, dass sie eben KALT waren - deswegen zugemauert und deswegen auch etwaige "kühle Luftzüge" wenn mal wieder irgendein Depp da versucht, die Wand durchzubrechen: 1868 gab es nämlich noch keine strombetriebenen Kühlschränke ;-) Und nur reiche Leute bauten sich solche Kühlkammern in den Keller und nur Architekten konnten sie so bauen, dass sie nicht unbedingt nach Norden ausgerichtet sein mussten).
Er und Pauline lebten dort fröhlich - aber unbekannt. Soll heissen: möglicherweise hatte Pauline in dem Haus nen Schnupfen, möglicherweise hat sie ihn oder er sie mal betrogen, möglicherweise ist sie mal die Treppe runter gefallen... Sicher ist: keiner von beiden hat den anderen umgebracht, es gab keine mysteriösen Krankheiten und kein himmerlschreiendes Elend - und wenn sie SEHR GLÜCKLICH DRAN waren, sind sie möglicherweise sogar in ihrem zu Hause gestorben - wer weiss.
Danach gab es mehrere Besitzer und viele Mieter. Auch nen Schmied (in Pension).
Das Haus erlebte auch beide Weltkriege. Und möglicherweise gabs sogar mal Bewohner, die was mit den Nazis zu tun hatten - Gold gabs leider keins (hätte dem Haus und seinem Besitzer viel Kummer gespart *g*). Interessanter ist da die Syburg selbst - einfach mal googeln ;-) Aber es ist NUR Geschichte - und zwar ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte - leider nix "Mysteriöses" (und dummerweise nicht mal ein Bernsteinzimmer *fg*).
Der jetzige Besitzer:
Sein Vater wollte es für seinen Ruhestand herrrichten - aber seine Frau war dagegen - nicht weil es ihr zu gruselig war, sondern weil sie einfach nicht so weit weg von Kindern und Enkeln wohnen wollte (sie dachte da praktisch: je älter man wird, desto mehr ist man auf fremde Fahrer, Taxis und manchmal leider sogar auf Gehhilfen und Rollstühle angewiesen). Sie war es auch, die das Grundstück zu gross fand (weil sie einfach nicht bis zu ihrem Tod mit Gartenarbeit überschüttet sein wollte) und so zog man eben nicht ein... Kann passieren, kenne ich aus meinem Bekanntenkreis: manchmal ändern sich Lebenspläne auch dann noch, wenn man über 50 ist ;-)
Ok, WARUM haben sie das Haus nicht verkauft?
Weil sie verdammt klug waren. Das Haus steht an einer Stelle, die heute keine Baugenehmigungen mehr bekommt. Im Immobiliengeschäft zählen nur drei Punkte für den Wert eines Hauses: die Lage, die Lage und DIE LAGE.
Dieses Haus hat eine einzigartige Lage und ein WAHNSINNS Grundstück (auch ohne Geister) - da könnte jemand sogar nen Pool bauen oder Pferde halten.
Ein Haus, das man für vielleicht 500 000 DM gekauft hat und das die Kinder, wenn sie in Rente gehen, für 1 Million EURO verkaufen können (ohne dass man sich gross drum kümmern muss) ist doch eine sehr geschickte Kapitalanlage, findet ihr nicht?
Einziger Haken: liegt im Gesetz. Da DARF nicht neu gebaut werden. Das bestehende Haus darf ausgebaut werden - aber es darf nicht abgerissen und neu gebaut werden. DESWEGEN gibt es immer wieder kleinere Versuche vom Besitzer, das Haus in seiner Substanz zu erhalten. Und selbst wenn es die letzte Bruchbude ist: diese Substanz ist gut und hält noch ein paar Jahre, selbst denn das Dach runter kommt und ein paar hirnlose Spuktouristen beim Hausfriedensbruch erschlägt.
Zu komischen Erscheinungen:
Eine Sache ist wahr. Unter dem Grundstück befinden sich natürliche Kohleadern, die sich durch erhöhten Erddruck (nach den Mini-Erdbeben, die es auch in Dortmund immer mal wieder gibt) oder achtlos weggeschmissene Joints schon mal entzünden könnten. Und das dann und wann auch tun.
Dann qualmt es aus der Erde. Und grad, wenn man da im Dunkeln rumrennt und nach "was Komischem" sucht, kann einen das SICHER zu Tode erschrecken. Noch dazu ist es vorgekommen, dass sich da eben an dünneren Stellen der Erdschicht Glut gebildet hat oder man sogar glühende Stellen im Dunkeln sehen konnte.
Ist nichts "Geheimnisvolles" sondern liegt daran, dass es da in der Erde Kohle gibt. Zu wenig für einen Abbau, aber genug, um die winzige Hütte hinter dem Haus zu erklären: das ist der älteste Teil des Anwesens und hier lebte vor langer Zeit eine arme Sau, die sich mit dem Mini-Abbau von ein bisschen wenig Kohle über Wasser hielt (aber auch dieser Mann starb weder durch nen Priester, noch meuchelte er selbst rum - er versuchte nur, über die Runden zu kommen).
Sonst noch Fragen? Nur zu!
Ich persönlich und MEINE Meinung:
Ich kenne das Haus schon sehr lange (wie gesagt) und kannte es schon vor diesem ganzen "Spuk-Hype". Und ich persönlich bin "Hexe" und ich befasse mich seit Jahren mit Dingen, die andere für "Übernatürlich" halten.
Und dieses Haus ist was Besonderes. Was sehr Besonderes. Ich persönlich würde die These auffstellen, dass der gute alte Wilhelm Beyermann es sehr bewusst und auch sehr bewusst genau an diese Stelle gebaut hat. Es gibt in ganz Deutschland nur sehr, sehr wenige Häuser, die SO POSITIV sind. Da gibt es NICHTS "Negatives" (bis auf die ganzen Spinner, die durch die Weltgeschichte rennen und ne Spielwiese für ihre Paranoia suchen). Es ist selbst als Bruchbude (und zwar derzeit HOCHGEFÄHRLICHE) Bruchbrude noch immer charmant und entzückend.
Ich würde fast annehmen, dass es DESWEGEN auch so viel Energie auf sich zieht, so viel Aufmerksamkeit und Beachtung. Es strahlt einfach - und das meine ich eben positiv. Kommt mir in den letzten Jahren vor, wie ein kleines Kind, das um Aufmerksamkeit bettelt - und wenn es die nicht kriegt, dann will es eben wenigstens "negative" Aufmerksamkeit... Aber genau wie ich bei dem kleinen Kind sage: "es sind die Eltern, die eben nicht knuddeln sondern zuschlagen, mit denen was nicht stimmt - nicht das Kind!" so sage ich bei dem Haus: "es sind die Leute, die miese Gerüchte über das Haus verbreiten, anstatt es in seiner Schönheit zu sehen, die dabei helfen es durch Einbrüche und nächtliche Besuche zu zerstören, anstatt es zu erhalten, mit denen was nicht stimmt - nicht das Haus!"
Auch wenn es durchaus diese "Hysterie-Energie" abbekommt und irgendwann daran kaputt gehen wird - so wie das Kind auch sein Leben lang drunter leidet, misshandelt worden zu sein.
Achso - zu persönlicher Empfindung noch ein Wort:
Ich könnte JEDEM, der "empfänglich für Enegien" ist sagen: "geh durch den Wald dort, da hat es schon gespukt, das und das ist da passiert - und sag mir, was Du fühlst!" und derjenige würde durch den Wald gehen und IRGENDETWAS fühlen.
Weil man IMMER etwas fühlt, wenn man sich drauf konzentriert. In jedem Haus, auf jedem Grundstück.
An diesem Haus kann man, wenn man WIRKLICH empfänglich ist, spüren, dass man total unerwünscht ist (naja - lesen Können reicht auch schon *g*) - und jeder, der nicht mal so viel Empfindung in den Knochen hat, DAS zu merken und zu respektieren, der kann mir sicher nicht erzählen, er habe etwas "gesehen oder gespürt".
NATÜRLICH! Das Haus gehört jemandem und DER WILL EUCH DA NICHT!
Wenn man nur EINEN HAUCH Sensitivität hat, spürt man das!
Liebe Grüsse
das Reh