Zum Ort Dietlas:
Sagen von Dietlas und Umgebung
1. Vom Kreuzstein im Walde
An dem Wege von Dietlas nach Salzungen, da wo ihn der von Merkers nach Lengsfeld durchkreuzt, steht ein manneshoher Sandstein mit einem eingehauenen Kreuze. Er bezeichnete in früheren Zeiten die Grenze der hohen Jagd der Grafen von Henneberg und hieß deshalb das hennebergische Kreuz, wird jetzt aber schlechthin der Kreuzstein genannt und von dem Volke zur Nachtzeit gemieden, weil sich dann allerlei Spukgestalten dort blicken lassen und die Hexen zu Walpurgis um den Stein tanzen. Eine Frau aus Merkers, die bei Verwandten in Lengsfeld sich verspätet und nicht an die Walpurgisnacht gedacht hatte, konnte gar nicht begreifen, wer noch so spät am Abend einen solchen Heidenlärm im Walde mache. Die Frau wäre gern wieder umgekehrt, allein sie musste nach Hause; so ging sie zu. Als sie aber in die Nähe des Kreuzsteines angelangt war, da sah sie die Bescherung. Oben auf dem Steine saß ein pechschwarzer Musikant, der wohl einem Dutzend Hexen zum Tanze aufspielte. Das Gesindel hatte meistenteils den Melksturz auf dem Kopfe und tollte gar arg. Der Frau aber war bei dem Anblick das Herz in die Kniekehle gefallen. Sie betete ein Vaterunser und eilte dann in einem weiten Bogen um den Spuk herum nach Hause, wo sie von dem ausgestandenen Schrecken zusammenbrach.
2. Weiße Frauen in und bei Dietlas
Im Schloss Feldeck zu Dietlas soll es sonst nicht geheuer gewesen sein. In einem der Keller ließ sich eine weiße Frau sehen; eine andere stieg von der Höhe bei Martinroda durch den Kreuzgraben oder die Zigeunershohle, wie er gewöhnlich genannt wird, herunter und ging bis an die Felda.
3. Von der Reußen- oder Riesenburg
Links am Wege von Dietlas nach Völkershausen in der Nähe von Martinroda sieht man noch die spärlichen Reste des Schlosses " Reußen- oder Riesenburg ". Einer der ehemaligen Schlossherren spukt noch dort herum. Manchem ist er schon als grüner Jäger mit einem Spinnewebegesicht, andern als gewaltig großer schwarzer Hund mit feurigen Telleraugen erschienen.
Quelle:
http://www.dietlas.de/Sagen_von_Dietlas.htm