@egaljw Ich habe mal altes Kartenmaterial gesichtet und mich mit der Umgebung im Zusammenhang mit der NATO beschäftigt.
Ich bin mir ziemlich sicher das die gefundenen Objekte wohl mal ein Teil der NATO-Pipeline CEPS waren oder immer noch sind. Das letzte Objekt direkt am Kanal ist wahrscheinlich eine Abnahmestelle für Kerosin o.ä. die Treibstoffversorgung der Nato im kalten Krieg erfolgte fast ausschließlich durch Tankschiffe. Beim ersten Objekt könnte es sich um einen alten Streckenschieberschacht handeln. Von diesen aus konnte die Pipeline inspiziert oder gesperrt werden. In dem Betonhaus befindet sich normalerweise eine Hochdruckpumpe zur Weiterleitung des Mediums.
Die NATO-Pipeline verband Objekte mit verschiedenen Funktionen untereinander. Die Einleitung von Treibstoffen erfolgte hauptsächlich von Schiffen über entsprechende Verladeanlagen. Außerdem waren diverse Raffinerien angeschlossen, die Ihre Produkte direkt einspeisen konnten.
Die NATO-Pipeline ist nicht mit einer Wasserleitung vergleichbar, durch die ständig Wasser mit Druck geleitet wird und daraus jederzeit verfügbar ist. Die Treibstoffleitung ist im Normalfall leer. Nur wenn Kraftstoff transportiert werden soll, wird dieser als abgeschlossene Charge durch die Rohre geleitet.
Wichtigstes Element für den Vortrieb sind die Hochdruckpumpstationen (HDP), die in allen Durchgangs-Tanklagern vorhanden waren. Bei größeren Entfernungen zwischen den Tanklagern, etwa oberhalb von 80 km, mußte auf freier Strecke eine zusätzliche HDP für den Weitertransport sorgen. Der reguläre Betriebsdruck in den Fernleitungen lag bei 80 bar.
An den Leitungen waren alle 10-15 km Streckenschieberschächte mit Druckerhöhungsstationen angesiedelt. Von hieraus konnten Teilabschnitte inspiziert und abgesperrt werden. Vor Tanklagern oder Hochdruckpumpstationen wurden Umfahrungsschächte eingerichtet. Von dort konnten die Objekte bei Störungen oder Umbaumaßnahmen mit Feldpipelinematerial umgangen werden. Auf freier Strecke gab es Abzweigschächte, an denen Chargen in eine andere Leitung abgeleitet werden konnten.
Eine besondere Auslegung der Pipeline wurde bei der Querung größerer Flüsse, wie Weser und Aller, umgesetzt. Hier führten meist gleich zwei in einigem Abstand verlegte Leitungen unter den Gewässern hindurch.
Schließlich sind Notentnahmeschächte zu nennen, oft als EOP bezeichnet, die NATO-Abkürzung für Emergency Offtake Point. Diese Schächte waren für den flexiblen Aufbau von Abgabestellen und Feld-Tanklagern ausgelegt.
Quelle:
https://www.relikte.com/nds_pipeline/In dem Link sind auch Bilder solcher Objekte in Niedersachsen. Für Schleswig Holstein gibt es so etwas leider nicht.
Worauf ich noch hinweisen möchte in Sophienhamm befindet sich ein immer noch aktives FBG-Tanklager der Nato das unter anderem den Fliegerhorst Hohn mit Treibstoff versorgt. Dieses ist definitiv an das CEPS angeschlossen. Also bitte beachten beim Betreten solcher Objekte die können noch immer in Betrieb sein und sind unter Umständen auch fernüberwacht. Und wenn sich meine Vermutung bewahrheitet dann gibt es dort noch weniger zu sehen als bei einem vermeintlichen Treibstoffdepot.