Christie-PfarrhausOriginal anzeigen (0,2 MB)

Dies ist Agatha Christies erster Roman mit Miss Jane Marple aus dem Jahr 1930, der in dem fiktiven englischen Dorf St. Mary Mead spielt. Die Struktur ist typisch für Christie: Zu Beginn geschieht der Mord an dem als unsympathisch dargestellten Colonel Protheroe, der mit seiner zweiten Frau und Stieftochter zusammenlebt und dem alle möglichen Dorfeinwohner inklusive dem erzählenden Pfarrer Leonard Clement, in dessen Pfarrhaus Protheroe erschossen wird, den Tod an den Hals wünschen.

Daraus entwickelt sich ein Verwirrspiel, bei dem mehr oder weniger alle Dorfbewohner verdächtigt werden, es geht um eine falsch gestellte Uhr, um Drohbriefe, außer- und uneheliche Liebschaften, zugereiste Fremde, einen als Archäologen sich ausgebenden Kunstdieb. Die ermittelnde Polizei steht vor einem Rätsel, der Pfarrer hilft bei der Spurensuche mit, ist aber wie sein Vikar wegen Veruntreuung von Kirchengeldern selbst verdächtigt. Die neben dem Pfarrhaus lebende alte Frau namens Miss Marple führt schließlich alle Indizien und Spuren zusammen, womit die beiden Mörder überführt werden können. Das Motiv ist nicht unbedingt extravagant, es geht um Liebe und Geld.

Als erster Roman mit Miss Marple ist dieser Krimi weltberühmt, aber er ist durch die Unmengen an letztlich durchgehend unsympathischen Leuten, die allesamt verdächtig sind, sowie die verwirrenden Indizien und Spuren aber auch mühsam zu lesen.

Manchmal versucht Christie witzig zu sein, wie bei diesem Schenkelklopfer:
«Ich erinnere mich an einen Spruch meiner Großtante Fanny.»
«Ja?», fragte ich.
«Sie pflegte zu sagen: ‹ Die jungen Leute denken, die Alten sind Idioten; aber die Alten wissen, dass die Jungen Idioten sind!›»