SprachbildungOriginal anzeigen (0,2 MB)

FörMig ist ein Kompetenzzentrum an der Universität Hamburg und hat die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zum Ziel. Diese Broschüre beschäftigt sich damit, wie solchen Kindern und Jugendlichen verholfen werden kann, in der Zweitsprache (hier: Deutsch) eine bildungssprachliche Kompetenz, also eine Kompetenz, die über die Alltagssprache hinausgeht, zu erlangen. Der Schlüssel sei die Durchgängigkeit, also nicht auf die Schule beschränkt und mit dem Kindergarten beginnend lebensbegleitend.

Interessant habe ich einige Überlegungen gefunden, die vermutlich auch an Schulen noch nicht in den Lehrkörper durchgedrungen ist und versucht, die Gefahr zu verringern, dass ganze Klassenverbände im Niveau runtergerissen werden. Das Ziel der Bildungssprachlichkeit bedeutet, dass Schriftlichkeit und nicht Mündlichkeit Ziel des Sprachniveaus sei. Die Kinder sollten "die Chance haben, ein höheres Sprachniveau zu erreichen". Aufgeräumt werden müsse mit so manchen - für Lehrkräfte wie Lernende bequemen - Einstellungen. So wird postuliert:

  • Zweitsprachlerner hätten "den Anspruch darauf zu erfahren, was sprachlich richtig ist, und korrigiert zu werden".
  • Sprachlernen sei "eigenaktiver Prozess". Sprache kann nicht eingetrichtert werden, der mündliche wie schriftliche Eigenaktivitätsanteil der Lernenden müsse hoch sein.
  • Ein Sprachbad reiche nicht, es muss einen Unterricht geben, der "Regelbildungsprozess im Hinblick auf sprachliche Strukturen" ins Zentrum stelle.
  • Mit Hilfe der Scaffolding-Methode ("Gerüstebau"-Methode) müssen Lernende zu einem höheren Sprachniveau hingeführt werden. Beispiel: Versuch beschreiben, wenn man ihn durchführt - nach dem Versuch mündlich darüber berichten - einen Versuchsbericht verfassen.


Im Anhang sind einige Beschreibungen eines FörMig-Projekts in Berlin angeführt.

Diese Broschüre ist am Server der Universität Hamburg als PDF online