Kafka-Bau

Diese erst nach Kafkas Tod erschienene Erzählung ist aus der Sicht eines Tieres in seinem großen und labyrinthischen Bau (einem Dachs-Bau nachempfunden), der ihm Schutz und Versorgung bietet, geschrieben. Das Tier lebt einsam, strebt ständig danach, den Bau zu perfektionieren, hört jedoch stetig ein zischendes Geräusch, das er nicht identifizieren kann.

Entmenschlichung und Isolation ist ein durchgehendes Thema bei Kafka, hier ist das Tier komplett auf sich alleine angewiesen. Ob die Bedrohung durch das Geräusch von außen stammt oder aus sich selbst, ist nicht geklärt. Interpretationen gibt es viele, bis dahin, dass das zischende Geräusch eine Reminiszenz an Kafkas fortschreitende Lungentuberkolose sein kann. Aber wie so oft bei Kafka, wird es kaum eine alleingültige Interpretation geben, sondern der Text bietet eine Unzahl an Deutungsmöglichkeiten. Nicht nur biographisch.

Durchaus lesenswert.