Tophinke

In meinem Archiv gefunden und auf libra.unine.ch online ein Artikel von Doris Tophinke, mittlerweile Professorin für Sprachwissenschaft in Paderborn, zum Thema Sprachbiographie. Zwei Aspekte schneidet dieser 14-seitige Artikel an.

Die Ermittlung einer Sprachbiographie kann von individueller didaktischer wie therapeutischer Bedeutung sein, wenn aufgrund von Migration oder Krankheit (wohl Schlaganfall) die persönliche Sprachbiographie zerrüttet ist. Auf Details wird nicht eingegangen, außer dass die Sapir-Whorf-Hypothese zurückgewiesen wird. Nicht Sprache beeinflusse oder bestimme das Denken, sondern Sprache baue auf einem Denkprozess auf, der mentale Modelle bzw. abstrakte mentale Strukturen schaffe, die wiederum in Sprache umgesetzt werden.

Für sprachhistorische Studien können sprachbiographische Analysen von Wert sein, wie an einem Forschungsprojekt gezeigt wird, in dem die Ablösung des Niederdeutschen als städtische Umgangssprache in Bremen von 1880 bis 1920 dokumentiert wird.