Goldsmith-Stoops

Uraufgeführt im Jahr 1773 ist diese Komödie heutzutage weniger wegen ihres Witzes interessant, sondern wegen der Welt, die vorgestellt ist.

Das fünfaktige Stück spielt im Landhaus der Familie Hardcastle, in dem das alte Ehepaar und deren beiden Kinder leben. Tony ist 21, ihm wird die Volljährigkeit jedoch von der Mutter, die ihn abgöttisch liebt und behütet, verschwiegen, damit er seine 1500 Pfund Zuwendung erhalten kann. Kate ist 18. Für beide ist ein Ehepartner bestimmt: für Tony seine Cousine Constance, für Kate der Sohn eines Freundes des Vaters, Charles Marlowe.

Die Nebenhandlung ist, dass Tony Constance schätzt, aber nicht liebt. So hilft er seinem Freund George Hastings, der mit Constance durchbrennen will, am Ende des Stücks zur Verbindung, indem er - jetzt wissend, dass er volljährig ist - auf die Verlobung verzichtet.

Nicht durchbrochen wird das Setting der elterlichen Bestimmung für Kate. Marlowe kommt zum Haus der Hardcastles und - einem Scherz aufsitzend - denkt, es sei ein Landgasthof. Kate findet heraus, dass Marlowe seine Probleme mit gleichrangigen Frauen hat, er schüchtern und zurückhaltend, ein Langeweiler ist, jedoch gegenüber niederrangigen ein Draufgänger, ja Lüstling ist. Sie mag keine Langeweiler, also gibt sie sich als Bardame des angeblichen Landgasthofs aus, und Marlowe wird zum Frauenheld. Diese Erniedrigung gibt dem Stück den Titel.

Am Ende wird das Versteckspiel aufgelöst und die beiden finden zueinander (nicht ohne dass Marlowe peinlich berührt ist).

Kein schlechtes Stück, auch wenn die gesellschaftlichen Normen nicht hinterfragt werden. Zumindest wird mit ihnen gespielt.

Online zu finden auf gutenberg.org, eine Fernsehverfilmung aus 2008 ist auf YouTube.