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Liebe über den Tod hinaus
27.11.2021 um 15:04Tränen glitzern auf ihrem Gesicht, doch sie beachtet diese nicht. Wischt sie nicht fort. Der Wind zerrt an ihrem Kleid, will sie mit sich reißen. Doch Mel steht einfach nur dort, das Gesicht dem unendlich weitreichenden Horizont zugewendet. Beobachtet den bezaubernden Sonnenaufgang, dessen Strahlen sich an den Wellen des Meeres brechen.
Nun ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Abschied von den quälenden Sorgen, Abschied von der Angst - Abschied vom Leben. Das Schicksal will es so; dies ist ihre Aufgabe.
Kälte umspült ihre Knöchel, als eine Welle tosend an den Strand rollt. Trostlosigkeit bricht über ihr zusammen. Hoffnung hat sie schon längst nicht mehr. Doch trotzdem flattert ihr Herz aufgeregt in der Brust.
Ein Krächzen reißt sie aus ihrer Erstarrung. Abertausende von Vögeln umkreisen sie. Die Sonne bahnt sich den Weg wie ein rötlicher Feuerball durch den wolkenverhangenen Himmel. Wärmt ihre Haut. Trocknet die geweinten Tränen.
Mel ist bereit. Bereit zu gehen. Die Vögel gleiten durch die Luft. Immer dichter und dichter. Zum Greifen nah. Eine einsame, graue Feder schwebt zu Boden. Unbemerkt; sanft und leise.
Die Gischt sprudelt um den Saum ihres Kleides. Sie steht da wie eine Göttin "Core" Schaum verfängt sich in dem Spitzenbesatz. Füllt die Verzierungen, die Löcher.
Stille senkt sich über die Küste und verdrängt die Angst. Nur ihr schwerer Atem ist zu hören. Keuchend atmet sie.
Ein und aus.
Ein und aus.
Eine frische Brise spielt mit ihren offenen Haaren. Schon jetzt kann sie das Salz des Meeres auf den rissigen Lippen spüren. Brennend frisst es sich durch ihre Haut. Doch dieser Schmerz vergeht. Unter Wasser treibend wird er verschwinden, ein für alle Mal. Etwas zieht sie. Zieht an ihrem Herzen. Ins Meer hinein.
Instinktiv setzt sie einen Fuß vor den anderen. Lässt ihr Leben los und schreitet würdevoll ins Wasser. Während sie immer weiter in das blaue Meer hineingleitet, denkt sie an ihr vergangenes Ich.
Ich
War
Ich
Bin Tränen glitzern auf ihrem Gesicht. Das war sie einmal.Der Mondenschein verwirret Die Täler weit und breit,Die Bächlein, wie verirret,Gehn durch die Einsamkeit.Da drüben sah ich stehen Den Mann auf steiler Höh,Die finstern Tannen sehen In einen tiefen See.Ein Kahn wohl sah ich ragen, Doch niemand, der es lenkt,Das Ruder war zerschlagen,Das Schifflein halb versenkt.Eine Göttin auf dem Steine Flocht dort ihr schwartzes Haar,Sie meint' sie wär alleine,Und sang so wunderbar.Sie sang und sang, in den Bäumen Und Quellen rauscht' es sacht Und flüsterte wie in Träumen Die mondbeglänzte Nacht.Ich aber stand erschrocken,Denn über Wald und Kluft Klangen dieseWorte ferne durch die Luft.Und hätt ich nicht vernommen Den Klang zu guter Stund,Wär nimmer mehr gekommen Aus diesem stillen Grund.
Sie kann nicht schlafen. Wie jede Nacht. Schon seit Anbeginn der Zeiten halten die Gedanken sie wach, obwohl die Müdigkeit Demeter schon von innen zerfrisst. Der Schmerz schleicht sich an. Leise und unbemerkt, bis sie sich schließlich in ihm verliert. Ganz und gar; wie in diesem Augenblick.
Hoffnung durchströmt den zierlichen Körper, als sie ein tröstendes Bild vor ihren Augen heraufbeschwört. Dasselbe Bild wie jede Nacht. Wind streicht über ihre nackten Arme. Sachte und erwartungsvoll. Ein wohliger Schauer läuft ihr den Rücken herunter. Ihren Kopf in den Nacken gelegt, lauscht sie den Klängen der Stadt. Wie jede Nacht. Autos hupen, rasen durch die erleuchtete Stadt. Sie scheint nie still zu stehen, aber die hell funkelnden Sterne tauchen diese in ein Meer aus geheimnisvollem Schweigen.
Und der Mond. Mit einer mysteriösen Kraft wirkt er auf ihren Körper. Der silbrige Glanz spiegelt sich in ihren weit aufgerissenen Augen wider.
Ein Lachen entweicht ihrem Munde. Glück strömt durch ihre Adern. Demeter ist so froh, einfach nur dort zu stehen. Wie jede Nacht. Wo Sie standen .schon immer.
Das Holz unter ihren bloßen Füßen scheint zu glühen. Strahlt Zuversicht aus. Denn die Himmelsleiter weiß, was geschehen wird. So wie es jede Nacht geschieht.
Erbarmungslos fegt ein Windstoß über sie hinweg. Erschwert den Aufstieg zu den Sternen. Demeter klammert sich krampfhaft an den Sprossen fest. So sehr, dass ihre zerbrechlichen Knochen hervortreten. Und sie werden brechen, denn sie wird springen.
Das schwarze Kleid flattert im Wind, der ihre Haare zerzaust. Wie sie dieses Gefühl liebt.
Freiheit. Unabhängigkeit. Entschlossenheit.
Gelassen sieht sie dem Tod entgegen. Lediglich Ehrfurcht glüht hinter ihren aufgerissenen Augen, als sie auf die gewaltige Stadt unter ihr blickt. Sie hat keine Angst. Demeter möchte es so. Jede Nacht wieder.Denn sie ist schön in der und auch am Tag.Sie ist eine Göttin.
Sie hat sich entschieden. Verabschiedet vom Leben. Für einen Moment noch genießt sie diesen Frieden und saugt die klare Luft ein.
Dann atmet sie aus.
Und singt.
Da steht im Wald geschrieben Ein stilles, ernstes Wort Von rechtem Tun und Lieben,Und was des Menschen Hort.Ich habe treu gelesen Die Worte, schlicht und wahr,Und durch mein ganzes Wesen Wards unaussprechlich klar.Bald werd ich dich verlassen,Fremd in der Fremde gehn ,Auf buntbewegten Gassen Des Lebens Schauspiel sehn;Und mitten in dem Leben Wird deines Ernsts Gewalt Mich Einsamen erheben,So wird mein Herz nicht alt.
Das Mädchen
Vorüber! Ach, vorüber!
Geh wilder Mann
Ich bin noch jung, geh Lieber!
Und rühre mich nicht an.
Der Tod
Gib Deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund, und komme nicht, zu strafen.
Sei gutes Muts! ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen schlafen!
Nun ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Abschied von den quälenden Sorgen, Abschied von der Angst - Abschied vom Leben. Das Schicksal will es so; dies ist ihre Aufgabe.
Kälte umspült ihre Knöchel, als eine Welle tosend an den Strand rollt. Trostlosigkeit bricht über ihr zusammen. Hoffnung hat sie schon längst nicht mehr. Doch trotzdem flattert ihr Herz aufgeregt in der Brust.
Ein Krächzen reißt sie aus ihrer Erstarrung. Abertausende von Vögeln umkreisen sie. Die Sonne bahnt sich den Weg wie ein rötlicher Feuerball durch den wolkenverhangenen Himmel. Wärmt ihre Haut. Trocknet die geweinten Tränen.
Mel ist bereit. Bereit zu gehen. Die Vögel gleiten durch die Luft. Immer dichter und dichter. Zum Greifen nah. Eine einsame, graue Feder schwebt zu Boden. Unbemerkt; sanft und leise.
Die Gischt sprudelt um den Saum ihres Kleides. Sie steht da wie eine Göttin "Core" Schaum verfängt sich in dem Spitzenbesatz. Füllt die Verzierungen, die Löcher.
Stille senkt sich über die Küste und verdrängt die Angst. Nur ihr schwerer Atem ist zu hören. Keuchend atmet sie.
Ein und aus.
Ein und aus.
Eine frische Brise spielt mit ihren offenen Haaren. Schon jetzt kann sie das Salz des Meeres auf den rissigen Lippen spüren. Brennend frisst es sich durch ihre Haut. Doch dieser Schmerz vergeht. Unter Wasser treibend wird er verschwinden, ein für alle Mal. Etwas zieht sie. Zieht an ihrem Herzen. Ins Meer hinein.
Instinktiv setzt sie einen Fuß vor den anderen. Lässt ihr Leben los und schreitet würdevoll ins Wasser. Während sie immer weiter in das blaue Meer hineingleitet, denkt sie an ihr vergangenes Ich.
Ich
War
Ich
Bin Tränen glitzern auf ihrem Gesicht. Das war sie einmal.Der Mondenschein verwirret Die Täler weit und breit,Die Bächlein, wie verirret,Gehn durch die Einsamkeit.Da drüben sah ich stehen Den Mann auf steiler Höh,Die finstern Tannen sehen In einen tiefen See.Ein Kahn wohl sah ich ragen, Doch niemand, der es lenkt,Das Ruder war zerschlagen,Das Schifflein halb versenkt.Eine Göttin auf dem Steine Flocht dort ihr schwartzes Haar,Sie meint' sie wär alleine,Und sang so wunderbar.Sie sang und sang, in den Bäumen Und Quellen rauscht' es sacht Und flüsterte wie in Träumen Die mondbeglänzte Nacht.Ich aber stand erschrocken,Denn über Wald und Kluft Klangen dieseWorte ferne durch die Luft.Und hätt ich nicht vernommen Den Klang zu guter Stund,Wär nimmer mehr gekommen Aus diesem stillen Grund.
Sie kann nicht schlafen. Wie jede Nacht. Schon seit Anbeginn der Zeiten halten die Gedanken sie wach, obwohl die Müdigkeit Demeter schon von innen zerfrisst. Der Schmerz schleicht sich an. Leise und unbemerkt, bis sie sich schließlich in ihm verliert. Ganz und gar; wie in diesem Augenblick.
Hoffnung durchströmt den zierlichen Körper, als sie ein tröstendes Bild vor ihren Augen heraufbeschwört. Dasselbe Bild wie jede Nacht. Wind streicht über ihre nackten Arme. Sachte und erwartungsvoll. Ein wohliger Schauer läuft ihr den Rücken herunter. Ihren Kopf in den Nacken gelegt, lauscht sie den Klängen der Stadt. Wie jede Nacht. Autos hupen, rasen durch die erleuchtete Stadt. Sie scheint nie still zu stehen, aber die hell funkelnden Sterne tauchen diese in ein Meer aus geheimnisvollem Schweigen.
Und der Mond. Mit einer mysteriösen Kraft wirkt er auf ihren Körper. Der silbrige Glanz spiegelt sich in ihren weit aufgerissenen Augen wider.
Ein Lachen entweicht ihrem Munde. Glück strömt durch ihre Adern. Demeter ist so froh, einfach nur dort zu stehen. Wie jede Nacht. Wo Sie standen .schon immer.
Das Holz unter ihren bloßen Füßen scheint zu glühen. Strahlt Zuversicht aus. Denn die Himmelsleiter weiß, was geschehen wird. So wie es jede Nacht geschieht.
Erbarmungslos fegt ein Windstoß über sie hinweg. Erschwert den Aufstieg zu den Sternen. Demeter klammert sich krampfhaft an den Sprossen fest. So sehr, dass ihre zerbrechlichen Knochen hervortreten. Und sie werden brechen, denn sie wird springen.
Das schwarze Kleid flattert im Wind, der ihre Haare zerzaust. Wie sie dieses Gefühl liebt.
Freiheit. Unabhängigkeit. Entschlossenheit.
Gelassen sieht sie dem Tod entgegen. Lediglich Ehrfurcht glüht hinter ihren aufgerissenen Augen, als sie auf die gewaltige Stadt unter ihr blickt. Sie hat keine Angst. Demeter möchte es so. Jede Nacht wieder.Denn sie ist schön in der und auch am Tag.Sie ist eine Göttin.
Sie hat sich entschieden. Verabschiedet vom Leben. Für einen Moment noch genießt sie diesen Frieden und saugt die klare Luft ein.
Dann atmet sie aus.
Und singt.
Da steht im Wald geschrieben Ein stilles, ernstes Wort Von rechtem Tun und Lieben,Und was des Menschen Hort.Ich habe treu gelesen Die Worte, schlicht und wahr,Und durch mein ganzes Wesen Wards unaussprechlich klar.Bald werd ich dich verlassen,Fremd in der Fremde gehn ,Auf buntbewegten Gassen Des Lebens Schauspiel sehn;Und mitten in dem Leben Wird deines Ernsts Gewalt Mich Einsamen erheben,So wird mein Herz nicht alt.
Das Mädchen
Vorüber! Ach, vorüber!
Geh wilder Mann
Ich bin noch jung, geh Lieber!
Und rühre mich nicht an.
Der Tod
Gib Deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund, und komme nicht, zu strafen.
Sei gutes Muts! ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen schlafen!