Was ist schneller, Schnecke oder Teenager?

Im Urlaub ernsthaft abgefragt. Ganz langsam, mit einem Blick voller Verachtung hinterher dackelnden Teenager, der der ganzen Welt klar machen wollte, ich will nicht - ich muss mit. Echt, dagegen ist eine Schnecke ein Porsche gewesen, so kam es uns vor.

Wie wärs, den Teenager vorher zu fragen, was er gern möchte? Keiner möchte gern zu irgendwas gezwungen werden...

Naja, hormonell bedingt ist es wahrscheinlich normal, dass Teenager keinen Bock auf vieles haben.
Ich kann das schon nachvollziehen.

Hatte mit 16 auch keine Lust, am Urlaub mit meinen Eltern teilzunehmen, da wäre ich lieber mit meiner damaligen Freundin zusammen gewesen. Die ist dann die andere Hälfte der Sommerferien mit ihren Eltern in den Urlaub. Das waren frustrierende 6 Wochen.
Teenagerprobleme halt. Gut, dass das vorbei ist (naja meistens :P )

Aber ja, so eine unmotivierte Lahmarschigkeit, die aus jeder Pore strahlt, färbt auch ziemlich schnell ab.

Kurze Antwort: Die Schnecke, klarer Fall

@Vomü62

Na ja laut Gesetz darf Teenager noch nicht Zuhause alleine bleiben.. seufz... ansonsten hätten wir kein Problem damit gehabt. Und nur wegen Teenager Zuhause bleiben, hatten wir auch keine Lust gehabt

@Vomü62

Stimmt, das es auch an den Hormonen liegt, gehört auch zu der Abnabelung vom Elternhaus und so soll es ja auch sein. Aber diese Lahmarschigkeit und die Selbstdarstellung von einem gemarterten Teenager, führten zu einigen etwas stressvollen Tagen.

Danke für die Deine Bestätigung :D

velvetdream schrieb:Danke für die Deine Bestätigung :D

Wieso Bestätigung? Unsere Tochter ist in jedem Alter zwischen 8 und 18 gern mit uns in Urlaub gefahren. Wir haben sie aber auch von klein auf immer in allen relevanten Dingen um ihre Meinung befragt und Kompromisse besprochen und nie irgendwas über ihren Kopf hinweg durchgesetzt. Allerdings hatte sie auch die meisten unserer Interessen geteilt, oder wir haben uns ihren Wünschen nicht verschlossen, sodaß sich kaum wirkliche Konflikte ergaben die zu Trotzreaktionen führten. Für sie ist alles Neue immer etwas Positives gewesen, also auch "langweilige" Museums- oder Ausgrabungsstättenbesuche, Waldspaziergange oder sonstwas.
Mit "widerspenstigen" Pubertieren haben wir also keine wirklichen Erfahrungen, außer mit meiner Nichte, die mal ne Woche hier zu Besuch war, die war unerträglich. Lag aber an deren chaotischer frühkindlicher Entwicklung...

@Vomü62

Wir sind 4 Personen im Haushalt. 3 Personen wollten in den Urlaub, 1 nicht. Somit auch eine sehr gute Chance den demokratischen Ablauf aufzuzeigen und zu lernen. Kompromisse muss man mit 4 Menschen immer eingehen, da jeder von uns unterschiedliche Interessen hat.

So kann man mit dem Teenager sehr wohl und gerne Museums besuchen, aber nicht mit dem anderen Sproessling, oder besser gesagt, ungerne. Dagegen liebt der andere Sproessling Ballett und der Teenager nicht. Alles kann positiv sein, ja, bloss dann muss der Unwillige auch dem was abgewinnen wollen und nicht von Grund aus sagen: Nein Danke ohne wenn und aber, ohne es eine Chance zu geben oder zu wollen,

Es nur auf chaotische fruehkindliche Erziehung oder Entwicklung abzuschieben, okay da ich die Erziehung nicht kenne, kann ich darueber keine Aussage machen noch erlauben, im Falle Deiner Nichte. Bei unserem Teenager ist es tatsaechlich eher auf hormonelle Schwankungen abzuschieben, klar auch nur eine subjektive Ansichtssache, denn ich sehe unsere Erziehung nicht an, als eine chaotische Erziehung.

Gegen das Elternhaus und die Erziehung die man bekommen hat, gegen das sogenannte Schienbein zu treten und sich dagegen zu verwehren und damit seinen eigenen Weg zu finden, gehoert fuer mich zur Selbstfindung und Selbstdefinition dazu. Auch wenn es ab und an zu Stress kommt.

Ich habe 2 Kinder, und alle beide sind eigenstaendige Personen mit ihrem eigenen Charakter, beide haben ihre eigenen Interessen und das ist gut so. Kompromisse machen und zu erarbeiten, ist auch ein Lernprozess, wo ich es noch nicht erwarte von einem Teenager, das dieser Lernprozess schon beendet ist, da fehlt noch einiges an Entwicklung und Einsicht im Vergleich mit einem Erwachsenen, und selbst vielen Erwachsenen fällt es schwer Kompromisse einzugehen, wenn es um die eigenen Bedüfnisse geht.

Somit - um etwas positives zu sehen - dieser Urlaub hat dem Teenager etwas gebracht, mehr lernen wie man Kompromisse eingeht. Denn auch das muss ich sagen: Der Teenager hat sich gestern entschuldigt für sein Benehmen im Urlaub. Sehr wichtig, wenn man meint, das man sich falsch verhalten hat, dann stehe dazu und sage Entschuldigung, wenn man denkt, es wäre nötig. Erkennen von Fehlern und das auch sagen, ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung, denn so ist man auch bereit im späteren Leben Konsequenzen zu tragen und zu übernehmen.

velvetdream schrieb:Denn auch das muss ich sagen: Der Teenager hat sich gestern entschuldigt für sein Benehmen im Urlaub. Sehr wichtig, wenn man meint, das man sich falsch verhalten hat, dann stehe dazu und sage Entschuldigung, wenn man denkt, es wäre nötig.

Respekt! Dann wurde etwas gelernt-das macht den erlittenen Streß wett. Das ist viel wert!

velvetdream schrieb:Bei unserem Teenager ist es tatsaechlich eher auf hormonelle Schwankungen abzuschieben,

Ist doch klar, und sicher auch bei jedem anders. Töchterlein ist eher in sich gekehrter und "kindlicher" geworden als aufsässig oder trotzig.
Jungs werden wohl eher "bockig" und aggressiver.