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Johannes von Tepl - Der Ackermann aus Böhmen
08.07.2020 um 09:27Original anzeigen (0,2 MB)
Der etwa 1400 in der böhmischen Stadt Saaz (Zatec) entstandene Text ist ein interessantes Streitgespräch zwischen einem Bauern und dem Tod, der ihm seine geliebte Frau entrissen hat. Wuchtig beschimpft er den Tod, wünscht ihm, dass er vergehe und in der Hölle schmore, da er keinerlei Mitleid und keinerlei Achtung vor dem Menschen habe.
Der Tod vertritt die Vernunft, manchmal bis zur rationalen Kaltblütigkeit, aber auch Attacken gegen die Person des Bauern werden vorgebracht. Er habe nicht aus dem Brunnen der Weisheit getrunken, da er nicht den Argumenten des Todes folgen kann.
So argumentiert der Teufel eindringlich, dass die Welt zu eng wäre, wenn alle Lebewesen, die seit Anbeginn der Welt (das sind 6599 Jahre) noch leben würden, die Menschen würden von Insekten und Wölfen gepeinigt und sie sich gegenseitig aufessen (womit aber der Tod wieder im Spiel wäre).
Der Klage über den frühen Tod seiner Frau begegnet der Tod eiskalt:
Ein rhetorisch hochwertiger Text, kurzweilig zu lesen und mit einem großen Bildungshintergrund. Die Argumente gehen zurück bis in die Antike (Alexander, Platon, Aristoteles, Römer). Auch ist der Text in Prosa und nicht in Versen geschrieben, die deutsche Sprache beginnt sich zu einer vollwertigen Schriftsprache zu entwickeln, in der auch Philosophisches abgehandelt werden kann.
Der etwa 1400 in der böhmischen Stadt Saaz (Zatec) entstandene Text ist ein interessantes Streitgespräch zwischen einem Bauern und dem Tod, der ihm seine geliebte Frau entrissen hat. Wuchtig beschimpft er den Tod, wünscht ihm, dass er vergehe und in der Hölle schmore, da er keinerlei Mitleid und keinerlei Achtung vor dem Menschen habe.
Der Tod vertritt die Vernunft, manchmal bis zur rationalen Kaltblütigkeit, aber auch Attacken gegen die Person des Bauern werden vorgebracht. Er habe nicht aus dem Brunnen der Weisheit getrunken, da er nicht den Argumenten des Todes folgen kann.
So argumentiert der Teufel eindringlich, dass die Welt zu eng wäre, wenn alle Lebewesen, die seit Anbeginn der Welt (das sind 6599 Jahre) noch leben würden, die Menschen würden von Insekten und Wölfen gepeinigt und sie sich gegenseitig aufessen (womit aber der Tod wieder im Spiel wäre).
Der Klage über den frühen Tod seiner Frau begegnet der Tod eiskalt:
Beweinest du aber deines weibes jugent, du tust unrecht; als schiere ein mensche lebendig wirt, als schiere ist es alt genug zu sterben.Am Ende spricht Gott sein Urteil: Der Bauer habe wohl gestritten, was ihm zur Ehre gereiche, den Sieg jedoch trage der Tod davon, da er Teil seiner Schöpfung sei.
Ein rhetorisch hochwertiger Text, kurzweilig zu lesen und mit einem großen Bildungshintergrund. Die Argumente gehen zurück bis in die Antike (Alexander, Platon, Aristoteles, Römer). Auch ist der Text in Prosa und nicht in Versen geschrieben, die deutsche Sprache beginnt sich zu einer vollwertigen Schriftsprache zu entwickeln, in der auch Philosophisches abgehandelt werden kann.