51elhK9MqxL. SX318 BO1204203200

Willms, promovierter Historiker und jahrelang Frankreichkorrespondent für die Süddeutsche Zeitung, publizierte in den letzten Jahren immer wieder groß angelegte Werke zur französischen Geschichte, dieses umfasst in fünf Großkapiteln die Französische Revolution von ihrer Vorgeschichte (ca. 1770) bis zur Machtergreifung Napoleons 1799.

Phasenweise spannend und salopp geschrieben, dennoch detailreich, hat es auch seine Längen, die daraus resultieren, dass Willms versucht, die Vorgänge hauptsächlich durch archivarisch belegte Aussagen bzw. Beschlüssen nachzuvollziehen, sprich: eine auf Individuen sich konzentrierende politische Geschichte, die das Soziale mehr oder weniger ausblendet, was jedoch zu einer Unübersichtlichkeit, aber auch einer Reduktion der Interpretationsbreite führt.

Eigeninteresse scheint bei allen Akteuren die Triebfeder des Handelns zu sein, so wird die Revolution eine Abfolge von Putschen bis hin zum letzten Putsch von Napoleon. Auch der Pariser peuple scheint nur davon getrieben zu sein, ausreichend Brot zu leistbaren Preisen zu haben.

Mir ist dieser Zugang zu eng gefasst und bei diesem langen Werk hat mich eigentlich nur das Interesse am Thema daran gehindert, es vorzeitig zur Seite zu legen.

Verlagsinfo:
https://www.chbeck.de/willms-tugend-terror/product/13705182

Rezension, die das Werk kritisch würdigt:
http://www.sehepunkte.de/2015/02/25521.html