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Itamar Rabinovich - The Lingering Conflict

2 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rezension, Israel, Palästina ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Itamar Rabinovich - The Lingering Conflict

27.05.2019 um 22:30
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Rabinovich ist Historiker, ehemaliger israelischer Botschafter in den USA und war 1990 bei den israelisch-syrischen Verhandlungen Chefunterhändler.

Dieses Buch ist sozusagen das 2011er Facelift seines Buchs Waging Peace. Die Ereignisse der Nuller-Jahre haben ihn veranlasst, den Optimismus eines Friedens rauszunehmen.

Im klassischen Sinne ist es kein historisches Werk, sondern ein Sachbuch, das sich sehr auf seine eigenen Erinnerungen und sein eigenes Wissen stützt, aber für ein Sachbuch doch sehr zäh zu lesen, da es hin und her mäandert. Schwerpunkt sind die 90er und die Nuller-Jahre, und die waren sowohl wegen der arabisch-muslimischen Komplexität, aber auch wegen fehlender israelischer Kontinuität (häufige Regierungswechsel, selbst das Wahlsystem wurde zweimal umgestellt) sowie der internationalen Lage (Zusammenbruch der Sowjetunion, Kontinuitätsbrüche in der US-Politik) eine Achterbahnfahrt.

Was hängen bleibt: Auf arabisch-muslimischer Seite gibt es eigentlich keine Ansprechpartner für "Kebab mit alles", sondern unzählige, und alle beharren auf Gewalt (seien es Staaten mit Kriegsdrohung, seien es terroristische NGOs oder die Mischung von beidem: Staaten, die Terrorismus hinnehmen, dulden oder gar fördern). Dazu kommen noch Einflüsse von Staaten, die gar nicht an Israel grenzen (Irak, Iran, eine immer islamistischer werdende Türkei). Alle kochen ihr Süppchen am liebsten mit AK 47, Uzis, Sprenggürteln, Raketen.

Die wechselnden Mehrheiten in Israel andererseits machen es auch nicht leichter, und allzuoft werden Verhandlungen von ausgehenden Regierungen geführt und sind somit alleine schon aus Zeitgründen zum Scheitern verurteilt. Auch sind verhandelnde israelische Regierungen immer auch aufgrund eines inneren demokratischen Prozesses der Kritik ausgesetzt. Beispiel sind die Verhandlungen Ehud Baraks mit Jassir Arafat im Jahr 2000 in Camp David. Rabinovich zählt drei Strömungen auf, wie diese Verhandlungen wertend von der israelischen Geschichts- und Politikwissenschaft aufgefasst wurden:

1. Jassir Arafat war nicht an Verhandlungsergebnissen interessiert, daher scheiterten die Verhandlungen
2. Ehud Barak hätte mehr anbieten sollen, um ein Scheitern zu verhindern
3. Ehud Barak hat zu viel angeboten und die Sicherheit Israels gefährdet

Neben diesen drei völlig unterschiedlichen Hauptströmungen gab es eine Randgruppe, welche die Verhandlungen ausschließlich dokumentierten und nicht interpretierten.

Die Details sind durchaus sehr interessant, gehen aber oft in eine Tiefe, die nur mehr schwer zu erfassen sind (unzählige Unterhändler, unzählige Detailverhandlungen). Etwas mehr Struktur und eine Führung vom Wesentlichen ins hätte diesem Buch gut getan. Auch für Leser mit Grundkenntnissen ist das Buch über länger Strecken anstrengend zu lesen.

https://www.brookings.edu/book/the-lingering-conflict/
http://www.itamarrabinovich.tau.ac.il/books/90-the-lingering-conflict.html


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Fabs ehemaliges Mitglied

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Itamar Rabinovich - The Lingering Conflict

27.05.2019 um 23:54
Die 1. Haben auch Clinton (in seinen Memoiren) und die Araber bestätigt. Und 2. - Was hätte Barak denn noch bieten sollen? Olmert ging ja noch ein Stückchen weiter, Abbas hat darauf gar nicht reagiert. 2. behaupten wohl nur die Linksradikalen und Friedensbewegten. Zum Glück sind die jetzt marginalisiert.


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