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Der von Schleiermacher 1804 als Einleitung zu seinen Platon geschriebene Essay ist ein eigentümliches Dokument, das mehr über Schleiermachers Arbeitsweise als über Platon selbst aussagt.

Er klassifiziert die Dialoge Platons in primäre, sekundäre und tertiäre Werke, die zueinander in Bezug stehen, und extrapoliert drei Schaffensperioden. Dabei nimmt er keinerlei Bezug auf historische Dokumente bzw. auf Analysen vor seiner Zeit.

Diese werkimmanente, hermeneutische Methode kann auch dem Zeitumstand geschuldet sein, dass Schleiermacher mehr oder weniger keinen Zugang zu solchen Sekundärquellen hatte, für mich als Leser des 21. Jahrhunderts bleibt jedoch nur noch die Faszination, wie Schleiermacher an die Analyse der Texte herangeht und in welch gut lesbarem Stil er seinen Text verfasst.

Die Einleitung ist in der Fassung des Akademie-Verlags (Berlin, DDR) aus dem Jahre 1985 auch online zu lesen:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/platons-werke-2430/3