Die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt

Stellen Sie sich einmal einen Baum vor, der auf einer einsamen Insel steht, auf der es keine Lebewesen gibt, welche diesen Baum anschauen könnten.

Wie Sie vielleicht sofort bemerken werden, ist dieser Gedankengang überhaupt nicht möglich, weil allein durch diese besagte Überlegung, der Baum als „gedankliches Abbild“ in Ihnen anfängt zu existieren.

Könnte also dieser Baum überhaupt bestehen, wenn niemand vorhanden wäre um ihn wahrzunehmen?

Nein! Zumindest nicht so, wie Sie es bis jetzt gewohnt waren, denn die Welt ist stets nur die „persönliche Vorstellung“ eines mit Werkzeugen der Erkenntnis ausgestatteten Lebewesens.
Die Welt besteht aus fast unendlich vielen Objekten, die Sie als Mensch, also als erkennendes Lebewesen, auch Subjekt genannt, erfahren könnten.

Sie und ich kennen diese Objekte, allerdings nur in unserer persönlichen Vorstellung, der Realität.

„Eine Realität Welche wiederum davon abhängig ist, welche Werkzeuge der Erkenntnis uns als Lebewesen zur Verfügung stehen, wie sie aufgebaut sind und als solche funktionieren.“ Sich ein Objekt außerhalb unserer „persönlichen Vorstellung“ vorzustellen, ist daher ein Ding der Unmöglichkeit.

Da wir eben nur „diese eine Vorstellung der Welt“ gewohnt sind und wahrnehmen können!

„Objekte welche nicht von einem Subjekt Wahrgenommen werden, existieren niemals so, wie Sie es bis jetzt gewohnt waren.“
Sie können auch gar nicht als solches existieren, weil ja keine „Werkzeuge der Erkenntnis“ vorhanden sind, welche die aufgenommenen „Informationen“ über das besagte Objekt an ein „Gehirn“ weiterleiten könnten.
„Dort wo die Objekte schließlich erst zu einem für Sie und mich wahrnehmbaren Gegenstand generiert werden.“

Dies bedeutet die Welt kann überhaupt erst
„durch die Beobachtung eines Subjekts“ entstehen.

„Wie die Beschaffenheit der Objekte unabhängig von einer Betrachtung des jeweiligen Subjekts ist, kann nicht gesagt werden!“

„Es ist für ein Subjekt unmöglich ein unverfälschtes Bild seiner Umgebung zu erfahren!“

Die Werkzeuge der Erkenntnis übertragen
„die Informationen der Außenwelt“ leider immer nur so, wie es ihnen anhand ihrer Beschaffenheit, sowie deren jeweiligen Funktionsweise ermöglich ist.

Hinzu kommt noch, dass die so aufgenommenen Informationen, von dem Gehirn des Subjekts stets nur „interpretiert“ werden und daher niemals mit dem „Original“ wirklich übereinstimmen können!!!

Machen Sie sich aber bitte darüber keine sonderlich großen Sorgen, denn die Welt der Illusionen wird immer unbedeutender, nachdem die höhere Erkenntnis verinnerlicht wurde.

Zusammengefasst könnten wir
„die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt“
also zunächst einmal folgendermaßen beschreiben:
„Subjekt sein“ bedeutet zu erkennen.
„Objekt sein“ bedeutet erkannt zu werden.
„Sein“ heißt Wahrgenommen werden.

Wie die Dinge „an sich“ beschaffen sind, also „unabhängig“ von der Wahrnehmung eines Subjekts, bleibt für uns stets im Verborgenen.

Die Welt ist allein „die Vorstellung“ des jeweiligen Subjekts.

Alles was ist, hat einen Grund
weshalb es so ist, wie es ist.
Kein Objekt könnte so sein wie es ist,
wenn nicht ein Subjekt da wäre,
welches so ist, wie es ist.

„Jedes Objekt zeigt sich dem Subjekt nur so, wie es für das Subjekt möglich ist es zu erkennen.“

„Dass die Welt eine Vorstellung ist, welche davon abhängt wie das Subjekt beschaffen ist, gehört mit zu den wichtigsten Erkenntnissen.“

Wenn nun aber „die wahre Natur der Realität“ nicht erkannt werden kann, sondern uns immer nur eine jeweilige „Interpretation“ (Vorstellung) derselben gegeben ist, wie verhält es sich dann mit dem eigenen Körper?

„Schließlich ist er ja wiederum auch nur ein Objekt unter anderen Objekten“
und kann als solches auch nur „eine Vorstellung“ des jeweiligen Subjekts sein.

Das würde ja bedeuten, dass selbst mein eigener Körper, den ich in einem Spiegel begutachten kann, allein meine persönliche Vorstellung als Subjekt ist und daher mir nicht als originales Abbild gegeben sein kann.

Richtig:
Mein, Ihr und jeder andere Körper ist ein Objekt, wie jedes andere Objekt auch und unterliegt damit den
„Gesetzmäßigkeiten“ von Subjekt und Objekt.

Das Besondere hierbei ist allerdings folgendes:

Der Mensch ist „Subjekt“ und „Objekt“ zugleich!
Daher unterscheidet er sich nun mal doch enorm von anderen Objekten wie z.B. einem Baum, Stein, oder sonstigem.

Der Mensch hat zwar auch keinerlei Möglichkeiten sich selbst (den Körper), unabhängig seiner durch die Werkzeuge der Erkenntnis bedingten Erscheinungsform wahrzunehmen, dafür können wir, in das „innerste Wesen“ eines Objekts blicken.

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Erkenne dich selbst

„Wenn Du Dein wahres inneres Wesen erkannt hast, verstehst Du gleichzeitig das innerste Wesen aller Objekte!!!“

Wie Sie sehen, ist es aufgrund der „Gesetzmäßigkeit“ zwischen Subjekt und Objekt niemals möglich, Objekte in ihrer „waren Erscheinungsform“,
das heißt als „Ding an sich“ zu erkennen.
(Was aber auch nicht sonderlich tragisch ist, wie ich an anderer Stelle noch erläutern werde.)

Viel aufregender und wichtiger ist es doch,
„den innersten Gehalt eines jeden Objekts“ verstehen zu können. Und diese Möglichkeit ist uns glücklicherweise als Subjektes Wesen (Erkennendes Wesen) in einem objektivierten Körper (Objekt unter Objekten) möglich.

Sie und ich können sozusagen in die tiefsten Tiefen unseres eigenen Kaninchenbaus blicken und somit auch gleichzeitig auf „das innerste Treiben“ eines jeden anderen Subjekts sowie Objekts spekulieren.

Was genau dieses „innerste Wesen“ in allem ist, was da ist, werden wir in einem späteren Kapitel noch ausführlich besprechen.

Zusammenfassung
Die Welt, so wie Sie und ich sie gewohnt sind, kann nur bestehen solange ein Subjekt, in unserem Fall der Mensch da ist, um sie als solches Wahrzunehmen.

„Ohne Subjekt kann es kein Objekt geben.“

Wie ein Objekt einem Subjekt erscheint, hängt davon ab, auf welche Art und Weise das jeweilige Subjekt die Objekte wahrnehmen kann.

„Das Subjekt Mensch“ sowie alle anderen Lebewesen auf der Erde, nehmen ihre Umgebung anhand ihrer „Werkzeuge der Erkenntnis“ in Verbindung mit dem jeweiligen Gehirn wahr.
Wie die Objekte „unabhängig“ von einer Wahrnehmung des Subjekts beschaffen sind, kann nicht festgestellt werden.

Der menschliche Körper ist nur ein weiteres Objekt unter anderen Objekten und daher auch „den Gesetzen der Vorstellung“ unterlegen.

Dadurch, dass der Mensch „Subjekt und Objekt zugleich“ ist, kann er die „innerste Beschaffenheit“ von sich selbst und somit auch allen anderen Objekten erfahren.

Um das „innerste Treiben“ eines jeden Seins erkennen zu können, muss man sein eigenes „inneres Wesen“ erkannt haben.

Die erkennbare Welt ist und bleibt zu jederzeit nicht mehr als „bloße Vorstellung eines Subjekts“.

Erst durch den Vorgang der „Beobachtung“ eines Subjekts; fängt die Welt wie wir sie kennen, in Form von „neuronaler Aktivitäten“ im Gehirn, an zu entstehen.