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Franz Kafka - Aphorismen

2 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rezension, Prag, Jüdische Kultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Franz Kafka - Aphorismen

16.12.2017 um 22:52
Kafka-Aphorismen

Für mich sind diese Texte völlig neu und in Sprachduktus und Tiefgang erinnern sie mich an Nietzsche. Sie gehen ganz weit in die Existenzialität des menschlichen Daseins und drehen sich immer wieder um Sünde, Gut und Böse sowie deren Wurzel in der Vertreibung aus dem Paradies.

Interessant auch die Dichotomie zwischen den kurzen Texten und der Diktion, dass Ungeduld die Kernsünde des Menschen sei: alles Übel sei auf Ungeduld zurückzuführen.

Hier sind sie auch online zu lesen:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/aphorismen-9762/1


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Franz Kafka - Aphorismen

04.05.2023 um 15:59
Ein Text ist mit Aufzeichnungen aus dem Jahre 1920 betitelt. Kafka war 37 Jahre alt. Der "Er" in den kurzen Textschnipseln fühlt sich als Gefangener in einem Käfig, dessen Gitterstäbe so weit auseinander sind, dass er eigentlich aus dem Gefängnis schreiten könnte. Doch ihn treibt nichts in die Außenwelt, er wolle keine Sümpfe trockenlegen. Auch sind ihm seine Zeitgenossen nicht von Bedeutung.

Kafkas Urteil über die Menschheit ist harsch:
Die Ursache dessen, daß das Urteil der Nachwelt über den Einzelnen richtiger ist als das der Zeitgenossen, liegt im Toten. Man entfaltet sich in seiner Art erst nach dem Tode, erst wenn man allein ist. Das Totsein ist für den Einzelnen wie der Samstagabend für den Kaminfeger, sie waschen den Ruß vom Leibe. Es wird sichtbar, ob die Zeitgenossen ihm oder er den Zeitgenossen mehr geschadet hat, im letzten Fall war er ein großer Mann.



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