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Samuel Schirmbeck - Der islamische Kreuzzug

4 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rezension, Islam ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Samuel Schirmbeck - Der islamische Kreuzzug

11.05.2017 um 22:13
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Ein wichtiges Buch des etwa 10 Jahre in Algerien tätigen ARD-Korrespondenten Schirmbeck, der endlich mit einem furiosen Plädoyer für die Unterstützung eines aufgeklärten, laizistischen Zugangs zum Islam den Schritt gesetzt hat, Islamkritik den Rechtspopulisten zu entreißen.

Kern dieses Buches bildet die Vermittlung der Ideen liberaler und aufgeklärter Muslime, die Schirmbeck zu einem großen Teil selbst kennt, welche unter Einsatz ihrer persönlichen Freiheit und ihres Lebens dafür eintreten, dass in Staaten, in denen der Islam Staatsreligion ist, Staat und Religion getrennt wird, Apostasie nicht mehr mit Todes-Fatwas bedroht ist, die Ideen der Aufklärung Eingang finden.

Sein mit vielen Fakten, die er in seiner Zeit in Algerien gesammelt hat, und vielen originalen Texten muslimischer Intellektueller, die aus dem Arabischen wie aus der Französischen zum Teil erstmalig auf Deutsch präsentiert sind, durchsetztes Buch ist ein verzweifelter Aufruf an die europäische Linke wie die europäischen Liberalen, sich endlich wieder der Grundwerte der republikanischen Aufklärung zu besinnen, dass es nämlich nicht sein kann, dass laizistische, republikanische Rechtsstaaten ein Eindringen religiöser Paralleljustiz ermöglichen.

Wie dies nämlich aussieht, lässt sich an allen Staaten beobachten, welche keinerlei Trennung von islamischer Scharia und staatlicher Rechtssprechung, keinerlei Trennung von islamischer Scharia und staatlicher Gesetzgebung vornehmen: diese ist mörderisch. Berufsverbot, Gefängnis, Folter, Todesstrafe sind die Konsequenzen für Kritik am Islam, Kritik an der staatlichen Verfasstheit, Kritik an der Praxis islamischer Organisationen, Bekenntnis für einen laizistischen Staat, Bekenntnis eines eigenen Zweifels am Glauben oder gar einer Abkehr vom Glauben.

Und wenn der Staat nicht ausreichend durchgreift, stehen islamische paramilitärische Organisationen bereit, welche nicht nur Todesdrohungen aussprechen, sondern morden, ohne wirklich juristisch dafür verantwortlich gemacht zu werden.

Während der zehn Jahre, die Schirmbeck in Algerien verbracht hat, war die Groupe Islamique Armé (GIA) allein für etwa 150.000 islamisch motivierte Morde verantwortlich, da diese Organisation den algerischen Staat für zu lasch erachtet hat, die islamische Scharia durchzusetzen. Und das ist nur Algerien.

Schirmbeck überzeugt, wenn er den politischen Islam nicht vom sogenannten "Islamismus" trennt. Er beruft sich auf den tunesischen Schriftsteller Abdelwahab Meddeb, der den Islamismus eine Krankheit des Islam nannte.

Aktueller denn je erscheint mir Schirmbecks Plädoyer an Europa, dass es die Wichtigkeit der Parteiergreifung erkennen muss. Parteiergreifung für die aufgeklärten Musliminnen und Muslime in islamischen Staaten, die ihr Leben für laizistische, rechtsstaatliche Verfassungen einsetzen. Denn dann wird die Kritik am politischen Islam nicht als "rassistisch", "fremdenfeindlich", "toleranzfeindlich" abgekanzelt werden können.

Und dann wird auch erkennbar sein, dass die Ablehnung des Eindringens des politische Islam in unseren öffentlichen Raum keine Islamophobie ist, sondern in der Tradition der laizistischen Aufklärung steht, die Grundlage unserer Rechtsstaatlichkeit und unserer individuellen und konstitutionell abgesicherten Freiheit ist.

Wenn diese über Jahrhunderte erkämpften Errungenschaften verloren gehen, sind wir verloren. Gläubige wie Nicht-Gläubige.

Weitere Infos im Spoiler

Der Autor:
http://www.samuelschirmbeck.com (Archiv-Version vom 19.05.2017)
Wikipedia: Samuel Schirmbeck

Verlagsinfo:
http://ofv.ch/sachbuch/detail/der-islamische-kreuzzug-und-der-ratlose-westen/102806/
https://www.dtv.de/buch/samuel-schirmbeck-der-islamische-kreuzzug-und-der-ratlose-westen-605636/ (Archiv-Version vom 13.11.2016)

Rezensionen:
http://www.deutschlandfunkkultur.de/samuel-schirmbeck-der-kreuzzug-des-islam-aufruf-zur.1270.de.html?dram%3Aarticle_id=369917
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/samuel-schirmbeck-ueber-islamkritik-14631134.html
http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1869 (Archiv-Version vom 06.09.2017)




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Samuel Schirmbeck - Der islamische Kreuzzug

11.05.2017 um 22:56
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Aktueller denn je erscheint mir Schirmbecks Plädoyer an Europa, dass es die Wichtigkeit der Parteiergreifung erkennen muss. Parteiergreifung für die aufgeklärten Musliminnen und Muslime in islamischen Staaten, die ihr Leben für laizistische, rechtsstaatliche Verfassungen einsetzen. Denn dann wird die Kritik am politischen Islam nicht als "rassistisch", "fremdenfeindlich", "toleranzfeindlich" abgekanzelt werden können.
Das mag man meinen, aber wie das Beispiel des Kamel Daoud zeigt, sind auch moslemische Kritiker des Islam nicht vor diesen idiotischen Vorwürfen der Gegenaufklärer gefeit. Daoud wurde von der linken Akademikerelite Frankreichs prompt "Islamophobie" und "Rassismus" vorgeworfen, eine Fatwa gegen ihn wurde ohnehin schon ausgesprochen. Kritikerinnen wie Seyran Ates und Neca Kelek ziehen sich schon seit Jahren den Hass des linken Milieus zu weil sie sich nicht in den kulturrelativistischen Mainstream einreihen wollen, von Ayaan Hirsi Ali ganz zu schweigen. Jeder Islamkritik, die über eine banale Religionskritik hinausgeht und den Islam in seinem destruktivem Potential gegen Judentum und Christentum abgrenzt, wird mit Feindseligkeit begegnet; je elaborierter und konsequenter, umso hasserfüllter die Reaktionen. Einig ist sich ganz Besserdeutschland darin, das der Islam eine "Bereicherung" für unseren Alltag sei, obwohl diesen identitären Unsinn a) angesichts von Burka und Kopftuch, Parallelgesellschaft und Kinderehen, Schariatisierung des Rechts und erzreaktionärem Alltagsislam niemand so recht begründen kann und b) Menschen aufgrund von Herkunft kulturalisiert und gar nicht als unterschiedliche Individuen begrüßt werden, sondern als Exemplare einer kollektiven Identität. Hier hast du Leute im Forum, die beklagen Kulturkritik als essenzialistisch und ontoliogisieren dann selbst fleißig, wenn sie von einer "schützenswerten kulturellen Eigenheit delirieren. Das sind die Kollaborateure der Islamisten, die man intellektuell angreifen, desavouieren und ihre hässliche Ideologie denunzieren muss.

Aber sehr schön, dass du auf dieses wichtige Buch hingewiesen hast!


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Samuel Schirmbeck - Der islamische Kreuzzug

12.05.2017 um 12:56
Kinezle hat bei Lanz übrigens die Morddrohungen gegen Hamed Abdel-Samad verteidigt. Schliesslich hat der ja den Propheten beleidigt. Noch so ein ex-moslemischer Islamkritiker, der verhasst ist. Sabatina James haben Kienzle und Lanz damals im Duo fertig gemacht. Beide sind Apostaten, die von Moslems für ihre Abkehr vom Islam und Kritik an ihm mit dem Tode bedroht werden. Bei so einem Pack, das an der Entmenschlichung der beiden aktiv beteiligt ist, und sie den islamsichen Barbaren ausliefert, nimmt es wenig Wunder, dass sie irgendwann bei den Rechten aufschlagen, weil Linke Islamkritik rundheraus ablehnen - was Kienzle Abdel-Samad dann auch prompt zum Vorwurf machte.


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Samuel Schirmbeck - Der islamische Kreuzzug

12.05.2017 um 23:26
Ab Minute 29. Hammer.

https://www.youtube.com/watch?v=CTw6VuaA1vE

Danke für den Hinweis @Fabs


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