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Begegnungen

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Seite 1 von 1

Begegnungen

23.04.2017 um 12:58
Im Leben begegnet man vielen Menschen, die meisten sind bald wieder vergessen.
Doch einige Episoden bleiben in der Erinnerung.


Es war ein warmer Frühlingstag. Wir saßen im Biergarten und genossen die ersten Sonnenstrahlen.
Der Tag war perfekt. Lachende Menschen um uns.
Zufriedenheit und Entspannung pur nach einer langen Arbeitswoche.
Endlich mal abschalten von allen Problemen.
Plötzlich hörte ich meinen Namen rufen.
Eine Arbeitskollegin, welche ich ein paar Jahre nicht gesehen hatte, kam auf mich zu.
Nach der Begrüßung und ein bisschen Geplauder verabschiedete sie sich schon wieder.
Doch dann drehte sie sich noch mal um und fragte mich, ob sie zu dick sei.
Meine Kollegin war ja schon immer recht mager und ich hatte bemerkt, dass sie noch dünner geworden war, aber es nicht erwähnt.
Ich sagte also zu ihr, dass sie viel zu dünn sei.
Daraufhin hob sie ihren Rock und rief empört: „Waaas, dünn? Dann guck doch mal, wie fett meine
Oberschenkel sind!“
Mein Radler hat mir nicht mehr geschmeckt und der Tag war für mich gelaufen.
Ihre Beine waren nur noch Haut und Knochen.

…....................................................


Meine Blinddarmoperation hatte ich seit ein paar Tagen glücklich hinter mir.
Ich lief über den Krankenhausflur, als sich plötzlich eine Tür öffnete und ich mit einer Frau zusammen stieß.
Wir waren beide überrascht, als wir uns erkannten.
Es war meine Nachbarin, mit der ich nie richtigen Kontakt hatte, bis auf ein paar Hallos und Guten Tag.
Nun aber fiel sie mir um den Hals und weinte.
Unter Tränen berichtete sie mir, dass sie Brustkrebs hat.
Wir nahmen uns fest in die Arme und weinten zusammen.
Am nächsten Tag durfte ich nach Hause.
Ich denke oft an sie. Sie hat ihr Zuhause nie wieder gesehen.

…..............................................................

Irgendwann blödelten wir bei einer Feier mal rum, wir machen eine Kneipe auf.
Aus Spaß sponnen wir noch tagelang, doch bald hatte sich dieser Gedanke so im Kopf festgesetzt, dass daraus Ernst wurde.
Ja, eine eigene Gaststätte, der eigene Herr sein, das war es doch!
Kein grantiger Chef mehr, der einen Vorschriften macht.
Die Arbeitszeiten selbst bestimmen... und kochen konnten wir allemal...
Sogar der Name für unsere kleine gemütliche Kneipe stand schon fest.
Eines Tages gingen wir uns ein Objekt anschauen.
Es war ein altes, im Moment leerstehendes Haus, mit einem kleinen Garten.
Im Garten standen noch die blauen Bierfässer, diverse verkommene Gartenmöbel und Müll vom Vorbesitzer.
Alles ziemlich verwahrlost.
Aber das schreckte uns nicht ab. Schließlich waren wir jung und konnten zupacken.
Plötzlich kam ein alter Mann mit langem weißen Bart auf uns zu und fragte freundlich, was wir hier machen.
Wir erklärten es ihm.
Da fing er an zu erzählen wie schwer und mühevoll es ist, so ein Gewerbe zu betreiben.
Auch dass wir dann keine Freizeit mehr haben werden und keine Zeit für Freunde und Familie.
Er zeigte uns das kaputte Dach des Hauses, die kaputten Fenster, den stark beschädigten Fußboden im Haus und vieles mehr.
Seitdem haben wir nie wieder über unsere „Schnapsidee“ gesprochen. Aber ich bin dem alten Mann noch heute dankbar für seine Worte.
Wer immer er auch gewesen ist.

…..............................................................

Es war der Silvestertag aller Silvester ! Das Millennium – die Jahrtausendwende!
Nach einer wirklich tollen Nacht in einer Kneipe, schlenderten wir zu viert über den Marktplatz zur Straßenbahn.
Ich hörte ein Geräusch und drehte mich um. Hinter uns lief weinend ein junges Mädchen.
Wir nahmen sie in unsere Mitte und fragten was passiert ist.
Das Mädel erzählte schluchzend, dass sie erst 15 ist und sie ihren Eltern (welche bei Freunden feierten) versprochen hatte, brav zu Hause zu bleiben.
Nun war sie aber zu ihrem Bekannten abgehauen, der schon viel älter war. (30 Jahre)
Sie haben sich geküsst und rumgeschmust. Dann wollte er mehr, doch sie hat sich gewehrt.
Schließlich hat er sie vergewaltigt.
Unter Tränen fragte sie uns nun, ob dies wirklich eine Vergewaltigung war, schließlich hat sie ihn doch geküsst und wäre selbst schuld.
Wir machten ihr klar, dass dies eindeutig eine Vergewaltigung war und dass wir nun mit ihr zur Polizei gehen.
Sie fing wieder an zu weinen.
„Nein, nein, nicht zur Polizei, meine Eltern dürfen das nicht erfahren. Und wenn ich nun jetzt schwanger bin?“
Nach einigem hin und her brachten wir sie dann zum DRK-Zelt, wo auch die Polizei stand.
Meine Freundin redete mit den Polizisten und blieb dann auch noch lange im Zelt bei ihr.
Oft noch muss ich an sie denken und hoffe der Kerl hat seine gerechte Strafe bekommen.


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Begegnungen

23.04.2017 um 13:22
Hi Merlinde :)

Ja, so hat wohl jeder seine Erinnerungen ...
Schön, dass du uns ein paar davon aufgeschrieben hast und uns daran teilhaben lässt!


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Begegnungen

24.04.2017 um 02:18
Ich beneide dich deiner tollen Freunde wegen welche Du so hattest.
Ich lese deine Erinnerungen sehr gerne, du schreibst aus dem Leben.
Komme mir den meist vor als wäre ich dabei gewesen ☺

Toller Beitrag, Danke dafür...


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Begegnungen

24.04.2017 um 08:19
Hallo liebe @lebalda und lieber @Dunkellicht2
Vielen Dank für eure Kommentare. Habe mich wirklich sehr gefreut.

Du schreibst es, "Freunde die ich hatte"

Es ist sehr still geworden in den letzten Jahren, wenige Freunde sind geblieben. Wenn man alt und krank ist und nicht mehr mithalten kann, seilen sich viele ab.
Zurück bleiben die Erinnerungen.
Aber ich will nicht jammern, es war eine schöne Zeit. Und was ich alles erlebt habe, davon habe ich bisher nur einen Bruchteil aufgeschrieben.
Nochmals Danke und LG


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Begegnungen

25.04.2017 um 14:05
Zitat von MerlindeMerlinde schrieb:Es ist sehr still geworden in den letzten Jahren, wenige Freunde sind geblieben.
Youtube: Wart bis hamlich wird und stü - Rainhard Fendrich
Wart bis hamlich wird und stü - Rainhard Fendrich
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