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Ein durchmischter Thriller, der zur Zeit des Ersten Weltkriegs spielt.

Die Grundidee ist cool: wie kann eine One-Pad-Verschlüsselung geknackt werden? Gar nicht. Wie kommt man ran? Man muss die beiden Personen kriegen, welche die Schlüssel verwenden.

Die erste Hälfte des Romans ist sehr gelungen: der dandyhafte Schauspieler Lysander Rief lebt in Wien, um seine Anorgasmia von den berühmten Psychoanalytikern zu heilen. Dies gelingt letztlich mit der englischen Sprechstundenhilfe des englischen Psychoanalytikers (einem Freund und Konkurrenten von Sigmund Freud). So viel an Klischee und Patriotismus.

Mit der mit einem Österreicher liierten sehr schrägen Sprechstundenhilfe zeugt Lysander einen Sohn, muss aber zu Beginn des Ersten Weltkriegs Wien verlassen, da er von dieser Dame wegen Vergewaltigung angzeigt wird.

Lysander wird vom britischen Geheimdienst angeheuert, um die eine Hälfte des One-Time-Pads von einem deutschen Botschaftsangestellten zu erhalten. Da dieser auf das hohe Bestechungsgeld nicht anspricht, foltert Lysander ihn zu Tode.

Damit sind wir bei der Hälfte des Romans. Lysander geht zurück nach England, gerät in die Liebeszwickmühle der englischen Sprechstundenhilfe und seiner geliebten Schauspieler-Partnerin, die er letztlich heiratet.

Was ich nicht verstehe: der ermordete Botschaftsangestellte erhielt die Informationen über deutsche Truppenbewegungen nicht von einer deutschen Zentrale, sondern von einem englischen Verräter. Der Roman bricht inhaltlich auseinander, die Kritiken sind auch nicht überwältigend.

Mein Antrieb, diesen Roman zu lesen, war selbstverständlich der erste Teil mit Wien.

Ein paar Infolinks im Spoiler

Der Autor und das Buch:

Wikipedia: William Boyd (Schriftsteller)
Wikipedia: Waiting for Sunrise

Verlagsinfo:
http://www.bloomsbury.com/uk/waiting-for-sunrise-9781408817742/

Rezensionen:
https://www.theguardian.com/books/2012/feb/16/waiting-sunrise-william-boyd-review
http://www.independent.co.uk/arts-entertainment/books/reviews/waiting-for-sunrise-by-william-boyd-6298411.html
http://www.telegraph.co.uk/culture/books/bookreviews/9089396/Waiting-for-Sunrise-by-William-Boyd-review.html