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Andreas von Rétyi - George Soros
06.10.2016 um 21:58Das erste Buch eines KOPP-lers, das ich gelesen habe. Nicht sehr aufregend. Die harten Fakten sind alle von der Mainstream-Presse. Nur hält Rétyi sich nicht an sein eigenes Vorwort, dass jeder, der bei der Mainstream-Presse schreibt, das ist:
willfähriger Sklave eines korrupten SystemsSo sind die Fakten-Teile Dank der Sklaven-Presse interessant und man erfährt wirklich was über Soros (über seine wahnsinnigen Hedge-Fonds-Wetten und über die Tätigkeiten seiner Open Society Foundation).
Aber kaum geht's ans Interpretieren, werden zu 80% andere KOPP-ler zitiert, wird vermutetet und spekuliert. Soros ist somit ein Wunderwuzzi: er hat die Sowjetunion zertrümmert, genauso Jugoslawien, den Arabischen Frühling initiiert, Syrien in Schutt und Asche gelegt, die Russland-Bindung der Ukraine zerhackt und Millionen von Flüchtlingen nach Europa dirigiert. Warum? Damit er offene Märkte und Gesellschaften hat, in denen er sein Spekulationsunwesen treiben kann.
Soros ist schon ein sehr schräger Vogel, aber die wirklich interessanten Fakten, die auch belegt sind, kommen einzig und allein vom "Mainstream": Manchester Guardian, New York Times, Washington Post. Mit seiner "Lügenpresse"-Schelte irrt der Herr und sorgte auch für Lacher: nachdem er geschrieben hat, dass (während der G.W. Bush-Präsidentschaft)
rechtschaffene US-Amerikaner [...] Kritik nun nicht mehr äußern [durften]kommt ein langes Zitat von Hugh Pope aus dem Wall Street Journal, mit dem er seine eigenen Überlegungen belegt. Scheinheiliger geht's nicht mehr.
Absurd auch die Einleitung, in der er sich gegen antisemitische Vorwürfe abschirmt (Soros stammt aus einer jüdischen ungarischen Familie, Réty ist übrigens auch ungarischer Abstammung): Rétyi kramt einen weitschichtigen Verwandten seines Urgroßvaters hervor, der in Ungarn eine Liga gegen den Antisemitismus gegründet hat. Aussagewert: null.
Da hätte Hermann Göring in Nürnberg ja auch seinen Bruder Albert hervorkramen können, um die Anti-Nazi-Haltung und Judenfreundlichkeit seiner Familie zu belegen.
Ich versteh's nicht: warum schreibt Rétyi kein Buch frei von Bullshitbingo?
Oder um es im Duktus von Rétyi zu formulieren: Kann es sein, dass Andreas von Rétyi und sein Verleger Jochen Kopp hintergründige Interessen jenseits des finanziellen Gewinns verfolgen?