a-hell-of-a-woman

Völlig verschrobener Noir-Krimi.

Mein erster Thompson (aus dem Jahr 1954), und was für ein Noir. Strikt (beinahe) aus der Ich-Position von Frank "Dolly" Dillon, einem Hausierer bei einer abgetakelten Firma (Pay-E-Zee) ohne Karriereaussichten, geschrieben.

Frank lernt bei einer seiner Hausierereien eine Frau Anfang 20 kennen, verliebt sich romantisch (echte Kuschel-Teenager-Story), gerät in den Sumpf von Kindesentführungen und Zwangsprostitution, erschießt die 70jährige Zuhälterin und einen Penner, um an 100.000 Dollar, welche die 70jährige bunkerte, zu kommen und mit dem Mädel zu fliehen, erschlägt seine Frau, wird von seinem Boss (der die Bankraub-Gang-Vorgeschichte der 70jährigen wie die Kindsentführung kannte) um die Beute geprellt. Zu Franks Glück, die Seriennummern der Banknoten waren polizeibekannt, Franks Ex-Chef wird geschnappt und er kann mit seiner Flamme (auch ohne Geld) ein neues Leben beginnen.

Trotz verwickelter Story ein Heidenspaß beim Lesen.

Thompsons Lebensgesichte war weniger erbauend. Sein großartiges Talent wurde während seiner Lebenszeit nicht erkannt. Er verhungerte. Erst in den 80ern und 90ern wurde er von Top-Krimiautoren als Referenz ins Bewusstsein der Leserschaft zurückgeholt und ist nun Kult. Leider zu spät für ihn.

Wikipedia: Jim Thompson (Autor)