Das man nicht immer nur die bärtigen Hipster zufriedenstellen muss um gutes Bier zu brauen hat Oliver Wesseloh schon zur genüge bewiesen. Nicht nur das seine "SHIPA"-Reihe Maßstäbe gesetzt hat( bei den "SHIPA"-Bieren werden ausschliesslich Single Hop IPAs angeboten um aufzuzeigen das Hopfen mehr kann als nur bitter zu sein, jedes "SHIPA" ist eine Wucht dass Galaxy mein bisheriger Liebling.)
Oliver Wesseloh ist Biersomelier/Brauer und kommt mit seinen Kreativbieren immer wieder ins Gespräch.
Das Prototyp, ein Lager, oder das großartige Moll (ein Rauchbier auf Maulbeerenchips gelagert, man könnte dem alten Fritz dafür danken, muss man aber nicht) zeigen welch Potential fernab von den üblichen Hopfenbomben gegeben ist.
Das Moll ist auch eine Kollaboration mit Braukunstkeller (musste gerade in die Insolvenz gehen).


Diese Art der Kollaborationssude haben immensen Vorteil für beide Brauer und natürlich für den Trinker, dieses mal hat sich Hr. Wesseloh mit dem Tradtitionsgastbrauhaus "Ueriges" zusammengeschlossen.
Wer das "Ueriges" nicht kennt, hat einfach Pech und sollte beim nächsten Düsseldorf Besuch einiges nachholen.
Hier eine kurze Produktübersicht:
http://www.uerige.de/produkte.html

Das Sticke und das Doppelsticke wurden bisher ausschliesslich für den amerikanischen Markt produziert und exportiert, da der deutsche Biertrinker anstatt Geschmack lieber gemütlich Fernsehbiere trinkt.
Durch die wachsende Beliebtheit der Mikrobrauszene werden diese Biere auch in Dt. angeboten und dieses Jahr sollte das Sticke dann nochmal mit frisch geernteten Hopfen (Grünhopfen) gestopft werden.

Das heisst Herr Oliver W. und Hr. Michael S. sind losgefahren haben sich aus dem Hallertau mehr als eine Tonne frisch geernteten Hopfen besorgt und damit gings ab in die Brauerei, dort wurde der Hopfen sofort und unbehandelt verarbeitet.
Ich bin ja eh Fan von gestopften Bieren aber das hier ist so komplex das jeder Rotwein einpacken kann.
Durch den zum Einsatz gebrachten Grünhopfen wirkt das Sticke auch nicht so schwer und nicht als ob man auf einen fetten Block Malz beissen würde.
Das ideale Bier für einen ganzen Abend und als kurzer Abriss meine Stichpunkte:
Trinke es knapp unter Zimmertemperatur, Von der Farbe her ist es wie ein ziemlich dunkles Amber Lager, rötlich/orange, grobporiger Schaum, riecht leicht malzig,hopfig und ziemlich kräuterlastig. Schmeckt sehr komplex, am Anfang sehr trocken grasig/hopfig und dann kommen Honig,Röstmalze, Karamell und ich bilde mir ein Rosinen zu schmecken. Wird dann zum Schluss ziemlich schlank und man hat nicht wie beim Sticke das Gefühl auf einen Block Malz zu beissen. Wäre für mich ein klasse Bier für einen ganzen Abend. Schmeckt viel leichter als ich es mir vorgestellt habe, was positiv ist.
Unbedingte Kaufempfehlung!