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Endlich habe ich nun diesen Klassiker des russischen bitterernsten Humors gelesen.

Der Inhalt ist schnell erzählt: Oblomow ist ein Gutsbesitzer, der am liebsten seine Zeit im Bett und am Sofa verbringt und nichts tut. Alles Lebensnotwendige bis hin zum Schuheanziehen wird von seinem Diener Sachar erledigt. Reisen werden geplant, aber nie durchgeführt.

Die Liebe zu Olga scheitert an seiner Trägheit, Mitmenschen versuchen ihn auszunutzen, schließlich heiratet er die Haushälterin Agafja, mit der er einen Sohn zeugt.

Das Ende Oblomows ist folgerichtig: er stirbt nach zwei Schlaganfällen an einem Herzinfarkt.

Die Ursache von Oblomows Lethargie wird im Buch mit der Erziehung erklärt: seine Eltern ließen ihn ab jüngstem Kindesalter nichts selbst machen und fürchteten sich, wenn er alleine toben oder mit Gleichaltrigen spielen wollte.

Sein alter ego ist sein Freund Stolz: lebenstüchtig, energiegeladen. Dies deshalb, weil seine Eltern ihn immer alles machen ließen und anspornten, schließlich wurde er mit 18 in die Welt entlassen und war auf sich alleine gestellt.

Die politische Interpretation: der Verfall des trägen russischen Adels wird in Oblomow personifiziert.

Ein paar Links im Spoiler

Wikipedia: Iwan Alexandrowitsch Gontscharow
Wikipedia: Oblomow

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/oblomow-200-geburtstag-von-iwan-gontscharow-a-837824.html
http://www.zeit.de/1979/25/oblomow