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DVdEN - GG Kapitel 22: Todeskampf! Aphila VS Acha (Hörbuch)
04.12.2015 um 18:05DVdEN - GG Kapitel 22: Todeskampf! Aphila VS Acha
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Als Aphila seinen wahren Namen ausrief, zerriss es die Illusion seines menschlichen Verstandes. Alle Erinnerungen an ihn, den Menschen mit dem er sich identifizierte waren auf einmal als eingepflanzte Lüge kenntlich gemacht. Statt aber dadurch dem Wahnsinn zu verfallen, frohlockte Rufus. Mit der Sprengung seiner Fesseln wurde nämlich auch sein wahres Ich freigesetzt und seine Verkörperung löste den schwächlichen Menschenkörper ab. Nun stand er da, inmitten einer Schlacht zwischen den wiedergeborenen Engeln der alten Zeit und den Neo-Angeln. Schon vor seiner Erlösung, hatte er sich am Kampf beteiligt – allerdings war er als Mensch mehr Schwertfutter gewesen.
Mit dem Schwert Aphilas, das er durch Eriks Vertrauen noch bei sich trug, war er nun als Engel wieder günstig ausgestattet. Er war nun wieder hergestellt und wusste, wie man mit himmlischen Klingen umging.
Er hatte den Anführer der Angreifer bereits gesehen und erkannt. Es war der Dämon gegen den schon zuvor Vaith kämpfte. Doch seine Begleitung war noch viel interessanter; Methos war mit ihm gekommen. Dies überraschte Raphael. Diesen psychopathischen Neo-Angel nochmal auf Erden zu erblicken, war nach dem letzten Bild von ihm am Boden und schwer verletzt winselnd nicht erwartet gewesen. Jedoch kam es Raphael durchaus gelegen, konnte er doch nun auch noch etwas Gerechtigkeit an ihm ausüben. Zwar empfand er keinen Hass gegen ihn, doch er ging über Leichen und ließ Aphila und seinem menschlichen Ego einen wahren Höllentrip durchleben – dies war neben seiner Gesinnung Grund genug, ihm statt einem Trip dorthin einen Daueraufenthalt in der Hölle - oder wo auch immer Neo-Angels hinkamen - zu verpassen.
Zu seinem Bedauern, lag zwischen Methos und ihm aber eine große Anzahl von Neo-Angels. Somit hieß es, sich zu ihm durchkämpfen und hoffen, sein Niederstrecker zu sein. Die Neo-Angel, die ihm entgegenkamen boten keinen würdigen Widerstand. Nach seiner Zeit als Mensch, war es angenehm wieder die Oberhand zu haben. Zwar waren sie keineswegs ungefährlich, doch das Erscheinen der Engel unter den Kämpfenden verwirrte sie offenbar und das ließ ihre Verteidigung amateurhaft aussehen. Gut möglich war auch, dass sie einfach keine gute Ausbildung genossen. So lange existierte das Phänomen der Neo-Angel immerhin noch nicht und für gewöhnlich waren die dämonischen Waffen eher ihre Krallen und Mäuler. Mit einem Schwert umzugehen, war neu für sie. Fast taten sie ihm leid, während er sich durch ihre Körper wie durch Butter schnitt. Ihre Anzahl war groß, aber das erhöhte scheinbar lediglich die Anzahl von Armen, Köpfen und Oberkörper mit einer nötigen Amputation. Ein wenig Spaß mischte sich aus dem vergänglichen Rachegedanken seiner vorherigen Identität in sein Gemüt, als er die entsetzten und wütenden Gesichter seiner Opfer im Vorbeigehen sah. Ab und zu wirkte ein Seitenhieb mal gefährlich für ihn – aber dann war er wieder zu schnell und intuitiv. Das war schon immer so, Dämonen waren zu grob um die feinjustierten Kampfstile der Engel auszutricksen. Vielleicht war dies auch ein Grund für ihre plötzliche Mutation. Ein evolutionärer Schritt in biblischem Ausmaße. Bei dieser Vorstellung musste Raphael schmunzeln.
Die Menge seiner Gegner wollte einfach nicht abnehmen. Diese Armee war groß, möglicherweise war das Erscheinen ihrer wahren Gestalten keine Gewinngarantie. Seine Brüder kämpften mit ihm, Seite an Seite. Teilweise waren sie noch in ihrem menschlichen Gefängnis, das war aber immer mehr die Ausnahme. Das Lager war inzwischen zu einem Hort hellen Lichtes geworden, aus dem die mächtigen Engel mit ihren prachtvollen Rüstungen austraten und sich dem Kampf widmeten. Auch den ehemaligen Erik erblickte Raphael kurzzeitig und fand es amüsant, ihn zuvor nicht erkannt zu haben. Es bot sich ihm aber keine Gelegenheit, sich zu ihm zu bewegen oder weitere Gedanken an die Entwicklungen vor Ort zu verschwenden – denn er spürte plötzlich eine fremde Präsenz mit enormer Macht ganz in der Nähe.
Er schaute sich um und sah, wie ein ihm unbekannter Engel soeben eine Runde über dem Lager flog und nun zur Steillandung zum Zentrum dessen ansetzte. In diesem Moment erst, realisierte er, dass dort wo Aphila zuvor stand, eine Lichtkuppel mit schwebenden, henochischen Runen zu sehen war. Der Engel landete und wie auf einen geheimen Befehl hin, wurden alle Klingen stumm. Die Kämpfenden spürten alle die ranghöhere Kraft, die vom Neuankömmling ausging. Für Raphael war es, als hätten die Kinder im Angesicht eines Erwachsenen die Sinnlosigkeit ihres Streites bemerkt. Doch eigentlich war es vor allem Respekt und Angst. Alleine von der Ausstrahlung her, war dieser Typ in der Lage jeden Neo-Angel hier auf eigene Faust zu beseitigen. Mit Obacht, das weitere Geschehen im Blick zu behalten, suchte Raphael Methos in der Umgebung und seine Vermutung bestätigte sich bei seinem Anblick; selbst Methos sah fasziniert und unsicher auf den Engel mit dem roten Mantel.
Ehe aber jemand etwas tun konnte, wobei ohnehin noch jeder in einer Art Schockstarre war, löste sich eine Energiewelle von der Lichtkuppel und gab eine ebenso mächtige Präsenz frei. Raphael staunte nicht schlecht, als seine verblitzten Augen ihm wieder Sicht auf das Zentrum des Lagers gewährten; Aphila stand dort. Zumindest musste es wohl Aphila sein, obwohl sie kaum noch etwas von der ihm bekannten Frau an sich hatte. Die Runen, welche zuvor an der Kuppel schwebten waren nun auf ihrem ganzen Körper verteilt. Ihre Augen glühten rot und statt der Schriftrolle hielt sie ein in schwarze Flammen gehülltes Schwert in der Hand. Was immer der Teufel mit dieser Schriftrolle angestellt hatte, sie war eine seltene Verbindung von himmlischer und dämonischer Magie. Etwas vergleichbares, kannte er nicht. Nun sprach der Engel zum ersten Mal zu ihnen – oder vielmehr zu Aphila: „Ein Ort der Ausgestoßenen und Verdammten. Hier scheine ich auf eine Goldgrube für meine Säuberung gestoßen zu sein. Der größte Schmutzfleck scheint sogar direkt vor mir zu stehen. Unsere und deren Magie vermischt, ekelhaft.“ Er rümpfte die Nase. Aphila lächelte ihn verschmitzt und selbstsicher an.
„Wie ist dein Name, Engel?“, fragte sie mit machtgeschwängerter Stimme, dass Raphael Gänsehaut bekam. Dieser sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen und leicht schiefen Kopf an: „Was spielt das für eine Rolle? Willst du wissen, wie dein Niederstrecker heißt?“ Sie aber warf ihren Kopf zurück in den Nacken und kicherte. Es war ein deutlicher Hall dieses Kicherns zu hören. Sie durchdrang mit ihrem Powerlevel offensichtlich sogar die einzelnen Sphären der Macht. Dies blieb normal nur Ausnahmegeschöpfen vorbehalten, dem ehemaligen Erik hätte Raphael das zum Beispiel zugetraut. Sie fing sich wieder, strich ihr Haar zu Recht und erklärte plötzlich todernst: „Nein, ich will den Namen meines Opfers wissen. Es wird Zeit, hier aufzuräumen und der Ordnung halber wüsste ich gerne, an wem ich meine Kräfte zuerst erprobte.“ An ihren Worten war nichts mehr von der verängstigten, weichen Aphila zu merken. Sie sprach mit außergewöhnlicher Härte und machte Ernst. Nun aber lachte der Engel aus vollem Halse: „So, so. Du bildest dir ein, mich besiegen zu können. Ich will dir was sagen, Puppe; Ich bin Erzengel Acha! Erster seines Ranges. Du hast schon recht, es wird Zeit hier aufzuräumen – und zwar mit dir und dem Rest des Gesindels hier.“
Acha zeigte mit nun erhobener Pistole auf Aphila. Sie sagte in zufriedenem Tonfall: „Acha, also. Nun, um der Fairness wegen, mein Name ist-“ Sie kam nicht dazu, weiterzusprechen, denn Acha schoss auf sie und eine Lichtkugel so groß wie sie selbst flog direkt auf sie zu. Raphael durchfuhr ein kalter Schauder, so sah also der Angriff eines Erzengels der neuen Generation aus. Die Kugel erreichte Aphila, doch sie hob schnell und doch elegant bloß ihre freie, rechte Hand. Die Lichtkugel prallte auf die Hand und mit großen Augen verfolgte Raphael, wie die Kugel in ihrer Form erst zitterte und dann als einzelne Strahlen an ihr vorbei flog. Die Strahlen wiederum trafen in die Zuschauermenge bestehend aus Engeln und Neo-Angels. Erstere waren flink genug, auszuweichen – wobei fraglich blieb, ob dies bei Lichtenergie und Engeln nötig war – Die Neo-Angel dagegen wurden erfasst und verbrannten unter elendigen Entsetzensschreien zu Asche oder wurden, wenn sie nicht im direkten Zielfeuer standen, verstümmelt. Aphila lächelte nur schelmisch und meinte: „Das war aber nicht sonderlich höflich. Willst du denn gar nicht wissen, wer hier vor dir steht?“ Doch Acha kniff lediglich die Augen zusammen. Es war nicht ersichtlich, was er darüber dachte, dass sie seine Attacke so ohne Mühe abgeblockt hatte. Allerdings hieß das seiner Meinung scheinbar nicht, dass sie komplett immun gegen seine Waffe war – denn sein Gesichtsausdruck nahm etwas Fanatisches an und plötzlich fing er an, eine ganze Salbe abzufeuern. Aphila machte sich ihren Spaß daraus, breitete ihre schwarzen Flügel aus und flog wenige Meter über die Zuschauermengen, sodass Achas Schüsse immer wieder von Schmerzensschreien und dem Geruch von verbranntem Fleisch begleitet wurden – jedoch ohne jemals das eigentliche Ziel zu treffen. Sie war flink, fast wirkte es wie ein Tanz in der Schwebe. Acha wurde zusehends ungeduldig. Die Neo-Angel waren inzwischen wie Schafe, deren Herde durch die Nähe des Schäferhundes getrieben wurde. Wo immer Aphila herflog, die Neo-Angel wichen panisch aus. Ein kurzer Blick zur Seite verriet Raphael, dass Methos innerlich kochen musste und dazu verdammt war, bei der Erniedrigung seiner Leute und damit seines eigenen Egos zuzusehen.
Die Engel waren inzwischen beruhigter und versammelten sich allmählich um ihren Anführer, der sich einen Platz in der höheren Ebene des Lagers gesucht hatte. Diese Lage wurde, wie Raphael nun begriff, auch von Aphila gemieden. Sie hielt sich etwa niedriger oder bewegte sich in eine andere Ecke. Trotz ihrer Veränderung war sie demnach wohl immer noch auf ihrer Seite. Das freute Raphael, so wie er zwar nicht länger Rufus war und dennoch innerlich die Verbindung zu seinen Erlebnissen und damit den Beziehungen zu den einzelnen Personen besaß, so war es bei ihr wohl ähnlich erhalten geblieben. Die Zahl der Neo-Angel sank mit jeder abgefeuerten Lichtkugel. Auch wenn ihr Erscheinungsbild ein anderes war, sie waren für Raphael weiterhin unterentwickelte Dämonen und zu blöd sich aus der Schusslinie zu ziehen. Zugegeben, er empfand Genugtuung bei diesem Bild; Die verzerrten Abbilder eines unerwarteten Umbruchs der Geschichte wurden vom hellen Licht eines Repräsentanten des Himmels zurück in den Dreck verwandelt, der sie einst waren. Zwar war das nicht das momentan primäre Ziel des Erzengels, aber dennoch bot die Illusion dieser Sichtweise einen freudigen Anblick für Raphaels engelhaftes Herz.
Acha riss schließlich der Geduldsfaden, das ließ sich aus seinem inzwischen hektischen Herumgefuchtel mit der Pistole erschließen. Aphila aber sah es nun wohl auch Zeit, ernster zu machen. Sie setzte in einen direkten Sturzflug auf ihn zu, das Schwert fest in der linken Hand an ihre Taille gehalten, bereit zu einem schwungvollen Schlag. Acha erkannte ihr Vorhaben und breitete seine eigenen Flügel aus. Er hob aber nicht ab, sondern legte sie schräg nach hinten. So konnte er ihr beim Zusammenstoß mehr entgegensetzen. Feige war er nicht, dass musste Raphael ihm lassen. Als die beiden kollidierten, schwang Aphila wie zu erwarten ihr Schwert mit Gewalt nach vorne – eventuell in der Hoffnung, ihn direkt umzunieten? Acha aber hob seine Pistole an und blockte sie mit dieser ab. Ein gewaltiger Luftdruck gepaart mit einer spürbaren Eruption des Bodens war die Folge des Aufeinandertreffens. Die Kontrahenten verharrten in dieser Position. Aphila drückte sich mit ihrem schwarz brennenden Schwert gegen Achas Pistole. Die Spannung zwischen den beiden war von jedem Anwesenden wahrnehmbar. Dieser Moment wirkte wie eingefroren.
Engel und Neo-Angel schauten beide vereint als Zuschauer auf die Kontrahenten eines ungleich stärkeren Duells. Wäre mehr Zeit gewesen, hätte Raphael viele philosophische Ansichten aus dieser Situation ziehen können. Leider aber war dazu jetzt keine Zeit und noch während er darüber nachdachte, gab Achas Pistole nach und wurde von Aphilas Klinge zwischen Abzug und Lauf durchtrennt.
Das abgetrennte Stück des Laufes flog im hohen Bogen durch die Luft und Acha sprang mit wutverzerrtem Gesicht dem Schwert ausweichend nach hinten. Aphila gab dem selbst ausgeübten Druck etwas nach und kniete mit dem Schwert noch in der Haltung ihres Angriffes mit vielsagendem Blick auf Acha geheftet. Es war vollkommen sichtbar, dass sie die Oberhand besaß. Acha schnappte sichtbar nach Luft und betrachtete missbilligend den Rest seiner Waffe. Er warf die kaputte Pistole energisch weg und kramte unter seinem Mantel. Neugier auf das nun Kommende flammte in Aphilas rotleuchtenden Augen auf und spiegelte damit auch Raphaels unausgesprochene Frage wider. Da zog Acha ein Schwert hervor, wie es nur von ihm zu erwarten war. Es schien komplett aus Licht geschaffen zu sein. Einzig der Griff mit dem er es hielt, war erkennbar. Ob es wirklich aus Licht war oder eventuell wie Aphila von einer solchen Energie durchzogen, konnte Raphael nicht sagen. Nur war klar, dass er ihr damit mindestens ebenbürtig gegenüber stehen konnte.
Sein Grinsen wurde durch die noch immer sichtbare Wut zu einer Grimasse verzerrt. Acha war in Rage und stürmte mit schnellem Schritt auf Aphila zu. Diese ließ sich von der neuen Waffe nicht abschrecken und sprintete ihm entgegen. Es war, als würden ihre Klingen singen, als sie aufeinandertrafen und eine Schockwelle um sich herum erzeugten. Was folgte waren mehrere Konterparaden beiderseits. Weder sie noch er landeten wirklich Treffer, es war ein Hin und Her von Hieben und Blocks. Bei jedem Aufeinandertreffen glühten die Schwerter auf und es gab ein Geräusch, wie bei einem Blitzeinschlag. Hier ging es um Ausdauer und Konzentration. Wer machte zuerst den entscheidenden Fehler?
Plötzlich flog Acha hoch in die Lüfte. Erst sah es nach einer Flucht aus, aber dazu hätte er nicht so hoch fliegen brauchen – er forderte Aphila damit heraus zu folgen. Es war offensichtlich eine Falle. Raphael war sich sicher, dass sie das durchschaute, dennoch flog sie ihm hinterher. Sie flogen höher und höher – als Acha auf einmal flink seinen Mantel abstreifte und Aphila entgegenwarf. Sie war nicht mehr imstande auszuweichen und der Stoff flatterte ihr direkt ins Gesicht. Darauf hatte Acha es wohl abgesehen, denn er begab sich wie ein Pfeil in den Sturzflug mit der Schwertspitze voraus auf sie zu. Alle Schaulustigen zogen scharf die Luft ein, dann traf Acha mit voller Wucht auf Aphilas Körper.
Beide rasten mit enormer Geschwindigkeit zu Boden. Der Aufprall wirbelte Unmengen an Staub auf. Als die Sicht sich wieder besserte, lag Aphila reglos unter dem roten Mantel und Acha in einem weißen Hemd stand schnaubend vor ihr. Er war ordentlich außer Atem und schwitzte heftig. „Das hast du davon, dich mit dem Erzengel Acha anzulegen!“, posaunte er über den Platz.
Er hob die Arme triumphierend in die Luft, streckte seine Flügel aus und hielt sein strahlendweißes Schwert gen Himmel. Da stutzte Raphael, das Schwert war noch sauber? Ehe er diesem Gedankenstrang folgen konnte, riss es den Mantel von Aphilas vermeintlicher Leiche weg und einen Sekundenbruchteil später steckte ihr Schwert tief in Achas Herz. Ein Schock glitt über Achas Gesicht, als er mit zitterndem Kopf zu Aphila herunter sah. Ihre Hände bluteten und es war erstaunlich, dass sie ihr Schwert noch hielt. Acha würgte ein: „Wie?“ hervor und Aphila antwortete etwas piepsig: „Dein Angriff traf mein Schwert, ein Zufall.“ Er formte mit den Lippen noch ein „Oh“, bekam es aber nicht mehr über die Lippen. Seine Arme, noch immer emporgestreckt, sanken schlaff herab und sein Schwert glitt ihm aus der Hand. Aphila sah ihm in die Augen und setzte einen Ruck nach. Dann flüsterte sie etwas, für das Raphael zu weit entfernt stand um es zu verstehen. Doch daraufhin fand Acha für einen grausamen Moment seine Stimme wieder und gab einen markerschütternden Schrei von sich. Sein Körper ging lichterloh in schwarze Flammen auf. Jene Flammen, die Aphilas Schwert auszeichneten. Gerade mit seinen noch gestreckten Flügeln sah er so brennend bizarr und fast schon ästhetisch aus. Es dauerte nur Sekunden, bis von Acha nur noch eine verkohlte, schwarze Gestalt übrig war und als Aphila ihr Schwert aus ihm herauszog und er zu Boden fiel, zerbröselte er zu Asche.
Von diesem Moment an, wirkte Aphila wieder total aufgefrischt. Raphael nahm an, dass sie ihrem Gegner irgendwie mit dem Schwert seine Lebensenergie abzog und sich einverleibte. Sie schaute in seine Richtung. Ihre Blicke trafen sich, es war noch immer ein unheimlicher Anblick mit ihren roten Augen. Sie nickte mit ihrem Kopf, in eine Richtung links von ihr. Raphael begriff nicht ganz. Sie wiederholte die Geste. Wenn er richtig verstand, sollte er ihr folgen. Er setzte an, breitete seine Flügel aus und flog zu ihr, da flog sie mit einem Lächeln im Gesicht ebenfalls in die von ihr gedeutete Richtung. Keiner wusste, was das wurde, aber wie auf einen unsichtbaren Befehl folgten die Engel ihnen und als dies geschah, kamen auch die Neo-Angel, in Bewegung. Noch war ihr Ziel nicht abzusehen, aber eins wusste Raphael; die endgültige Schlacht hatte soeben begonnen.