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Hörgeschichte - Die Puppe von Silverdorn
29.09.2015 um 18:27Hinweis: Achtung, in Ermangelung eines Kinderchores musste ich das Kinderlied selbst einträllern :D
Die Puppe von Silverdorn
Einst lebte ein handwerklich sehr begabter Mann im Dorfe Silverdorn. Von der frühen Kindheit an, bis zum Tage seines Lebensabends begeisterte ihn Allerhand, doch nie kam ihm eine Familie in den Sinn, füllte die geliebte Arbeit doch den Tag für ihn. So fand er nun, alt und im Herzen einsam geblieben, seine Vorliebe für Puppen. Groß und klein, dick und dünn, zierlich und stabil. Er tüftelte und bastelte den Tag und die Nacht, erschuf sich selbst seine verweigerte Familie. Die Puppen waren heiß begehrt, er fertigte auf Wunsch auch welche an – niemals aber gab er eine für sich gefertigte ab. Sie waren sein Stolz, seine Familie – für ihn – lebten sie.
Jede von ihnen hatte ihr ganz eigenes Lächeln, einen eigenen Namen.
Die silverdorner Puppen waren in aller Munde. Umso trauriger der Tag, an dem das Lichte in der Werkstatt ausblieb und des Puppenmeisters Hand, erkaltete.
Seine Sammlung sollte in Ehren gehalten werden, so war es von ihm vorgesehen, so war es hinterlegt. Wie Menschen aber nunmal so sind, der Stadtrat brauchte Geld.
Für Geld, standen Maria, Annabeth, Maxi und genug weitere von ihnen auf einem Podest – zur Versteigerung.
Maria war besonders schön. Aus blassem Porzellan, war ihr kirschroter Lippenstrich besonders auffallend. Lockig braune Haare, die ihr über die Hälfte ihres Barockkleides hingen. Nur ihre schwarzen Augen, die strahlten Distanz aus.
Als der Hammer schließlich schlug, war das familiäre Band gerissen. Maria wurde übergeben, in wohlhabende Männerhände. Der Edelmann schenkte sie seiner Tochter, dass sie nun eine Beschützerin vor ihrem manchmal recht raufboldigen, älteren Bruder hatte. Das Mädchen war begeistert – endlich war sie nicht mehr alleine mit ihrem doofen Bruder. Sie spielte den lieben langen Tag mit Maria und es wurde ihr liebstes Stück. Der Bursche aber, sah das gar nicht gern. Sie war doch seine Schwester. Es war ihre Pflicht, ihn zu amüsieren!
Diese blöde Puppe, was hatte sich der Herr Vater dabei gedacht?
Der Tag kam, da fuhren sie zu dritt mit der Kutsche. Die Geschwister und Maria. Wieder einmal begann der Junge, sie zu zwicken und zu pieken. Das Mädchen schrie und heulte, aber er ließ nicht ab von ihr. Er zog sie an den Haaren und griff nach der Puppe auf ihrem Schoße. Seine Schwester sträubte sich, kratzte und trat nach ihm – und dann geschah es.
Maria fiel vom Wagen. Erschrocken streckte ihre Besitzerin noch die Hand nach ihr aus, vergebens. Die Kutsche fuhr unnachgiebig fort und so lag Maria nun da, am Straßenrand.
Pliep, plopp..Pliep...Plopp, Pliep, plopp...
Tröpchen für Tröpfchen setzte der Regen ein. Maria war ihm ausgesetzt. Zum Glück waren Augen und Lippenfarbe wasserfest, doch das schöne Kleidchen, wurde ganz durchnässt. Auch die Haare wurden schwer.
Trapp, trapp...PLATSCH, trapp, trapp... PLATSCH
Zwei Paar Schuh sprangen in die Regenpfützen. Lauter und näher kamen sie und schließlich, da legte sich ein Schatten über Maria. Kurze, rote Haare, blaue Augen und ein genügsames Lächeln fanden sie. Die Puppe wurde aufgehoben und mitgenommen. Herzensfroh präsentierte die Finderin das schöne Ding im Kinderheim. Mit großen Augen bestauten Kinder und Erzieherinnen den edlen Ausdruck in ihrem Gesicht. Immer noch aber, war das Püppchen ganz nass. Also ausgezogen und mit Stoffflicken und Nadel neu eingekleidet. Dass sie damit ihres Namens, welcher im Kleide eingenäht war, beraubt wurde, bemerkte Keiner.
Sie war nun Teil einer neuen, großen Familie – und hörte nach einer abenteuerlichen Abstimmung, auf Mary Jane.
Viele Jahre verbrachte sie nun in diesem, ihrem neuen Zuhause. Die Kinder spielten und lachten mit ihr – mal fiel auch ein böses Wort, aber immer kehrte letztlich doch der Friede ein.
Und manchmal – ja, manchmal – da erklang das Lied:
"Die Puppen von Silverdorn, Silverdorn, Silverdorn.
Ihr Vater der ist ganz weit vorn, ganz weit vorn, ganz weit vorn.
Aus Herzensgüt´ warn sie geborn´sie geborn´ sie geborn´
Geliebt, gefeiert und geborgen
warn sie immer ohne Sorgen
Wurden immer schon umsorgen
Keine hat sich je verborgn´
Ihre Schönheit bleibt bis Morgen
Ach, was würd´ich sie gern sehn´
Doch leider muss ich widerstehn´"
Und keines der Mädchen und Jungen, ahnte auch nur, dass sie eine Puppe von Silverdorn besaßen.
Die Kinder wuchsen heran, wurde zu jungen Erwachsenen – und die einstigen Kinderchöre, wurden zu frohlockenden Gesängen über die baldige, neue Heimat. Tag zu Tag wurden es weniger Bewohner im Heim. Bis das Mädchen, welche sie einst auf der Straße fand, Mary Jane geschäftig, mit einem Lächeln, auf ein Regal packte. Die Tür fiel ein letztes Mal ins Schloss – und für Jahre, vielleicht auch Jahrzehnte, blieb sie zu.
Mitten an einem Abend, an der die übliche Stille rumorte und die Wände vereinsamt knarzten, erbebbte der Boden unter Hufen und ein lauter, geschwätziger Haufen Soldaten besetzte das verlassene Heim als vorübergehendes Quartier. Die morsche Tür wurde barsch aus den Angeln gerissen. Einhergehend mit dem Aufschlag der Tür zerbarst die Stille der friedlichen Vergangenheit des Ortes. Der Türaufbrecher sah sich um – und entdeckte die inzwischen völlig verstaubte, vergilbte Puppe. Grob wischte er den Dreck ab, nahm sie mit.
Großspurig feixte er: "Ey, Jurie! Steht dein Weibsbild nicht auf so komische Fratzendinger hier?!" Er warf Mary Jane unbedacht dem jungen Soldaten zu, der sie gekonnt auffing. Dieser nickte: "Etwas heruntergekommen, aber könnte was taugen"
Er pflegte sie an diesem Abend so gut es mit den verfügbaren Mitteln möglich war. Seine Kameraden belächelten es, aber er wollte seiner geliebten Frau eine halbwegs schöne Puppe vorweisen.
Irgendwie kam ihr der Gesichtszug der Puppe so seltsam vertraut vor. Hatte seine Schwester nicht einst auch so eine gehabt?
Ja, da war mal etwas...
Doch das war nichts worüber er nachdenken wollte, nicht jetzt, nicht, nach dem Schicksalstag von Silverdorn.
Er konnte sich nicht erinnern, dass dies jene Puppe war, die er einst aus Eifersucht seiner Schwester beraubt hatte.
Am nächsten Tag, brachen sie auf, die Puppe in der Satteltasche seines Pferdes.
Sie galoppierten zum besetzten Dorf Silverdorn, wo seit wenigen Monaten ein erbitterter Krieg ausgebrochen war.
Nicht zuletzt wegen ihrer Eile, bemerkten die Soldaten gar nicht, dass auf der Straße ein dünnes Seil gespannt war. Sie gerieten in einen Hinterhalt. Der junge Soldat stürzte, sein Pferd geriet in Panik und ergriff die Flucht – mitsamt der Tasche in der Mary Jane war.
Das Pferd sauste nur so durch die Straßen und Gassen und erst spät, spät tief in der Ortschaft, kam es wieder zur Ruhe. Im Trap, kam es an einem Waisenjungen vorbei. Er sah es und wurde neugierig – ein herrenloses Pferd, wie eigenartig. Er beruhigte es und durchwühlte die Tasche.
Die Augen des Jungen wurden groß, als er sein persönliches Wunder fand. Eine Puppe!
So schmutzig wie er, so verlassen, wie er es war. Er dankte dem Wunderpferd!
Endlich, war er nicht mehr alleine!
Auch er wuchs heran, unter widrigsten Umständen – aber er kämpfte sich durchs Leben!
Und sein Name wurde vom Flüsterton, zum Jubel und seine Diebeshand, wurde zur schüttelnden Wohlstandshand.
Er wurde reich und angesehen – aber niemals, niemals – vergas er das kleine Püppchen, welches ihm in der Stunde seines nahenden Scheiterns begegnet war.
Sie wurde auf seinen Geheiß restauriert und gehörte jahrelang zu seiner gehüteten Privatsammlung.
Als er schließlich nicht mehr war, bekam sie einen Platz in seinem Museum, gut gepflegt in einer Vitrine.
Es ging ihr gut - nur manchmal, ja manchmal – da wunderte sich der Wachmann, wenn der Kopf der Puppe zur Seite gedreht war. Dorthin, wo einen Raum weiter eine andere Ausstellung war. Eine Ausstellung, zu ehren der Ursprünge der heutigen Stadt und ihrem größten Schatz.
Leise war das Lied von einer Audioaufnahme von dort zu vernehmen, die die Legende umsang.
Die Legende, der Puppen von Silverdorn.
Die Puppe von Silverdorn
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Die Puppe von Silverdorn
Einst lebte ein handwerklich sehr begabter Mann im Dorfe Silverdorn. Von der frühen Kindheit an, bis zum Tage seines Lebensabends begeisterte ihn Allerhand, doch nie kam ihm eine Familie in den Sinn, füllte die geliebte Arbeit doch den Tag für ihn. So fand er nun, alt und im Herzen einsam geblieben, seine Vorliebe für Puppen. Groß und klein, dick und dünn, zierlich und stabil. Er tüftelte und bastelte den Tag und die Nacht, erschuf sich selbst seine verweigerte Familie. Die Puppen waren heiß begehrt, er fertigte auf Wunsch auch welche an – niemals aber gab er eine für sich gefertigte ab. Sie waren sein Stolz, seine Familie – für ihn – lebten sie.
Jede von ihnen hatte ihr ganz eigenes Lächeln, einen eigenen Namen.
Die silverdorner Puppen waren in aller Munde. Umso trauriger der Tag, an dem das Lichte in der Werkstatt ausblieb und des Puppenmeisters Hand, erkaltete.
Seine Sammlung sollte in Ehren gehalten werden, so war es von ihm vorgesehen, so war es hinterlegt. Wie Menschen aber nunmal so sind, der Stadtrat brauchte Geld.
Für Geld, standen Maria, Annabeth, Maxi und genug weitere von ihnen auf einem Podest – zur Versteigerung.
Maria war besonders schön. Aus blassem Porzellan, war ihr kirschroter Lippenstrich besonders auffallend. Lockig braune Haare, die ihr über die Hälfte ihres Barockkleides hingen. Nur ihre schwarzen Augen, die strahlten Distanz aus.
Als der Hammer schließlich schlug, war das familiäre Band gerissen. Maria wurde übergeben, in wohlhabende Männerhände. Der Edelmann schenkte sie seiner Tochter, dass sie nun eine Beschützerin vor ihrem manchmal recht raufboldigen, älteren Bruder hatte. Das Mädchen war begeistert – endlich war sie nicht mehr alleine mit ihrem doofen Bruder. Sie spielte den lieben langen Tag mit Maria und es wurde ihr liebstes Stück. Der Bursche aber, sah das gar nicht gern. Sie war doch seine Schwester. Es war ihre Pflicht, ihn zu amüsieren!
Diese blöde Puppe, was hatte sich der Herr Vater dabei gedacht?
Der Tag kam, da fuhren sie zu dritt mit der Kutsche. Die Geschwister und Maria. Wieder einmal begann der Junge, sie zu zwicken und zu pieken. Das Mädchen schrie und heulte, aber er ließ nicht ab von ihr. Er zog sie an den Haaren und griff nach der Puppe auf ihrem Schoße. Seine Schwester sträubte sich, kratzte und trat nach ihm – und dann geschah es.
Maria fiel vom Wagen. Erschrocken streckte ihre Besitzerin noch die Hand nach ihr aus, vergebens. Die Kutsche fuhr unnachgiebig fort und so lag Maria nun da, am Straßenrand.
Pliep, plopp..Pliep...Plopp, Pliep, plopp...
Tröpchen für Tröpfchen setzte der Regen ein. Maria war ihm ausgesetzt. Zum Glück waren Augen und Lippenfarbe wasserfest, doch das schöne Kleidchen, wurde ganz durchnässt. Auch die Haare wurden schwer.
Trapp, trapp...PLATSCH, trapp, trapp... PLATSCH
Zwei Paar Schuh sprangen in die Regenpfützen. Lauter und näher kamen sie und schließlich, da legte sich ein Schatten über Maria. Kurze, rote Haare, blaue Augen und ein genügsames Lächeln fanden sie. Die Puppe wurde aufgehoben und mitgenommen. Herzensfroh präsentierte die Finderin das schöne Ding im Kinderheim. Mit großen Augen bestauten Kinder und Erzieherinnen den edlen Ausdruck in ihrem Gesicht. Immer noch aber, war das Püppchen ganz nass. Also ausgezogen und mit Stoffflicken und Nadel neu eingekleidet. Dass sie damit ihres Namens, welcher im Kleide eingenäht war, beraubt wurde, bemerkte Keiner.
Sie war nun Teil einer neuen, großen Familie – und hörte nach einer abenteuerlichen Abstimmung, auf Mary Jane.
Viele Jahre verbrachte sie nun in diesem, ihrem neuen Zuhause. Die Kinder spielten und lachten mit ihr – mal fiel auch ein böses Wort, aber immer kehrte letztlich doch der Friede ein.
Und manchmal – ja, manchmal – da erklang das Lied:
"Die Puppen von Silverdorn, Silverdorn, Silverdorn.
Ihr Vater der ist ganz weit vorn, ganz weit vorn, ganz weit vorn.
Aus Herzensgüt´ warn sie geborn´sie geborn´ sie geborn´
Geliebt, gefeiert und geborgen
warn sie immer ohne Sorgen
Wurden immer schon umsorgen
Keine hat sich je verborgn´
Ihre Schönheit bleibt bis Morgen
Ach, was würd´ich sie gern sehn´
Doch leider muss ich widerstehn´"
Und keines der Mädchen und Jungen, ahnte auch nur, dass sie eine Puppe von Silverdorn besaßen.
Die Kinder wuchsen heran, wurde zu jungen Erwachsenen – und die einstigen Kinderchöre, wurden zu frohlockenden Gesängen über die baldige, neue Heimat. Tag zu Tag wurden es weniger Bewohner im Heim. Bis das Mädchen, welche sie einst auf der Straße fand, Mary Jane geschäftig, mit einem Lächeln, auf ein Regal packte. Die Tür fiel ein letztes Mal ins Schloss – und für Jahre, vielleicht auch Jahrzehnte, blieb sie zu.
Mitten an einem Abend, an der die übliche Stille rumorte und die Wände vereinsamt knarzten, erbebbte der Boden unter Hufen und ein lauter, geschwätziger Haufen Soldaten besetzte das verlassene Heim als vorübergehendes Quartier. Die morsche Tür wurde barsch aus den Angeln gerissen. Einhergehend mit dem Aufschlag der Tür zerbarst die Stille der friedlichen Vergangenheit des Ortes. Der Türaufbrecher sah sich um – und entdeckte die inzwischen völlig verstaubte, vergilbte Puppe. Grob wischte er den Dreck ab, nahm sie mit.
Großspurig feixte er: "Ey, Jurie! Steht dein Weibsbild nicht auf so komische Fratzendinger hier?!" Er warf Mary Jane unbedacht dem jungen Soldaten zu, der sie gekonnt auffing. Dieser nickte: "Etwas heruntergekommen, aber könnte was taugen"
Er pflegte sie an diesem Abend so gut es mit den verfügbaren Mitteln möglich war. Seine Kameraden belächelten es, aber er wollte seiner geliebten Frau eine halbwegs schöne Puppe vorweisen.
Irgendwie kam ihr der Gesichtszug der Puppe so seltsam vertraut vor. Hatte seine Schwester nicht einst auch so eine gehabt?
Ja, da war mal etwas...
Doch das war nichts worüber er nachdenken wollte, nicht jetzt, nicht, nach dem Schicksalstag von Silverdorn.
Er konnte sich nicht erinnern, dass dies jene Puppe war, die er einst aus Eifersucht seiner Schwester beraubt hatte.
Am nächsten Tag, brachen sie auf, die Puppe in der Satteltasche seines Pferdes.
Sie galoppierten zum besetzten Dorf Silverdorn, wo seit wenigen Monaten ein erbitterter Krieg ausgebrochen war.
Nicht zuletzt wegen ihrer Eile, bemerkten die Soldaten gar nicht, dass auf der Straße ein dünnes Seil gespannt war. Sie gerieten in einen Hinterhalt. Der junge Soldat stürzte, sein Pferd geriet in Panik und ergriff die Flucht – mitsamt der Tasche in der Mary Jane war.
Das Pferd sauste nur so durch die Straßen und Gassen und erst spät, spät tief in der Ortschaft, kam es wieder zur Ruhe. Im Trap, kam es an einem Waisenjungen vorbei. Er sah es und wurde neugierig – ein herrenloses Pferd, wie eigenartig. Er beruhigte es und durchwühlte die Tasche.
Die Augen des Jungen wurden groß, als er sein persönliches Wunder fand. Eine Puppe!
So schmutzig wie er, so verlassen, wie er es war. Er dankte dem Wunderpferd!
Endlich, war er nicht mehr alleine!
Auch er wuchs heran, unter widrigsten Umständen – aber er kämpfte sich durchs Leben!
Und sein Name wurde vom Flüsterton, zum Jubel und seine Diebeshand, wurde zur schüttelnden Wohlstandshand.
Er wurde reich und angesehen – aber niemals, niemals – vergas er das kleine Püppchen, welches ihm in der Stunde seines nahenden Scheiterns begegnet war.
Sie wurde auf seinen Geheiß restauriert und gehörte jahrelang zu seiner gehüteten Privatsammlung.
Als er schließlich nicht mehr war, bekam sie einen Platz in seinem Museum, gut gepflegt in einer Vitrine.
Es ging ihr gut - nur manchmal, ja manchmal – da wunderte sich der Wachmann, wenn der Kopf der Puppe zur Seite gedreht war. Dorthin, wo einen Raum weiter eine andere Ausstellung war. Eine Ausstellung, zu ehren der Ursprünge der heutigen Stadt und ihrem größten Schatz.
Leise war das Lied von einer Audioaufnahme von dort zu vernehmen, die die Legende umsang.
Die Legende, der Puppen von Silverdorn.