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3. Fundstück (1): Die »Fratze«

4 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Paranormales ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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3. Fundstück (1): Die »Fratze«

24.09.2015 um 21:32
Meine Meditationspraxis schreitet langsam voran, wobei Atemtechniken eine entscheidende Rolle spielen, zumindest gelingt es mir dadurch leichter einen ruhigen und klaren Geist zu bekommen; die Grundvoraussetzung für Visualisierungsübungen (wenn die Zeit gekommen ist, werde ich mein »Übungsprogramm« im Detail schildern). Ich bin noch viel am Ausprobieren, aber ich denke, dass nun die Vorbereitungen für eine Evokation abgeschlossen sind. Momentan bin ich am Schauen an wen/was ich mich wenden will.

Etwas »Wunderliches« ist mir leider noch nicht widerfahren, aber ich bin bei meinen Recherchen auf dieses interessante Fundstück hier gestoßen:

88d975 Fundstueck 1 Die FratzeOriginal anzeigen (0,7 MB)
„Partyfoto mit „Extra“ (Quelle: IGGP)“ (S. 17)
Ohne Wissen über den Hintergrund des Bildes könnte man meinen es handelt sich hier um einen Betrug, wie bereits bei den unzähligen Geisterfotos aus dem 19.-20. Jhd. Doch scheint dem nicht so zu seien, vorausgesetzt man hat keinen Zweifel an der Seriosität des IGGP*, das anormalen oder paranormalen Phänomenen auf den Grund geht, wobei nicht allein das Forschungsinteresse im Vordergrund steht, sondern auch den betroffenen Menschen beizustehen, deren Weltverständnis einen Krisenmoment erlebt. Der Leiter der Abteilung Empirische Kultur und Sozialforschung Michael Schetsche und seine Kollegin Ina Schmied-Knittel beschreiben ihre Arbeit wie folgt:
„Denn mit dem Wissen, dass es das, was man selbst erlebt hat, nach herkömmlicher Auffassung nicht geben kann und nicht geben darf, wagt man sich in einen Deutungsraum an den Grenzen des Wissens vor, der einen nicht nur selbst an der Zuverlässigkeit der eigenen Wahrnehmungen zweifeln lässt. Wer über derartige Erfahrungen berichtet, macht sich auch im sozialen Umfeld schnell verdächtig, verrückt oder zumindest ein wenig ,spinnertʻ zu sein. Dafür spricht zumindest das hohe Beratungsaufkommen am IGGP, zu dessen Kernaufgaben es seit seiner Gründung gehört, Information und psychologische Begleitung im Zusammenhang mit solchen Krisenerfahrungen anzubieten.“ (S. 16)
Soviel dazu, nun zum Bild. Dieses wurde bei einer Party auf einem öffentlichen Grillplatz geschossen, wozu man sich in einer Blockhütte einquartiert hatte. Die »Fratze« fiel erst im Nachhinein auf, als man die Bilder am Computer betrachtete. Selbstredend, dass das Bild in der Clique schon bald von Hand zu Hand ging und bei nicht wenigen erhebliche Verunsicherung auslöste; auch Ängste und Schlafstörungen traten auf. Als alle natürlichen Erklärungsversuche zu keinem Ergebnis führten, startete die Clique eine Eigenrecherche, wozu sie ein spiritistisches Medium um Rat fragten und Erkundigungen über den Ort einholten. Dabei kam heraus...
„[...] dass an dem Hügel, auf dem der Grillplatz liegt, sich angeblich vor Jahrhunderten Hexen getroffen hätten (oder auch verbrannt worden seien), und die „Alten“ im Dorf hinter vorgehaltener Hand erzählen würden, dass mit dem Wald bei dem Hügel „etwas nicht stimme“ ‒ abgesehen davon, dass dort vor ca. 40 Jahren ein Mord geschehen sei.“ (S. 18)
Na, wie ihr euch sicherlich denken könnt, schliefen die nach dieser Information nicht ruhiger, also wandten sie sich schließlich an das IGGP, die ebenfalls zu dem Ergebnis kamen, dass am Bild keinerlei Manipulationen vorgenommen wurden.
„Im hier vorgestellten Falle haben wir einen vereidigten Sachverständigen für Digitalfotografie nach möglichen Manipulationen des Fotos befragt und um ein Gutachten gebeten. Man kann dies als ‒ mehr oder weniger tauglichen ‒ Versuch ansehen, die subjektive Evidenz zumindest partiell in eine wissenschaftliche zu überführen. Das Ergebnis: Das „Extra“ wurde nicht vom Fotografen oder einem Dritten nachträglich hinzugefügt, sondern das Foto zeigt das, was zum angegebenen Zeitpunkt tatsächlich aufgenommen wurde. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Damit ist aber letztlich nur die Krise verschärft und der Kreis der vor ihr Betroffenen vergrößert.“ (S. 20)
Was also tun? Das IGGP lenkte die Aufmerksamkeit der Betroffenen einfach ab, indem ihre Psychotherapeuten zurückfragten, warum dieses Erlebnis denn so wichtig für sie sei und...
„[...] für welche viel weniger außergewöhnlichen psycho-sozialen Problemlagen es denn symbolisch stünde.“ (S. 21)
Nachdem also die Nebelkerzen abgeworfen waren, beruhigten sich die Gemüter wieder; das meint also Psychohygiene ;). Am eigentlichen Gegenstand ändert das natürlich nichts, eine natürliche Erklärung bleibt weiterhin aus, wie z.B. ein technischer Defekt oder ein wildes Tier.
„Lösungen der genannten Art scheinen bis heute denkbar, leuchten aber nicht allen ein, die sich intensiver mit diesem Foto beschäftigt haben. Aber was wären denn eine weniger wirklichkeitskonforme Erklärung: Jene alte Hexe von der schwäbischen Alb? Der Geist eines Ermordeten, durch viel Glück hier fotografisch eingefangen? Oder aber eine psychokinetische Einwirkung auf den Fotoapparat und seinen Speicherchip, gleichsam eine Projektion der psychischen Spannungen unter den Beteiligten? Hier ist zuzugeben: Wir wissen es nicht! Auf der phänomenologischen Ebene bleibt das „Extra“ zunächst unerklärt ‒ und vielleicht aus bestimmten erkenntnistheoretischen Gründen sogar auf Dauer unerklärbar. Und das heißt letztlich: die Krise der Wirklichkeit bleibt bestehen und muss ausgehalten werden ‒ auch wenn, wie eine Nachbefragung ein Jahr nach den Ereignissen zeigen konnte, dass die damals involvierten Personen schnell wieder zur Tagesordnung übergegangen sind. Damit geht es ontologischen Krisen dieser Art aber nicht viel anders als den meisten ganz alltäglichen Krisen auch: Schließlich geraten sie in Vergessenheit oder werden für die Beteiligten bedeutungslos.“ (S. 21 f.)
Ich frage mich, ob es nicht vielleicht doch die eine oder andere interessierte Person gegeben hätte, wenn bekannt gewesen wäre, dass nach dem Handbuch des deutschen Aberglaubens von Edurad Hoffmann-Krayer und Hans Bächtold-Stäubli, der auf der Hüfte gestützte Arm als »Fenster zum Jenseits« gilt und der Menschen damit für einen Sekundenbruchteil einen Einblick in diese Dimension erhält. Dieses interessante Detail erinnert mich an die Handlung vieler Horrorfilme, wo es in der Gruppe immer einen gibt, der irgendeine Schauergeschichte über den Ort weiß oder spezielles Wissen über Geister oder Dämonen hat, was die sind und wie man sie wieder los wird. Kurz um: Es zeigt sich zur Verblüffung und zum Leidwesen aller, dass diese alten Geschichten doch wahr sind. :|

Nun gut, nichts geht über die eigene Erfahrung, daher glaube ich nur an das, was ich auf diesem Gebiet hoffentlich selbst erleben werde (vielleicht hat sich der vereidigte Sachverständige mal geirrt oder er hat sich einen Spaß mit dem IGGP erlaubt :D). Wie dem auch sei, mal sehen wie lange sich meine magische Praxis noch hinziehen wird bis auch bei mir ein Krisenmoment einsetzt ‒ was ja meine Hauptmotivation bei der Sache ist ‒ dran bleiben werde ich.

Ich hoffe euch hat dieses Fundstück gefallen, wenn ja, poste ich mal wieder was.

Grüße

*IGGP = Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V
http://www.igpp.de/german/welcome.htm (Archiv-Version vom 24.09.2015)

d186c4 1880 Stuck Franz von LuciferOriginal anzeigen (0,3 MB)
Franz von Stuck (1863-1928): Lucifer (1880)

Quellen

Hoffmann-Krayer, Eduard & Bächtold-Stäubli, Hanns (Hg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Bd. 8. Berlin und Leibzig: de Gruyter, 1937. S. 1454.

Schetsche, Michael & Schmied-Knittel, Ina: Zur Einleitung: Krisen der Wirklichkeit. In: Krebber, Kirsten & Schetsche, Michael (Hg.): Grenzpatrouillen: Sozialwissenschaftliche Forschung zu außergewöhnlichen Erfahrungen und Phänomenen. Berlin: Logos, 2012. S. 13-24.

http://conversacionesdeballenas.blogspot.de/2013/03/las-letanias-de-satan-charles-baudelaire.html


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3. Fundstück (1): Die »Fratze«

25.09.2015 um 00:51
Mhm, interessant, wie aus einem ungeklärten Foto, eine psychologische Nichtigkeit gemacht wird :D
Aber gut, sie waren halt darauf aus, den Menschen in ihrer "Notlage" zu helfen.


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3. Fundstück (1): Die »Fratze«

25.09.2015 um 09:23
auf der Seite gegenüber von der Fratze, sieht es so aus aus würden Augen durch ein Spalt schauen


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3. Fundstück (1): Die »Fratze«

29.09.2015 um 21:15
Allein deswegen schon nen up.... Cool!


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