Amsivarier
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Die Youtube-Akademie
10.08.2015 um 11:53Es ist so deprimierend.
Es reicht anscheinend wirklich, das man einfach nur irgendwas ins Internet schreibt; ohne Quellen, ohne Begründung, ohne Erklärung - und trotzdem sind so viele Menschen so enorm leichtgläubig und halten alles für wahr, egal wie absurd es ist.
Und man kann nicht einmal irgendwas dagegen tun, weil genau diese Leute eben *keine* vernünftigen Medien konsumieren, sondern eben nur die Quatschseiten im Internet, denen es nur um Klicks und Aufmerksamkeit geht...
Es ist für mich auch immer eine Frage nach der Lebenssituation der Rezipienten solcher Szenarien. Sie fühlen sich allein und von der Mehrheitsgesellschaft ausgegrenzt. Darum finden sie in Gruppen, die solche Fragen wie Weltuntergang und Chemtrails diskutieren zunächst Gemeinschaft, dann aber auch Sicherheit. Sie werden Teil einer verschworenen, aber auch verfolgten Gemeinschaft. Sie sehen ihre abweichenden Meinungen bestätigt durch die Ablehnung durch die Aussenwelt. Das Leben wird auf diese Weise interessanter.
Das große Problem ist, dass viele Menschen nicht mehr lesen.
Sie sehen sich Dokus an, die natürlich nur 'eingedampft' und zum Teil von vornherein sensationsheischend bestimmte Themen darstellen. Davon ausgehend finden sie zu diesen Themen eine Menge homemade-Videos bei Youtube, die den Effekt noch verstärken. Für mich ist in FB-Postings verräterisch, wenn jemand offensichtlich fremdsprachige Worte nie gedruckt gesehen hat, sondern nur gehört hat. So war letztens die Rede von den Space-Shuttles 'Colampia' und 'Tschellenscher'.
Dann kommt die Suche nach der einen, monokausalen Erklärung. Je einfacher, desto überzeugender. Und: Ja keine Wissenschaftler als Erklärer. Denn Wissenschaftler gelten heute als manipulativ. Auch Organisationen sind suspekt. So die NASA, deren Bilder gern rezipiert werden, deren Erklärungen aber ignoriert werden. Ich hoffe immer, dass diese Menschen eine Minderheit sind, mich beschleicht aber die Angst, dass diese Art der Weltsicht überhand nimmt.
Ja, die Anzahl der Deppen hat zugenommen. Es gab sie zwar früher auch, aber da haben sie ihren Kokolores nicht im Internet verbreitet. Zum Ausgleich hat aber auch die Zahl der Informierten zugenommen. Viel mehr Menschen können viel mehr Informationen selbst recherchieren.
Unser Job ist es, dem allgegenwärtigen "Klick mich" der Sensations- und Esoterikseiten etwas entgegenzuhalten:
Peicht verständliche Einstiege in komplexe Themen und gebetsmühlenhaft immer und immer wieder die Hinweise auf die Wahrheit. Ja, das ist furchtbar ermüdend:
Aber wenn Wissenschaftsjournalisten, Bildungsbürger und Aktivisten ihre Linie konsequent durchziehen, können wir auch in einem Meer von dümmlichen Behauptungen (z. B. Scheibenerde, Wirtschaftsflüchtlinge, Chemtrails, Weltuntergänge etc.) einen "Leuchtturm der Vernunft" aufstellen.Wir WOLLEN doch alle nicht ernsthaft glauben, dass die Dummheit siegt, oder?
Man sollte nicht so weit gehen eine wie auch immer geartete psychische Störung als Ursache für die Bereitwilligkeit, diese Thesen zu glauben anzunehmen. Meinem Eindruck nach handelt es sich vor allem um Menschen, die in ihrer sozialen Entwicklung gestört sind, wenig wirkliche zwischenmenschliche Kontakte haben, unsicher im Alltag sind, die auf Grund geringer oder zu spezifischer Bildung und einer gewissen Überforderung durch die Konfrontation mit für sie nicht durchschaubaren Vorgängen dazu veranlasst werden, monokausale Erklärungen zu bevorzugen.
Hinzu kommt, dass sie nicht versuchen, Fragen in die Breite zu beantworten, sondern innerhalb eines sehr engen Erfahrungsrahmens agieren. Das ist so bei den 'Machern' der Szene, aber auch bei ihren Anhängern. Dabei habe ich oft genug den Eindruck, als wären die Macher schon höher gebildet und zu komplexeren Schlüssen als ihre Anhänger fähig, neigen aber zu einer gewissen Selbstüberschätzung. Interessant ist aber auch, dass die Macher mit einem gewissen Charisma ausgestattet sind, wodurch sie überzeugend wirken. Hier gehen also zwei Dinge Hand in Hand, die sich gegenseitig bedingen und so zum "Erfolg" fürhren.
Es reicht anscheinend wirklich, das man einfach nur irgendwas ins Internet schreibt; ohne Quellen, ohne Begründung, ohne Erklärung - und trotzdem sind so viele Menschen so enorm leichtgläubig und halten alles für wahr, egal wie absurd es ist.
Und man kann nicht einmal irgendwas dagegen tun, weil genau diese Leute eben *keine* vernünftigen Medien konsumieren, sondern eben nur die Quatschseiten im Internet, denen es nur um Klicks und Aufmerksamkeit geht...
Es ist für mich auch immer eine Frage nach der Lebenssituation der Rezipienten solcher Szenarien. Sie fühlen sich allein und von der Mehrheitsgesellschaft ausgegrenzt. Darum finden sie in Gruppen, die solche Fragen wie Weltuntergang und Chemtrails diskutieren zunächst Gemeinschaft, dann aber auch Sicherheit. Sie werden Teil einer verschworenen, aber auch verfolgten Gemeinschaft. Sie sehen ihre abweichenden Meinungen bestätigt durch die Ablehnung durch die Aussenwelt. Das Leben wird auf diese Weise interessanter.
Das große Problem ist, dass viele Menschen nicht mehr lesen.
Sie sehen sich Dokus an, die natürlich nur 'eingedampft' und zum Teil von vornherein sensationsheischend bestimmte Themen darstellen. Davon ausgehend finden sie zu diesen Themen eine Menge homemade-Videos bei Youtube, die den Effekt noch verstärken. Für mich ist in FB-Postings verräterisch, wenn jemand offensichtlich fremdsprachige Worte nie gedruckt gesehen hat, sondern nur gehört hat. So war letztens die Rede von den Space-Shuttles 'Colampia' und 'Tschellenscher'.
Dann kommt die Suche nach der einen, monokausalen Erklärung. Je einfacher, desto überzeugender. Und: Ja keine Wissenschaftler als Erklärer. Denn Wissenschaftler gelten heute als manipulativ. Auch Organisationen sind suspekt. So die NASA, deren Bilder gern rezipiert werden, deren Erklärungen aber ignoriert werden. Ich hoffe immer, dass diese Menschen eine Minderheit sind, mich beschleicht aber die Angst, dass diese Art der Weltsicht überhand nimmt.
Ja, die Anzahl der Deppen hat zugenommen. Es gab sie zwar früher auch, aber da haben sie ihren Kokolores nicht im Internet verbreitet. Zum Ausgleich hat aber auch die Zahl der Informierten zugenommen. Viel mehr Menschen können viel mehr Informationen selbst recherchieren.
Unser Job ist es, dem allgegenwärtigen "Klick mich" der Sensations- und Esoterikseiten etwas entgegenzuhalten:
Peicht verständliche Einstiege in komplexe Themen und gebetsmühlenhaft immer und immer wieder die Hinweise auf die Wahrheit. Ja, das ist furchtbar ermüdend:
Aber wenn Wissenschaftsjournalisten, Bildungsbürger und Aktivisten ihre Linie konsequent durchziehen, können wir auch in einem Meer von dümmlichen Behauptungen (z. B. Scheibenerde, Wirtschaftsflüchtlinge, Chemtrails, Weltuntergänge etc.) einen "Leuchtturm der Vernunft" aufstellen.Wir WOLLEN doch alle nicht ernsthaft glauben, dass die Dummheit siegt, oder?
Man sollte nicht so weit gehen eine wie auch immer geartete psychische Störung als Ursache für die Bereitwilligkeit, diese Thesen zu glauben anzunehmen. Meinem Eindruck nach handelt es sich vor allem um Menschen, die in ihrer sozialen Entwicklung gestört sind, wenig wirkliche zwischenmenschliche Kontakte haben, unsicher im Alltag sind, die auf Grund geringer oder zu spezifischer Bildung und einer gewissen Überforderung durch die Konfrontation mit für sie nicht durchschaubaren Vorgängen dazu veranlasst werden, monokausale Erklärungen zu bevorzugen.
Hinzu kommt, dass sie nicht versuchen, Fragen in die Breite zu beantworten, sondern innerhalb eines sehr engen Erfahrungsrahmens agieren. Das ist so bei den 'Machern' der Szene, aber auch bei ihren Anhängern. Dabei habe ich oft genug den Eindruck, als wären die Macher schon höher gebildet und zu komplexeren Schlüssen als ihre Anhänger fähig, neigen aber zu einer gewissen Selbstüberschätzung. Interessant ist aber auch, dass die Macher mit einem gewissen Charisma ausgestattet sind, wodurch sie überzeugend wirken. Hier gehen also zwei Dinge Hand in Hand, die sich gegenseitig bedingen und so zum "Erfolg" fürhren.