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Genau so ist es.Merlinde schrieb:Aber so ist der Mensch beschaffen. Er geht seinen Weg den er gehen muss bis zum bitteren Ende.
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Der Mensch ist Eine symbolische Beschreibung des Tempels Luzifer:..(entnommen aus : Allzu Unmenschliches.S.54 ff/C.UiberreiterVerlag
Vor dem Tempel des Gottes Luzifer dehnte sich eine Wildnis aus, die aus
verworrenem Gestrüpp, Dornenhecken, Morästen und Sümpfen besteht,
über welche zahllose Irrlichter bald da, bald dorthin eilen, auftauchen und
wieder verschwinden. Manche Stellen sind pflanzen los und der Sandboden
bringt keinerlei Früchte hervor, aber am Ufer der Sümpfe, vom Schlamm
genährt, wächst manche giftige Pflanze und es gedeiht der Giftsumach,
dessen Hauch die Luft verpestet. Da wächst die Frucht des Salzsees, schön
von außen, aber im Innern mit bitterem Staub gefüllt, der niemandem
Nahrung gibt. An vielen Orten wachsen eine Menge Giftschwämme von
trügerischem Aussehen, aber es ist kein essbarer darunter. Die Wege waren
überall mit Schlinggewächsen und Sträuchern bewachsen, unter denen
giftiges Gewürm sich bewegte. Dieses Land war ohne Anfang und Ende. Es
war Grenzenlos! So ist es auch mit dem menschlichen Leben, seinem
Scheinwissen, seinem falschen Schimmer und seinen Versuchungen und
Freuden.
Inmitten dieser Wildnis stand ein Schloss eigentümlicher Art. Wer es nur
oberflächlich betrachtete, dem schien es sehr stark und gut befestigt, ja
sogar uneinnehmbar zu sein, denn da waren rings herum von Gräben
umgebene Wälle und hohe Mauern. Uneinnehmbar, ebenso wie die
Argumente, mit denen man eine falsche Hypothese verteidigen kann. Aber
in der Tat waren die Festungswerke aus einem so schwächlichen Material
gebaut, dass sie nicht einmal das reine Licht der Sonne vertragen konnten.
Sobald ein reiner Sonnenstrahl darauf fiel, verwitterten sie. Sogar der
Boden, auf dem die Festung aufgebaut war, bestand nur aus lockerem Sand,
so dass alle Festigkeit zu Grunde ging, den der Schein bleibt nicht vor dem
wahren Licht bestehen.
Die Wände waren mit Skeletten und Totenschädeln
von Menschen und Tieren behangen, welche, von Opfern des Nichtwissens,
des trügerischen Scheins, die im Namen der Wissenschaft und des falschen
Intellekts umgebracht worden waren, herrührten.
Über dem Thron flatterte eine Fahne, welche aus allerlei bunten und
verschiedenen Stücken zusammengeflickt war, und auf ihr standen die
Worte:
„Es gibt keinen Geist.“
Schritt man durch das Tor, kam man in einen geräumigen Hof, in dessen
Mitte ein massives finster aussehendes Gebäude aus dunkel-schwarzem
Marmor sich erhob. Das war die Burg des Irrtums, der Tempel von Luzifer.
Diese Mauern sind die Überbleibsel einer Dämonenstadt, welche hier
versank, und in diesem Tempel wohnt er, Luzifer, dessen Schein so viele
Menschen geblendet hat.
Man sagt, dass dieser Tempel der Aufenthaltsort von Gespenstern und
Kobolden sei, die ihr Leben damit vergeudeten, nutzlose Dinge zu tun. Sie
träumen dort, so wie sie ihr ganzes Leben lang geträumt haben und
wiederholen im Traume beständig die gewohnten nutz- losen Handlungen.
Sie haben sich in ihrem ganzen Leben selbst nicht gekannt und wissen auch
jetzt noch nicht, wer oder was sie selbst sind. Keines dieser Geschöpfe
hatte Selbsterkenntnis. Wie könnte sie ein anderer für sie haben? Ein Ding
der Unmöglichkeit!
Wenn man beginnt das innere des Tempels zu betreten, scheint die Halle
zuerst ganz dunkel zu sein. Nachdem sich aber die Augen an dieses Dunkel
gewöhnt hatten, nimmt man ein schwaches Dämmer- licht wahr. Auch sieht
man in einer geringen Entfernung eine rotes Leuchten, das rote
phosphoreszierende Licht, welches dem Betrachter als eine riesige
glühende Kugel in die Augen fiel. Nach und nach kann man die Dinge
besser unterscheiden und liest auf dem Sockel die Inschrift, welche heißt:
„Es gibt ohne Phosphor keinen Verstand.“
Die Bedeutung lautet, dass das Licht nicht ohne einen Lichtträger
(Phosphorus=Luzifer) offenbar werden kann. „Dies ist nun“, so muss sich
der Besucher sagen, „der schreckliche Luzifer, vor dem sich alle fürchten.
Ein „Lichtträger“ ist er allerdings, aber sein Licht ist nicht das Licht des
Himmels und nicht das wahre Licht, sondern nur ein geborgtes, falsches, in
den Irrtum verführendes Licht.“
Nun kann man auch die herum schwebenden Nebelgestalten besser sehen.
Alle taten völlig nutzlose Dinge, alle liefen materiellen Reichtümern und
kurzlebigen Ruhm hinterher!
„Ach!“, sagte einer und seine Stimme war traurig. „Ich weiß nicht, wer ich
bin, und habe es nie gewusst. Als ich noch unter den Lebenden weilte,
beschäftigte ich mich mit Wissenschaft und Philosophie, Medizin,
Mathematik und Theologie, mit allen irdischen Tand und da hatte ich keine
Zeit nachzuforschen, wer oder was ich eigentlich sei. Man sagt, dass ich
viele Erfindungen gemacht hätte, dass ich berühmt und geachtet wurde;
aber da ich mich selber nicht kenne, so weiß ich nicht, wer dieselben
gemacht hat, ob ich es war oder ein anderer. Ich glaube, es war ein anderer,
denn ich habe sie alle vergessen. Denn für die wahre Heimat der
Astralebene ist dies alles ohne Belang!“
„Dann solltest Du Dir jetzt Mühe geben, herauszufinden, wer Du bist“, kam
die Antwort.
Ein wiederholter Seufzer, der aus dem Innern seiner Bauchhöhle zu
kommen schien, drückte die Tiefe seines Kummers aus, als er sprach: „Das
Leben ist kurz, und ich habe keine Zeit, mich um solche Dinge zu
kümmern, denn ich muss erst meine Erfindung fertig machen. Nachher will
ich daran denken, was ich bin und weshalb ich existiere.“
Man erwidert: „Es ist ja sehr gut und lobenswert, wenn man
wissenschaftliche Studien und Erfindungen macht, aber man sollte nicht so
sehr darin aufgehen, dass man sein wahres menschliches Selbstbewusstsein
darüber verliert, denn sonst verliert man sich selbst im Reiche der
trügerischen und verblendeten Phantasie.“
„Ich weiß es wohl“, antwortete das menschliche Gespenst; „aber ich habe
jetzt keine Zeit dazu, mich mit dergleichen philosophischen Fragen zu
beschäftigen. Ich muss erst diese Schraube festmachen.“
Enttäuscht ging der menschliche Geist daraufhin weiter. Die eigenen
Erfahrung hatten einen gelehrt, welch große Macht eine fixe Idee auf den
Menschen ausüben kann.
Die Aufmerksamkeit wird nun von einem anderen Gespenst in Anspruch
genommen. Das waren Leute die nur ans Essen dachten, andere nur ans
Geldzählen und weitere die nur dem anderen Geschlecht hinterherliefen. O
wie traurig war deren Anblick. Alle schienen von falschen Voraussetzungen
auszugehen, und man hätte bald geglaubt, dass man in unserer irdischen
Welt sei, so sehr ähnelte sie unserer. Alle beschäftigten sich mit Dingen, die
nicht wirklich vorhanden waren, und das Eine, welches wirklich wichtig
war, die reine Wahrheit, sahen sie nicht.
Sie zerbrachen sich die Köpfe
darüber, was dieses oder jenes wohl sein könnte, oder mit Fragen wenn dies
oder das so wäre, kurz mit jeder unsinnigen Hypothese und unrealistischen
Idee und damit vergeudeten sie das Eine, das wirklich vorhanden war,
nämlich ihre eigene Kraft, ihr eigenes Sein. Sie wollten aus dem Nichts ein
Etwas machen und machten dabei aus dem Etwas ein Nichts. Sie waren alle
in der Tat nichts anderes als Traumbilder, Traumerzeugnisse mit einem
ihnen eigenen Traumbewusstsein und Traumwissen.
Sie waren Träume, in einem Traum- leben begriffen; verkörperte Phantasiegebilde, deren ganzes Tun und Lassen in ihrer Phantasie seinen Ausdruck fand.
Ihr Vernunft war durch Luzifer, den Verblender, getrübt. Aber man erkennt, dass alle
Unwissenheit in der Welt nicht so viel Schaden anrichten kann, als ein
einziger Irrtum, der von dem Schein der Wahrheit umgeben ist.
Wer es erkennt, der erkennt es, und wer es nicht erkennt, der erkennt es nicht. Dies
ist der ganze Beweis.
Also diese Zeilen empfinde ich schon als eine "Verherrlichung" des Teufels ! Dazu passt wenigstens der vom Herausgeber dieser Worte gegebene Titel "Allzu Unmenschliches".pagan schrieb:Vor dem Tempel des Gottes Luzifer dehnte sich eine Wildnis aus, die aus
gefeit. Mich würde mehr dein persönliches empfinden zu dem (modifizierten) Bild interessieren, dein Empfinden der Farben und der Stimmung an sich.
