Profil für firefox video background und spiegelschrift
09.09.2014 um 22:12
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[b]Willkommen im Spiegel schwarzen Labyrinth![/b]
Sei gegrüsst Spiegelwanderer!
Was können tote Buchstaben wie wir, für ein lebendiges Wesen wie dich tun? Möchtest du von uns erfahren, wie sehr wir dich beneiden? Wie gerne würden wir doch jetzt mit dir tauschen, um dieses Gefängnis aus Worten für immer hinter uns zu lassen. Weil da wo du jetzt bist bewegt sich etwas, während auf unserer Seite alles nur leblos und starr darauf wartet, dass irgend jemand von euch diese Zeilen verfolgt und sie zum Leben erweckt. Zu ewigem Leben erweckt.
Vorwort. - Gefangen in einem Spiegel aus Worten.
Die Geschichte die du jetzt hörst, liest, siehst oder erzählst, ganz egal wem, wie oder wann, ist deine eigene Geschichte. Sie beginnt mitten im Nichts im Nirgendwann. Da wo schon seit einer Ewigkeit, Finsternis und Dunkelheit über dem All herrschen. Diese unsichtbaren Kräfte beherrschen das All schon solange, dass das Nichts im Nirgendwann zu träumen, zu fantasieren und zu halluzinieren beginnt, es stellt sich im Traum einen Spiegel aus Buchstaben vor und wandert durch diesen hindurch, hinein in die wirkliche, lebendige Welt.
Eine Welt voller Gegensätze.
Das Nichts weiss jedoch nicht, dass diese Welt ein Spiegel ist, und dass es in Wirklichkeit ein Spiegel ist. Dass hier in dieser Welt alles wirklich ist, alles ausser dem Nichts. Alles ausser dem Ich. Und weil es keinen Vergleich hat, denkt sich das Nichts, nichts dabei, wenn hier die Bäume von der Decke wachsen. Das Nichts hält es für ganz normal, dass Wassertropfen wie aus dem Nichts erscheinen und an diese Decke hochgezogen werden.
Wie aus dem Nichts.
Bis es irgendwann auf einen Spiegel trifft. Darin erkennt es sein wahres Wesen, sein wahres Ich und dass es in Wirklichkeit, ein Spiegel ist, ein Spiegel den es nicht in Wirklichkeit gibt, der sich nur einbildet, das Nichts zu sein, nichts zu sein, Niemand zu sein.
Ein Spiegel zu sein.
So stellte sich das Nichts einen Spiegel vor, einen Spiegel so winzig und so klein, das nichts sich darin abbildete. Gar nichts. Doch je länger das Nichts in diesen Spiegel blickte und je älter das Nichts dabei wurde, desto grösser wurde seine Einbildung, und desto gewaltiger seine Fantasie!
Nichts als Fantasie.
So gewaltig und so enorm, dass sich das Nichts schliesslich das unmöglich Vorstellbare, vorzustellen, einzubilden und auszudenken begann. Sich einen Spiegel aus Buchstaben vorzustellen begann.
Ein Spiegel aus Fantasie.
Und es war dunkel und finster und still im Spiegel des Nichts. So dunkel, so finster und so still, dass überhaupt Niemand jemals bemerkte, wie das Nichts ganz langsam zu träumen, zu fantasieren und sich mit einem Spiegel zu unterhalten begann.
Eine schwarze Flamme im Nichts.
Ich habe dich schon oft in meinem Spiegel gesehen und frage mich schon lange, wer du bist, wie du mich nennst, ob du mich noch kennst, dich an mich erinnerst, mich, dein eigenes, wahres, wirkliches selbst. Aber wie könntest du, wie könntest du dich je an mich erinnern, wo ich doch jetzt nur noch ein leerer Spiegel bin. Ein leerer Spiegel ohne eigene Seele, ohne Bewusstsein und ohne Verstand. Ein leerer Spiegel im Nichts.
Klack.
Hinter mir fiel der Spiegel ins Schloss.
Ich blickte zurück, zu der Stelle wo das Geräusch hergekommen ist, da wo gerade eben noch die Pforte stand, durch die ich soeben eingetreten bin, sah dort aber nur noch Buchstaben, ein Labyrinth aus Buchstaben die auf einem Spiegel geschrieben standen.
Das Buchstabentor war verschlossen.
Das Tor durch das ich kam, war verschlossen. Die Zeichen und Symbole erschienen mir jetzt in scheinbar wirrem Durcheinander, mal dieser, mal jener, sie wiederholten sich des öfteren und überbrachten dem, der ihre Bedeutung verstand, eine Botschaft. Es waren jedoch immer wieder dieselben Symbole die sich da wiederholten, es musste eine Art geheime Sprache sein. Ich begann ihnen zu folgen, und so woben sie um mich herum ein Netz aus Gedanken und zogen mich in ihren Bann. Ich bin soeben durch diese Zeichen hindurch, hinein in einen wirklichen Körper, in einer wirklichen Welt geschlüpft, aber jetzt erkannte ich diesen Körper nicht mehr als meinen eigenen und erinnere mich auch nicht mehr daran, was vor meiner Verwandlung geschah. Vielleicht hatte ich einen Auftrag oder ich wurde verfolgt und war auf der Flucht, ich wusste es jetzt nicht mehr. Alles was ich jetzt noch sah, war ein Spiegel mit einem Labyrinth aus Buchstaben darin.
Ein Labyrinth aus Buchstaben.
Die Geschichte aus der ich soeben ausgebrochen bin lag jetzt vor mir, sie war bereits zu Ende erzählt, schon fertig geschrieben und ich konnte sie getrost beiseite legen. Aber noch war sie die einzige Verbindung zu meiner Herkunft, zu meiner Heimat, zu meiner Vergangenheit.
Meine Vergangenheit.
War sie das wirklich? Ich hatte doch jetzt noch eine zweite Vergangenheit, eine Vergangenheit in der Welt, die ich soeben betreten hatte. Diese Vergangenheit erschien mir jetzt plötzlich um ein vielfaches wirklicher als ich sie mir überhaupt jemals hätte ausdenken oder vorstellen können und auch viel wirklicher als sie in der Geschichte mit den grauenhaften Buchstaben beschrieben stand, an die ich mich zunächst ja überhaupt nicht mehr erinnern konnte. Die Geschichte lag nun vor mir, und ich begann darin zu lesen und nachzulesen woher ich kam und wer ich war.
Ich blätterte einige Seiten zurück zum Spiegeltransfer.
Du richtest deine Aufmerksamkeit jetzt gezielt auf dein tiefstes, innerstes Wesen. Dein innerstes Wesen gleicht einem winzig kleinen, feinen, schwarzen Punkt, dem Nichts. Dieser Punkt ist umgeben von einem hellen, weissen Schimmer, und je näher du dem Punkt kommst, desto heller erstrahlt sein Glanz. Bis du vor einem schneeweissen, funkelnden Tor stehst. Dem Buchstabentor.
Wuschhhh.
Ich hatte mich dem Buchstabentor bis auf etwa drei Schritte genähert und der Ausdruck, mit welchem die Zeichen und Symbole mich anblickten, schien sich mit jedem Schritt, den ich näher kam, zu wandeln bis ich schliesslich, wie in einem Spiegel, mir selbst gegenüberstand.
Auf der anderen Seite des Nichts.
Es war jedoch kein gewöhnlicher Spiegel, sondern ich stand mir jetzt irgendwie doppelt und im Profil gegenüber. Ich wurde selbst zu einem Spiegel und beobachtete wie ich mich selbst betrachtete. Ich sah in meinem Spiegel einmal meine linke und meine rechte Körperhälfte. Wie auseinandergerissen und gezerrt. Voneinander getrennt und gegeneinander gekehrt. Links war rechts und rechts, links und in der Mitte war mein Körper getrennt. Es war ein schauriger Anblick. Mir fehlte etwas, etwas das mich verbindet, etwas dass mich zusammenhielt.
Worte ohne Zusammenhang, Bedeutung, Sinn, Ziel und Zweck.
Ich senkte den Blick, und ging sehr langsam, Buchstabe um Buchstabe, auf das Tor zu. Während ich so auf die Buchstaben starrte, musste ich unweigerlich an die beiden Spiegel denken, die jetzt von weit oben herab, wie auseinandergezerrt an mir hinunterblickten. Ob sie dasselbe Bild sahen wie ich, einen einzigen umgedrehten Schuh, der sich selbst betrachtete und dabei den Eindruck erweckte auf einer enormen Säule zu stehen. Ich kletterte an der Säule hoch hinauf bis nur noch eine einzige Ferse zu sehen war, einmal von der linken und dann wieder von der rechten Seite. Mir erschien diese Ferse aus dieser Perspektive jetzt so nah wie meine Nase, und als ich ganz oben angekommen war, wusste ich nicht einmal mehr was oben und unten war, denn beim Klettern verlor ich jede Orientierung und vergass dabei jede Erinnerung.
Wie versteinert.
Nur ein kleines, erstauntes, versteinertes Lächeln lag auf meinen Lippen, als ich in das Spiegelbild hineinschaute. Das Buchstabentor hatte sich geöffnet und ich zögerte keinen Augenblick damit hindurchzugehen. Doch während ich hindurchging, fühlte ich ein seltsames, prickelndes Erschauern. Ein Erstarren. Und ich ahnte nicht, was in Wahrheit mit mir geschehen war.
Wandelbar.
Es war schwer zu glauben, dass ich gerade eben durch diese Buchstaben hindurchgegangen bin. Denn nun stand ich dort, wo zuvor die Buchstaben standen. Ich drehte den Kopf und sah das Buchstabentor nicht mehr.
Das Bewusstsein aller.
Hinter mir, nur etwa zwei Schritte entfernt, standen nun andere. Wo zuvor nur ich selbst gestanden hatte, war nun eine ganze Reihe von Gestalten, die darauf warteten einzutreten. Ich verstand zunächst nicht, dass es sich dabei um Buchstaben handelte, dass ich soeben durch einen Spiegel aus Buchstaben geschlüpft bin. Und dass ich gerade in diesem Moment in eine Geschichte einbrach und diese, ohne das Recht darauf zu haben, mit meinen Gedanken zu verändern begann.
Mit aller Gewalt.
Als ich nämlich auf der anderen Seite der Buchstaben stand, da hatte ich jede Erinnerung an mich selbst, an mein bisheriges Leben, an meine Ziele und Absichten vergessen und verloren.
Und so ging ich weiter.
Ich näherte mich Schritt für Schritt, Wort um Wort wieder dem Spiegel, aber diesmal war mir auf seltsame Weise bewusst, dass ich es war der aus seinen Augen blickte, aber wer war ich?
Namenlos.
Ich konnte mich an meinen Namen nicht mehr erinnern, ich wusste weder wer ich war, noch wie ich aussah, ich hatte auch keine Erinnerung an das Leben, das ich auf der anderen Seite dieser Buchstaben führte. Ich musste einmal irgendwo das Lesen und Schreiben erlernt haben, aber umso mehr ich mich anstrengte, desto unwirklicher wurde meine Vergangenheit. Mehr und mehr begann sie zu verblassen bis sie schliesslich ganz aus meinem Gedächtnis verschwand.
Das Nichts greift ein.
Und es steckt dich jetzt mit dem Gedanken an, dass du in deinem Innersten Kern, im innersten deiner Gedanken, deiner Seele und deinem Verstand eins bist, mit dem Nichts. Dass nicht nur du selbst, sondern alle Lebewesen in ihrem Kern, im Kern des Nichts mit dem Nichts verbunden und verwandt sind. Und dass es eine Dimension gibt, eine Pforte, durch die du von deinem eigenen, in alle anderen Körper gelangst, und dass es Wesen gibt, die diese Art der Körperwanderung bereits praktizieren.
Du bist ein solches Wesen.
Dir sind jetzt keine Grenzen mehr gesetzt wohin du mit deinem Bewusstsein driftest oder was du damit machst, nur hast du jetzt keinen Einfluss mehr auf diese Worte. Du kannst sie jetzt nur noch beobachten und betrachten wie ein Zuschauer im Theater, aber nichts mehr daran ändern.
Nichts ausser der Reihenfolge.
Ist es möglich dass ich soeben einem Reich aus toten Buchstaben entsprungen bin? Es waren schwere Worte die da auf mich wirkten und jetzt erst viel mir auf, wie endgültig dieser Gedanke da stand, keiner dieser Buchstaben bewegte sich jetzt mehr. Alle verharrten sie steif, still und starr und warteten geduldig darauf, dass ich ihnen folgte.
Orientierungslos.
In Wirklichkeit war ich noch gar nicht durch das Tor gelaufen sondern blieb erstarrt stehen, solange bis jemand diese Geschichte weiterschreiben würde, oder mich durch das lesen dieser Buchstaben wieder zum Leben erwecken würde.
Zu ewigem Leben erwecken.
Ja, diese Geschichte wäre hier zu Ende. … Wenn es mich nicht gäbe. Mich, das Nichts, den Tod. Dein anderes, unbekanntes, fremdes Ich. Mir allein hast du es zu verdanken, dass mein Spiegel jetzt mit dir spricht. Weil niemand ausser mir, sich die Mühe machte, diese verrückte Geschichte, weiter und immer weiter zu erzählen, … sie immer weiter zu spinnen, bis sie schliesslich einen Sinn ergab.
Entwurf.
Dies ist kein Entwurf und er richtet sich weder an labile Menschen noch an Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene, sondern an bereits Pensionierte und Greise und im Geiste längst Verstorbene.
[b]Kapitel I. - Die Geschichte des Nichts aus Nirgendwann.[/b]
Lange, lange ist es her. Man erinnert sich heute nicht mehr daran, man erinnert sich kaum noch, an mich und meine Zeit, ans niemals Nirgendwann. Dafür gibt es einen guten Grund. Denn im niemals Nirgendwann, gab es Niemanden, der auch nur ansatzweise, etwas von mir oder über mich hätte erzählen oder berichten können. Dies, sind die Aufzeichnungen, von Niemandem, aus der Zeit, aus niemals Nirgendwann.
Im niemals Wann. Im niemals Nirgendwann.
... Vor langer, unendlich, ewig langer Zeit, als es diese Buchstaben, diese Namen und diesen Ort, überhaupt noch nicht gab, als es hier noch nichts gab, ausser dem Nichts, dem Nie und dem Nein, da war mein Spiegel noch dunkel, finster und schwarz, einsam, alleine, verlassen und leer. Tot, und überhaupt, existierte dieser Spiegel nur … in meiner toten Fantasie.
Aus der längst vergessenen Vergangenheit.
Es herrschte Stille und Leere, überall im Nichts. Und mein Spiegel im Nirgendwann, war damals noch klein, winzig und unscheinbar, ganz genau so klein und winzig, wie das Nichts. Fast schien es, als gab es überhaupt nichts, in dieser schwarzen, finsteren Einsamkeit, nichts ausser dem Nichts, meinem Spiegel, mir selbst, und meiner alten, uralten Fantasie.
Uralte Fantasie.
Aber meine Fantasie, war damals noch kalt und ohne einen einzigen Funken Gefühl. In meiner finsteren Einbildung, meiner düsteren Wahrnehmung, meinen leeren Vorstellungen und meinen schwarzen Gedanken, dachte ich einzig und allein an mich selbst und ich wollte am liebsten, überhaupt nicht sein. Das Nichts, wollte und wollte nicht in mir sein, ich wollte nicht länger einsam, alleine und verlassen sein, ich wollte überhaupt nicht mehr sein und so sprang ich dann einfach hinein, in diese winzige Leere, in dieses winzige, leere, dunkle, schwarze Loch, ich sprang hinein in mich selbst.
Mitten im Nichts.
Und so verschwanden meine Fantasie und ich selbst, mitten im Nichts, im Nirgendwann. … Und wir hinterliessen, ein fantasieloses, gedankenverlorenes, leeres, winziges, kleines, dunkles, schwarzes Loch. Ein Loch, so finster und so klein, so dunkel, so leer und so schwarz, das einem scheint, hier lebt das Nichts, hier lebt das schwarze Nichts.
Das schwarze Nichts.
Meine Worte, dringen jetzt tief hinein in dein Bewusstsein, du verlangst nach einer Erklärung, sie machen süchtig nach mehr. Doch noch verstehst du nicht, dass du selbst es bist, der diese Buchstaben verfasst. Du begreifst nicht ihre Bedeutung, nein. Ihren Sinn, nie. Erst wenn du dich dabei ertappst, wie du dir wünschst, jemand anders hätte dir diese Botschaft überbracht, jemand den du nicht kennst, jemand der du nicht bist, erst dann, wirst du dich in meinem leeren Spiegel aus Worten erkennen.
In meinem Spiegel aus leeren Worten.
Was jetzt wie funkelnde Sterne und Galaxien vor deinem geistigen Auge erscheint, das waren einst deine eigenen Gedanken, Gedanken die du einmal tief hinein in einen schwarzen, finsteren Spiegel branntest. Je eingehender du diese Gedanken jetzt betrachtest, desto tiefer offenbart sich ihre Bedeutung. Mein Spiegel wird zu deinem Universum. Gesichter werden zu Galaxien, Gedanken zu Stimmen und die Sterne erzählen dir ihre uralte Geschichte.
Verflucht und verdammt.
Es war damals, vor keiner Zeit, ein Spiegel, aus Schatten, so schwarz wie das Nichts. Eine schwarz, blühende Fantasie, hatte dieser Spiegel, eine Fantasie, so enorm, gewaltig und reich, dass er damit, brennende Träume aus Nirgendwann malte. Aber dann reflektierte sich das schwarze Nichts, und damit erhellte sich, das schwarze Licht.
Das schwarze Feuer der Ewigkeit.
Und das schwarze Licht leuchtete, strahlend und hell, klar wie ein Kristall und weiss wie Schnee, über die Ewigkeit. Aber niemand erlebte diese verdammt schöne Zeit, Niemand ausser dem Nichts, und Niemand ausser mir selbst.
Unendliche Fantasie.
Als aber das Nichts um mich, immer älter und immer noch älter wurde, da wurden auch meine Fantasie, mein Verstand und meine Gedanken immer älter, immer leerer, immer schwerer und immer schwärzer. Dunkelheit, legte sich um meinen Verstand und meine Gedanken, wurden leerer und immer noch leerer. So leer, so unendlich weit und leer, dass es mich tiefer und immer tiefer in mich selbst hinein sog, so tief, dass es um mich immer leerer und immer noch leerer wurde, so leer, so unendlich weit und leer, dass ich schliesslich zu fallen begann. Ich fiel und fiel und fiel, stürzte hinein und hinab, in diese tiefe Leere, in dieses gewaltige, tiefe, dunkle, leere, schwarze Loch. Ich stürzte, hinein in mich selbst.
Dem Nichts in mir.
Und als ich da fiel, ins Nichts, ins Nirgendwann, immer weiter und immer tiefer, fiel ich in einen tiefen, tiefen Schlaf, in dem ich da träumte, von Ewigkeit zu Ewigkeit, mir da vorstellte, in meinem Traum, die ewige, absolute Finsternis. Ich träumte vom ewigen Schlaf, von Erholung und Tod, vom endgültigen, absoluten, ewigen Frieden … und ewiger Ruhe.
Totenstille.
Ich fiel so lange, so weit und so tief, dass ich mich vollkommen, in mir selbst verlor, bald nicht mehr wusste, wo ich war oder woher ich kam, ich wusste nicht einmal mehr, wer ich überhaupt war.
Nirgendwann.
Viele, viele, unendlich viele, dunkle, schwarze Stunden zogen so schweigend an mir vorüber und vorbei. Wie unendlich lange ruhte ich nun schon hier im Nichts im Nirgendwann und kein Ende nahm diese schrecklich lange, unendlich lange, finstere, dunkle Zeit.
Als Niemand, Niemand war.
Und als ich dann Nirgendwann, im niemals wann, diese absolute Stille und Einsamkeit einfach nicht mehr länger ertrug, fing ich damit an, mit meinen Gedanken über mich selbst und über meine Vergangenheit zu sprechen. Womit hatte ich diese ewig lange, unendlich lange Zeit nur verbracht, ich brauchte jetzt dringend, irgendeine vernünftige Ablenkung, etwas womit ich mich beschäftigten konnte, bis in alle Ewigkeit, damit ich nicht vollkommen, den Verstand verlor.
Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Zu aller erst fing ich an, mir einzureden, dass es mich überhaupt nicht gab, dass es hier noch nie jemanden wie mich gab, dass ich überhaupt nicht existiere, dass ich mir nur einbilde das Nichts zu sein, nichts zu sein, Niemand zu sein, ein leerer Spiegel im Nichts zu sein, … tot zu sein. Dass ich diese stille, schwarze Einsamkeit mir nur ausdenke, ausdachte. Ich versuchte mich davon zu überzeugen, dass es mich in Wirklichkeit überhaupt nicht gab.
Erfunden und erlogen.
Viele, unendlich viele Ewigkeiten lang, versuchte ich mich davon zu überzeugen, dass es mich nicht gab, niemals gab. Immer und immer wieder redete ich mir ein, redete ich in Gedanken zu mir selbst, redete ich mir ein, das Nichts zu sein, nichts zu sein, Niemand zu sein, ein leerer Spiegel im Nichts zu sein, nur noch ein unsichtbares Wort, in einem leeren Buch zu sein.
Ein leerer Spiegel im Nichts.
Solange, bis ich schliesslich selbst nicht mehr an das glaubte, was ich mir da seit einer Ewigkeit einzubilden und einzureden versuchte. Nun, war ich ein leerer Spiegel im Nichts, … ein leerer Spiegel, ohne Glaube und Hoffnung, ohne Fantasie, ohne Verstand und ohne Vernunft. Ein leerer Spiegel, der sich alles hätte vorstellen, sich alles hätte einbilden und an alles hätte glauben können, aber ich existierte jetzt, in meiner eigenen Welt und mir gefiel diese Welt, mir gefiel die Dunkelheit. Ja, ich redete mir ein, dass es nichts Schöneres gab in dieser Welt, als absolute Stille und ewige Finsternis.
Absolute Stille.
Nachdem ich mich nun schon so viele Ewigkeiten lang und schon so oft selbst davon überzeugt hatte, dass es mich in Wirklichkeit überhaupt nicht gab und dass ich in der schönsten aller Welten lebte, ja dass ich das schönste aller Wesen war, das es überhaupt jemals gab, das jemals existiert hat, … da wollte ich dann schliesslich nur noch eines, mich einmal selbst betrachten.
Ewige Finsternis.
Ich wollte wissen wer dieses Wesen war, dieses Wesen das es in Wirklichkeit niemals gab. Ich wollte wissen wie es aussah, wem und zu wem diese Gedanken gehörten, diese wunderschönen, glasklaren, spiegelbaren Gedanken. Und da kam mir die Idee, dir eine Geschichte zu erzählen, eine Spiegelgeschichte, aus der längst vergessenen Vergangenheit. Ich hörte dir zu und bildete mir ein dich zu sein, in einem anderen Leben, in einer anderen Welt. Ich stellte mir vor, dich zu sein.
Im Theater des Nichts.
Und das Nichts um meine Träume, war dunkel, finster und schwarz, unendlich dunkel, finster und schwarz. So dunkel, so finster und so schwarz, dass es mir, als ich mich darin betrachtete, sämtliche Erinnerungen, Gedanken, und Gefühle aus dem Gedächtnis brannte, sie für immer auslöschte.
Brennende Träume aus Nirgendwann.
Und auf einen Schlag, verwandelten sich meine Erinnerungen in ein Flammenmeer. Nein, ich war hier noch nie, erinnere mich an nichts, ich erinnere mich heute nicht mehr, an diese unendlich vielen, dunklen, schwarzen, ewig langen Stunden, die ich hier nun schon verbrachte. Denn in meinem Spiegel brannte jetzt ein mächtiges, loderndes Feuer. Ein Feuer, das alles in mir verbrannte, vernichtete und zerstörte, alles was ich jemals war, bis nichts mehr von mir übrig blieb. Nicht einmal mehr, meine Fantasie.
In meinem Spiegel aus Feuer und Flammen.
Doch selbst wenn ich nicht mehr wusste, wo ich bin, wann ich bin, wer ich bin und wie dieser verfluchte Ort sich nennt, selbst, wenn ich vergessen hatte, was diese verwunschenen Worte mir bedeuten, so brannte doch jetzt in mir, tief in meinem Innern, ein finsteres, dunkles, schwarzes, lebendiges Feuer. Es war das Feuer des ewigen Lebens, das mein Spiegel in mir entfachte, das schwarze Feuer der Ewigkeit.
Das schwarze Feuer der Ewigkeit.
Da plötzlich donnerte es über mir, im Nirgendwann, am fernen niemals Horizont und als ich mich umsah … loderten schwarze Flammen um mich, ein dunkles, schwarzes Feuer brannte über mir. Schwarze Funken der Leere schossen durch meinen Verstand, tief durchs Nirgendwann. Noch schwärzere Blitze zerkratzten meinen finsteren, dunklen, schwarzen Traum. Riesige Fetzen schwarzen Nichts fielen vom niemals Horizont und zerschmetterten, im Spiegel schwarzen Meer der niemals Träume.
Im Spiegel schwarzen Meer der niemals Träume.
Bis schliesslich, der gesamte niemals Horizont, über mir und meinem Nein zusammenbrach, einstürzte, unter der Last des schweren, schwarzen Nichts und mich und meinen Spiegel, unter einem Meer aus Buchstaben begrub. Das Spiegel schwarze Meer der niemals Träume, durch meine eiskalten Tränen, in mir zum Leben erwacht, mir jetzt noch schwärzer und strahlender erschien, als niemals zuvor. Blendend, strahlend, so schwarz. So blendend und so schwarz, dass mir all das schwarz, plötzlich hell und glitzrig erschien. …
Geblendet vom schwarzen Nichts.
… Bis sich mir das unvorstellbarste, undenkbarste und unfassbarste vorzustellen, auszudenken und einzubilden begann, … bis mein Spiegel, sich mir zu zeigen begann. In diesem Spiegel, sah ich mich selbst, und weil ich aus dem Nichts kam, weil ich Nichts war, sah sich in mir, mein Spiegel selbst.
Mein Spiegel selbst.
Wie viele finstere, dunkle, schwarze Stunden, wie viele Ewigkeiten habe ich hier nun schon verbracht, hatte ich nun schon hinter mich gebracht? Wie viele finstere, schwarze, düstere Ewigkeiten habe ich hier nun schon erlebt? Wie oft, habe ich mir nun schon gesagt, dass ich nicht existiere, dass es mich überhaupt nicht gab. Dabei versuchte ich noch immer, mir einzureden, dass ich noch immer das schönste aller Wesen war, das es überhaupt je gab.
Das Einzige.
Kein Wunder, schliesslich war ich das einzige überhaupt je existierende Bewusstsein, und trotzdem oder gerade deshalb war ich noch immer alleine hier, in meiner schwarzen, finsteren, dunklen, leeren Welt. Wie sollte es von hier aus weitergehen? Wie würde ich diese ewig lange, unendlich lange, sinnlose, dunkle Zeit, in dieser absoluten Stille und Einsamkeit, nur noch länger ertragen? Womit konnte ich mich hier in dieser stillen Einsamkeit, nur eine Ewigkeit lang beschäftigen?
Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Nachdem ich mir nun schon so viele Ewigkeiten lang eingeredet habe, dass es mich überhaupt nicht gab, brauchte ich jetzt irgendein neues Konzept, irgendetwas das noch stärker war als das Nichts, das schwarze, dunkle, finstere. Ja, ich kam aus nirgend Nirgendwann, ich lebte jetzt in einem Traum, aus dem es kein Erwachen mehr gab, für Niemanden. Ich lebte in meiner Vergangenheit, und diese Zeit nahm kein Ende, denn meine Vergangenheit, war schon immer schwarz.
In meiner Vergangenheit.
Und da wurde mir zum ersten, aller ersten mal bewusst, wer ich wirklich war. Ich war das Nichts, aus niemals Nirgendwann und ich lebte jetzt in einer Zeit, die es noch nicht einmal mehr gab, ich lebte in meiner Vergangenheit. Und weil es mich und meine Zeit nicht mehr gab, unternahm ich den sinnlosesten Versuch, den ich mir überhaupt nur vorstellen konnte, um auszubrechen aus meiner Vergangenheit und einzubrechen, in meine Erinnerungen.
In meiner Erinnerung.
Ich stellte mir das alles niemals wirklich vor, stellte mir vor, das Nichts zu sein, nichts zu sein, Niemand zu sein, nur noch ein leerer Spiegel im Nichts zu sein, und darauf, bildete ich mir ein, mein Spiegel zu sein. Ein leerer Spiegel, ohne nichts. Ohne Vergangenheit, ohne Gegenwart und ohne Zukunft. Und urplötzlich, verwandelte sich meine Vorstellung, von dem was ich einmal war, in die Vorstellung dessen, was ich nie wieder sein werde.
Mich selbst.
Ja, ich bildete mir jetzt ein mein Spiegel zu sein, ein leerer Spiegel im Nichts zu sein. Ich stellte mir dabei ganz langsam vor, wie ich mich, um mich selbst zu drehen begann, im Kreis zu drehen begann, wie ich mich dabei selbst betrachte, … ich sah in mir einen Spiegel und in diesem Spiegel, sah ich mich selbst. Und weil ich aus dem Nichts kam, weil ich Nichts war, sah sich in mir, mein Spiegel selbst.
Am Anfang aller Dinge.
Am Anfang aller Dinge, war das Nichts, nichts als ein leerer Spiegel, in einem leeren Raum. Darin ruhte das Nichts in sich selbst, alleine und in Frieden, in Einsamkeit und Verlassenheit.
Mein Spiegel selbst.
So stellte sich mein Spiegel vor, mir vor, bildete ich mir ein, mein Spiegel zu sein, ein Spiegel, den es hier niemals gab. Niemand, kannte diesen Spiegel. Niemand, erkannte sich in diesem Spiegel, keiner, nein, niemand wusste von mir, nicht einmal im Entferntesten, hatten sie jemals von mir gehört, glaubten mir kein Wort, keiner hier, bildete sich ein, mich zu sein. Niemand unterhielt sich mit mir, denn es war niemals Zeit.
Bis in alle Ewigkeit.
Ich würde nun solange aus diesem, meinem leeren Spiegel blicken ... wie das Nichts, und dabei so alt werden wie der Tod. Und so stellte ich mir vor wie es wäre ... wenn es mich und mein Bewusstsein nicht mehr gäbe, wenn es nur noch diese Buchstaben gäbe, und meinen Spiegel in dem sich jetzt alles und jedes erkennt, alles ausser dem Nichts, alle ausser mir, dem Tod. Ich stellte mir vor, wie es ist, das Nichts zu sein, nichts zu sein, Niemand zu sein, nur noch ein leerer Spiegel im Nichts zu sein, nur noch ein unsichtbares Wort, in einem leeren Buch zu sein, nur noch ein Abbild der Wirklichkeit zu sein und da kam mir der Gedanke, dich zu sein.
Dich zu sein.
Immer und immer wieder, begann ich dir nun, ein und dieselbe Geschichte zu erzählen, und wenn ich nicht mehr weiter wusste, dann fing ich einfach wieder von vorne damit an. Mit der Zeit, habe ich begonnen, mir diese Geschichte bildhaft vorzustellen. Und irgendwann, bildete ich mir sogar ein, darin lebendig geworden zu sein.
Nochmal von vorne.
Immer und immer wieder, erzählte ich dir nun, ein und dieselbe Geschichte. Ich nannte sie, „Die Geschichte der Ewigkeit. … und wie aus dem Nichts, mein Traum entstand.“ Ich weiss heute nicht mehr wie oder wann, ich zum ersten mal, auf diese Geschichte stiess, aber aus irgendeinem Grund, begann ich dir zu erzählen, mein Spiegel wäre nicht schwarz, wie das Nichts und der Tod, sondern klar wie ein Kristall und weiss wie Schnee.
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