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Die Bestie
06.04.2014 um 15:43Sie lag auf den Holzdielen, das Schreien hatte aufgehört und ging in ein klägliches Wimmern über. Ihr Gesicht war geschwollen und tränennass. Warum? Warum ich? Warum tut er mir das an? Und wieder kam tief aus ihrem Inneren ein Schrei. Es war ein kläglicher und herzzerreissender Schrei. Ein Schrei der nach Mitleid bettelte und keine Wut in sich barg. Ein Schrei der Verzweiflung.
Ich bin ein Nichts, dachte sie. Ich bin Dreck, Abschaum, Müll. Niemand liebt mich, niemand hat Erbarmen. Und es folgte ein lautes verzweifeltes Weinen, von langen schmerzlichen Schreien unterbrochen. Mit dem völlig nassem Taschentuch versuchte sie sich die laufende Nase zu putzen. Doch es war zwecklos, nichts kam heraus, sie war total zugeschwollen. Genau wie ihre roten verquollenen Augen.
Nach einer endlos langen Stunde rappelte sie sich auf und schleppte sich zum Waschbecken. Sie erschrak nicht, als sie ihr Spiegelbild sah. Es war ihr vertraut. Unzählige Male hatte sie schon hier gestanden und ihr entstelltes Gesicht mit kaltem Wasser behandelt. Und sie wußte, sie würde noch unzählige Male hier stehen und wieder und wieder alles über sich ergehen lassen.
Sie wußte, sie hatte jetzt eine Weile Ruhe vor ihm. Was war eine Weile? Manchmal war es ein ganzer Tag, aber manchmal waren es nur ein paar Stunden. Bei diesem Gedanken schossen ihr abermals die Tränen in die Augen. Wieviele Tränen kann man weinen, bis es vorbei ist? Vorbei? Es war niemals vorbei. Es sei denn sie hätte den Mut das zu tun, was sie tun müßte. Aber nicht einmal das brachte sie zustande. Ja, sie wollte es, sie wollte diesem unmenschlichen Leben ein Ende bereiten. Den Strick in der Hand hatte sie stundenlang gesessen und es nicht tun können. Ja, ich bin feige, auf was warte ich noch. Warte ich auf den Prinzen, der mich in sein Schloß trägt? Warte ich auf einen mitleidigen Nachbarn, der mein Schreien nicht mehr ertragen kann? Warte ich auf Gott, den ich anflehte mir zu helfen? Ich stand oft am tiefen Wehr und sah in die reissenden Wassermassen. Ein Sprung und alles wäre vorbei. Nein, ich brachte auch das nicht über mich. Wahrscheinlich ging es mir noch zu gut, oder warum? Wieso ließ ich mich von diesem Menschen quälen. Nein, Mensch konnte man ihn nicht nennen. Er war eine Bestie. Ja, Bestie war das richtige Wort. Unglücklich und doch zufrieden, dass sie ihm einen Namen gegeben hatte, verließ sie das Badezimmer.
Sie saß auf der äußersten Kante der Mauer am Wehr. Tief unter ihr brodelte es, aber sie war noch nicht bereit.
Was kann ein Herz alles ertragen? Wielange wollte sie sich noch schlagen und vergewaltigen lassen? Und das beinahe täglich. Seine Gier war unersättlich. Und da sie sich wehrte, wurde er zum Tier. Er schlug sie solange, bis sie keinen Widerstand mehr leistete. Dann nahm er sie und sie wollte nur, das es schnell vorbei war. Aber er war ein Sadist. Sie mußte alles tun um ihn zu befriedigen. Sie ekelte sich vor ihm, vor seinem Schweißgeruch, seinem wiederlichen Stöhnen und seinen ekelhaften Praktiken. Wenn es endlich vorbei war, beschimpfte er sie aufs Ärgste und seine zynischen Worte waren wie Stiche in ihr Herz. Meißt schlug er sie hinterher noch und verschwand dann schnell, um ihr Schreien nicht zu hören.
Ich bin sein Fußabtreter, ich bin NICHTS. Und ich werde immer nichts sein.
Langsam rutschte sie mit dem Po ein Stück zur Mauerkante.
Als sie fiel, hatte sie keine Angst und sie wußte, dass sie dort unten nicht das Glück erwartete. Aber sie wußte genau, da unten war die Erlösung.
Ich bin ein Nichts, dachte sie. Ich bin Dreck, Abschaum, Müll. Niemand liebt mich, niemand hat Erbarmen. Und es folgte ein lautes verzweifeltes Weinen, von langen schmerzlichen Schreien unterbrochen. Mit dem völlig nassem Taschentuch versuchte sie sich die laufende Nase zu putzen. Doch es war zwecklos, nichts kam heraus, sie war total zugeschwollen. Genau wie ihre roten verquollenen Augen.
Nach einer endlos langen Stunde rappelte sie sich auf und schleppte sich zum Waschbecken. Sie erschrak nicht, als sie ihr Spiegelbild sah. Es war ihr vertraut. Unzählige Male hatte sie schon hier gestanden und ihr entstelltes Gesicht mit kaltem Wasser behandelt. Und sie wußte, sie würde noch unzählige Male hier stehen und wieder und wieder alles über sich ergehen lassen.
Sie wußte, sie hatte jetzt eine Weile Ruhe vor ihm. Was war eine Weile? Manchmal war es ein ganzer Tag, aber manchmal waren es nur ein paar Stunden. Bei diesem Gedanken schossen ihr abermals die Tränen in die Augen. Wieviele Tränen kann man weinen, bis es vorbei ist? Vorbei? Es war niemals vorbei. Es sei denn sie hätte den Mut das zu tun, was sie tun müßte. Aber nicht einmal das brachte sie zustande. Ja, sie wollte es, sie wollte diesem unmenschlichen Leben ein Ende bereiten. Den Strick in der Hand hatte sie stundenlang gesessen und es nicht tun können. Ja, ich bin feige, auf was warte ich noch. Warte ich auf den Prinzen, der mich in sein Schloß trägt? Warte ich auf einen mitleidigen Nachbarn, der mein Schreien nicht mehr ertragen kann? Warte ich auf Gott, den ich anflehte mir zu helfen? Ich stand oft am tiefen Wehr und sah in die reissenden Wassermassen. Ein Sprung und alles wäre vorbei. Nein, ich brachte auch das nicht über mich. Wahrscheinlich ging es mir noch zu gut, oder warum? Wieso ließ ich mich von diesem Menschen quälen. Nein, Mensch konnte man ihn nicht nennen. Er war eine Bestie. Ja, Bestie war das richtige Wort. Unglücklich und doch zufrieden, dass sie ihm einen Namen gegeben hatte, verließ sie das Badezimmer.
Sie saß auf der äußersten Kante der Mauer am Wehr. Tief unter ihr brodelte es, aber sie war noch nicht bereit.
Was kann ein Herz alles ertragen? Wielange wollte sie sich noch schlagen und vergewaltigen lassen? Und das beinahe täglich. Seine Gier war unersättlich. Und da sie sich wehrte, wurde er zum Tier. Er schlug sie solange, bis sie keinen Widerstand mehr leistete. Dann nahm er sie und sie wollte nur, das es schnell vorbei war. Aber er war ein Sadist. Sie mußte alles tun um ihn zu befriedigen. Sie ekelte sich vor ihm, vor seinem Schweißgeruch, seinem wiederlichen Stöhnen und seinen ekelhaften Praktiken. Wenn es endlich vorbei war, beschimpfte er sie aufs Ärgste und seine zynischen Worte waren wie Stiche in ihr Herz. Meißt schlug er sie hinterher noch und verschwand dann schnell, um ihr Schreien nicht zu hören.
Ich bin sein Fußabtreter, ich bin NICHTS. Und ich werde immer nichts sein.
Langsam rutschte sie mit dem Po ein Stück zur Mauerkante.
Als sie fiel, hatte sie keine Angst und sie wußte, dass sie dort unten nicht das Glück erwartete. Aber sie wußte genau, da unten war die Erlösung.