Schmetterling und Taucherglocke

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Der Herausgeber des Modemagazines “Elle”, Jean Dominique Bauby (43) fällt 1995 aufgrund eines Schlaganfalls plötzlich in ein Koma. Als er im Krankenhaus wieder erwacht, stellt er fest, dass er sich weder bewegen noch sprechen kann. Während sein Geist noch ohne Einschränkungen arbeitet, kann Bauby um Kontakt mit der Aussenwelt aufzunehmen nur noch mit einem Auge zwinkern.

Der Körper als Gefängnis, eines der furchtbarsten Fantasien erfüllt sich in dem sogenannten “Locked In” Syndrom, bei der Menschen trotz eines wachen Geistes kaum einen bis keinen Kontakt zur Aussenwelt herstellen können. Bauby verzweifelt anfangs, will sein Leben beenden lassen, doch bald schon wandelt sich sein Denken. Mit höchstem Aufwand schaffen es die Therapeutinnen mit Bauby eine Möglichkeit zu erarbeiten ganze Sätze zu Papier zu bringen. Die Therapeutin diktiert dabei Buchstaben der Häufigkeit nach geordnet, während Bauby sich die entsprechenden Buchstaben durch Zwinkern auswählt. Dadurch wird es ihm gelingen ein Buch zu verfassen in dem er seine Situation schildert. Im Laufe der Zeit erfährt Bauby mehr über sich selbst, geniesst die seltenen, aber intensiv wahrgenommenen Momente mit der Familie. Er fordert sich in einem inneren kritischen Monolog, und zieht sich auf Phantasie und Erinnerung zurück. Dadurch schafft er sich eine neue, bisher nicht geahnte Lebensqualität.

Julian Schnabel hat 2007 mit diesem Filmprojekt einen ganz besonderen Stoff angepackt, und auf respektable Weise in Szene gesetzt. Leise, manchmal trockenhumorig, oft leicht und beschwingt mit einem tollen Soundtrack und an einigen Stellen bleischwer fühlt sich dieser Fim übers Leben an.
Schwieriges, schwer verdauliches Thema mit Leichtigkeit erzählt.

gesehen am 13.02.14

8/10