Funzl
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Besuch von Opa Fleder-Teil 2
13.09.2013 um 15:26Besuch von Opa Fleder – Teil 2
Heute Morgen bin ich schon sehr früh aufgewacht, ich bin es nicht gewöhnt auf der Couch zu schlafen, aber für einen Fleder-Opa geht das schon mal. Na, jedenfalls habe ich mich leise in Schlafzimmer geschlichen um nach Opa zu sehen – und ich fand ihn friedlich leise schnarchend im Bett liegen, die Wärmflasche mit Rum-Raupen-Tee lag unter seinem Kopf. Ich ging dann in die Küche um Frühstück für uns alle zu machen….dort war schon Flederfunzl zu Gange und hatte unseren Frühstückstisch gedeckt – neben dem Tisch stand sein Rucksack, schon fertig mit Proviant gepackt…
„Du willst nochmal verreisen?“
fragte ich ihn….
“Naja, ich muss doch Opa wieder heim bringen“…..
Ach so, ja…jetzt schon? Ich dachte er bleibt noch ein paar Tage…*seufz*….wo wohnt er denn?
Opa Fleder lebt in einer kleinen eigenen Höhle an der Grenze zum Moor wo Tante Margret lebt…sie guggt doch immer regelmäßig nach ihm, und sooo
Ach soo, das wusste ich ja nicht – dann bin ich ja beruhigt…wollen wir vorher noch einen Ausflug mit ihn machen? Ich kann ihn doch vorne in die Jacke setzen, und du sitzt auf meiner Schulter…wäre doch was, oder? Hmmm? Sag schon „jaaa“ – bitteeeee!!!
Ja, von mir aus gerne, aber wir müssen Opa noch fragen….wollen wir Pilze suchen gehen? Das würde ihm gefallen, das weiß ich ganz sicher
Au ja – fein! Warten wir bis er wach ist – dann frühstücken wir gemütlich – und dann sehen wir ja ob er Lust hat
Chi-chi-chi-chi-chi…na, was wird denn da schon wieder hinter meinen grauen Flederrücken über mich entschieden? Immer dieses vorlaute Jungvolk – chi-chi-chi-chi
Krächzte es plötzlich im Türrahmen, wir drehten uns erschrocken um und trauten unseren Augen nicht: Da flatterte Fleder-Opa mitten in der Tür frei stehend wie ein Hubschrauber in der Luft, so etwa auf meiner Kopfhöhe und nuckelte schon wieder an seiner Schneckenhauspfeife…..diesmal blies er lauter kleine und große Pilze aus Pfeifenrauch in die Luft….
Nu lasst uns erst mal frühstücken, ich habe Hunger wie ein Wolf, dann können wir gerne in den Wald gehen, und Pilze suchen -
sagte er zu uns, flatterte auf den Küchentisch, setzte sich hin und trank seine erste Tasse Kaffee.
Na,Opa..gar keinen Rum-Raupen-Tee zum Frühstück?
Nich´am frühen Morgen, mein Funzlchen, nich´ am Morgen – chi-chi-chi-chi
Wir haben dann in aller Ruhe gefrühstückt, Opa hat wieder kleine Anekdoten aus seinem Leben erzählt, so zum Beispiel von seiner Zeit als Schiffbrüchiger Robinson Fleder auf der einsamen sauren-Gurkeninsel, oder von seinen zahlreichen Expeditionen durch den Regenwald.
Nach einem kräftigen Schluck Kaffee guggte er dann Flederfunzl an, und sprach:
Tja, mein kleiner Enkelsohn…morgen bringst du mich ja wieder nach Hause, das du einen guten Menschenfreund gefunden hast weiß ich ja jetzt, nochmal einiges dazu gelernt hast du ja auf dem Fledertreffen. Da freu ich mich, das macht mich zufrieden und glücklich. Verhungern kannst du hier auch nicht, wie man deutlich an deinem Hausherren sieht – Chi-chi-chi-chi-chi
*Seufz* - langsam glaub ich das sich alle Fleders einen Spaß draus machen, sich über das Übergewicht von Menschen lustig zu machen…naja, eigentlich kein Wunder, wenn man erst mal gesehen hat wie schnell die wieder dünn sind, auch wenn sie sich vorher noch kugelrund gefuttert haben.
Nach dem Frühstück räumte FF die Küche wieder mal mit einem Fledersuperkraft-Einsatz auf, so dass wir schon nach 3 Minuten starten konnten….Als ich Fleder-Opa sah musste ich kichern, er hatte so einen altmodischen, englischen Safarianzug an, mit einem großen Tropenhelm auf dem Kopf (natürlich auch mit zwei Löchern drin, für seine grau-behaarten Ohren) und schienbeinhoch geschnürte Expeditionsstiefel an seinen Füßen.
So gerüstet setzen wir uns ins Auto und fuhren los, Richtung Wald.
Fleder-Opa hatte respektiert dass im Auto nicht geraucht wird – so hat er seine Schneckenhauspfeife ausgemacht und eingesteckt. Nach einer etwas längeren Fahrt waren wir dann am Ziel und stiegen aus. FF flatterte schon mal voraus, und ich wollte Fleder-Opa vorne ich die Jackenbrusttasche stecken, als dieser plötzlich zu mir sagte:
Lass und mal kurz reden, mein Menschenfreund. Wie du siehst, bin ich schon ziemlich alt, wenn ich Glück habe schaffe ich vielleicht noch 30 bis 40 Menschenjahre hier auf dieser Welt, dann geht’s für mich ab in den Flederhimmel…worauf ich mich auch schon irgendwie freue – chi-chi-chi. Ob wir uns in dieser Zeit noch mal wiedersehen weiß ich nicht, aber ich hoffe es. Falls nicht möchte ich dir noch etwas mit auf deinem Weg geben: Mein Enkelchen, der Flederfunzl wird immer für dich da sein, und selbst wenn dir eine Situation mehr als ausweglos erscheint wird er an deiner Seite stehen und dich trösten, dir versuchen zu helfen. Vergiss das nie, und zweifle nie an einem Fleder….und nu lass uns losziehen, ich habe Hunger auf Pilze, die halten mich jung – chi-chi-chi-chi
Ich ahnte schon so etwas, das mir Opa so was sagen wollte, nur das er es mir jetzt schon, und nicht unmittelbar vor seiner Abreise sagte wunderte mich. Aber gut, er wird seine Gründe gehabt haben….Na, jedenfalls steckte ich ihn vorne in meine Jackenbrusttasche, schloss den Reißverschluss bis zu seinem Hals, und wir stapften los. Es dauerte auch gar nicht lange, da kam FF schon angeflattert, mit einem kleinen Pilz in den Krallenhänden, und gab ihn Fleder-Opa, der die Waldfrucht sofort genüsslich verspeiste…
„Ihr Fleders habt´s gut“ – sagte ich zu ihm.. “ihr könnt die Pilze roh verzehren, wir Menschen müssen sie erst heiß zubereiten“
Chi-chi-chi-chi-chi-chi kicherte er zurück, und blies mir eine dicke Wolke Flederpfeifenrauch in Form einer Bratpfanne mit Pilzen drin vor´s Gesicht….ich musste lachen und schüttelte vor lauter Verwunderung nur noch den Kopf…
Flederfunzl kam schon mit dem zweiten Pilz angeflattert, den unser Opa auch gleich verspeiste….als er den letzten Bissen geschluckt hatte, kroch er aus meiner Jacke hervor und auf meine Schulter, reckte und streckte sich richtig aus, kicherte wieder so leicht krächzend und sagte zu mir:
So, mein dickes Funzlchen, nun wollen wir doch mal sehen, wie gut es noch geht, nich?“
Noch bevor ich richtig begriffen hatte was er meinte – schwupps „frrrrrttttt – frrrrrt – frrrrrt“ flog der Fleder-Opa schon los und machte kichernd „Jagd“ auf den kleinen Flederfunzl. Ich traute meinen Augen nicht als ich sah wie schnell, flink und reaktionsschnell er um die Bäume und zwischen den Ästen rumflatterte, die Kurven haarscharf schnitt, ja sogar Loopings und Saltos machte er in der Luft. Die beiden piepsten und quietschen nur so vor Vergnügen, ich setzte mich auf einen Baumstumpf und guggte dem Treiben vergnügt zu…..ab und zu flogen sie so knapp an mir vorbei, das ich FF piepsen, und den Opa laut Lachen hörte – das hörte ich so ähnlich an wie ein helles „ heheheheheeeeee-heeeee“ und den Opa gelang es mehrfach, meinen kleinen Flederfunzl von hinten an den Füßen zu packen und zu fangen…jedes Mal wenn das geschah hörte man FF laut piepsen, und er strampelte sich wieder frei. Ich stellte zufrieden fest das Opa Fleder wohl doch noch nicht sooo gebrechlich ist wie es erst den Anschein hatte, dass er wohl seinen Lebensabend bei guter Gesundheit verbringen kann. Schließlich setzten sich beide erschöpft und außer Atem auf meinen Baumstumpf, FF wusste nicht was er zuerst machen sollte, atmen oder kichern, Opa Fleder hingegen stopfte sich erst mal in aller Ruhe ein Pfeifchen, zündete es an, blies aus Rauch eine große „Eins“ in die Luft und kicherte dann sehr zufrieden vor sich hin..
heheheheeeeee –na wer sagts denn, geht doch noch…heheheeeeeeee
Ich musste laut lachen als ich das sah, weil der Fleder-Opa wieder seinen etwas hinterlistigen Gesichtsausdruck dabei machte…..
Nach einer kurzen Pause zogen wir dann weiter, wir wollten ja für Opas Abschiedsessen noch ein paar Pilze finden…zwischen zeitlich entdeckte Opa ein paar Brombrummbeeren,
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eine stopfte er in seine Pfeife, die anderen futterte er an Ort und Stelle auf. Schließlich hatten wir unsere Körbe voll mit Pilzen, und wir gingen zurück zum Auto.
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Als wir los fuhren piepste FF zu seinen Opa:
Ahihihihi – Opi, das Fangen spielen vorhin hat richtig Spaß gemacht, du bist ja immer noch schneller als ich - hihihihihi
Na, für euch Jung-Fleder reichts schon noch- chi-chi-chi-chi
bekam FF als Antwort zu hören….ab da fingen dann die beiden an sich in einem Flederdialekt zu unterhalten, den ich nicht verstehen konnte…aber sie lachten zwischendrin immer wieder mal auf, so dass ich annehmen konnte, das es kein ernstes Thema war, worüber sie redeten.
Zu Hause angekommen wollte die beiden unbedingt baden…also ließ ich ihnen die Wanne voll laufen, und Flederfunzl holte sein Kofferdeckelfloß hervor. Opa Fleder bekam leuchtende Augen als er das Floß sah, weckte es doch alte Erinnerungen von seinen vielen Abenteuern auf hoher See. Die beiden hatten richtig viel Spaß zusammen, sie spielten in der Wanne ein paar von Opas Erlebnissen nach, da spielte das Floß natürlich eine tragende Rolle.
Ich putzte derweilen die Pilze, und bereitete das Abendessenvor. Als schließlich der Duft der bratenden Pilze das Badezimmer erreichte, waren die beiden nicht mehr zu bremsen und flatterten klitschnass vom Bad in die Küche…
sich nach dem Baden abtrocknen ist wohl für Fleders ein Fremdwort
seufzte ich, und sah mir die Wasserspur an, die beide gezogen haben…..
Da stellten sich beide vor mich hin, grinsten sich gegenseitig an und begangen wie wild mit ihren Flederflügeln zu schlagen, so schnell das man es gar nicht mehr erkennen konnte, so dass das Wasser was noch in ihren Pelz war mir ins Gesicht und auf den Oberkörper spritzte……die beiden lachten sich fast kaputt dabei…..und schließlich piepsten sie gleichzeitig:
„ Jetzt sind wir trocken“….
Ja, und ich nass….hmmm….naja, trocknet ja wieder….
Die Pilze waren bald fertig, und so aßen wir schön genüsslich und gemütlich unser Abendessen.
FF spülte später noch ab, ich ging duschen und Opa Fleder guggte sich im TV einen Abenteuerfilm an.
Spät in der Nacht saßen wir dann noch zusammen und redeten über alles Mögliche, Opa-Fleder besprach mit Flederfunzl noch die Details seiner Rückreise.
Schließlich gingen wir alle Schlafen. Die beiden Fleders wollten in den sehr frühen Morgenstunden aufbrechen…
Um 3.00 Uhr weckte mich Opa Fleder auf, er meinte der Zeitpunkt des Abschieds sei nun gekommen.
Schweren Herzens öffnete ich die Balkontür, FF kam schon mit dem Rucksackstuhl auf dem Rücken geschnallt angeflattert…
Fleder-Opa setzte sich auf meine Augenhöhe auf einen Mauersims, guggte mir tief in die Augen und sagte dann:
So, mein lieber Funzl, es ist Zeit für mich wieder nach Hause zu reisen. Es hat mir sehr gut gefallen bei dir. Sorge dich nicht um mich, es geht mir sehr gut, zu Hause hab ich ja Tante Margret, die sich um mich kümmert, nach mir sieht. Mein Enkelchen hier besucht mich ja regelmäßig, da kannst du ihn ja noch deine Briefe an mich mit geben…du sagtest ja im Wald, das du noch so viele Fragen an mich hättest…schreib die auf, ich beantworte sie dir gerne…...
Dann kam der alte Fleder zu mir auf die Schulter geflattert, drückte sich an meine Wange, und flüsterte mir noch ins Ohr: „ich mag dich dicken Walfisch – chi-chi-chi-chi-chi“.
Dann setzt er sich in den Rucksackstuhl auf FF´s Rücken, schnallte sich fest, zündete sich nochmal sein Pfeifchen an und gab dann mit den Worten Start frei Herr Pilot das Signal zum Abflug. Flederfunzl flatterte los, drehte nochmal eine Runde vor meinem Balkon, so dass ich dem beiden nochmal zu winken konnte, dann verschwanden beide in der Dunkelheit.
Traurig und schwermütig ging ich in die Wohnung zurück, hatte ich doch den alten schrulligen, knorrigen Fleder ebenso schnell ins Herz geschlossen wie damals meinen kleinen Flederfunzl. Ich ging ins Schlafzimmer um das Bett zu richten, wo Opa drin geschlafen hatte…da lag noch die Wärmflasche mit Rum-Raupen-Tee drin, die war noch etwas warm…und unter der Wärmflasche guggte ein Zettel hervor. Ich hob die Wärmflasche hoch, und fand darunter den Holzpflockfischholzzahn-Gehstock vom Fleder-Opa.
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Dann lass ich, was auf dem Zettel stand…also als ich lass hörte ich die Stimme vom Fleder-Opa in meinem Kopf, so als ob er das was da steht, persönlich zu mir sagen würde:
Mein lieber Funzl. Hier ist mein Holzpflockfischholzzahn-Gehstock für dich…ich weiß das du so was noch nicht in deiner Holzsammlung hast, ich hoffe du hast Freude daran. Keine Bange, ich habe noch einen zweiten in meiner Höhle, für die Flugreise dorthin brauche ich ja keinen – chi-chi-chi – Gruß und vielen Dank, dein Fleder-Opa
Oh, da habe ich mich aber gefreut…und noch mehr freut es mich, das ich dem Opa auch ein kleines Geschenk mitgeben konnte, das hab ich ihn ja heimlich in seinen Flederrucksack geschmuggelt – es war so eine kleine Taschenlampe, wie ich sie auch dem FF geschenkt habe.
Ich guggte auf die Uhr…und stellte fest das schon fast eine ganze Stunde seit der Abreise der beiden vergangen war….“4:00 Uhr..ich schlafe noch etwas weiter“ sagte ich leise zu mir, legte mich in mein Bett und zog mir die Rum-Raupen-Tee-Wärmflasche dicht an den Kopf. Sie roch noch nach dem Fleder-Opa…ein eigener Geruch, aber nicht unangenehm………
© 13.09. 2013 Nachdruck, auch auszugsweise und jede weitere Verwendung ohne meine Erlaubnis verboten
Heute Morgen bin ich schon sehr früh aufgewacht, ich bin es nicht gewöhnt auf der Couch zu schlafen, aber für einen Fleder-Opa geht das schon mal. Na, jedenfalls habe ich mich leise in Schlafzimmer geschlichen um nach Opa zu sehen – und ich fand ihn friedlich leise schnarchend im Bett liegen, die Wärmflasche mit Rum-Raupen-Tee lag unter seinem Kopf. Ich ging dann in die Küche um Frühstück für uns alle zu machen….dort war schon Flederfunzl zu Gange und hatte unseren Frühstückstisch gedeckt – neben dem Tisch stand sein Rucksack, schon fertig mit Proviant gepackt…
„Du willst nochmal verreisen?“
fragte ich ihn….
“Naja, ich muss doch Opa wieder heim bringen“…..
Ach so, ja…jetzt schon? Ich dachte er bleibt noch ein paar Tage…*seufz*….wo wohnt er denn?
Opa Fleder lebt in einer kleinen eigenen Höhle an der Grenze zum Moor wo Tante Margret lebt…sie guggt doch immer regelmäßig nach ihm, und sooo
Ach soo, das wusste ich ja nicht – dann bin ich ja beruhigt…wollen wir vorher noch einen Ausflug mit ihn machen? Ich kann ihn doch vorne in die Jacke setzen, und du sitzt auf meiner Schulter…wäre doch was, oder? Hmmm? Sag schon „jaaa“ – bitteeeee!!!
Ja, von mir aus gerne, aber wir müssen Opa noch fragen….wollen wir Pilze suchen gehen? Das würde ihm gefallen, das weiß ich ganz sicher
Au ja – fein! Warten wir bis er wach ist – dann frühstücken wir gemütlich – und dann sehen wir ja ob er Lust hat
Chi-chi-chi-chi-chi…na, was wird denn da schon wieder hinter meinen grauen Flederrücken über mich entschieden? Immer dieses vorlaute Jungvolk – chi-chi-chi-chi
Krächzte es plötzlich im Türrahmen, wir drehten uns erschrocken um und trauten unseren Augen nicht: Da flatterte Fleder-Opa mitten in der Tür frei stehend wie ein Hubschrauber in der Luft, so etwa auf meiner Kopfhöhe und nuckelte schon wieder an seiner Schneckenhauspfeife…..diesmal blies er lauter kleine und große Pilze aus Pfeifenrauch in die Luft….
Nu lasst uns erst mal frühstücken, ich habe Hunger wie ein Wolf, dann können wir gerne in den Wald gehen, und Pilze suchen -
sagte er zu uns, flatterte auf den Küchentisch, setzte sich hin und trank seine erste Tasse Kaffee.
Na,Opa..gar keinen Rum-Raupen-Tee zum Frühstück?
Nich´am frühen Morgen, mein Funzlchen, nich´ am Morgen – chi-chi-chi-chi
Wir haben dann in aller Ruhe gefrühstückt, Opa hat wieder kleine Anekdoten aus seinem Leben erzählt, so zum Beispiel von seiner Zeit als Schiffbrüchiger Robinson Fleder auf der einsamen sauren-Gurkeninsel, oder von seinen zahlreichen Expeditionen durch den Regenwald.
Nach einem kräftigen Schluck Kaffee guggte er dann Flederfunzl an, und sprach:
Tja, mein kleiner Enkelsohn…morgen bringst du mich ja wieder nach Hause, das du einen guten Menschenfreund gefunden hast weiß ich ja jetzt, nochmal einiges dazu gelernt hast du ja auf dem Fledertreffen. Da freu ich mich, das macht mich zufrieden und glücklich. Verhungern kannst du hier auch nicht, wie man deutlich an deinem Hausherren sieht – Chi-chi-chi-chi-chi
*Seufz* - langsam glaub ich das sich alle Fleders einen Spaß draus machen, sich über das Übergewicht von Menschen lustig zu machen…naja, eigentlich kein Wunder, wenn man erst mal gesehen hat wie schnell die wieder dünn sind, auch wenn sie sich vorher noch kugelrund gefuttert haben.
Nach dem Frühstück räumte FF die Küche wieder mal mit einem Fledersuperkraft-Einsatz auf, so dass wir schon nach 3 Minuten starten konnten….Als ich Fleder-Opa sah musste ich kichern, er hatte so einen altmodischen, englischen Safarianzug an, mit einem großen Tropenhelm auf dem Kopf (natürlich auch mit zwei Löchern drin, für seine grau-behaarten Ohren) und schienbeinhoch geschnürte Expeditionsstiefel an seinen Füßen.
So gerüstet setzen wir uns ins Auto und fuhren los, Richtung Wald.
Fleder-Opa hatte respektiert dass im Auto nicht geraucht wird – so hat er seine Schneckenhauspfeife ausgemacht und eingesteckt. Nach einer etwas längeren Fahrt waren wir dann am Ziel und stiegen aus. FF flatterte schon mal voraus, und ich wollte Fleder-Opa vorne ich die Jackenbrusttasche stecken, als dieser plötzlich zu mir sagte:
Lass und mal kurz reden, mein Menschenfreund. Wie du siehst, bin ich schon ziemlich alt, wenn ich Glück habe schaffe ich vielleicht noch 30 bis 40 Menschenjahre hier auf dieser Welt, dann geht’s für mich ab in den Flederhimmel…worauf ich mich auch schon irgendwie freue – chi-chi-chi. Ob wir uns in dieser Zeit noch mal wiedersehen weiß ich nicht, aber ich hoffe es. Falls nicht möchte ich dir noch etwas mit auf deinem Weg geben: Mein Enkelchen, der Flederfunzl wird immer für dich da sein, und selbst wenn dir eine Situation mehr als ausweglos erscheint wird er an deiner Seite stehen und dich trösten, dir versuchen zu helfen. Vergiss das nie, und zweifle nie an einem Fleder….und nu lass uns losziehen, ich habe Hunger auf Pilze, die halten mich jung – chi-chi-chi-chi
Ich ahnte schon so etwas, das mir Opa so was sagen wollte, nur das er es mir jetzt schon, und nicht unmittelbar vor seiner Abreise sagte wunderte mich. Aber gut, er wird seine Gründe gehabt haben….Na, jedenfalls steckte ich ihn vorne in meine Jackenbrusttasche, schloss den Reißverschluss bis zu seinem Hals, und wir stapften los. Es dauerte auch gar nicht lange, da kam FF schon angeflattert, mit einem kleinen Pilz in den Krallenhänden, und gab ihn Fleder-Opa, der die Waldfrucht sofort genüsslich verspeiste…
„Ihr Fleders habt´s gut“ – sagte ich zu ihm.. “ihr könnt die Pilze roh verzehren, wir Menschen müssen sie erst heiß zubereiten“
Chi-chi-chi-chi-chi-chi kicherte er zurück, und blies mir eine dicke Wolke Flederpfeifenrauch in Form einer Bratpfanne mit Pilzen drin vor´s Gesicht….ich musste lachen und schüttelte vor lauter Verwunderung nur noch den Kopf…
Flederfunzl kam schon mit dem zweiten Pilz angeflattert, den unser Opa auch gleich verspeiste….als er den letzten Bissen geschluckt hatte, kroch er aus meiner Jacke hervor und auf meine Schulter, reckte und streckte sich richtig aus, kicherte wieder so leicht krächzend und sagte zu mir:
So, mein dickes Funzlchen, nun wollen wir doch mal sehen, wie gut es noch geht, nich?“
Noch bevor ich richtig begriffen hatte was er meinte – schwupps „frrrrrttttt – frrrrrt – frrrrrt“ flog der Fleder-Opa schon los und machte kichernd „Jagd“ auf den kleinen Flederfunzl. Ich traute meinen Augen nicht als ich sah wie schnell, flink und reaktionsschnell er um die Bäume und zwischen den Ästen rumflatterte, die Kurven haarscharf schnitt, ja sogar Loopings und Saltos machte er in der Luft. Die beiden piepsten und quietschen nur so vor Vergnügen, ich setzte mich auf einen Baumstumpf und guggte dem Treiben vergnügt zu…..ab und zu flogen sie so knapp an mir vorbei, das ich FF piepsen, und den Opa laut Lachen hörte – das hörte ich so ähnlich an wie ein helles „ heheheheheeeeee-heeeee“ und den Opa gelang es mehrfach, meinen kleinen Flederfunzl von hinten an den Füßen zu packen und zu fangen…jedes Mal wenn das geschah hörte man FF laut piepsen, und er strampelte sich wieder frei. Ich stellte zufrieden fest das Opa Fleder wohl doch noch nicht sooo gebrechlich ist wie es erst den Anschein hatte, dass er wohl seinen Lebensabend bei guter Gesundheit verbringen kann. Schließlich setzten sich beide erschöpft und außer Atem auf meinen Baumstumpf, FF wusste nicht was er zuerst machen sollte, atmen oder kichern, Opa Fleder hingegen stopfte sich erst mal in aller Ruhe ein Pfeifchen, zündete es an, blies aus Rauch eine große „Eins“ in die Luft und kicherte dann sehr zufrieden vor sich hin..
heheheheeeeee –na wer sagts denn, geht doch noch…heheheeeeeeee
Ich musste laut lachen als ich das sah, weil der Fleder-Opa wieder seinen etwas hinterlistigen Gesichtsausdruck dabei machte…..
Nach einer kurzen Pause zogen wir dann weiter, wir wollten ja für Opas Abschiedsessen noch ein paar Pilze finden…zwischen zeitlich entdeckte Opa ein paar Brombrummbeeren,
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eine stopfte er in seine Pfeife, die anderen futterte er an Ort und Stelle auf. Schließlich hatten wir unsere Körbe voll mit Pilzen, und wir gingen zurück zum Auto.
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Als wir los fuhren piepste FF zu seinen Opa:
Ahihihihi – Opi, das Fangen spielen vorhin hat richtig Spaß gemacht, du bist ja immer noch schneller als ich - hihihihihi
Na, für euch Jung-Fleder reichts schon noch- chi-chi-chi-chi
bekam FF als Antwort zu hören….ab da fingen dann die beiden an sich in einem Flederdialekt zu unterhalten, den ich nicht verstehen konnte…aber sie lachten zwischendrin immer wieder mal auf, so dass ich annehmen konnte, das es kein ernstes Thema war, worüber sie redeten.
Zu Hause angekommen wollte die beiden unbedingt baden…also ließ ich ihnen die Wanne voll laufen, und Flederfunzl holte sein Kofferdeckelfloß hervor. Opa Fleder bekam leuchtende Augen als er das Floß sah, weckte es doch alte Erinnerungen von seinen vielen Abenteuern auf hoher See. Die beiden hatten richtig viel Spaß zusammen, sie spielten in der Wanne ein paar von Opas Erlebnissen nach, da spielte das Floß natürlich eine tragende Rolle.
Ich putzte derweilen die Pilze, und bereitete das Abendessenvor. Als schließlich der Duft der bratenden Pilze das Badezimmer erreichte, waren die beiden nicht mehr zu bremsen und flatterten klitschnass vom Bad in die Küche…
sich nach dem Baden abtrocknen ist wohl für Fleders ein Fremdwort
seufzte ich, und sah mir die Wasserspur an, die beide gezogen haben…..
Da stellten sich beide vor mich hin, grinsten sich gegenseitig an und begangen wie wild mit ihren Flederflügeln zu schlagen, so schnell das man es gar nicht mehr erkennen konnte, so dass das Wasser was noch in ihren Pelz war mir ins Gesicht und auf den Oberkörper spritzte……die beiden lachten sich fast kaputt dabei…..und schließlich piepsten sie gleichzeitig:
„ Jetzt sind wir trocken“….
Ja, und ich nass….hmmm….naja, trocknet ja wieder….
Die Pilze waren bald fertig, und so aßen wir schön genüsslich und gemütlich unser Abendessen.
FF spülte später noch ab, ich ging duschen und Opa Fleder guggte sich im TV einen Abenteuerfilm an.
Spät in der Nacht saßen wir dann noch zusammen und redeten über alles Mögliche, Opa-Fleder besprach mit Flederfunzl noch die Details seiner Rückreise.
Schließlich gingen wir alle Schlafen. Die beiden Fleders wollten in den sehr frühen Morgenstunden aufbrechen…
Um 3.00 Uhr weckte mich Opa Fleder auf, er meinte der Zeitpunkt des Abschieds sei nun gekommen.
Schweren Herzens öffnete ich die Balkontür, FF kam schon mit dem Rucksackstuhl auf dem Rücken geschnallt angeflattert…
Fleder-Opa setzte sich auf meine Augenhöhe auf einen Mauersims, guggte mir tief in die Augen und sagte dann:
So, mein lieber Funzl, es ist Zeit für mich wieder nach Hause zu reisen. Es hat mir sehr gut gefallen bei dir. Sorge dich nicht um mich, es geht mir sehr gut, zu Hause hab ich ja Tante Margret, die sich um mich kümmert, nach mir sieht. Mein Enkelchen hier besucht mich ja regelmäßig, da kannst du ihn ja noch deine Briefe an mich mit geben…du sagtest ja im Wald, das du noch so viele Fragen an mich hättest…schreib die auf, ich beantworte sie dir gerne…...
Dann kam der alte Fleder zu mir auf die Schulter geflattert, drückte sich an meine Wange, und flüsterte mir noch ins Ohr: „ich mag dich dicken Walfisch – chi-chi-chi-chi-chi“.
Dann setzt er sich in den Rucksackstuhl auf FF´s Rücken, schnallte sich fest, zündete sich nochmal sein Pfeifchen an und gab dann mit den Worten Start frei Herr Pilot das Signal zum Abflug. Flederfunzl flatterte los, drehte nochmal eine Runde vor meinem Balkon, so dass ich dem beiden nochmal zu winken konnte, dann verschwanden beide in der Dunkelheit.
Traurig und schwermütig ging ich in die Wohnung zurück, hatte ich doch den alten schrulligen, knorrigen Fleder ebenso schnell ins Herz geschlossen wie damals meinen kleinen Flederfunzl. Ich ging ins Schlafzimmer um das Bett zu richten, wo Opa drin geschlafen hatte…da lag noch die Wärmflasche mit Rum-Raupen-Tee drin, die war noch etwas warm…und unter der Wärmflasche guggte ein Zettel hervor. Ich hob die Wärmflasche hoch, und fand darunter den Holzpflockfischholzzahn-Gehstock vom Fleder-Opa.
Original anzeigen (0,2 MB)
Dann lass ich, was auf dem Zettel stand…also als ich lass hörte ich die Stimme vom Fleder-Opa in meinem Kopf, so als ob er das was da steht, persönlich zu mir sagen würde:
Mein lieber Funzl. Hier ist mein Holzpflockfischholzzahn-Gehstock für dich…ich weiß das du so was noch nicht in deiner Holzsammlung hast, ich hoffe du hast Freude daran. Keine Bange, ich habe noch einen zweiten in meiner Höhle, für die Flugreise dorthin brauche ich ja keinen – chi-chi-chi – Gruß und vielen Dank, dein Fleder-Opa
Oh, da habe ich mich aber gefreut…und noch mehr freut es mich, das ich dem Opa auch ein kleines Geschenk mitgeben konnte, das hab ich ihn ja heimlich in seinen Flederrucksack geschmuggelt – es war so eine kleine Taschenlampe, wie ich sie auch dem FF geschenkt habe.
Ich guggte auf die Uhr…und stellte fest das schon fast eine ganze Stunde seit der Abreise der beiden vergangen war….“4:00 Uhr..ich schlafe noch etwas weiter“ sagte ich leise zu mir, legte mich in mein Bett und zog mir die Rum-Raupen-Tee-Wärmflasche dicht an den Kopf. Sie roch noch nach dem Fleder-Opa…ein eigener Geruch, aber nicht unangenehm………
© 13.09. 2013 Nachdruck, auch auszugsweise und jede weitere Verwendung ohne meine Erlaubnis verboten