Nitroman schrieb am 08.12.2021:Habe jetzt auch den Beitrag aus dem SWR gesehen, alleine Ihr Verhalten in den Interviews zeigt das Sie daran beteiligt ist. Kenne leider bis jetzt nur den SWR Bericht.
Diese Doku und deren Inhalt bzw. einseitige Darstellung ist schon eine Dreistigkeit. Herr Harbort scheint aufgestiegen zu sein, und nun zu den "professionellen" Profilern zu gehören. Damals schlug er sich noch unter Anderem durch Auftritte bei "Medical Detectives" bei Vox durch. Hier in dem Film hat er keine gute Arbeit geleistet. Seriöses Profiling, Tataufklärung, ggf. Rückschau auf Kriminalfälle sieht eher anders professionell aus.
Herr Harbort hat schon von Anfang an gezeigt dass er auf der Seite des Ehepaares steht, und auch deren Interessen vertritt (Ich/Meine Frau bin/ist unschuldig.). Er hat keine kritischen Fragen zu den Beweisen/Indizien (u.A. u.a.) gestellt. Das wäre doch wirklich mal interessant gewesen.
Nahezu jeder Beweis und jedes Indiz wurde kritisch hinterfragt, was erlaubt ist, obwohl an diesen überhaupt nichts zu rütteln und im Nachhinein anzuzweifeln war.
- Pkw sei zu defekt/störanfällig gewesen für die Fahrt:
Im Urteil steht ganz klar, ein Kfz-Sachverständiger ein Dipl.-Ing. der Dekra habe ausgesagt dass technisch dieser Fahrt seitens des Fahrzeugs nichts im Wege gestanden habe, und das Fahrzeug dafür in "einwandfreien" Zustand sich befunden habe. Dieser oben aufgeführte Zeuge wird sicherlich mehr Ahnung gehabt haben als dieser Werkstattleiter in der Doku. Des weiteren gäbe es keinen Grund warum der Zeuge vor Gericht bewusst eine Falschaussage machen sollte.
- Die Opfer seien morgens nach der Tat/Tatzeitpunkt noch in der Bäckerei gesehen worden:
So kann es nicht gewesen sein! Die Verkäuferin war da anderer Meinung. Und im Urteil steht, dies hat keiner mit 100%iger Sicherheit ausgesagt. Auch die anderen Gäste waren da nicht dieser Auffassung die Opfer hätten sich zu dem Zeitpunkt dort aufgehalten.
- Alibi/Tatzeitpunkt von H. S. wird nicht drauf eingegangen:
Es wurde nicht ehrlich gesagt dass sie während der Tatzeit kein Alibi hatte, und sogar nicht zuhause war. Das habe selbst ihre Tochter so ausgesagt, einen Grund ihrer eigenen Mutter zu Schaden kann es nicht geben. Daher wird auch das stimmen.
- Der Motorradfahrer wird versucht unglaubwürdig dargestellt zu werden:
Wie im Urteil auch schon aufgeführt, es gibt keinen Grund an der Aussage des Fahrers zu zweifeln. Sogar auf die Belohnung habe er verzichtet.
- H.S. wurde nur durch Indizien verurteilt Beweise lägen keine vor (Gericht hätte "Im Zweifel für den Angeklagten" urteilen müssen):
Einer der ehemaligen obersten Richter hat dazu (sogar in dem Fall) Stellung bezogen. Herr Thomas Fischer (ehem. oberster BGH-Richter des ersten Senates) hat dazu erwähnt dass das Gericht abwägen muss. Das Gericht betreibe die Beweiswürdigung. Danach bilde man ein Tatgeschehen und mehrere Varianten. Beweise, und Indizien sowie Motive werden abgewogen. Dann käme man zu einem Urteil. Im Prinzip könnte man in jedem Fall sagen es gibt keine Beweise. Sinngemäß: "Selbst wenn der Mörder neben der Leiche mit dem blutigen Messer steht, und das Blut vom Messer runtertropft, heißt es nicht dass er der Täter ist" Auch wenn dies sehr wahrscheinlich ist. Aber er könnte sowohl auch das alles so hervorgefunden haben. Lässt ein Urteil mehrere Schlüsse zu, oder gibt es zu viele Widersprüche würde die Revision oder Berufung Erfolg haben, denke ich. Da diese Revision aber rigoros abgewiesen wurde, ist das Urteil schlüssig, und auch rechtskräftig, und das zurecht.
- Die Polizei/Anklage hätte falsch/schlampig ermittelt:
Dem kann nicht entsprochen werden. Der Polizei einen Vorwurf zu machen, sie hätte sich nicht in die Täterin hineinversetzt, und nicht das Alibi "Ich wollte mich umbringen" überprüft. Wenn ich als POK oder KOK oder sonstiger Polizeibeamter ein (Doppel-)Mordverhör führe, und die Täterin gibt als fadenscheiniges Alibi an, "Ich wollte mich in der Tatnacht umbringen" wäre ich geplatzt und hätte mich verarscht gefühlt, und hätte gesagt das Verhör ist beendet, wenn du es wieder ernst meinst gibt es morgen noch eine Chance. Der Polizei einen Vorwurf zu machen, sie hätte an dieser Stelle schlampig ermittelt, mit Verlaub das grenzt an Hohn und Spott.
Es dokumentiert eindeutig die Dreistigkeit mit der Herr Harbort und das Ehepaar und alle anderen Mitwirkenden versucht haben, alle Beweise und Indizien als "unglaubwürdig und ausgedacht" darzustellen. Wer das Urteil liest/gelesen hat, oder im Prozess war ist von der Schuld demnach überzeugt. Es lässt keinen anderen realistischeren Schluss zu.
Hier meiner Meinung nach die Beweise und Indizien:
1.) Motiv/Tatgelegenheit:
Die Täterin wirkt sehr egozentrisch, abgehoben, kühl und arrogant. Sie denkt nur für sich selbst. Das Gericht habe ihre Habgier aufgedeckt und bewiesen. Sie hat kein Alibi für den Tatzeitpunkt, noch nicht mal das zu der Zeit wahrscheinliche "Schlafalibi" im Gegenteil: Ihre Tochter sagte sie wäre die ganze Nacht weg gewesen. Die Aussage sie hätte sich "umbringen" wollen kann keinen Glauben geschenkt werden. Dies hätte sie sicherlich nur gemacht, wäre die Tat schiefgelaufen oder hätte einer der Opfer überlebt und sie wäre in Erklärungsnot gekommen, diese Aussage im Verhör gab es auch nur, falls sie jemand gesehen hätte, um die Fahrt erklären zu können. Des weiteren hatte sie einen Schlüssel.
1a) Erklärung Ihrerseits/Andere Täter:
Sie konnte alle Beweise und Indizien gegen sich nicht ausräumen. Die Schwiegereltern sind nun mal tot, es wurde nichts verwüstet, oder durchsucht, bzw, geklaut. Das heißt niemand hätte etwas von der Tat gehabt. Wie lauteten ihre Erklärungen? Außer das Ehepaar im Sinne des Erbes. Bestürztheit Ihrerseits und aber auch das Mannes über den Tod der Eltern sieht übrigens auch anders aus.
2.) Verhältnis zu den Schwiegereltern:
Eines der Opfer wurde deutlich härter malträtiert. Das war die Frau. Die Frau und die Täterin hatten kein gutes Verhältnis. Bei Mördern ist es häufig so, dass wenn sich Opfer und Mörder kannten und eine nicht so tolle Beziehung es vorher gegeben hat, das man beim töten härter und häufiger vorgeht. Der Mann musste mit aus dem Weg geräumt werden aufgrund des Geldes. Auch hierbei: Es ist sehr unglaubwürdig, dass die Täterin einen Überraschungsgeburtstagsbesuch für die Schwiegermutter geplant haben soll, obwohl man kein gutes Verhältnis hatte. Hier wäre interessant zu wissen wie es in den letzten Jahren gewesen ist, und ob Töchter und Ehemann sich darüber nicht gewundert haben ein komischer Zufall.
3.) Komische Zufälle:
Schnittwunde/Handverletzung an ihrer Hand zu/während/nach der Tat. Von dem Tatmesser? Auch hierfür gab es nur fadenscheinige Erklärungen. Sie hat kein Alibi für die Tatnacht, war sogar die ganze Nacht weg, kein gutes Verhältnis zur Schwiegermutter, und erscheint mit ihrer Familie am ersten Tag zufällig am Tatort und finden die Leichen vor? Die beiden Hunde wurden extra mitgenommen und die Töchter mit ihnen weggeschickt, damit sie die Leichen nicht "mit finden". Das war kalkül. Sie als Täterin wusste, dass dort drinnen die von ihr getöteten Leichen liegen. Daher habe sie die Töchter extra weggeschickt. Dieses Verhalten ist extrem unüblich. Die Hunde wären nach der Fahrt kurz ins Gebüsch gegangen und damit hätte es sich gehabt, man wäre zusammen als Familie den Besuch gleichzeitig angetreten. Es wäre mal interessant zu wissen, wie sie sich auf der Fahrt vorher gegenüber der Familie verhalten hat. Des weiteren gibt es keine schlüssigen Erklärungen für die Mietwagengeschichte. Sie hat versucht sich ein Auto zu organisieren. Warum? Weil sie eine Freundin besuchen wollte? (siehe Urteil) Welche Freundin war das? Wann hat sie sie schlussendlich besucht? Nervosität aufgrund der Telefonate/Verhöre mit der Polizei und den Mantrailer-Hunden, Flehung um Alibi von der Tochter.
4.) Verhalten vor Gericht:
Sie hat geschwiegen. Ihr Recht. Als Unschuldiger hätte man aber für alles Erklärungen bereit gehabt und sich geäußert weil einem nichts passieren kann.
Ich verstehe nicht, wie man a.) entweder blind vor liebe oder was auch immer, oder b.) aus eigener Überzeugung oder Manipulation hinter dieser Frau steht sowohl als Kind als auch als Ehemann. Wäre es meine Frau oder meine Mutter, hätte ich vertrauen in den Schuldspruch und ihrer Schuld. Die Familie vergisst die Schwiegereltern sind tot, ohne Raub ohne sonst was. Wer soll es sonst gewesen sein, und dann noch die ganzen Beweise und Indizien ...? Gerade der Ehemann, der hat doch den Fundtag mit ihr vor Augen. Oder auch vorher und nachher man merkt einem Partner das doch an.
Diese Frau ist und bleibt definitiv schuldig. Die Öffentlichkeit im Sinne dieser Sendung ist eigentlich schon ein Fehler. Solchen Personen darf man keine Bühne für Sonderbesuche geben. Die "besondere Schwere der Schuld" ist hier in jedem Fall angemessen. Jemanden im Schlaf zu ermorden ist das aller Letzte. Sie dürfte meines Erachtens nach nie wieder herauskommen. Dies wird aber nicht passieren, ich hoffe das aber erst nach 20 Jahren nach § 57a StGB geprüft wird. Oder hoffentlich noch länger, das wäre mehr als fair da trotz glasklarer Überführung keine Reue und kein Geständnis abgelegt wird.