06 Militärhistorisches Museum Dresden
21.04.2013 um 16:36Das Militärhistorische Museum Dresden steht etwas ausserhalb des Stadtkernes und ist am einfachsten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Ich selbst bin die ganze Strecke, geschätzte 30 Minuten, zu Fuss gegangen. Ich liebe es zu Fuss eine mir unbekannte Stadt zu erkunden.:lv: Fährt man mit der Bahn, dem Bus oder sonst einem motorisierten Fahrzeug, entgeht einem noch so manches was man zu Fuss eben doch erleben oder entdecken kann. So findet man schnell mal eine Kapelle, ein Haus oder eine andere Sehenswürdigkeit die einem ins Auge springt, auf dem Stadtplan aber nicht hervorgehoben ist. Oder aber man begegnet Interessanten Menschen. :) :D Ausserdem ist es gesund und macht Freude. :)
Aber eigentlich möchte ich euch mit diesem Blogeintrag das Museum der Bundeswehr näher bringen. Aufmerksam geworden war ich zwei Jahre zuvor durch einen Artikel im “Spiegel Online“ wo über die bevorstehende Neueröffnung berichtet wurde. 2011 wurde nämlich der Neubau, entworfen von Daniel Libeskind, fertiggestellt. Alleine schon wegen der Architektur lohnt es sich die 5 Euro Eintrittsgeld zu bezahlen. Von aussen fällt der keilförmige Neubau schnell ins Auge, fährt man dann mit dem Lift stellt man fest dass selbst dieser ein echter Hingucker ist. :o:
Ebenso beeindruckend die Architektur ist, genauso beeindruckend ist die Dauerausstellung und die Tatsache dass das Museum der Bundeswehr gehört. Eigentlich sollte man davon ausgehen dass das Militär, egal wessen Staates, immer im positiven Licht präsentiert werden möchte. Da dieses Museum dem Besucher jedoch ein sehr gutes Bild der Militärgeschichte vermittelt ist es als Antikriegsmuseum einzustufen. Das Museum spricht sich also definitiv gegen jegliche Art von Gewalt aus, in dieser Hinsicht ist es dann doch sehr verwunderlich dass es sich hierbei um die Bundeswehr Perse handelt. Dahingehend ein dickes Lob an die Mitwirkenden. :Y:
WOLF MB 250 GD [4x4] 461.4,angesprengt in Kundus/Afghanistan 2004, drei Bundeswehr-Soldaten wurden zum Teil schwer verletzt
Das Museum ist auf fünf Etagen aufgeteilt bei welcher jede bestimmte Themen des Kriegswesens, oder besser gesagt der Militärgeschichte behandelt. Auch wenn diese Themen grösstenteils unabhängig voneinander agieren ist es von Vorteil wenn man im Erdgeschoss beginnt und sich dann nach oben “durchkämpft“.
Die Ausstellung selbst verfügt über ein sehr grosses Arsenal an unterschiedlichsten Waffen, diverser Fahrzeuge, unzählbar vielen Uniformen und zig anderen Utensilien welche mit dem Militär in Verbindung gebracht werden können. Die grosse Fülle an Ausstellungsexponaten und die Tatsache dass irgendwie alles erdenkliche zur Sprache kommt lässt einen Interessierten Besucher stundenlang in diesem Gebäude verweilen. Man findet von Pickelhauben, Antipersonenminen, Hakenkreuzfahnen über ausgestopfte Schafe (diese wurden zur Minenräumung missbraucht), Spielzeugpanzer bis hin zu Gemälden und Einmannbunker alles erdenklich mögliche. :o:
Selbst ein Schädel eines Wehrmachtssoldaten der sich in den Kopf geschossen hat kann man finden…
(Aus Respekt vor dem Toten habe ich auf ein Foto verzichtet)
Original anzeigen (0,1 MB)
Sonderausstellung Stalingrad
Bis zum 30.04.2013 befindet sich noch eine Sonderausstellung zur Schlacht um Stalingrad im Museum welches man für weitere 2 Euro besuchen kann. Über 500 Objekte und Dokumente beschreiben den Kampf um die Industriestadt an der Wolga welche heute Wolgograd heisst.
Fazit
Ich selbst war schon in dutzenden Militär- und Kriegsmuseen, habe solche besucht die ihr Schwergewicht auf die Technik legten (Fahrzeuge etc.), auf eine bestimmte Schlacht (D-Day etc.), ihre Funktion (Bunker etc.) oder ein bestimmtes Ereignis (Holocaust etc.). Einige dieser Museen haben versucht alles etwas zusammen zu legen, so wie dieses Museum in Dresden. Und keinem ist es so gut gelungen wie dem hiesigen.
Wenn man die Aussentreppen hochgeht und sich in Richtung Museumseingang bewegt fällt einem sofort der Neubau auf – und ein Panzer sticht einem ins Auge. Er fällt schon aus grösserer Distanz auf und dass wegen seiner “Tarnung“. Er ist knallbunt. Nur die Umrisse sind erkennbar. Man sieht weder Waffen noch militärische Bezeichnungen jeglicher Art. Ein grosses “Tuch“ mit bunten Motiven umhüllt die Tötungsmaschiene. Noch bevor man einen Fuss in das Innere des Museums setzt wird einem gezeigt was dieses einem vermitteln möchte.
Wären doch bloss alle Waffen mit einem Bunten Stofffetzen umhüllt…
Original anzeigen (0,2 MB)