Angelfischerei, Tipps und Tricks für bessere Fänge.
29.04.2014 um 21:30
Hallo Leute der fischenden Belegschaft, es gibt neues von der Front.
Gestern, am Montag, den 28.04.14 war ich ja dann mal wieder an der Lühe. In den letzten vier Jahren, seit ich hier wieder in meinem Flecken lebe, ist mir ja auch ein anglerischer Fehler Unterlaufen. Besser gesagt, ich habe einen Gewässerabschnitt, der sehr optimal für ein erfolgreiches Fischen ist, außer acht gelassen. Was ja letztlich auch ein Fehler darstellt!
Ich habe mein Überlaufbecken zum Teil sehr Stiefmütterlich behandelt.
Aber fange ich mal vom Anfang an.
Also die Lühe, mein Hausgewässer, ist ja ein schmaler Gezeitenfluss, der sich durch Horneburg zieht. Von der Elbe abgehend zieht sich der Fluss durch bis fast zur Mitte Horneburgs, geht dann am Marschdamm über in die Aue, wird dort noch abgegabelt vom Bullenbruch.
Auf der Strecke von Horneburg zur Elbe sind noch sehr viele schöne Buchten, besonders im Bereich der Ortschaften im "Alten Land".
In meinem bevorzugten Bereich befindet sich noch ein grosser Überlauf (wird hier auch langläufig als Motorwindbecken bezeichnet). Dieser Überlauf unterteilt sich in zwei Abschnitte. Der kleine schmale Teil und der grosse Teil. Der grosse Teil ist eigentlich schon ein See, mittlerer grösse. Beide Becken sind relativ flach, haben bei Ebbe ca. 1,2 meter Tiefe und bei voll aufgelaufenen Wassers eine Tiefe von ungefähr zwei Meter . Gemessen an den tiefsten Punkten. Im kleinen Becken sind schöne Abruchkanten, an denen der Weißfisch steht und im Zeitraum Mai bis Juli auch sein Laichgeschäft vollzieht. Hier sitze ich überwiegend zum Stippen, da ich hier auch sehr grosse Brassen und Rotaugen fange. Ausserdem auch sehr schöne grosse Barsche beim Spinnfischen oder mit Tauwurm. Raubfisch ergibt sich hier ja automatisch, da hier der Weiß-oder Friedfisch gute Ruhezonen findet, von der Gezeitenströmung und dazu auch sehr viel Nahrung. So zieht der eine den anderen nach sich.
Beide Becken sind durch einen schmalen Zufluss miteinander verbunden und auf beide Becken kommt ein Zulauf zum Hauptarm, so das sich das Wasser dort auch schön austauschen kann. Mir bieten sich dadurch unzählige Möglichkeiten sehr vielversprechender Plätze zum Ansitzen, auf so ziemlich alle Arten von Flossenträgern.
Mein Fehler lag nun darin, nur das kleine Becken zu befischen, da ich aus reiner Gewohnheit und auch Faulheit, das grosse Becken außer acht gelassen habe. Dieses hat sich nun gestern gezeigt, aber dazu komme ich gleich!
Wie gesagt, war ich ja nun gestern los und habe mir das grosse Becken einmal vorgenommen und mich an eine Stelle verbracht , so das ich den kleinen Übergang rechts von mir habe und das grosse Becken in voller Breite beharken konnte. Die Stelle weist dazu noch viel Platz aus. Dies ist ja für den bequemen Fischer unter uns sehr entgegenkommend!
Zwei Ruten habe ich mir vorbereitet, meine Dega Pool, in 3,20 mt. Länge und meine Karpfenrute (Carp-Mission Serie), in einer Länge von 3,60mt. . Ich verwende hier in der Elbe und den Nebengewässern gerne Karpfenruten im Kaliber dreieinviertel Pfund. Mag sich derb anhören, macht aber Sinn, da zu einem mit sehr grossen Karpfen und mit sehr grossen Hechten gerechnet werden kann. Karpfenruten müssen bei mir auch zum Hecht fischen herhalten, mit sehr grossen Köfi!!!!!!
Vorbereitet habe ich auf Grundmontagen, die Poolrute auf leichte zehn Gramm Standup Bebleiung und einem Wurmhaken der grösse sechs. Die Karpfenpeitsche auf ein 20 gramm schweres Tiroler Hölz und einem Wurmhaken der Grösse zwei. Beide Hakenvorfächer habe ich so gebunden, das sie auf 90cm Länge sind, statt der normalen 50cm. Ich wähle immer lange Vorfächer bei Grundmontage, ausser bei Selbsthakmontagen für Karpfen.
Die Poolrute habe ich so ausgelegt, da sie im nahen Umfeld am Durchgang beider Becken liegt (ist hier eine sehr schöne Bucht), und die Karpfenrute habe ich ca. 50 Meter hinaus ins Becken befördert. Um 8 Uhr begann dann meine "All you can catch " Tour. Poolrute mit einem kleineren Tauwurm bestückt und die andere mit einem Bündel aus zwei grossen Krabblern!
Die Bisse erfolgten auch fast schon sofort und in der ersten Stunde hatte ich neben vielen Fehlbissen schon zehn Barsche, allerdings gerade bis Handlang. Das auf beide Ruten verteilt ! Da sage noch jemand der Barsch ist nicht gierig und vom Futterneid getrieben. Das Überschlucken habe ich durch schnelle Anschläge verhindert, dadurch auch viele Fehlbisse. Aber ich will ja auch nichts verangeln an Barschen, ausserdem halten diese guten Jungs ja den Weißfischbestand unter Kontrolle!!
Jetzt kommt der Knaller des Tages!
Um 9.30 Uhr bekomme ich einen Hammerbiss auf die Karpfenpeitsche. Die Schnur schlagartig auf Vollspannung, die Rute krumm und mein Bissanzeiger (Ü-Ei) fliegt weg!
Als ich den Anschlag gesetzt habe schreit die Bremse auf und die Schnur läuft. Fünf Minuten später läuft ein Raubaal von stolzen 65cm. und einem Gewicht von 1,25Kg über meinen Unterfänger.
Das war sehr lohnend. Und wir wissen auch , das der Aal also hier schon läuft.
Anschließend ginge es dann weiter mit diversen Barschen und weiteren vier Rotaugen, bis zu einer Länge von 40cm.
Um drei Uhr habe ich dann zusammengepackt und bin dann nach hause. Den Aal habe ich mit meiner Lebensgefährtin auch noch am selben Abend verspeist. Hat als volle Mahlzeit auf zwei Personen gelangt, ohne Beilagen!
Das schöne an meinem Überlauf ist, das ich hier den ganzen Tag angeln kann,ohne die Gezeiten beachten zu müssen, da hier immer Wasser ist. Außer wir haben in den Sommermonaten lange trockene Phasen ohne Regen. Dann läuft hier im Hauptarm auch bei Flut nicht viel auf.
Der Fisch bleibt hier meißt lange stehen, da der Weißfisch hier rund um die Uhr zu fressen findet und der Raubfisch dadurch automatisch sein Tisch gleich mit gedeckt ist. Vor allem ist es durch die geringe Strömung sehr entspannend für den Fisch.
Aufgefallen ist mir ausserdem, das über einen Tag hier der Raubfisch extrem viel jagt, vor allem der Barsch. Meißtens hat man ja nur zwei Jagdzeiten in den Dämmerungszeiten.
Als kleinen Tipp für die Raubfischspezis, die hier mal fischen wollen, der Zander ist hier im Bereich der gesamten Lühe (sowohl Hauptarm und Überläufe) stärker vertreten! Dies hängt wohl mit der starken Eintrübung zusammen und der Hecht ist ja ein Sichtjäger.
Ich hoffe es ist hier etwas interessant für euch. Schön wäre es auch mal Anfragen , Tipps und Kritiken zu bekommen. Dieser Blog soll ja für uns alle sein.