Flederfunzls erste große Motorradausfahrt


So, wir sind wieder Zu Hause. Der kleine pelzige Knirps sitzt bereits in der Badewanne und schrubbelt sich den ganzen Schlamm und Dreck vom Körper, den er abbekommen hat. Ihr wollt wissen, wieso er so dreckig ist? Das will ich euch gerne erzählen. Wie hinreichend bekannt ist fahre ich nur geländetaugliche Motorräder. Die sind einfach vielseitiger. Als Flederfunzl und ich heute unsere große Weihnachtsausfahrt starteten war ursprünglich nur eine Strassentour geplant. Er nahm wie bereits eingeübt wieder seinen Platz an der Lampenverkleidung ein. Um ihn das Festhalten zu erleichtern habe ich ihn für seine kleinen Krallenhände zwei so Schubladengriffe aus Metall dran geschraubt.
Wir fuhren also los, und es dauerte nicht lange da flatterte er wieder wie ein Fähnchen im Wind am Motorrad. Es war eine herrliche Ausfahrt über Land, von einem Ort zum andere. Ab und an hielten wir, und sahen uns diese riesigen US-Autos an, die bei dem einen oder anderen Händler rum stehen.Flederfunzl schüttelte ab und an den Kopf, oder nickte zustimmend, je nach dem in welchen Zustand die Fahrzeuge waren. Am besten haben ihn glaube ich diese riesigen Kombi´s gefallen: Jedes Mal wenn er einen stehen sah nickte er aufgeregt, grinste dabei, deutete auf den großen Kofferraum und rieb sich dabei den Bauch! Ist ja klar, was er damit meinte. In so einen Kofferraum passt ganz viel Futter und Fressen rein^^.
Nach ca. eineinhalb Stunden schwenkten wir dann langsam aber sicher wieder in Richtung Heimatkurs ein…..plötzlich, mitten auf der Landstrasse so bei Tempo 80 km/h hörte ich plötzlich ein lautes „iihli-iihli“ – zunächst wusste ich nicht was das soll, woher es kam, dann wieder „iihli-iihli“. Da merkte ich das es Flederfunzl war und checkte wohl ab, das er so was wie „Wheelie-Wheelie“ meinen musste…..ich dachte mir: „ Wenn er Freude daran hat, warum nicht“ , tippte ihn kurz auf den Rücken ( er hing ja schon wieder wie ein Fähnchen im Wind an seinen Griffen–das „auf dem Rücken tippen“ war das Zeichen das er sich besonders festhalten soll…hatten wir vorher so ausgemacht )…also einen Gang runtergeschaltet, Vollgas gegeben und die Kiste auf´s Hinterrad gelassen…es sah zum Brüllen komisch aus, wie der kleine Kerl da an der Lampenverkleidung hing……kaum hatte das Vorderrad wieder Bodenkontakt erklang wieder sein „iihli-iihli!!“ also nochmal das Ganze, obwohl ich vor lauter Lachtränen kaum mehr was sehen konnte….das zusammenklatschen seiner Flederfüße in der Luft war sein Zeichen, das es ihn tierisch Freude machte. Das hat so ähnlich ausgesehen wie wenn Robben ihre Flossen vor dem Körper zusammen schlagen…
„Wenn ihm das schon so gefällt“, dachte ich mir, „dann gehen wir jetzt mal aufs Ganze“…also beugte ich mich vor zu seinem Ohren, und rief hinein „ Eände? Eände?“ was so viel wie „ Gelände? Gelände?“ heißen sollte. Sein nach Oben gestreckter Krallendaumen war das Okay, also ging es nach wenigen Kilometern ab in die Pampa, auf eine meiner Stammstrecken.
Nach drei Runden a´2 km durch Matsch und Dreck sahen wir natürlich entsprechend aus und es wurde Zeit für die Heimreise.
Zu Hause angekommen, durch den Fahrtwind getrocknet sah der völlig mit Matsch und Dreck verschmierte Flederfunzl aus wie ne dicke Wurst im Blätterteig. Aus dem Grund steckte ich ihn auch gleich in die Wannebade…ääh Badewanne um den Dreck wieder aufzuweichen. Abschrubbeln kann er sich selbst.
Jedenfalls ist er wohl völlig vom Motorrad-Virus infiziert – er „singt“ schon seit einer halbe Stunde so was, was sich anhört
wie „ Born to be wild“ von Steppenwolf.