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Weit über die kalten Nebelberge
10.11.2012 um 00:35 Weit über die kalten Nebelberge
Weit über die kalten Nebelberge,
zu den tiefen Verliesen und uralten Höhlen
müssen wir fort, ehe der Tag anbricht,
das bleiche verzauberte Gold suchen.
Die Zwerge der grauen Zeiten wußten mächtigen Zauber,
während die Hämmer wie klingende Glocken erklangen,
im Unterirdischen, wo die dunklen Geheimnisse schlafen,
in den großen Höhlen unter den kalten Hügeln.
Für vergessene Könige und Elbenfürsten
schufen sie gleißende, güldene Schätze,
schmiedeten, schafften, fingen das Licht ein
in den Edelsteinen dunkler Schwertgriffe.
Auf silberne Halsketten reihten sie
glitzernde Sterne auf, in Kronen fingen sie
Drachenfeuer ein, in geflochtenen Drähten
verstrickten sie das Licht von Mond und Sonne.
Weit über die kalten Nebelberge
müssen wir fort, ehe der Tag anbricht,
zu den tiefen Verliesen und uralten Höhlen
und unser lang vergessenes Gold suchen.
Die Kiefern rauschten auf der Höhe,
und die Winde stöhnten in der Nacht.
Das Feuer war rot und barst wie ein Glutball.
Die Bäume brannten hell wie Fackeln.
Dann tosten die Glocken unten im Tal,
und die Menschen schauten mit fahlen Gesichtern herauf:
der Zorn des Drachen entbrannte noch heller als Feuer,
brach die Türme nieder und die zerbrechlichen Häuser.
Und der Berg rauchte unter dem Mond,
und die Zwerge hörten den Schritt des Schicksals.
Sie flohen aus ihrer Halle, um sterbend zu fallen,
unter Drachentatzen, unter dem Mond.
Weit über die grimmigen Nebelberge,
zu den tiefen Verliesen und düsteren Hallen
müssen wir fort, ehe der Tag anbricht,
und unsere Harfen, unser Gold heimholen.
http://private.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/41030x030A/rewrite/gandalf/tolkien/poems/d/poems_d_th.htm#UP (Archiv-Version vom 19.12.2012)