Karl Theodor zu Googleberg
14.12.2011 um 01:42Herr Karl Theodor zu Guttenberg hat es ein ganzes halbes Jahr in der Versenkung ausgehalten, dann stieg in ihm der Drang nach Geltung. Umgehend beehrte er den deutschen Pöbel mit einem Interview, welches so umfangreich war (rein quantitativ), dass es in einem Buch gebunden werden musste. Der Titel lautete "Vorerst gescheitert", wobei nicht ganz klar ist, ob die Betonung auf vorerst oder auf gescheitert liegt. Der Titel allein deutet bereits darauf hin, dass er sich nicht in Demut übt und stattdessen offen damit spielt, Anlauf zu nehmen, um sich bald erneut im Rampenlicht zu sonnen.
Stets bekräftigt er auch heute noch, dass er „Mist“ geschrieben habe. Von absichtlichem Betrug, obwohl es bereits mehrfach in Untersuchungen belegt wurde und der Freiherr auch deswegen seinen Doktorgrad verlor, ist nach wie vor in seinen Äußerungen keine Rede. Lediglich spricht er vom größten Fehler seines Lebens, den er stets bedauere, wobei nicht ganz klar ist, ob er bereut, den Fehler begangen zu haben, oder ob er bereut, erwischt worden zu sein.
Als angehender Wirtschaftsminister verkündete er schon damals in Interviews mit den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten die Mär von dem kleinen Familienunternehmen, in welchem er angeblich so zahlreiche Erfahrungen in der freien Wirtschaft gesammelt habe. Recherchen ergaben später, dass es dieses Familienunternehmen nicht gab und er schlichtweg übertrieben hatte, um eine Kompetenz vorzutäuschen.
Hier ein Beitrag der Sendung Zapp zu Guttenbergs Familienunternehmen:
Als Verteidigungsminister ging es mit der Kundusaffäre weiter, wo er zunächst die Bombardierung der Tanklastzüge als rechtmäßig einstufte. Als über Wochen immer mehr Fehlhandlungen ans Tageslicht kommen, ruderte er zurück. Nach und nach und immer verspätet räumte er weitere Fehler ein. Er sei völlig falsch über den Sachverhalt als Verteidigungsminister unterrichtet worden. Später entlässt er den Generalinspekteur und den Staatssekretär. Sie hätten ihn unzureichend informiert, alle wussten bescheid, nur der Vorsitzende selbst natürlich nicht.
http://www.derwesten.de/nachrichten/guttenberg-raeumt-fehler-in-der-kundusaffaere-ein-id3486123.html
Die absolute Krönung der Blenderei war dann die Show-Inszenierung von Guttenberg mit seiner Frau und Johannes B. Kerner in Afghanistan vor einer Gruppe Soldaten. So billige Propaganda war Deutschland unwürdig.
Auch seine angeblichen Leistungen bezüglich der Bundeswehrreform verpufften im Sand. Guttenberg hatte schlampig gearbeitet und seinem Nachfolger Thomas de Maizière ein Verteidigungsministerium und eine Bundeswehr in unhaltbarem Zustand hinterlassen.
http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehrreform156.html
20% der Wähler in Deutschland würden laut Umfragen eine Partei wählen, wenn sie von Guttenberg gegründet würde, unabhängig von einer Themengestaltung. Die Leute würden einfach nach Personenkult wählen.
Knapp die Hälfte der Wähler wünscht sich, dass Guttenberg bald wieder in der Politik aktiv mitgestaltet.
Wenn man die ewig Königstreuen fragt, was sie an Guttenberg so schätzen, dann steht an oberster Stelle seine „Authentizität“ und seine „Ehrlichkeit“.
Um nun persönlich zu werden, muss ich ehrlich gestehen, dass mich das sehr wütend macht. Wir alle haben eine Verantwortung. Wir haben nur unsere Wählerstimme und gerade deswegen ist es aufgrund unserer Verantwortung gegenüber dem gesamten Kollektiv notwendig, Nachrichten zu schauen, Zeitung zu lesen und auch ein bisschen mit dem Gehirn drüber nachzudenken, was uns da vorgesetzt wird, um dann bei der Wahl eine sinnvolle begründete Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung nach Fakten, nach Themen und keine Entscheidung nach Personenkult, Ausstrahlung oder Bauchgefühl.
Die Tatsachen, die uns durch solche Umfrageergebnisse präsentiert werden, zeigen alarmierend, dass eine große Anzahl von Menschen eben keine Nachrichten schauen oder unzureichend Nachrichten schauen und unzureichend darüber reflektieren.
Es gibt einfach keinen anderen Politiker zurzeit im aktuellen Geschäft, der in so kurzer Zeit so oft und frech nachweislich gelogen hat wie Karl Theodor zu Guttenberg (nicht einmal Schäuble). Des Weiteren gibt es keinen anderen Politiker, der so wie Guttenberg jedes Mal die Schuld auf andere geschoben hat. Guttenberg musste nie für seine Fehler selbst geradestehen.
Erstaunlich ist, dass seine CSU-Parteifreunde ihn bis zum Schluss unterstützt haben und hochhielten. Umso verwunderlicher ist es, dass Guttenberg in seinem Buch „Vorerst gescheitert“ zum Rundumschlag ausholt und gegen alle Leute schießt, die ihm den Rücken freigehalten haben, nur um selbst besser dazustehen. Die CSU sei keine Erfolgspartei mehr und sei „voller Spinnweben“. So gilt, wie Volker Pispers einst auch über Helmut Schmidt sagte: „Er weiß genau, wo es langgeht, seitdem er nicht mehr vorauslaufen muss.“
https://www.youtube.com/watch?v=VnMFf9ThmAY
Ein guter Politiker ist nicht markant und charmant, ein guter Politiker ist ehrlich und macht gute Arbeit. Und ein Politiker, der nicht ehrlich ist und keine gute Arbeit macht, wird nicht besser nur weil er markant und charmant ist.
Und wer Guttenberg entgegen aller Fakten immer noch wählen würde, der sollte sich selbst vielleicht doch einmal fragen, ob er nicht eventuell bei der nächsten Bundestagswahl sich und allen andern Deutschen etwas Gutes tut und lieber zu Hause bleibt, denn offensichtlich ist sein Verständnis von Politik bescheiden.
Stets bekräftigt er auch heute noch, dass er „Mist“ geschrieben habe. Von absichtlichem Betrug, obwohl es bereits mehrfach in Untersuchungen belegt wurde und der Freiherr auch deswegen seinen Doktorgrad verlor, ist nach wie vor in seinen Äußerungen keine Rede. Lediglich spricht er vom größten Fehler seines Lebens, den er stets bedauere, wobei nicht ganz klar ist, ob er bereut, den Fehler begangen zu haben, oder ob er bereut, erwischt worden zu sein.
Als angehender Wirtschaftsminister verkündete er schon damals in Interviews mit den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten die Mär von dem kleinen Familienunternehmen, in welchem er angeblich so zahlreiche Erfahrungen in der freien Wirtschaft gesammelt habe. Recherchen ergaben später, dass es dieses Familienunternehmen nicht gab und er schlichtweg übertrieben hatte, um eine Kompetenz vorzutäuschen.
Hier ein Beitrag der Sendung Zapp zu Guttenbergs Familienunternehmen:
ZAPP - Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg
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Als Verteidigungsminister ging es mit der Kundusaffäre weiter, wo er zunächst die Bombardierung der Tanklastzüge als rechtmäßig einstufte. Als über Wochen immer mehr Fehlhandlungen ans Tageslicht kommen, ruderte er zurück. Nach und nach und immer verspätet räumte er weitere Fehler ein. Er sei völlig falsch über den Sachverhalt als Verteidigungsminister unterrichtet worden. Später entlässt er den Generalinspekteur und den Staatssekretär. Sie hätten ihn unzureichend informiert, alle wussten bescheid, nur der Vorsitzende selbst natürlich nicht.
Die absolute Krönung der Blenderei war dann die Show-Inszenierung von Guttenberg mit seiner Frau und Johannes B. Kerner in Afghanistan vor einer Gruppe Soldaten. So billige Propaganda war Deutschland unwürdig.
Auch seine angeblichen Leistungen bezüglich der Bundeswehrreform verpufften im Sand. Guttenberg hatte schlampig gearbeitet und seinem Nachfolger Thomas de Maizière ein Verteidigungsministerium und eine Bundeswehr in unhaltbarem Zustand hinterlassen.
http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehrreform156.html
20% der Wähler in Deutschland würden laut Umfragen eine Partei wählen, wenn sie von Guttenberg gegründet würde, unabhängig von einer Themengestaltung. Die Leute würden einfach nach Personenkult wählen.
Knapp die Hälfte der Wähler wünscht sich, dass Guttenberg bald wieder in der Politik aktiv mitgestaltet.
Wenn man die ewig Königstreuen fragt, was sie an Guttenberg so schätzen, dann steht an oberster Stelle seine „Authentizität“ und seine „Ehrlichkeit“.
Um nun persönlich zu werden, muss ich ehrlich gestehen, dass mich das sehr wütend macht. Wir alle haben eine Verantwortung. Wir haben nur unsere Wählerstimme und gerade deswegen ist es aufgrund unserer Verantwortung gegenüber dem gesamten Kollektiv notwendig, Nachrichten zu schauen, Zeitung zu lesen und auch ein bisschen mit dem Gehirn drüber nachzudenken, was uns da vorgesetzt wird, um dann bei der Wahl eine sinnvolle begründete Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung nach Fakten, nach Themen und keine Entscheidung nach Personenkult, Ausstrahlung oder Bauchgefühl.
Die Tatsachen, die uns durch solche Umfrageergebnisse präsentiert werden, zeigen alarmierend, dass eine große Anzahl von Menschen eben keine Nachrichten schauen oder unzureichend Nachrichten schauen und unzureichend darüber reflektieren.
Es gibt einfach keinen anderen Politiker zurzeit im aktuellen Geschäft, der in so kurzer Zeit so oft und frech nachweislich gelogen hat wie Karl Theodor zu Guttenberg (nicht einmal Schäuble). Des Weiteren gibt es keinen anderen Politiker, der so wie Guttenberg jedes Mal die Schuld auf andere geschoben hat. Guttenberg musste nie für seine Fehler selbst geradestehen.
Erstaunlich ist, dass seine CSU-Parteifreunde ihn bis zum Schluss unterstützt haben und hochhielten. Umso verwunderlicher ist es, dass Guttenberg in seinem Buch „Vorerst gescheitert“ zum Rundumschlag ausholt und gegen alle Leute schießt, die ihm den Rücken freigehalten haben, nur um selbst besser dazustehen. Die CSU sei keine Erfolgspartei mehr und sei „voller Spinnweben“. So gilt, wie Volker Pispers einst auch über Helmut Schmidt sagte: „Er weiß genau, wo es langgeht, seitdem er nicht mehr vorauslaufen muss.“
Ein guter Politiker ist nicht markant und charmant, ein guter Politiker ist ehrlich und macht gute Arbeit. Und ein Politiker, der nicht ehrlich ist und keine gute Arbeit macht, wird nicht besser nur weil er markant und charmant ist.
Und wer Guttenberg entgegen aller Fakten immer noch wählen würde, der sollte sich selbst vielleicht doch einmal fragen, ob er nicht eventuell bei der nächsten Bundestagswahl sich und allen andern Deutschen etwas Gutes tut und lieber zu Hause bleibt, denn offensichtlich ist sein Verständnis von Politik bescheiden.