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Echte Busse

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Echte Busse

22.11.2011 um 18:59
ECHTE BUSSE


Echte Buße ist präziser, wie wir es hier am Beispiel des Bußgebets

von David sehen, wo er drei bestimmte Aspekte von Sünde erwähnt:
„Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Gnade; tilge meine Vergehen
nach der Größe deiner Barmherzigkeit! Wasche mich völlig von meiner
Schuld, und reinige mich von meiner Sünde! Denn ich erkenne meine
Vergehen, und meine Sünde ist stets vor mir. Gegen dich, gegen dich
allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen;
damit du im Recht bist mit deinem Reden, rein erfunden in deinem
Richten“ (Psalm 51, 3-6).

Die drei „Gesichter“ der Sünde die David hier anführt sind Vergehen,
Schuld und Sünde. Wir arbeiten dies besonders heraus, weil, wie wirschon bemerkten, oberflächliche Behandlung von Sünde der größteFehler der modernen Evangelisation ist.

Das hebräische Wort für Vergehen zeigt auf einen Akt der Rebelliongegen Gott. Wir treten sein Gesetz mit Füßen, stehlen unser Lebenfür uns selbst, spucken auf seine Autorität und brechen seine
Gebote. Jeder Moment von Ich-Sucht und Eigen-Willen vergrößert die
Rebellion, und deshalb betet David, dass das alles ausgelöscht wird.

Das zweite „Gesicht“ der Sünde wird Schuld genannt. Das hebräischeWort meint Verdorbenheit. Wir sind entstellt oder „verbogen“, undunfähig, vollkommen, wahrhaftig oder selbstlos zu sein. David betet,
dass diese Schuld sorgfältig abgewaschen wird, und er benutzt einsehr starkes Wort für abwaschen – nicht das hebräische Wort für das
Waschen des Körpers, das ein eher sanftes Wort ist, sondern dasWort, das für das Waschen der Kleider benutzt wird und ein Bild fürheftiges Schlagen stark verschmutzter Wäsche zeichnet. Schuld ist
eine tief sitzende Verunstaltung.

Das dritte „Gesicht“ der Sünde wird einfach Sünde genannt. Und esmeint das Ziel verfehlen. Es zeigt auf all die Verstöße in Gedanken,
Wort oder Tat, durch die der Sünder das Ziel von Gottes Regeln
verfehlt hat. Außerdem bekennt David, dass diese Taten übel sind,
ein Wort, das (im Hebräischen) destruktiv oder zerstörerisch meint.
Sünden zerschmettern Gottes Gesetz, schaden seinem Universum,
vergiften das Leben des Individuums, brechen alle Verbindungen zuGott ab und verletzen und schaden Anderen. David streckt sich nach
Vergebung für diese Taten aus, sowohl für die Schuld als auch für
das Denken daran.

Man sieht nur „sichtbare“ Sünden

Oft scheinen Leute in Unwissenheit über die Sünden ihres Herzens zu
sein und denken nur an die äußeren Taten. Ist der Suchende sich
seiner inneren Sünden wie Stolz, Selbstsucht, Egozentrik,
Hinterlist, Gier, Fähigkeit zu hassen, Bosheit und seines Jähzorns
bewusst? Ist er sich seiner inneren Verderbtheit bewusst und
realisiert er, dass er sie nicht in Ordnung bringen kann und dass es
im Laufe der Jahre immer schlimmer werden wird?


(c) Es werden nur einer oder zwei Fehler angeführt
Es kann sein, dass der Suchende sich einer speziellen Sünde bewusstist und auch darüber beschämt ist, aber niemals erschrocken war überseine Gesamtsituation. Damit er in ehrlicher und sinnvoller Buße zu
Gott kommen kann muss er erkennen, dass er insgesamt Vergebung undErneuerung benötigt. Seine Fixierung auf eine oder zwei Sünden kannbedeuten, dass er denkt, dass der Rest seines Verhaltens keiner Bußebedarf. Judas war voller Reue über eine Sünde – seinen Verrat an dem
Herrn – aber er bekam nie ein Schuldgefühl über die Menge seiner
Sünden, und so bereute er nie in angemessener Weise (Mt 27,3-5).

(d) Der Suchende ist immer noch stolz auf die „guten Punkte“
Vielleicht stellt der Suchende sich vor, er könne Gott in einigen
Teilbereichen seines Lebens oder mit einigen Taten zufrieden
stellen. Vielleicht sagt er sich, „Ich brauche Vergebung für meine
Launen und meinen Stolz, aber Gott soll froh sein, dass er mich hat,
wegen meiner Güte und meiner Großzügigkeit“. Wenn der Suchende in
irgendeiner Form mit sich zufrieden ist, hat er das Ziel verfehltund kann nicht wirklich Buße tun. Er muss erkennen, dass sein ganzes
Leben Gott so beleidigt hat, dass es keine Hoffnung auf Segen oder
auf den Himmel für ihn gibt - außer er bittet als ein vollkommenverlorener Sünder um freie und umfassende Vergebung. In seinergegenwärtigen Situation ist er wie ein überführter Massenmörder, dersich damit verteidigt immer rücksichtsvoll gegenüber seiner Muttergewesen zu sein. Jede vorstellbare Tugend ist eine absurde
Trivialität im Licht der ungeheuerlichen und ungezählten Gewalttaten
eines Sünders gegen Gott.

(e) Sünde wird als Krankheit gesehen
Es kann sein, dass der Suchende Sünde als Krankheit sieht. Anstattseine persönliche Verantwortlichkeit und Schuld anzuerkennen sagt erzu Gott: „Oh Gott, befreie mich von dieser Krankheit der Sünde, die
mein Leben ruiniert.“ Einige Prediger fördern diese Haltung auchnoch indem sie den Sünder als das kranke und gebrochene Opfer einer
schmerzhaften Krankheit darstellen. Wenn (wie sie sagen) leidendeMenschen nur ihre Hand in die Hand des Retters legen würden, dann
würde er sie aus der tragischen Macht ihrer Sündenkrankheit
befreien. Dies ist ein falsches Bild der Sünde, aber es ist sehr
attraktiv für Leute, die sich nicht schuldig fühlen wollen. Wir sindverantwortlich für unsere Sünden, und wir müssen Buße tun alsschuldige Sünder.

(f) Sünde wird entschuldigt
Manche Suchende kommen mit Entschuldigungen und lehnen die
Verantwortung für ihre Sünden ab. Sie haben gestohlen, weil sie inschlechter Gesellschaft waren, oder sie haben gelogen, weil siekeinen Ausweg mehr sahen. Sie haben ihre Kinder geschlagen, weil sieselber in einer rauen, lieblosen Umgebung groß geworden sind, undsie haben schwer getrunken und sind fleischlichen Gelüsten zum Opfergefallen weil die Umstände so deprimierend waren. Ein Sünder machtseine schlechte Ehe für seine moralischen Verfehlungenverantwortlich, während der andere den Druck im Beruf für seinschlechtes Benehmen verantwortlich macht und so weiter. Aber wenn
wir vor Gott stehen, müssen wir alle unsere Entschuldigungen hinteruns lassen und mit David sagen: „Denn ich erkenne meine Vergehen,
... Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt und getan, was
böse ist in deinen Augen …“


Wenn der Sünder nicht die volle Verantwortung für seine Sündeübernimmt kann sie ihm auch nicht vergeben werden. Eine wirklichbußfertige Person ruft „Oh Herr, ich habe gesündigt!“ Zurückblickend
auf seine Bekehrung führt Paulus aus „... dass Christus Jesus in die
Welt gekommen ist, Sünder zu erretten, von welchen ich der erste
bin.“ Wirkliche Buße nimmt die Schuld auf sich; und dann nimmt der
Herr die Schuld weg.

(g) Die Zurückweisung Christi wird als die einzige Sünde gesehen
Möglicherweise wird der Suchende von der falschen Vorstellungabgelenkt, dass die Ablehnung Christi die einzig wirklich wichtigeSünde ist, die Buße erforderlich macht. Einige Prediger lehren das,
weil Christus schon für jede Sünde, die irgendein Mensch zu
irgendeiner Zeit begangen hat, bezahlt hat. Die einzige Sünde für
die jemand verdammt werden kann sei die Ablehnung des Sühneopfers.
Ein Suchender der diesen Gedanken gehört hat, mag zu Christus gehenmit dem Gefühl, dass er nur „Christus aufnehmen“ muss und mag sich
nicht getrieben fühlen seine übrigen Sünden zu bereuen. Die einzigeReue in seinem Gebet wird sein: „Herr, ich habe gesündigt, indem ich
dich zurückgewiesen habe“. Diese Art der Reue ist leicht und kann
von einer zutiefst oberflächlichen und von ihrer Unschuld
überzeugten Person kommen. Offensichtlich kann es durchaus ein
wertvolles Gebet der Buße sein, wenn es von einer von Herzenkommenden tiefen Erkenntnis all der übrigen persönlichen Sündenbegleitet wird, aber normalerweise ist dem nicht so. Der Herr machtsehr klar, dass die Menschen ihn zurückweisen weil ihre Taten böse
sind (Johannes 3, 19-20). Sie werden nicht nur verdammt, weil sieihn zurückweisen, sondern für all die Sünden die sie dazu bringen,
das zu tun.

Unzählige Passagen der Schrift machen hinlänglich klar, dass Bußedie Gesamtheit der Taten des Sünders im Auge haben muss. In Römer 1beschreibt Paulus eine ganze Reihe von Sünden indem er kategorisch
feststellt, dass Gott Menschen dafür richten wird. Er sagt ebenso,
dass die Güte, Geduld und Langmut Gottes Sünder zur Buße führen soll
über die Dinge, die er aufgelistet hat.

(h) Da ist keine Buße für unsichtbare Sünden
Echte Buße schließt ein großes Kontingent an ´unerkannten´ Sündenein. Der Sünder ist wirklich erfüllt von Scham über viele seiner
Sünden, aber er weiß, dass es da noch sehr Vieles gibt, dessen ersich nicht bewusst ist. Er weiß, dass viel mehr falsch ist, als erweiß. David zeigt den Weg, wenn er Buße tut sowohl für seine
vorsätzlichen Sünden als auch über die unzähligen Fehler, die er bisdahin nicht in sich gesehen hat, indem er sagt: „Verirrungen - wer
bemerkt sie? Von den verborgenen Sünden sprich mich frei“ (Psalm 19,13). Hat der Suchende wirklich Ehrfurcht vor Gottes großerHeiligkeit? Hat er wirklich erfasst, dass der Herr Augen hat wieFeuerflammen und dass nichts Unreines in seiner Gegenwart bestehenkann? Hat er mit Hiob gesagt „Siehe, zu gering bin ich! Was kann ich
dir erwidern? ... jetzt aber hat mein Auge dich gesehen. Darum
verwerfe ich mein Geschwätz und bereue in Staub und Asche“?


HAUPTPROBLEM NUMMER 2
Der Suchende empfindet nur wenig Reue

(a) Es wird eher ein Nutzen gesucht als Vergebung
Damit die Buße echt ist, darf der Suchende nicht in erster Linie
Vorteile und Segnungen erwarten. Es ist richtig, wenn in Predigen
die Wohltaten der Rechtfertigung genannt werden, aber wenn diese aufKosten der Buße zu weit in den Vordergrund gestellt werden, kann derEindruck entstehen, dass Gott sogar ein erzwungenes Anerkennen derSünden segnen würde. König Saul ist ein klassisches Beispiel für
jemanden, der nur um des Vorteils willen Buße tat. Als Samuel ihnwegen seines Ungehorsams gegen Gott anklagte, antwortete er: „Und
nun, vergib mir doch meine Sünde und kehre mit mir um, dass ich den
HERRN anbete! ... Ich habe gesündigt! Aber ehre mich doch vor den
Ältesten meines Volkes und vor Israel ...“(1. Samuel 15, 25.30).
Saul wollte die öffentliche Demütigung und den Verlust seinesKönigtums vermeiden, deshalb war sein Sündenbekenntnis nur
oberflächlich.

Will der Suchende in erster Linie die Segnungen der Errettung? Willer möglicherweise besser zu seinen gläubigen Freunden oder
Familienangehörigen passen? Will er einem Gläubigen den Hof machen?
Will er von einer Krankheit oder Depression geheilt werden odersucht er anderweitig Hilfe? Welches Motiv steckt hinter diesem
Anlauf zur Buße? Es ist legitim für den Suchenden den Wunsch nachden Vorteilen zu haben, aber an erster Stelle muss die Besorgnisüber die Sünde stehen. Der Akt der Buße darf nie dominiert werden
von der Hoffnung auf Vorteile wie Wohlstand, Erfolg, Gesundheit,
Freude und den Himmel.

(b) Der Suchende zeigt mehr Angst vor dem Gericht als Reue
Eine Person mit religiösem Hintergrund kann durchaus Angst vor Gotthaben, wie Luther in seiner Kindheit. Als er in jungen Jahrenfurchtbare Angst in einem Gewitter hatte, versprach er Gott einMönch zu werden, wenn er ihn bewahren würde. Anstatt wirkliche Reueüber seine Sünden zu empfinden, kann ein Suchender Angst haben fürewig verloren zu gehen, so dass seine Buße nicht mehr als ein Aktder Verzweiflung ist. Buße ist mehr als ein kriecherischer VersuchSchwierigkeiten aus dem Weg zu gehen; sie ist ein wirklich
sorgenvolles Schuldanerkenntnis und ein sich Verlassen auf Gnade.

Psalm 130, 1-4 zeigt den richtigen Weg: „Aus den Tiefen rufe ich zu
dir, o HERR. Wenn du, Jah, die Sünden anrechnest, Herr, wer wird
bestehen? Doch bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte.“

(c) Eine Form vorübergehender Gewissensbisse ersetzt Reue
Reue und Bedauern können eine Pseudo-Buße hervorrufen, wie derSchreiber dieser Zeilen einst als junger Pastor erlebte, als erMänner im Gefängnis besuchte, die scheinbar echt Buße taten, abernach der Entlassung über das spotteten, was sie getan hatten. Wirdenken wieder an Saul, dessen gewalttätiges Temperament sanfteGefühle und tiefe Scham über seine Taten zuließ. In einem Moment
suchte er die Zerstörung Davids und im nächsten Augenblick weinte erüber seine Taten, aber diese Tränen trockneten sehr schnell, weilsie lediglich aus dem Gefühl kamen und nicht aus dem tiefen Bedauern
seiner Schuld.

Stellen wir uns einmal vor, jemand beging eine große Sünde, ermachte sich selbst zum Narren, zerstörte seinen guten Namen,
verletzte seine Familie und verpasste Gelegenheiten, wonach er von


Qualen und Gewissensbissen verfolgt wurde. Aber diese Reue könntedurchaus fleischlich sein, eher als geistlich, und in der Bußelediglich ein emotionales Ventil finden. Die Scham echter Buße istmehr als Selbstmitleid und vorübergehendes Bedauern. Wenn wir denVerdacht hegen, dass jemand nur aus eigensüchtiger Reue Buße tutdann sollten wir darauf hinweisen, dass das einer der
Hinderungsgründe für eine Bekehrung ist. Wir sollten diese Personnicht wegen dieses Irrtums anklagen, sondern einfach nur hierauf alseine Möglichkeit hinweisen. Und wenn es in diesem Fall stimmt, wirdsie sich hoffentlich mehr auf ihre Schuld konzentrieren als auf ihre
Schwierigkeiten, weil sie nur dann Buße tun kann. Ist der Suchendewirklich in sich gegangen? Wenn Menschen wirklich Buße tun „drang es
ihnen durchs Herz“ (Apostelgeschichte 2, 37).

HAUPTPROBLEM NUMMER 3
Die Buße ist nicht auf Gott gerichtet

(a) Der Suchende ist nicht traurig gegenüber Gott
Wir können feststellen, ob Scham in erster Linie selbstsüchtige Reueund ein vorübergehendes Gefühl ist, oder ob es ein echtes
Überwältigtsein ist, weil sie ein Bedauern gegenüber Gott
beinhaltet. David zeigte den Unterschied als er betete „Gegen dich,
gegen dich allein habe ich gesündigt“. Wirklich bußfertige Menschenerkennen, dass Gott sie gemacht hat und ihnen Leben, Gaben undFähigkeiten gegeben hat, die sie für sich selbst gestohlen haben.
Sie sehen ihre Verdorbenheit in den Augen Gottes und die Verbrechen,
die sie ihm angetan haben. Sie fühlen, dass Gott einen Rechtstitelgegen sie hat und dass er sie für ewig verdammen sollte, weil er diePartei ist, die verletzt und beleidigt wurde. Echte Buße findetnicht in erster Linie statt um geistlich gerettet zu werden; sie ist
das Bedauern darüber, den Heiligen Gott gekränkt und beleidigt zuhaben.

(b) Der Suchende ist nicht wirklich bewegt von den Leiden Christi
Idealerweise schließt die Buße auch ein Element des Kummers darüber
ein, dass man die Leiden des Heilandes notwendig gemacht hat. Wennsie echt ist, sollte sie zumindest irgendeine Vorstellung von der
Verantwortung haben von dem Preis, den der Herr bezahlen musste. Derbußfertige Sünder sagt: „Es war meine Sünde, die dort bezahlt
wurde!“

Vielleicht ist der Suchende irgendwie ´selbstsüchtig´ in seiner Bußeund nimmt den Preis, den Christus für die Rettung bezahlt hat für
selbstverständlich. Obwohl die Rettung für uns so kostenlos und
einfach ist, ist die menschliche Sprache doch nicht in der Lage,
seine Leiden angemessen auszudrücken. Ein echter Büßer ist
normalerweise bewegt wenn er realisiert, dass er dem Heiland ein
unendliches Maß an Leiden und Strafen auferlegt hat. Biblische Bußekommt aus einem mitfühlenden Blick auf Golgatha. Der äthiopischeEunuch wurde zu Christus gezogen, als Philippus ihm die Worteerklärte: „Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtung geführt, und wie
ein Lamm stumm ist vor seinem Scherer, so tut er seinen Mund nicht
auf“ (Apg 8,32). Der Prophet Sacharja schaute voraus wie Golgathadie Herzen anrühren würde als er sagte: „... und sie werden auf mich
blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen,
wie man über den einzigen Sohn wehklagt, und werden bitter über ihn
weinen, wie man bitter über den Erstgeborenen weint.“ Deshalb sollte


der Suchende unterrichtet werden, über die Folgen seiner Sünde fürden Heiland nachzudenken und sich ihm zu Dank verpflichtet fühlen.

HAUPTPROBLEM NUMMER 4
Noch immer herrschen rebellische Wünsche

(a) Der Suchende hofft ein paar Sünden behalten zu können
Ein Suchender mag vielleicht frustriert darüber sein, eine Antwort
von Gott zu bekommen, weil er noch ein paar seiner sündigenGewohnheiten oder selbstsüchtigen Ambitionen behalten möchte. Es istein allgemeiner Hinderungsgrund für die Bekehrung, dass SuchendeSchlüsseldinge bei ihrer Buße auslassen. Vielleicht gibt es einwirkliches Verlangen nach Reinigung und Vergebung, aber es ist
beeinträchtigt durch die Weigerung, Dinge des ´alten Lebens´
aufzugeben. Manch ein Suchender hat versucht eine oder zwei Sündenunter seinem Mantel zu verstecken und trotzdem in das KönigreichGottes zu kommen. Nichts macht ein Bußgebet unwirksamer als eingeteiltes Herz. Jakobus sagt: „Denn jener Mensch denke nicht, dass
er etwas von dem Herrn empfangen werde, ist er doch ein
wankelmütiger Mann [einer mit geteiltem Herzen], unbeständig in
allen seinen Wegen“ (Jakobus 1, 7-8). Ehrlichkeit und Offenheit vorGott sind unentbehrlich, und der Suchende muss sein Herz prüfen undauf alles sündige und selbstsüchtige Streben verzichten, indem errealisiert, dass „alles bloß und aufgedeckt (ist) vor den Augen
dessen, mit dem wir es zu tun haben“ (Hebräer 4, 13).

(b) Neues Leben ist nicht der oberste Wunsch
Streckt der Suchende sich wirklich aus nach neuem Leben, oderfürchtet er insgeheim den Veränderungsprozess, den die Macht Gottes
bewirkt? Will er wirklich geistliches Leben und eine neue Naturhaben? Bei einer wahren Umkehr realisiert der Suchende, dass er ausder Sicht Gottes ´bemitleidenswert und arm und blind und bloß bist´
und freut sich auf das Eingreifen Gottes in sein Leben, dass alte
Dinge weggetan werden und alle Dinge neu werden.

(c) Die totale Herrschaft Christi wird nicht akzeptiert
Den vorher besprochenen Punkten sehr nahe kommt die Möglichkeit,
dass ein Suchender nicht bereit ist, sein Leben völlig unter dieHerrschaft Christi zu stellen. Mit Bekehrung ist gemeint, dass derZustand der Rebellion zu einem Ende kommt und ein Zustand des
Gehorsams beginnt. Dieser Vorgang markiert die Abkehr von demSündenfall im Garten Eden. Deswegen kann es keine echte Umkehrgeben, wenn der Suchende nicht die Oberherrschaft und die Führung
des Herrn akzeptiert.

Die herausragende Eigenschaft menschlicher Sünde ist Rebellion, unddeshalb ist die Haupteigenschaft von Buße ein Ende der
vorhergehenden Selbstbestimmung. Der Heiland sagt: „Wenn ihr mich
liebt, so werdet ihr meine Gebote halten“, und „Wenn jemand mir
nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf
täglich und folge mir nach“ (Johannes 14, 15 und Lukas 9, 23).
Vielleicht muss man den frustrierten Suchenden fragen, ob er aufseinen früheren Lebensstil und seine selbstsüchtigen Ambitionenverzichtet hat und seinen Willen dem Herrn untergeordnet hat.


Im Glauben leben

Vielleicht erscheint es so, dass eine so ausführliche Behandlung desThemas Buße und der möglichen Unzulänglichkeiten etwas von der
Wichtigkeit der ´positiven´ Seite der Annäherung eines Suchenden an
Gott wegnehmen, speziell in der Erfahrung der Gnade. Trotzdem mussdaran erinnert werden, dass es ohne echte Buße keinen rettendenGlauben gibt, weil es ohne ein ernsthaftes Sehnen nach Reinigungkeine Grundlage dafür gibt, sich auf Golgatha zu stützen. Wo eskeine große Not gibt, kann es keine tiefe Abhängigkeit geben. Wo eskein Sehnen nach Befreiung gibt, kann es kein Anlehnen an Christusgeben. Wenn wir nicht vor der Verdammnis fliehen, können wir unsnicht in die Arme Christi werfen. Glaube bedeutet, dass ich Christusaus innerem Drang als meine einzige und allumfassende Hoffnung
aufnehme. Buße über persönliche Sünde ist das, was jemand zumGlauben an Christus als Heiland und Erretter treibt, und ohne siegibt es kei



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Echte Busse

31.12.2011 um 18:48
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