PAN und SELENE
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Selene, in der griechischen Mythologie Göttin des Mondes, Tochter der Titanen Hyperion und Theia und Schwester des Sonnengottes Helios und der Eos. Selene verliebte sich in den schönen jungen Hirten Endymion, den sie in ewigen Schlaf versetzte, damit er sie nicht mehr verlassen konnte.

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Ahnungen

Der Mondschein hat dies eigen, wie uns deucht,
Er scheinet uns die Welt der Geister aufzuschließen:
Man fühlt sich federleicht,
Und glaubt in Luft dahinzufließen;
Der Schlummer der Natur hält rings um uns herum
Aus Ehrfurcht alle Wesen stumm;
Und aus den Formen, die im zweifelhaften Schatten
Gar sonderbar sich mischen, wandeln, gatten,
Schafft unvermerkt der Geist sich ein Elysium.
Die Werktagswelt verschwindet. Ein wollustreiches Sehnen
Schwellt sanft das Herz. Befreit von irdischer Begier
Erhebt die Seele sich zum wesentlichen Schönen,
Und hohe Ahnungen entwickeln sich in ihr.

(Wieland)



Unsterblichkeit kannst du nicht kaufen.
Ertrotzen schon gar nicht.
Auch hoffen hilft nicht.
Aber du kannst sie erlernen.
WENN DU WILLST


22698MoonGoddess

MONDWASSER
Ein glitzernder Strahl
Silbriger Fontäne
Hinauf zum Mond
Wasser entgenwerfend
verschmäht zurückfallend
doch schimmernd durchdrängt
nicht enttäuscht
immer wieder empor sich hebend
aus der Brunnenschale
den Trunk reichend.
Demütig, hoheitsvoll
Wissend, erwartungsvoll,
so sinkt er nieder
perlenfunkelnd, mystische Tropfen
und dann taucht sein Mondschein
und badet, badet
Brunnenschale voll spiegelndem Wasser,
hält ihn fest
zitternd vor Wonne
sich vereinigend.leuchtend, erfüllt
verbunden, empfangend
und völlig durchdrungen
von glitzernder Macht
verneigend der verwandelte Strahl
silbrige Fontäne
vereint mit dem Mond
© SAM

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Nächtliches Schauspiel

Blaß blicke ich über nächtliche Felder
die du nicht sähest, wäre ich nicht.
Auf die Wiesen, in schattige Wälder
bringe ich mein matt-kaltes Licht.

Keine Farben, nur hell und dunkel,
alles so eben mit dem nötigsten bedacht.
Neben mir lediglich Sternengefunkel –
Ich bin der Vollmond in kühl-klarer Nacht.

Ruhe bringt dir die schwelgende Stille,
und trotz der Kälte nimmst du dir Zeit.
Mein Schauspiel zu sehen, das wird dein Wille,
dich ergötzen an meiner Eitelkeit.

Was du nicht siehst in des Tages Sonne
breite ich aus, auf meine Art zart.
So wird ganz unverhofft zur Wonne
eine eigentlich ganz gewöhnliche Fahrt.

In strahlende Watte die Ansicht gebettet,
ein Nebel entsteigt dem heimlichen Bach.
Was vor der Ernte nicht wurde gerettet,
liegt nun im fahlen Licht öde und brach.

Schwarze Silhouetten als schweigende Bäume,
der Weg nach Hause ist nur noch ein Stück.
Ich wünsche dir einen Schlaf voller Träume,
ich scheine dazu mein nacht-bleiches Glück.
Mario Haßler

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SCHWEIGEN
Über den Wäldern schimmert bleich
Der Mond, der uns träumen macht,
Die Weide am dunklen Teich
Weint lautlos in die Nacht.

Ein Herz erlischt - und sacht
Die Nebel fluten und steigen -
Schweigen, Schweigen!

Georg Trakl