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Sebastian Vanderwerf, Miguel Delfortrie und Ulf Gartner entwickelten eine Extremsportart namens „Liquid Mountaineering“ (Flüssiges Bergsteigen), deren Inhalt es ist, möglichst lange über Wasseroberflächen zu laufen.

Die Technik kopierten sie angeblich aus der Natur. Die so genannte Jesus-Eidechse ist ein rund 200 Gramm schweres Reptil, das lange Distanzen über Wasser laufen kann. Der menschliche „Jesuswalker“ baut eine hohe Anlaufgeschwindigkeit auf und wendet dann eine spezielle Lauftechnik an, bei der die Füße das Wasser nur sehr kurz berühren und die Beine sich „wie die Nadel einer Nähmaschine“ auf und ab bewegen. Das Wasser sollte möglichst ruhig und sehr kalt sein, da dann die Oberflächenspannung höher ist. Wesentlich sei auch, dass die Schuhe wasserabweisend sind.

https://www.youtube.com/watch?v=aKqqMeJzXpo

In einem Video, das die drei auf der Internetseite YouTube veröffentlicht haben, ist zu sehen, wie Miguel in einem Neopren-Anzug bis zu zehn Meter über die Wasseroberfläche läuft, bevor er untergeht - eine beeindruckende Vorstellung. Seit der Veröffentlichung des Videos vor einem Monat wurde es bereits über vier Millionen mal angesehen. Der bis dahin unbekannte „Trendsport“ hatte auf einen Schlag Tausende Fans, aber auch viele Skeptiker. Dr. Andreas Bieder von der Deutschen Sporthochschule Köln war schon früh auf das Video gestoßen und zweifelte an dessen Echtheit - „das widerspricht allen physikalischen Grundkonzepten“. Menschen könnten es einfach nicht schaffen, die Lauftechnik der „Jesus-Eidechse“ nachzuahmen, da sie in Vergleich zu ihr zu schwer und langsam seien. Andreas Bieder und alle Zweifler können sich nun bestätigt fühlen, denn die Wasserläufer haben nun zugegeben, dass es sich bei dem neuen Extremsport um eine Täuschung handelt.

Ausnahmsweise war bei der Fälschung keine Computertechnik im Spiel, die Auflösung ist mehr als simpel. Tatsächlich bewegen die Läufer sich über einen kleinen Steg knapp unter der Wasseroberfläche. Die „Wunderschuhe“ hatten lediglich die profane Aufgabe, die Läufer vorm Ausrutschen zu bewahren.