Wort Sinngebung

Mahlzeit,

mal eine Frage. Ist euch schonmal aufge-fallen wie sehr man Wörter falsch dafür nutzt für was sie da sind. Eines der besten Beispiele das ich euch, an euch selbst zeigen kann ist, das Wort "Enttäuschung".. Mal an dieser Stelle, welches Gewicht hat dieses Wort in eurer Definition, ich nehm mal an, bei der Mehrheit ein hohes Gewicht, denn wer will schon enttäuscht werden. Bzw. gibt es keinen der sein Ver-halten nicht ändert wenn er ge-täuscht wurde. Und nun dahinter kommt?!

Da ich aber mal grammatikalisch unterwegs war, hab ich mir u.a die Silben und Präfixbildung angesehen, und siehe da, mehr alltägliche Wörter werden ver-sinnschachtelt wie man denkt, nun gut, jedenfalls wäre es bei dem "Enttäuscht" das ent- und die täuschung.. Man hat sich wenn man enttäuscht ist, also vorher, ob gewusst oder ungewusst ist egal, aber man scheint sich ja in etwas oder jenigen ge-täuscht zu haben, sonst hätte man ja nicht das ent- bzw. das herrausnehmende ge- inkludiert. Worauf will ich hinaus, das jeder der enttäuscht wurde aufgrund genau dieser Annahme sicher sein kann, sich un-bewusst ge-täuscht zu haben. Quintessenz könnte heissen das man da von einem inneren Faktor in einem selbst, mehr be-stimmt und ge-stimmt wird wie man das so mitbe-kommt. Oder täusche ich mich da :D Wenn ja wäre ich enttäuscht ^^

Steht genauso da, wie Entschuldigung,dabei kann man eigendlich nur um Ent-schuldung bitten/aber nicht "Entschuldigung" sagen wie ein Zauberspruch und alles wieder gut!
Deutsche Sprache macht Spass wenn man sich mit den Wortstaemmen befast. :pony:

Drei mal gelesen und nur grob verstanden, was du überhaupt sagen willst :D Geht es darum, dass z.B. das Wort "Enttäuschung" eigentlich für etwas anderes steht, als es verwendet wird? Das sehe ich bei diesem Beispiel nämlich eher nicht so, wer enttäuscht wird, hat die z.B. Potentiale von etwas überschätzt und sich somit getäuscht, da er sich im negativen Sinne getäuscht hat eben enttäuscht, weil er nun ja nicht mehr getäuscht ist, eben ent-täuscht. Oder habe ich dich falsch verstanden?^^

@Syndrom

Hehe das Wort Entschuldigung ist auch sehr interessant. Demnach gibt es eine Schuldigung, schuldbarkeit eventuell, und man fügt ein ent- davor, stimmt, "man bittet vielmals um Entschuldigung" aber das wirft die Frage der eigentlichen Schuldhaftbarkeit auf. Was ist Schuld ?! Die Tatsache für meinen Verantwortungsbereich grade stehen zu müssen wenn etwas falsch läuft oder die Tatsache das ich niemals das Regelwerk kennlernte und somit nicht weiss, das man wegen etwas Schuld haben kann. Nur nebenbei ;)

@alexklusiv

Die Aussage mit der in sich selbst getäuschten Potentialerkennung/Wahrnehmung hast es auf jeden Fall kürzer auf den Punkt wie ich^^ Aber genau das mein ich. ;)

Präfixe, an dieser Stelle auch interessant wie sie genutzt werden ohne das man es weiss.

Ein Präfix, von präfigurieren als eine Worterweiterung (allgemein die des Affix), die dem Wortstamm vor-angestellt wird (im Gegensatz zum Suffix, das dem Stamm folgt).

Mit anderen Worten, Affix ist (ab.-be.-bei.-ent.-ver.-er.-hin.-unter.-nach.-nieder.weg.-wieder.-zer.-zu.-all.-an.-aus.-ein.-dar.-ge.-um.-un.-de.-in.-vor.-ter.- und sicherlich noch mehr).
Der Suffix müsste demnach das (ung.-ungs.-lein.-ieren.-ern.-chen.-keit.-heit.-en.-de.-te.-ling.-schaft.- auch sicherlich mehr)

Besonder interessant werden eigentlich nur wenige dieser Ausdrücke, ich sehe zb. an mir das ich immer öfter Wörter mit ver- nutze.. Egal welche Wörter man sich mit Ver- raussucht, man wird immer sehen das alles wie vermissen, verloren, verteidigen (Gibt es das Wort teidigen überhaupt?), er verstand, Der Verstand, immer einen negativistischen Hintergrund haben, denn immer wenn wir solche Wörter nutzen wird auffallen das etwas Blödes damit zusammen hängt. Etwas was persönlich nicht gefällt. Jeder Affix also Präfix und Suffix zusammen gesehen, haben also nochmal eine eigene Aufwertende oder Abwertende Deutung für sich selbst. Ich krieg das auch erst jetzt mit der Zeit langsam ins bewusste denken :D .. Ich seh ja was man unbewusst damit alles ausdrückt und wie falsch man sich ungewusst aussdrückt wenn man nicht daran denkt.


Naja wollt ich mal gesagt haben ^^ seh auch grad dass das Thema noch viel grösser ist wie angenommen.

"Entschuldigung" ist imo nur die Kurzform für "Ich bitte Dich um Entschuldigung",
genauso wie "Morgen" die Kurzform für "Ich wünsche Dir einen guten Morgen" ist.

Jetzt jedoch wünsche ich allen Lesern einen
schönen Abend,
Gruß, sandra

Interessant find ich auch das Ent-taeuschung immer nur negativ verwendet wird, trotz aller Synonyme. Bsp.: Nach pruefen der Rechnung war ich heftig Enttaeuscht, ich bekomme eine Menge Geld zurueck! Klingt komisch, wir wuerden eher "angenehm Überrascht"sagen!
(Ueber-zeugt ist auch so ein Diskussionswuerdiges Wort) krudes Bsp.: ich habe mit meiner Frau geschlafen, obwohl sie schon schwanger war-jetzt habe ich unser Kind Ueberzeugt! :troll: :pony:

@codeigniter

Meine Güte, warum verschachtelst du denn deine Aussage so sehr? Das eine Enttäuschung die Aufdeckung einer Täuschung ist, sollte doch allgemein bekannt sein, oder etwa nicht? Man hat sich in jemand oder etwas geirrt, die Realität entsprach dann im Nachhinein nicht den Erwartungen. Das ist die Enttäuschung.

Aber vom eigentlichen Wortsinn her muss eine "Enttäuschung" ja nicht negativ sein..im Gegenteil, es kann in vielen Fällen etwas Gutes haben, dass die Täuschung aufgelöst wurde. Wir nutzen das Wort aber nur in negativen Zusammenhängen. Warum ist das so? Wieso ist "Enttäuschung" so negativ belastet in unserem Sprachgebrauch?

@BoboKGB

Eine gute Frage. Ich nehme an, dass es für viele Leute schlimmer zuzugeben ist, dass sie überhaupt einer Täuschung unterlagen, statt dass positive darin zu sehen, dass die Täuschung nun vorbei ist.