Uschebti, der Begriff steht für meist mumienförmige Statuetten.
Sie tauchen mit Beginn des Mittleren Reiches in der Grabausstattung von Privatpersonen auf.
Königliche Uschebtis finden sich mit Beginn der 18. Dynastie.
Der Begriff Uschebti wird zumeist mit "Antworter" übersetzt. Diese Übersetzung geht auf die in der Spätzeit verwendete Schreibung „wSbtj“ zurück.
Die kurzen Inschriften zahlreicher Uschebtis bezeugen, dass diese im Jenseits "antworten" sollen wenn der Verstorbene zur Arbeit gerufen wird.
Uschebtis wurden aus ;
• Holz,
• Wachs,
• Nilschlamm,
• Stein,
• Fayence
Gefertigt
Es fanden sich in den frühen Gräbern nur vereinzelte Exemplare, so wurde ab dem Ende der 18. Dynastie ein Satz von 365 Uschebtis mit ins Grab gegeben - eines für jeden Tag des Jahres.
Später kamen noch Aufseherfiguren hinzu, die überwachen sollten ob die Uschebtis ihre Arbeit korrekt verrichteten - bis zu einer Aufseherfigur pro Dekade (Eine Dekade = 10 Tage entspricht dem Arbeitsrhythmus der alten Ägypter, ähnlich unserer heutigen Wocheneinteilung mit 7 Tagen.), was den Uschebtisatz auf 401-402 Uschebtis erhöhte.
Vermögende Grabherren konnten mehrere Uschebtisätze in ihrem Grab beherbergen, so dass durchaus über 1000 Uschebtis (z. Bsp. in Königsgräbern) eines Verstorbenen gefunden werden können. Ihre Herstellung wird zur Serienproduktion. Ihre Größe schwankt von kleinen Statuetten bis hin zur lebensgroßen Statue.
Uschebtis tragen meist Inschriften. Zu finden ist der Name des Verstorbenen, zum Teil mit Filiationsangabe. Später wird dieser Text durch Opferformeln erweitert, bis hin zu einem häufig vertretenen Text, der als Spruch 6 Aufnahme im Totenbuch findet:
„O ihr U[schebtis], wenn ich verpflichtet werde, irgendeine Arbeit zu leisten, die dort im Totenreich geleistet wird - wenn nämlich ein Mann dort zu seiner (Arbeits)leistung verurteilt wird -, dann verpflichte du dich (zu) dem, was dort getan wird, um die Felder zu bestellen und die Ufer zu bewässern, um den Sand (Dünger) des Ostens und des Westens überzufahren. 'Ich will es tun, hier bin ich' sollst du sagen.“


Man sieht in den Ka- und Dienerfiguren des Alten Reiches die Vorläufer der Uschebtis. Im Gegensatz zu Dienerfiguren befolgen Uschebtis nicht die Anweisungen des Grabinhabers, sondern treten an dessen Stelle wenn er von den Göttern zur Arbeit gerufen wird.

Ägyptologen betrachten die frühen, gegliederten Figuren, wie sie im Totentempel Mentuhotep Nebhepetres gefunden wurden, noch nicht als richtige Uschebtis. Für sie tauchen die ersten Uschebtis erst unter Amenemhet III. auf.

Eventuell sind die frühen Figuren lediglich eine Rückversicherung für den Fall, dass der Körper des Verstorbenen zerstört wird. In diesem Falle dienen die Figuren als Körperersatz. Nicht zu vergleichen sind diese Figuren mit den als "Beischläferinnen" bezeichneten Frauenfiguren.

Im Laufe der ptolemäischen Zeit verschwinden die Uschebtis allmählich aus der Grabausstattung.

Die ältesten gefundenen Uschebtis sind aus Wachs oder aus Nilschlamm geformt. Im Gegensatz zu späteren Uschebtis sind sie nicht mumienförmig gestaltet sondern zeigen den nackten menschlichen Körper mit den Geschlechtsmerkmalen des Verstorbenen. Die Arme liegen seitlich, ausgestreckt am Körper an. Den nackten Körper hat man, vergleichbar dem Verstorbenen, in Mumienbinden gehüllt und in einem Miniatursarg bestattet.


Zu den frühesten Exemplaren gehören neun Uschebtis mit Miniatursärgen der Neferu, Schwestergemahlin Mentuhotep Nebhepetres, sowie je ein Exemplar der Damen Kawit und Kemsit und ein Uschebti des Siah, Sohn des Ren-iker. Alle stammen aus dem Bereich des Totentempels von Mentuhotep Nebhepetre in Deir el-Bahri. Die Uschebtis der Neferu wurden in ihrem Grab gefunden, am nördlichen Rand des Talkessels.
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(Bild Miniautursarg)

Von den vier bei Hayes abgebildeten Uschebtis der Neferu bestehen zwei aus Wachs und zwei aus Holz. Deutlich sieht man die verschiedenen Größen und die Qualität der Stücke. Zwei der Stücke tragen kurze Inschriften aus schwarzer Tinte. Auf dem Detailausschnitt des Bildes ist eine der Inschriften zu sehen, sie nennt Neferu, geboren von Jah. Die Köpfe sind mit Harz bestrichen, die Körper waren in Leinenstücke eingepackt.
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(Bild hay)

Die Uschebtis waren in schmalen, rechteckigen Miniatursärgen aus Holz bestattet, die den großen Särgen originalgetreu nachgearbeitet waren. Einer war aus einem Stück gearbeitet (siehe Boston), die anderen waren aus Holzplatten zusammengebaut.
Zum Teil sind sie weiß oder gelb bemalt. Alle tragen ein Udjat-Auge und eine Sarginschrift in grüner Farbe auf dem Deckel und den Seiten des Sarges.
Der Miniatursarg des Uschebti von Siah ist denen der Neferu ähnlich. Er enthielt allerdings eine rohe Wachsfigur, an der die Arme und Beine nicht deutlich ausgearbeitet waren. Der Körper ist nicht nackt, sondern bereits in der später so gebräuchlichen Mumienform gebildet. Eine Tinteninschrift nennt den Namen Siah (sA-IaH) und den seines Vaters Ren-iker (Rnj-ikr). Die Datierung des Grabes Naville 13, im südlichen Dreieckshof, dem das Stück zugeordnet wird ist unsicher. Das Grab wurde von Naville gefunden, der Miniatursarg mit Figur erst Jahrzehnte später während der Winlock-Grabung. Er befand sich unter einem Stein in Nähe des Grabes. Der Ausgräber vermutet, dass antike Grabräuber es dort, weil für sie wertlos, versteckten.
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(Bild u-siah)