Das Schwert - Kapitel 1
29.09.2010 um 16:47Auf dem U-Bahnhof herumstehen und auf die Bahn warten ist langweilig. Man schaut hierhin, dorthin, sieht keine bekannten Gesichter. Warum eigentlich nicht? Sie kennt ein paar hundert Leute, trifft aber nie einen Bekannten auf diesem Bahnsteig, immerhin ist er einer der meist frequentierten Untergrundplätze der Stadt. Gelangweilt schaut sie vom Bahnsteig auf die Rolltreppe.
Und da kommt er, wird auf den Bahnsteig transportiert. Sie denkt noch: Ja bitte, direkt in meine Arme bitte. Das ist er. So einen hätte ich gern. Manchmal würde man sich ja gerne einen backen - nicht nötig, manchmal hat das Schicksal eine gnädige Minute. Hier ist sie - die Minute, hier ist er - der Mann. Nein, sie sieht jetzt nicht weg, warum auch. Wenn sie ihn nur anschauen kann, nicht mehr darf - dann will sie richtig hinsehen dürfen.
Gibt es den magischen Blick? Er spürt, dass er angestarrt wird, und schaut nach rechts - links ist ja nur die Rolltreppe - voll in ihren starren Blick. Gottseidank lächelt sie gerade - hm eher in sich hinein, aber er merkt schon, dass es ihm gilt. Man spürt, dass es ihm schmeichelt, so offen angeschaut zu werden. Sie muss grinsen, und er schaut leicht verschmitzt. Sie gefällt ihm, das ist schon mal klar.
Da kommt die U-Bahn. Nun heißt es, den geeigneten Eingang zu finden. Sie geht näher in seine Richtung, er geht näher in ihre Richtung - und, wie der Zufall es so will, nehmen sie denselben Eingang. Die U-Bahn ist relativ leer, es ist früher Samstag Nachmittag. Direkt auf der anderen Seite der Tür, die ersten sechs Plätze, alle leer. Er setzt sich hin - und sie setzt sich daneben. Wenn schon, denn schon.
Jemand in ähnlichem Alter wie er setzt sich ihm gegenüber, und die beiden beginnen ein Gespräch: "Was machstn du heute noch so .." - "Ich geh gleich anschließend mit der Dame aus" - und er dreht sich lächelnd zu ihr. Bingo! "Genau das machen wir", sagt sie sofort und schmunzelt. Das Gespräch mit dem Kollegen wird bald unterbrochen, denn an der nächsten Haltestelle muss er schon aussteigen: "Tschau bis Montag." Wie praktisch, nun ist sie mit ihm in der halbleeren Bahn allein.
"Was machen wir denn nun anschließend?" lächelt er sie an. "Ich fahre zu meiner Freundin, sie hat einen Garten, da gibt es Kaffee und Kuchen. Komm doch einfach dorthin." Er will noch nach Hause, sich frisch machen und umziehen. "Hier ist die Adresse, wir sind sicher noch ein paar Stunden dort," damit gibt sie ihm den Zettel. Er schaut drauf, scheint die Gegend zu kennen und verspricht nachzukommen. Das Gespräch nimmt an Intensität mit jeder Station zu, bis sie sagt: "Hier muss ich aber aussteigen, von hier ist es nicht mehr weit." Und er: "Ich bin sowieso viel zu weit gefahren, ich muss wieder zurück", und grinst dabei über das ganze Gesicht.
Bei der Freundin angekommen, steigert sich die Aufregung. Kommt er wirklich? Wie sieht er nun aus? Sie kann gar nichts essen oder trinken vor Nervosität. War das Zufall? Oder Schicksal? Es dauert nicht lang, und der strahlende U-Bahn-Held erscheint, sehr viel legerer angezogen. Mit einer Freundin diese ersten Minuten teilen zu müssen, ist nicht gerade ein Sechser im Lotto, aber immerhin sitzt man im Freien und genießt die Sonne.
Gegen Abend fährt er sie mit seinem Auto nach Hause. Wie kann ein wildfremdes Paar sich nur so viel zu erzählen haben. Es nimmt kein Ende, auch nicht, als sie bei ihr auf der Couch sitzen. "Es war sehr schön mit dir, aber nun muss ich langsam gehen. Ich weiß noch nicht, wann wir uns wiedersehen, es war wirklich ein wunderschöner Zufall und du bist mir wirklich sehr sympathisch und ... und ..."
Wie sie dann doch im Bett gelandet sind anstatt an der Tür, ist beiden immer noch ein Rätsel. Manche Ent- oder Verwicklungen lassen sich einfach nicht mehr nachvollziehen. Es wird weit nach Mitternacht, bis er sein Auto in der unbekannten Straße sucht, das Radio aufdreht und grölend in die Nacht nach Hause fährt.
Es wird eine stürmische Zeit, die Post hat viel zu tun, die vielen Karten von einem Stadtteil in den anderen zu transportieren, eine lustiger und liebesdröhnender als die nächste. Und erst der Text! So was kann man nur schreiben, wenn man maßlos verliebt ist (hoffentlich hat die Postbotin keine Zeit, das zu lesen). Telefonate, Treffen, Bett, Karten *Wiederholungstaste* - *Zeitraffer*. Es scheint kein Ende zu nehmen.
Doch es nimmt ein Ende. Eines Tages ist emotionale Windstille. Nichts geht mehr. Kein Wort von ihm, er bleibt einfach weg, und mit ihm die Karten, die Anrufe, das Bett bleibt halbleer. Sie leidet, aber sie tut nichts. "Wenn er sich nicht meldet, hat es einen Grund", sagt sie sich immer wieder. Die glühende Liebe wird zum Häufchen Asche.
Die Zeit zieht sich dahin. Nach einem Jahr ruft er an: "Es tut mir leid, das alles. Ich möchte mir dir sprechen. Am Wochenende hol ich dich ab, und wir gehen spazieren, am Wasser." Ihr Herz brennt wie eine offene Wunde. Ist das richtig? Ein Gefühl will nicht aufkommen, nur die Erinnerungen sind mit seiner Stimme präsenter als sonst, und die Verletzungen. Was kann er wollen ....
Er holt sie ab, strahlt sie an, küsst sie, seine Freude ist ehrlich und es scheint, als hätte es das emotionslose Jahr nie gegeben. Sie setzen einen Fuß vor den anderen, ohne sich anzufassen. "Ich bin jetzt geschieden, damals war ich verheiratet, als wir uns kennen lernten. Das wollte ich dir einfach nicht sagen, ich hatte Angst vor deiner Entscheidung. Nun hat meine Frau mich verlassen, ist mit ihrem Chef durchgebrannt. Und ich bin frei. Können wir da weitermachen, wo wir abgebrochen haben? Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben."
Ihr Herz ist leer. Diese Tausende von Stunden haben ihr Herz völlig vereinsamt. Wo sollen jetzt die ganzen Gefühle herkommen, Löffel für Löffel zugeschüttet in einem tiefen Grab, das gefüllt wurde mit Herzenskälte und Enttäuschung. So zugeschüttet, bis die Gefühle keine Chance mehr hatten zu atmen. Sie starben.
"Es tut mir leid, es geht nicht mehr. Da ist nichts mehr übrig, was dir gehört. Die Zeit hat alles zerstört. Ich empfinde nichts mehr. Schade, dass du kein Vertrauen zu mir hattest. Dann möchte ich auch nicht erleben, dass du wieder eine Frau oder ein Mädchen kennen lernst, so wie mich, und weder ihr noch mir die Wahrheit sagst. Es ist alles so verlogen. Ich will kein Leben, das mit einer Lüge beginnt."
Sie verabschiedet sich und lässt ihn stehen.
Storyboard
Rays Körper deformiert sich, er zieht alles Metal auf sich, die sich auf seinem Körper heften, deshalb flieht er in den Wald und lernt diese "Kraft" zu beherrschen.
Prolog
„Mam, Maaam, ich bin wieder da, und ich hab dir was schönes mitgebracht.“, Ray lächelte und ging in den Speisesaal. - Er sah seine Mutter sehr selten, weil sie als Wissenschaftlerin für die Regierung viel zu tun hatte, daher sah er sie auch nur ein paar Mal im Monat. Aus diesem Grund kaufte er ihr auch etwas schönes, eine Kette mit einer aufklappbaren Ovalen Goldhänger, das ein Bild von der ganze Familie drin hatte. - Es kam keine Antwort und offensichtlich ist auch keiner hier im Speisesaal, vielleicht sind sie wohl im Oberen Stockwerk, dachte Ray kurz nach und drehte sich um, ging dann in Richtung der Treppe. Oben angekommen, stockte ihm der Atem. Ray erstarrte und blieb wie angewurzelt stehen. Vor ihm lag die Leiche einer Frau, die in einer Blutlache lag. „Ray … Ray …. bist du das?“, erklang eine kaum hörbaren stimme, die Frau hob den Kopf etwas hoch und sah in seine Richtung. „Mutter, Mutter, wer hat dir das angetan?“, Ray stürzte los, ging auf die knie und nahm seine Mutter auf seinem Arm, er schaute sie an und entdeckte die offene Wunde, wo seine Mutter ihre linke Hand drauf hatte. Ray legte seine Hand ebenfalls auf ihre. „Ray, … du musst stark sein, … bitte, geht … zu meiner Schwester …“, sagte seine Mutter und sah ihm in die Augen. „Du musst das Drachenschwert finden …es ist wichtig“. Ray beachtete kaum die Worte, er war einem unerträglichen Schmerz versunken, der ihn innerlich aufzubohren schien. „Mutter, sag mir wer dir das angetan hat, Mutter? Mutter?“, zwang sich Ray und sah sie an. Nein, Nein, sie ist nicht tot, nein … das kann nicht sein, … Ray schrie laut auf, hörte aber abrupt auf, schluchzte wieder und weinte. Er nahm sich noch die letzte Kraft und schloss ehrenvoll die Augen seiner Mutter und umarmte sie nun. Ihr Körper war noch warm. Sie strahlte eine Wärme des Friedens, der Liebe und der Sehnsucht, noch ein letztes mal von seiner Mutter umarmt und auf die Stirn geküsst zu werden, … Ray berührte sie sanft und spürte die Wärme, die immer noch in ihrem Körper lag. Er konnte nicht fassen, dass sie sich genauso anfühlte als würde sie noch Leben, obwohl sie ihre Augen nie wieder aufschlagen würde.
… und zu hoffen es sei ein Traum, aber nach einigen Sekunden Stand er geknickt auf
Kapitel 1: Die Reise
Wie immer im Herbst lag Stille über Campeon Hill. Die Herbstblätter raschelten im sanft streichelnden und kühlen Wind. Doch die Ackerfelder waren wie starr im Nebel des Morgengrauens. In einigen Häuesern brante noch oder schon schwaches und warmes Licht.
Das Dorf war nicht allzu groß, jeder kannte jeden, man wusste immer bescheid über Themen, die einem nichts angingen, allein durch unfreiwilliges zuhören. Die "Consi" war das einzige Wirts- und Gasthaus im ganzen Dorf und damit auch Tummelplatz für jeder Art von Ratsch und Tratsch. Sie war auch sehr groß und hatte im oberen Geschoss mehrer Zimmer als Pension zur verfügung für Reisende und Kaufleute.
Wer wissen wollte, worüber aktuell im Dorf diskutiert wurde, musste einfach nur zum Consi. Das Wirtshaus war fast zu jeder Zeit mit Gästen gefüllt, viele davon waren Dorfbewohner, als ob die Dorfbewohner sowie auch Reisende und Kaufleute.
Daher war Campeon Hill doch recht gut informiert über aktuelle Themen in den Umliegenden Ländern und Städten.
Nur am Frühen Morgen und an manchen Tagen im späten Abend war das Gasthaus fast Menschenleer.
So stand nun ein Junger Mann einige Meter vor dem Eingang des Wirtshauses am frühen Morgen, lauschte die Stille des Morgengrauens eine Zeit lang, atmete tief ein und ging dann anschließen ins Wirtshaus. Eine Warme angenehme Luft füllte den Raum und der duft von frisch gebackenem Brot umgab ihm.
Der Junge sah sich um, der Raum hell erleuchte und war bis auf ein paar Bauern und Reisende, die hier Pensionierten leer. Ein junges und hübsches Mädchen die allein in einer Ecke auf der linken Seite quer von ihm gegenüber und abseits der anderen Gäste saß, erregte seine Aufmerksamkeit.
Sie schaute ihn an und lächelte. Er ging jetzt auf sie zu. „"Lange nicht gesehen."“ sagte sie, als er ihr gegenüber Platz nahm. „"Ich weiß, es ist lang her, das wir uns das letzte mal sahen", er machte eine kurze Sprechpause, "Es tut mir leid Isabelle, ich hätte nicht einfach so weglaufen dürfen - –", "Nein, du musst dich deswegen nicht entschuldigen.", unterbrach Isabelle ihm und sah in seine tief goldbraune Augen. "Nach all dem was du durchmachen musstest ... und der Schmerz, den du durch den Verlust deiner Familie hast, ist etwas normal. Da ist es natürlich das man allein für sich sein will. Ich an deiner Stelle das das gleiche getan, einfach allein für mich zu sein. ... Du weißt, das du mit mir jederzeit über alles reden kannst. Wir sind ja schließlich Freunde. Und ... ich bin immer für dich da.", sie schaute flüchtig weg zum Boden und errötete leicht, das sie zu verbergen versuchte. Ihm aber war nicht entgangen, dass Isabelle mehr sein wollte, als nur eine gute Freundin. Aber er empfand nicht die gleichen Gefühle wie sie für ihn es tat. Oder ist ihm nur nicht bewusst, das er doch was für sie empfand? Ray verwarf diesen Gedanken schnell.
"Ray, willst du Tee?", fragte sie ihn und war schon aufgestanden.
Das Wirtshaus gehörte ihrem Vater und die ganze Familie half dabei, jeder half halt dort wo er oder sie nur konnte. Es war ein Familienbetrieb.
"Ja, bitte mit etwas mehr Selinzucker" sagte Ray zu ihr gewandt. Selinzucker war etwas teueres aber auch das Gesündeste von Zucker, das nur in einem Land abgebaut wurde, was Ray aber nicht davon abhielt, gerne davon zu naschen. Isabelle war schon auf dem Weg und verschwand hinter der Theke. Nach einer weile kam sie dann mit einem Tablett, drauf mit einer Kanne sowie zwei Tassen, und stellte es auf den Tisch und setzte sich. "Also, sag schon. Was gibt es so wichtiges, das du mit mir besprechen wolltest?", fragte Isabelle. "Ich will dir später etwas zeigen." sagte Ray während er beiden Tee einschenkte. „Nun. Eigentlich bin ich hergekommen, um dir zu sagen, das ich dieses Dorf verlassen werde.“, Ray hielt kurz inne und fuhr dann fort."Ich muss meine Familie Rächen.", Rays blick war diesmal Eiskalt aber mit Wut gefüllt. Es war für Isabelle seltsam. Sie hatte noch nie so einen Blick bei ihm gesehen, es war etwas fremdes und furchteinflößendes, das in Ray aufgewacht zu sein schien. Es macht Isabelle sorgen.
Und da kommt er, wird auf den Bahnsteig transportiert. Sie denkt noch: Ja bitte, direkt in meine Arme bitte. Das ist er. So einen hätte ich gern. Manchmal würde man sich ja gerne einen backen - nicht nötig, manchmal hat das Schicksal eine gnädige Minute. Hier ist sie - die Minute, hier ist er - der Mann. Nein, sie sieht jetzt nicht weg, warum auch. Wenn sie ihn nur anschauen kann, nicht mehr darf - dann will sie richtig hinsehen dürfen.
Gibt es den magischen Blick? Er spürt, dass er angestarrt wird, und schaut nach rechts - links ist ja nur die Rolltreppe - voll in ihren starren Blick. Gottseidank lächelt sie gerade - hm eher in sich hinein, aber er merkt schon, dass es ihm gilt. Man spürt, dass es ihm schmeichelt, so offen angeschaut zu werden. Sie muss grinsen, und er schaut leicht verschmitzt. Sie gefällt ihm, das ist schon mal klar.
Da kommt die U-Bahn. Nun heißt es, den geeigneten Eingang zu finden. Sie geht näher in seine Richtung, er geht näher in ihre Richtung - und, wie der Zufall es so will, nehmen sie denselben Eingang. Die U-Bahn ist relativ leer, es ist früher Samstag Nachmittag. Direkt auf der anderen Seite der Tür, die ersten sechs Plätze, alle leer. Er setzt sich hin - und sie setzt sich daneben. Wenn schon, denn schon.
Jemand in ähnlichem Alter wie er setzt sich ihm gegenüber, und die beiden beginnen ein Gespräch: "Was machstn du heute noch so .." - "Ich geh gleich anschließend mit der Dame aus" - und er dreht sich lächelnd zu ihr. Bingo! "Genau das machen wir", sagt sie sofort und schmunzelt. Das Gespräch mit dem Kollegen wird bald unterbrochen, denn an der nächsten Haltestelle muss er schon aussteigen: "Tschau bis Montag." Wie praktisch, nun ist sie mit ihm in der halbleeren Bahn allein.
"Was machen wir denn nun anschließend?" lächelt er sie an. "Ich fahre zu meiner Freundin, sie hat einen Garten, da gibt es Kaffee und Kuchen. Komm doch einfach dorthin." Er will noch nach Hause, sich frisch machen und umziehen. "Hier ist die Adresse, wir sind sicher noch ein paar Stunden dort," damit gibt sie ihm den Zettel. Er schaut drauf, scheint die Gegend zu kennen und verspricht nachzukommen. Das Gespräch nimmt an Intensität mit jeder Station zu, bis sie sagt: "Hier muss ich aber aussteigen, von hier ist es nicht mehr weit." Und er: "Ich bin sowieso viel zu weit gefahren, ich muss wieder zurück", und grinst dabei über das ganze Gesicht.
Bei der Freundin angekommen, steigert sich die Aufregung. Kommt er wirklich? Wie sieht er nun aus? Sie kann gar nichts essen oder trinken vor Nervosität. War das Zufall? Oder Schicksal? Es dauert nicht lang, und der strahlende U-Bahn-Held erscheint, sehr viel legerer angezogen. Mit einer Freundin diese ersten Minuten teilen zu müssen, ist nicht gerade ein Sechser im Lotto, aber immerhin sitzt man im Freien und genießt die Sonne.
Gegen Abend fährt er sie mit seinem Auto nach Hause. Wie kann ein wildfremdes Paar sich nur so viel zu erzählen haben. Es nimmt kein Ende, auch nicht, als sie bei ihr auf der Couch sitzen. "Es war sehr schön mit dir, aber nun muss ich langsam gehen. Ich weiß noch nicht, wann wir uns wiedersehen, es war wirklich ein wunderschöner Zufall und du bist mir wirklich sehr sympathisch und ... und ..."
Wie sie dann doch im Bett gelandet sind anstatt an der Tür, ist beiden immer noch ein Rätsel. Manche Ent- oder Verwicklungen lassen sich einfach nicht mehr nachvollziehen. Es wird weit nach Mitternacht, bis er sein Auto in der unbekannten Straße sucht, das Radio aufdreht und grölend in die Nacht nach Hause fährt.
Es wird eine stürmische Zeit, die Post hat viel zu tun, die vielen Karten von einem Stadtteil in den anderen zu transportieren, eine lustiger und liebesdröhnender als die nächste. Und erst der Text! So was kann man nur schreiben, wenn man maßlos verliebt ist (hoffentlich hat die Postbotin keine Zeit, das zu lesen). Telefonate, Treffen, Bett, Karten *Wiederholungstaste* - *Zeitraffer*. Es scheint kein Ende zu nehmen.
Doch es nimmt ein Ende. Eines Tages ist emotionale Windstille. Nichts geht mehr. Kein Wort von ihm, er bleibt einfach weg, und mit ihm die Karten, die Anrufe, das Bett bleibt halbleer. Sie leidet, aber sie tut nichts. "Wenn er sich nicht meldet, hat es einen Grund", sagt sie sich immer wieder. Die glühende Liebe wird zum Häufchen Asche.
Die Zeit zieht sich dahin. Nach einem Jahr ruft er an: "Es tut mir leid, das alles. Ich möchte mir dir sprechen. Am Wochenende hol ich dich ab, und wir gehen spazieren, am Wasser." Ihr Herz brennt wie eine offene Wunde. Ist das richtig? Ein Gefühl will nicht aufkommen, nur die Erinnerungen sind mit seiner Stimme präsenter als sonst, und die Verletzungen. Was kann er wollen ....
Er holt sie ab, strahlt sie an, küsst sie, seine Freude ist ehrlich und es scheint, als hätte es das emotionslose Jahr nie gegeben. Sie setzen einen Fuß vor den anderen, ohne sich anzufassen. "Ich bin jetzt geschieden, damals war ich verheiratet, als wir uns kennen lernten. Das wollte ich dir einfach nicht sagen, ich hatte Angst vor deiner Entscheidung. Nun hat meine Frau mich verlassen, ist mit ihrem Chef durchgebrannt. Und ich bin frei. Können wir da weitermachen, wo wir abgebrochen haben? Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben."
Ihr Herz ist leer. Diese Tausende von Stunden haben ihr Herz völlig vereinsamt. Wo sollen jetzt die ganzen Gefühle herkommen, Löffel für Löffel zugeschüttet in einem tiefen Grab, das gefüllt wurde mit Herzenskälte und Enttäuschung. So zugeschüttet, bis die Gefühle keine Chance mehr hatten zu atmen. Sie starben.
"Es tut mir leid, es geht nicht mehr. Da ist nichts mehr übrig, was dir gehört. Die Zeit hat alles zerstört. Ich empfinde nichts mehr. Schade, dass du kein Vertrauen zu mir hattest. Dann möchte ich auch nicht erleben, dass du wieder eine Frau oder ein Mädchen kennen lernst, so wie mich, und weder ihr noch mir die Wahrheit sagst. Es ist alles so verlogen. Ich will kein Leben, das mit einer Lüge beginnt."
Sie verabschiedet sich und lässt ihn stehen.
Storyboard
Rays Körper deformiert sich, er zieht alles Metal auf sich, die sich auf seinem Körper heften, deshalb flieht er in den Wald und lernt diese "Kraft" zu beherrschen.
Prolog
„Mam, Maaam, ich bin wieder da, und ich hab dir was schönes mitgebracht.“, Ray lächelte und ging in den Speisesaal. - Er sah seine Mutter sehr selten, weil sie als Wissenschaftlerin für die Regierung viel zu tun hatte, daher sah er sie auch nur ein paar Mal im Monat. Aus diesem Grund kaufte er ihr auch etwas schönes, eine Kette mit einer aufklappbaren Ovalen Goldhänger, das ein Bild von der ganze Familie drin hatte. - Es kam keine Antwort und offensichtlich ist auch keiner hier im Speisesaal, vielleicht sind sie wohl im Oberen Stockwerk, dachte Ray kurz nach und drehte sich um, ging dann in Richtung der Treppe. Oben angekommen, stockte ihm der Atem. Ray erstarrte und blieb wie angewurzelt stehen. Vor ihm lag die Leiche einer Frau, die in einer Blutlache lag. „Ray … Ray …. bist du das?“, erklang eine kaum hörbaren stimme, die Frau hob den Kopf etwas hoch und sah in seine Richtung. „Mutter, Mutter, wer hat dir das angetan?“, Ray stürzte los, ging auf die knie und nahm seine Mutter auf seinem Arm, er schaute sie an und entdeckte die offene Wunde, wo seine Mutter ihre linke Hand drauf hatte. Ray legte seine Hand ebenfalls auf ihre. „Ray, … du musst stark sein, … bitte, geht … zu meiner Schwester …“, sagte seine Mutter und sah ihm in die Augen. „Du musst das Drachenschwert finden …es ist wichtig“. Ray beachtete kaum die Worte, er war einem unerträglichen Schmerz versunken, der ihn innerlich aufzubohren schien. „Mutter, sag mir wer dir das angetan hat, Mutter? Mutter?“, zwang sich Ray und sah sie an. Nein, Nein, sie ist nicht tot, nein … das kann nicht sein, … Ray schrie laut auf, hörte aber abrupt auf, schluchzte wieder und weinte. Er nahm sich noch die letzte Kraft und schloss ehrenvoll die Augen seiner Mutter und umarmte sie nun. Ihr Körper war noch warm. Sie strahlte eine Wärme des Friedens, der Liebe und der Sehnsucht, noch ein letztes mal von seiner Mutter umarmt und auf die Stirn geküsst zu werden, … Ray berührte sie sanft und spürte die Wärme, die immer noch in ihrem Körper lag. Er konnte nicht fassen, dass sie sich genauso anfühlte als würde sie noch Leben, obwohl sie ihre Augen nie wieder aufschlagen würde.
… und zu hoffen es sei ein Traum, aber nach einigen Sekunden Stand er geknickt auf
Kapitel 1: Die Reise
Wie immer im Herbst lag Stille über Campeon Hill. Die Herbstblätter raschelten im sanft streichelnden und kühlen Wind. Doch die Ackerfelder waren wie starr im Nebel des Morgengrauens. In einigen Häuesern brante noch oder schon schwaches und warmes Licht.
Das Dorf war nicht allzu groß, jeder kannte jeden, man wusste immer bescheid über Themen, die einem nichts angingen, allein durch unfreiwilliges zuhören. Die "Consi" war das einzige Wirts- und Gasthaus im ganzen Dorf und damit auch Tummelplatz für jeder Art von Ratsch und Tratsch. Sie war auch sehr groß und hatte im oberen Geschoss mehrer Zimmer als Pension zur verfügung für Reisende und Kaufleute.
Wer wissen wollte, worüber aktuell im Dorf diskutiert wurde, musste einfach nur zum Consi. Das Wirtshaus war fast zu jeder Zeit mit Gästen gefüllt, viele davon waren Dorfbewohner, als ob die Dorfbewohner sowie auch Reisende und Kaufleute.
Daher war Campeon Hill doch recht gut informiert über aktuelle Themen in den Umliegenden Ländern und Städten.
Nur am Frühen Morgen und an manchen Tagen im späten Abend war das Gasthaus fast Menschenleer.
So stand nun ein Junger Mann einige Meter vor dem Eingang des Wirtshauses am frühen Morgen, lauschte die Stille des Morgengrauens eine Zeit lang, atmete tief ein und ging dann anschließen ins Wirtshaus. Eine Warme angenehme Luft füllte den Raum und der duft von frisch gebackenem Brot umgab ihm.
Der Junge sah sich um, der Raum hell erleuchte und war bis auf ein paar Bauern und Reisende, die hier Pensionierten leer. Ein junges und hübsches Mädchen die allein in einer Ecke auf der linken Seite quer von ihm gegenüber und abseits der anderen Gäste saß, erregte seine Aufmerksamkeit.
Sie schaute ihn an und lächelte. Er ging jetzt auf sie zu. „"Lange nicht gesehen."“ sagte sie, als er ihr gegenüber Platz nahm. „"Ich weiß, es ist lang her, das wir uns das letzte mal sahen", er machte eine kurze Sprechpause, "Es tut mir leid Isabelle, ich hätte nicht einfach so weglaufen dürfen - –", "Nein, du musst dich deswegen nicht entschuldigen.", unterbrach Isabelle ihm und sah in seine tief goldbraune Augen. "Nach all dem was du durchmachen musstest ... und der Schmerz, den du durch den Verlust deiner Familie hast, ist etwas normal. Da ist es natürlich das man allein für sich sein will. Ich an deiner Stelle das das gleiche getan, einfach allein für mich zu sein. ... Du weißt, das du mit mir jederzeit über alles reden kannst. Wir sind ja schließlich Freunde. Und ... ich bin immer für dich da.", sie schaute flüchtig weg zum Boden und errötete leicht, das sie zu verbergen versuchte. Ihm aber war nicht entgangen, dass Isabelle mehr sein wollte, als nur eine gute Freundin. Aber er empfand nicht die gleichen Gefühle wie sie für ihn es tat. Oder ist ihm nur nicht bewusst, das er doch was für sie empfand? Ray verwarf diesen Gedanken schnell.
"Ray, willst du Tee?", fragte sie ihn und war schon aufgestanden.
Das Wirtshaus gehörte ihrem Vater und die ganze Familie half dabei, jeder half halt dort wo er oder sie nur konnte. Es war ein Familienbetrieb.
"Ja, bitte mit etwas mehr Selinzucker" sagte Ray zu ihr gewandt. Selinzucker war etwas teueres aber auch das Gesündeste von Zucker, das nur in einem Land abgebaut wurde, was Ray aber nicht davon abhielt, gerne davon zu naschen. Isabelle war schon auf dem Weg und verschwand hinter der Theke. Nach einer weile kam sie dann mit einem Tablett, drauf mit einer Kanne sowie zwei Tassen, und stellte es auf den Tisch und setzte sich. "Also, sag schon. Was gibt es so wichtiges, das du mit mir besprechen wolltest?", fragte Isabelle. "Ich will dir später etwas zeigen." sagte Ray während er beiden Tee einschenkte. „Nun. Eigentlich bin ich hergekommen, um dir zu sagen, das ich dieses Dorf verlassen werde.“, Ray hielt kurz inne und fuhr dann fort."Ich muss meine Familie Rächen.", Rays blick war diesmal Eiskalt aber mit Wut gefüllt. Es war für Isabelle seltsam. Sie hatte noch nie so einen Blick bei ihm gesehen, es war etwas fremdes und furchteinflößendes, das in Ray aufgewacht zu sein schien. Es macht Isabelle sorgen.