US-Gericht kippt Zensur

In US-Medien darf wieder geflucht werden

Im amerikanischen Rundfunk darf wieder geflucht werden

Ein New Yorker Revisionsgericht hat die strenge Zensur für das Fluchen und andere Unanständigkeiten in US- Radio- und Fernsehsendern gekippt. Im Urteilsspruch hieß es, die Regel sei von "einer gegen die Verfassung verstoßenden Unbestimmtheit" und missachte die Meinungsfreiheit. Das Gericht erklärte hierzu: "Die englische Sprache enthält viele kreative Arten, Sexualorgane und sexuelle Aktivitäten oder eine Erektion zu beschreiben." Eine Liste solcher Fäkalausdrücke könne nicht verhindern, dass jeden Tag neue Schimpfwörter erfunden werden.

Die Richter bestätigten mit dem Urteil eine erstinstanzliche Entscheidung in einem Streit zwischen der US-Medienaufsicht FCC und der Senderkette FOX. Damals wurde die Zensur-Regelung bereits wegen einer "lähmenden Wirkung" auf Rundfunkanstalten verworfen. Diese gehe weit über die eigentlich anvisierten Obszönitäten hinaus, hieß es.



"Fucking" statt Piepton

Bisher drohte allen Sendern eine hohe Geldstrafe, die bestimmte Wörter nicht mit einem elektronischen Piepton überlagerten. Dabei wurde zwischen Filmen und anderen Programmen unterschieden. Während etwa das Wort "fucking" in einem Kriegsfilm erlaubt war, musste sich beispielsweise ein US-Rapper den oft gebrauchten Ausdruck bei einer Live-Show verkneifen. Vor allem während der Amtszeit von Georg W. Bush wurde die Liste der bösen Wörter äußerst weit ausgelegt. Die Zensur war dementsprechend streng.

Der FCC gab an, die Entscheidung des Berufungsgerichts im Lichte ihrer Aufgabe "Kinder zu schützen" prüfen zu wollen und gleichzeitig die Meinungsfreiheit zu verteidigen. Die Organisation Media Access Project begrüßte die Entscheidung. Der Spielstand laute jetzt Meinungsfreiheit Eins, Zensur Null.
http://www.tagesschau.de/ausland/fluchenimrundfunk100.html (Archiv-Version vom 16.07.2010)



Mal sehen was dabei rauskommt!! ^^