Mein Liebster, wo bist du gewesen die Nacht?
Du hast dich so heimlich von dannen gemacht.

Und aus dem Walde rief es so grell,
Halb deine Stimme, halb Wolfsgebell.

Nun ist dir verloschen des Auges Gluth,
Um Lippen und Bart eine Spur von Blut;

Wo bist du gewesen? Was hast du gethan?
Was gingen die bellenden Wölfe dich an?

O frage nicht, Liebste, o frage mich nicht,
Die Nacht ist ja schwarz, und der Wald ist ja dicht.

Leicht spült sich die Lippe, leicht spült sich der Bart,
Dass Niemand die Spuren des Blutes gewahrt.

Erloschen die Augen in Scham und in Reu,
Bald glänzen in eherner Härte sie neu.

Und lächelnde Lüge verschleiert so klug
Die Hölle des Herzens, den Furienfluch.


Arthur Fitger . 1840 - 1909