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Mein Weg vom Christentum zum Islam
24.01.2009 um 19:2224.02.1989,1900g auf 38 cm verteilt liegen im Brutkasten. Eine Frühgeburt; 7 Wochen und 2 Tage zu früh geboren, mit schwachem Herzschlag und kritischem Zustand. Kurz nach der Geburt wird, das Kind getauft zu gefährlich wäre ein Tod ohne Taufe. Meine erste Berührung mit der katholischen Kirche.
Mein Werdegang sollte fortan, von der katholischen Kirche und der Konfession “Christ” begleitet werden. Ich besuche einen katholischen Kindergarten ,sowie eine katholische Grundschule, ich bin 8 als ich gleich zwei Einladungen bekam, die mich in die Kirche führten. Die Beerdigung meiner Urgroßmutter und diese die mich zum Kommunionsunterricht führte. Beides etwas “normales” für ein acht jähriges Kind. Im Oktober fing der Unterricht an, zweimal in der Woche zum Pfarrheim und das Buch Gottes lernen und die Gebete zur Erhörung unserer Bitten. Stolz kam ich nachhause ,wenn ich wieder etwas mehr wusste, wenn ich ein Gebet und ein Lied auswendig vortragen konnte, sogar in der Schule, beteten wir vor dem Beginn des Unterrichts. Aber es war immer etwas normales.
Zum schlafen gehen, betete ich, sowie auch beim aufstehen... ” Jesu Kindchen Klein ,halt mein Herzchen rein, [...], ohne den Inhalt des Gebetes je zu hinter fragen. Alles sehr interessant, den es war eines der einzigen Rituale, die ich mit meinen Großeltern oder mit meinem Besten Freund machte. Die Mutter meines Stiefvater hatte sogar ein kleines Schälchen mit Weihwasser über ihrem Bett hängen, womit wir beteten. Ich schlief oft bei ihr und sie war sozusagen eine Oma, wo ich ja schon drei jetzt hatte. Meine “Oma” und ich nahmen unsere rechte Hand ,tauchten sie in dieses Schälchen und beteten: “Im Namen, des Vater, des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen”. Als sie die Tür schloss und ich im Bett lag sagte sie :” Mögen die Engel heute Nacht über dich wachen”. Jeden Abend das gleiche zusätzlich zum “Vater Unser”. In der Hoffnung, dass ich auch am nächsten Morgen wieder wach wurde, ich hatte schließlich darum gebeten, dass ein Engel über meinem Bett wacht.
Parallel zum Kommunionsunterricht, kam der Pfarrer der diesen Unterrichtete auch in unsere Klasse machte, wir lasen die Bibel. 7 Monate lang 4 Stunden Kommunionsunterricht und zusätzliche 3 Stunden Religionsunterricht sollten uns dafür vorbereiten, den Leib Christi zu empfangen. Ich ging gerne zum Unterricht, ich war auch wahrscheinlich die einzigste, die nie Ferien haben wollte. Warum auch? In der Schule lernte ich doch viel mehr, ich lernte das, was mich mein Leben lang prägen soll, dass was mich schon bei meiner Geburt begleitet hatte. Meine Religion. Aber um so etwas macht man sich keine Gedanken wenn man 8 ist. Dennoch liebte ich den Religionsunterricht, mit Eifer machte ich mit und konnte alle Lieder auswendig, die Zehn Gebote, die Gebete, kannte den Leidensweg, von Jesus, dem Sohn Gottes. Die einzige Religiösenverbindung die ich zuhause hatte ,war die meiner Großeltern. Meine Eltern die wahrscheinlich zu meiner Kommunion im April ´97, dass erste mal seit Jahren wieder in die Kirche kamen, haben mir nie gezeigt, wie man mit diesem Glauben lebte. Die Kommunion selber hat mich weniger Interessiert. Was hatten 200 Gäste damit zutun? Warum musste ich ein Kleid anziehen? Und dann ein großes Fest, zwei Tage lang, zuviel für eine mittlerweile 9 jährige. Zwischen 10 und 11 Uhr, empfing ich zum ersten mal den Leib Christi. - Ein Stück Esspapier und ein Schluck Messwein. Total aufregend, ich habe die Nacht davor nicht schlafen können. Man sagte uns ja immer wieder, dass wir dann in den Bund der Kirche aufgenommen werden. Zu welchem Bund ich vor meiner Kommunion gehört habe, hat mich zu dem Zeitpunkt noch nicht weiter interessiert. Ich war jetzt richtige Christin, durfte in der Messe mit nach vorne gehen, den Leib Christi empfangen, danach meine Gebete und wünsche zu Gott sprechen, wenn ich Minuten lang, auf der Bank kniete, und Angst hatte zu früh wider aufzustehen, weil ich überhaupt nicht wusste, um was ich unsere Vater bitten sollte. Zu gut erinnere ich mich an meine erste Beichte, im Kommunionsunterricht. Man bereitete uns vor, das Gebet was wir sagen sollten bevor wir den Beichtstuhl betraten. Nach der Samstag Abendmesse, mussten dann alle Kommunionskinder Beichten gehen. Ich war an der Reihe, sagte das Gebet vor mich hin, grade so laut, dass der Pfarrer es hören konnte, setzte mich in die Kabine und fing an. Ich hatte mir Gedanken gemacht vorher, also sagte ich alles auf, was ich schlimmes gesündigt hatte: “Ich habe ein paar mal, mein Gebet vergessen, meine Geschwister geärgert und meinen Eltern widersprochen und gelogen. Das war meine Beichte, ich weiß nicht mehr genau, aber ich meine der Pfarrer sagte, ich sollte drei Vater unser und zwei Avé Maria beten. Viel, für eine neun jährige, bedrückt ging ich aus dem Beichtstuhl und kniete mich auf die Bank ,betete meine Gebete und ging nachhause mit dem Gedanken, was für Sünden ich gemacht habe ,dass ich soviel beten musste. Warum mussten meine Eltern und Geschwister nicht auch hierher kommen und beten, wo sie doch genau so zu mir waren? Zu gerne wäre ich mit ihnen mal in die Kirche gegangen.
Vergeblich, jeden Samstag Abend ging ich mit meinem Besten Freund und dessen Mutter zur Abendmesse, gingen wir danach zusammen Eisessen . Woche für Woche. Zur Sonntagsmesse ging ich gar nicht oder mit der Familie meines Freundes, oder höchstens zu Anlässen wie eine Beerdigung, ging ich mit meinen Großeltern. Aber in meinem ganzen Leben nie mit meinen Eltern außerhalb besonderer Anlässe, dabei soll es von nun an auch bleiben. Nach meiner Kommunion und einem recht guten Abschluss Zeugnis, besuchte ich nun ein Gymnasium. Bevor es eine Schule wurde, wurden Priester dort unterrichtet. Religion spielte auch hier eine Rolle. Es hatte sich nichts geändert. Ich war elf als ich in die 5. Klasse kam, Religionsunterricht gehörte immer noch dazu drei mal in der Woche. Ich lebte immer noch bei meinen Großeltern Mütterlicherseits und ging immer noch mit der Familie meines Freundes zur Messe, weiter hatte sich nichts geändert, meine Noten wurden eher schlechter statt besser, warum habe ich mich auch nie gefragt. Bis zum 7. Schuljahr, Halbjahreszeugnisse, fünf Fünfen ,auf meinem Zeugnis; Mathe, Englisch Deutsch, Französisch, Physik. Aber seit Jahren bekam ich doch Nachhilfe, wie konnte ich ein solches Zeugnis bekommen und verdienen? Ich ging nicht nachhause, zu meinen Großeltern, denn meine Mutter wollte mich doch abholen, es waren doch Ferien. Ich ging lieber in die Kirche nahe gelegen zu der Schule die ich besuchte. Ich weinte, seitdem ich mein Zeugnis in der Hand hatte. Ich fragte mich, warum Gott mir das antut, ich fuhr nur zu den Ferien zu meiner Mutter und meinem Stiefvater, um ab und zu meine Geschwister zu sehen, warum tat Gott das, wo er doch wusste wie meine Eltern reagieren würden? Fragen die man sich stellte. Weil ich dachte dass Gott das in der Hand hat, ich suchte nach Lösungen, suchte den Fehler und fand ihn. Es musste daran liegen, dass ich nicht genug für Gott tat. Zweimal beten am Tag hatte wohl nicht ausgereicht. Aber machte ich nicht das was uns in der Schule beigebracht wurde? Ich konnte doch alles auswendig ,kann es heute noch alles, aber es hatte nicht gereicht. Ich betete ein Vater Unser und ging den kurzen Weg bis zu dem Haus meiner Groß Eltern. Im Hof sah ich das Auto, meiner Mutter. Sicherlich hatte sie ein Gutes Zeugnis erwartet, wo es doch bis jetzt immer irgendwie klappte. Ich hatte Angst, weil ich wusste was auf mich zu kam, aber ich musste ja zu ihr gehen... [...]
Von nun an, fing ich intensiver an, Gott anzubeten und ihn regelmäßiger zudanken und meine Wünsche auszusprechen. Ich fing an die Bibel vom Alten bis zum Ende des Neuen Testamentes zu lesen. Die ganze Bibel las ich. Zum Nachhilfe Unterricht ging ich nicht mehr, dass sah meine Mutter nicht mehr ein. Ich war auf mich alleine gestellt. Meine Großeltern konnten mir bei den Aufgaben nicht helfen. Ab und zu bekam ich noch Privatunterricht. Abends las ich dann in der Bibel. Bis zum Ende des 7. Schuljahres blieb es dann so. Mein Alltag war immer gleich, zu Freunden ging ich nie, ab und zu kam meine Beste Freundin zu mir. Ich war 13 wo ich mein Leben eigentlich nur der Schule und der Religion widmete, aber niemals hat jemand danach gefragt. Am Ende des Schuljahres, hatte ich keine einzige Fünf mehr auf dem Zeugnis. Meine Gebete müssen erhört worden sein. Stolz ging ich an diesem Tag nachhause. Ein halbes Jahr zuvor ging ich vorher noch zur Kirche um mich zu beklagen, um den Fehler an Gott zusuchen und ihn letztendlich an mir zu finden. An diesem Tag nicht. Ich hatte ja alles, ich war stolz auf mich. Nicht eine Minute dachte ich an Gott. Am Ende des achten Schuljahres, bereute ich das. Sieben Fünfen, ich möchte nicht aufzählen in welchen Fächern, von elf insgesamt bleiben ja nicht mehr allzu viele übrig. Ich wiederholte die Klasse, in dem Gedanken, dass ganze letzte Jahr meinen Glauben vernachlässigt zu haben, Gott half mir nicht mehr. Ich hatte ihn enttäuscht, dass musste ich ändern, wollte ich weiter hier auf der Schule bleiben. Also machte ich das gleiche wie im siebten Schuljahr. Meine Noten waren zufriedenstellend, reichten meiner Mutter aber nicht aus. Ich verließ das Gymnasium mit einem Schnitt von 2,6 um fortan die Realschule zu besuchen, neues Umfeld, ich war eine der Ältesten in der Klasse, trotzdem kam ich mir klein vor. Ich habe jeden Morgen gehasst in die Schule zu gehen. Die Freunde die ich auf dem Gymnasium hatte, kannte ich seit dem ersten Schuljahr, hier kannte ich niemanden. Ich verlor meine Freunde, musste wieder von vorne anfangen. Religion spielte zudem Zeitpunkt eine Rolle, aber nicht die die sie die zwei Jahre zuvor spielte. Zur Kirche ging ich kaum noch, alleine wollte ich nicht und mein Bester Freund und ich hatten uns auseinander gelebt. Ich war schließlich zwei Jahre älter als er und in dem Alter redet man ja auch nicht gerne mit Jungs oder umgekehrt. Mein erstes Jahr auf der Realschule, eine Katastrophe. Ich fühlte mich nicht wohl, war unmotiviert und suchte die Gründe dafür. Wo war Gott zu diesem Zeitpunkt? Schon nach wenigen Wochen hatte ich das erste Gespräch mit dem Direktor, Grund waren meine zunehmend schlechten Noten. Zum ersten mal musste ich nicht den Grund suchen, warum es so ist. Ich wusste ja warum, einfach alleine dass ich mich nicht wohl fühlte und keinen Anschluss fand. Meine Mutter, noch mein Stiefvater oder meine Großeltern sahen das oder nahmen das ernst was ich sagte. Zur Schulpsychologin schickte man mich. 16 war ich da und fragte mich was dass sollte. Damit machte man alles nur noch schlimmer. Immer weiter bleib mein Glaube auf der Strecke. Natürlich fragte ich mich wie es dazu kam. Die Lösung fand ich darin, dass es wohl normal war, in meinem Alter, niemand aus meiner Klasse interessierte sich für Religion. “Gott wird mir das nicht übel nehmen.”, dachte ich mir. Der Einzige Bezug den ich da hatte, war der Religionsunterricht, zweimal in der Woche.
Bis zum Halbjahr des neunten Schuljahres ging ich zu der Psychologin, meine Noten hielten sich weiter im unteren Bereich auf und die ganze Situation wurde nicht besser, als ich Mitte März mein erstes Praktikum machte. Zuvor hatte ich für ein paar Monate zuhause gewohnt, bei Meiner Mutter, bei meiner Familie. Zum Praktikum hin schickte mich meine Mutter zu meinen Großeltern. Dort fand ich es sowieso immer schöner, weil ich im Mittelpunkt stand, die Zuneigung bekam die ich mir wünschte. Meinen Glauben hatte ich bis dahin noch im Herzen, aber immer weniger interessierte er mich, weil es meiner Situation zu nehmend schlechter ging. Spätestens am 16. März 2005, wurde mir klar, dass es Gott nicht geben kann und sollte es ihn geben war mir nicht klar warum er Menschen so leiden lässt. Um zehn Uhr rief meine Mutter mich an. Ihr Vater war gestorben. Mein Opa, bei dem ich dreiviertel Meines Lebens gelebt hatte. In dem Augen Blick konnte ich nicht weinen. Ich durfte nachhause gehen, zu meinen Großeltern, wo alle waren. Außer mein Opa. Ich ging nicht mehr zur Arbeit, aber mir wurde auch nicht klar was passiert war. Hatte sich mein Großvater nicht immer um seine Familie gekümmert, um meine Oma, um mich? Warum musste er mit 65 Jahren schon sterben? Zudem ließ Gott ihn sterben, als er das Grab seine Schwester machte. Was ergab das für einen Sinn? Ich war traurig und sauer zu einem Zeitpunkt. Es stand fest, dass es Gott nicht geben kann. Er würde mich nicht so strafen, wenn es ihn geben würde.
Ein Jahr blieb ich dann bei meiner Oma, zu meinen “Eltern” hatte ich in dem Zeitraum kaum Kontakt. Immer mehr wandte ich mich der Kirche ab. Fing an darüber zu lästern, machte mich darüber lustig, regte mich über die Wirtschaft der Kirche auf. Das neunte Schuljahr beendete ich ausreichend. Aber ich fand Anschluss in der Klasse, fand meinen Besten Freund dort, hab Freunde gefunden ,die immer da waren, wenn ich sie brauchte. Ich hab alles erreicht ohne den Glauben an Gott. Das zehnte Schuljahr verlief perfekt. Ich hatte alles erreicht. Ein Zeugnis mit einem Schnitt von 2,1, die Fachoberschulreife mit Qualifikation in der Hand, fuhr ich nachhause, nachhause zu meiner Mutter. Mit Freunden feierten wir Abends bis spät in die Nacht, betranken uns und hatten Spaß. Keine Minute lang dachte ich mehr daran dass es Gott geben könnte. All das was ich zuvor jahrelang gelernt habe, war Schwachsinn. Ich hab alles aus eigener Kraft erreicht, denn es kann nicht sein, dass man erst leiden muss um dann Erfolg zu haben. Das kann nicht der Willen Gottes sein. Und weil es nicht der Wille Gottes ist, kann es auch nicht Gott geben. Das stand fest. Ich wurde in dem Sinne Atheist. Ich wohnte wieder zuhause ,denn mittlerweile war ich 18 geworden und, wollte meine Grenzen austesten. Feiern, Mit Freunden weggehen. Das konnte ich nicht bei meiner Oma. Ich ließ sie im Stich. Und fuhr dahin ,wo ich eigentlich fremd war. Nachhause zu meinen Eltern. Da störte es niemanden, dass ich mich mehr und mehr negativ gegen die Kirche und den katholischen Glauben äußerte.
Meine Schulzeit war noch nicht vorbei. Ich besuchte die Höhere Handels Schule. Dort das gleiche wieder. Ich kannte kaum einen und hatte es schwer Anschluss zu finden. Aber das war normal. Ich war immer ruhig, ging nicht auf andere zu. Meine Noten waren ganz gut soweit. Ich besuchte die Elfte und zwölfte Klasse dort. Im zweiten Jahr, also in der Zwölf lernte ich jemanden näher kennen, zwar kannten wir uns schon ein Jahr, weil wir die gleiche Klasse besuchten, aber auf Grund, dass ich nun meinen Sitzplatz neben ihr hatte, kamen wir zu Gesprächen. Gespräche, die am Anfang eigentlich nur über Internet Privat waren. Eine Muslima, selber erst vor kurzem konvertiert, und wir kamen ins Gespräch. Ich erzählte ihr viel von mir, ich will fast behaupten alles. Aber es prallten auch zwei Welten aufeinander. Komischerweise interessierte mich auch noch das was sie mir über ihren Glauben erzählte. Aber ich habe es zu Anfang eigentlich nur als Diskussionsstoff angesehen. Ich als Ungläubige, treffe auf eine Muslima. Auf den Islam, der mir sowieso suspekt war, Kopftuch tragen, fünf mal am Tag beten, Moschee und so weiter. Nachts schrieben wir stunden lang, sie erzählte mir vom Islam, ich konterte ohne jegliche Beweise in der Hand zu haben, dünne Argument, waren meine Worte. Was bedeutet Islam? Hatte ich mich das je gefragt? Wusste ich das Islam Frieden machen und Hingabe heißt? Nein. Das wusste ich genau sowenig, wie das “Allah” der eine Gott heißt oder das ein Muslim der ist, der sich freiwillig dem Willen Gottes hingibt. Zu sehr hatte ich dem aus den Medien gefolgt oder der Meinung der Menschen in meinem Umfeld, weil ich mich schon immer beeinflussen ließ.
Ich ließ mir von eine Muslima, meinen ehemaligen Glauben erklären. Wo ich doch stur Jahre lang nach dem Christentum lebte, die Bibel gelesen habe und dachte alles zu wissen. Aber meine Thesen und Argumente fanden keinen Eindruck bei ihr. Aber das konnte mir egal sein, denn ich hatte meinen Glauben, nämlich keinen. Mein Glaube war es ,dass ich alles alleine schaffen kann. Der Sinn in meinem Leben waren meine Freunde. Aber je mehr wir ins Gespräch kamen und Freunde wurden, wurde es schwieriger. Sie fing an mein Leben zu hinterfragen. Spätestens mit der Frage :”was der Sinn in meinem Leben ist”. Es konnte wirklich nicht der Sinn sein, dass ich nur für Freunde lebe. Aber das machte sie mir erst klar. Dennoch gerieten wir des öfteren in Konflikte, obwohl ich ihre Religion gar nicht kannte. Nur die Vorurteile die der Islam mit sich bringt. Ja ich würde sagen, dass sich eine gute Freundschaft entwickelte, irgendwie vertraute ich ihr auch seit der ersten Minute, dass ich ihr quasi alles erzählte. Auf Grund meines Sinn des Lebens, tat ich ihr einen Gefallen. Ich ging mit ihr zur Moschee um mir dort einen Vortrag anzuhören. Sie bat mich nicht darum, nicht ihr tat ich den Gefallen, sondern letztendlich mir und meinen Vorurteilen. Das ganze wollte ich eigentlich nicht. Ich hatte ja alles. Aber ich war zu feige um an dem Tag zu sagen, dass ich nicht mit kommen werde. Aber ich ging mit.
Um 14 Uhr am 8. Dezember 2007 stieg ich dann aus dem Zug in Euskirchen aus. Mich erwartet diese gute Freundin, wir warteten auf drei andere Moslems, eine davon, wird heute wieder ihren Vortrag machen, weswegen ich hauptsächlich hier her kam. Wir begrüßten uns freundlich so als würden wir uns schon jahrelang kennen. Zusammen gingen wir dann zur Moschee. Ich überlegte immer noch auf was ich mich eingelassen hatte.
Wir gingen in dieses unscheinbare Gebäude, wo niemand ahnt das Muslime darin beten. Ein ganz normales Haus. In einen kleinen Raum gingen wir und warteten bis noch ein paar weitere Muslime dorthin kamen.
Sie machten das Gebet zusammen. Stellten sich in eine Reihe und beteten in den Abläufen wie es der Islam und der Koran vorsieht. Ich saß auch in dem Raum, betete aber nicht mit sondern beobachte nur die einzelnen Abläufe des Gebetes. Wenn man Christ etc. ist, kommt einem diese Art von Gebet erst einmal suspekt vor, da Moslems ganz anders beten als Christen etc. Aber jede Religion hat andere Verhaltensweisen, deswegen gewöhnt man sich daran.
Nach dem beten gingen wir zusammen in eine anderen Raum, der ist größer und wir räumten die Tische und Stühle an die Seite damit wir uns im Kreis auf die Erde setzen konnten und jeder den anderen sehen konnte und vor allem, dass die Muslima ihren Vortrag zu allen richten kann. Ich hörte ihrem Vortrag genau zu, war aber auch in Gedanken wo anders beschäftigt, wie so oft.
Dieser Nachmittag, war etwas besonderes, was ich im Nachhinein denke. Ich habe mich zum ersten mal seit mehreren Jahren in Verbindung mit Religion wohl gefühlt.
Ich wusste nicht ob ich wieder kommen werde, ich war etwas verwirrt. Aber ich war auch seit langem nicht mehr so glücklich. Dennoch fuhr ich mit einem schlechten Gewissen nachhause, einem schlechten Gewissen gegenüber meiner Eltern.
Sie merkten nichts, wie auch, es blieb vorerst alles gleich. Aber der Islam kam mehr und mehr in mein Leben, aber ich wollte es doch gar nicht, ich war zufrieden mit meiner Einstellung zur Religion, zu dieser Welt und deren Entstehung. Ich hatte im Biologieunterricht doch aufgepasst, ganz klar, die Evolution, war es doch die in Millionen von Jahren die Berge und Täler entstehen ließ, zufällig paarten sich Zellen, die Lebewesen entstehen ließen. Affen, Neandertaler und Menschen entstanden doch dadurch. Alles bewiesen durch Studien, dass konnte ich ja wohl nicht damit gleichstellen, dass Gott Adam und Eva erschaffen hatte, darüber gibt es doch gar keine Beweise. Außer die Heilige Schrift, der Koran, der mir jetzt nahe gelegt wurde. Aber trotzdem interessierte mich, diese Religion weiter. Christentum und Islam, sind sich doch ähnlich. Der größte Unterschied spielt doch Jesus darin, dass weiß ich doch. Aber ich bin enttäuscht w
Mein Werdegang sollte fortan, von der katholischen Kirche und der Konfession “Christ” begleitet werden. Ich besuche einen katholischen Kindergarten ,sowie eine katholische Grundschule, ich bin 8 als ich gleich zwei Einladungen bekam, die mich in die Kirche führten. Die Beerdigung meiner Urgroßmutter und diese die mich zum Kommunionsunterricht führte. Beides etwas “normales” für ein acht jähriges Kind. Im Oktober fing der Unterricht an, zweimal in der Woche zum Pfarrheim und das Buch Gottes lernen und die Gebete zur Erhörung unserer Bitten. Stolz kam ich nachhause ,wenn ich wieder etwas mehr wusste, wenn ich ein Gebet und ein Lied auswendig vortragen konnte, sogar in der Schule, beteten wir vor dem Beginn des Unterrichts. Aber es war immer etwas normales.
Zum schlafen gehen, betete ich, sowie auch beim aufstehen... ” Jesu Kindchen Klein ,halt mein Herzchen rein, [...], ohne den Inhalt des Gebetes je zu hinter fragen. Alles sehr interessant, den es war eines der einzigen Rituale, die ich mit meinen Großeltern oder mit meinem Besten Freund machte. Die Mutter meines Stiefvater hatte sogar ein kleines Schälchen mit Weihwasser über ihrem Bett hängen, womit wir beteten. Ich schlief oft bei ihr und sie war sozusagen eine Oma, wo ich ja schon drei jetzt hatte. Meine “Oma” und ich nahmen unsere rechte Hand ,tauchten sie in dieses Schälchen und beteten: “Im Namen, des Vater, des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen”. Als sie die Tür schloss und ich im Bett lag sagte sie :” Mögen die Engel heute Nacht über dich wachen”. Jeden Abend das gleiche zusätzlich zum “Vater Unser”. In der Hoffnung, dass ich auch am nächsten Morgen wieder wach wurde, ich hatte schließlich darum gebeten, dass ein Engel über meinem Bett wacht.
Parallel zum Kommunionsunterricht, kam der Pfarrer der diesen Unterrichtete auch in unsere Klasse machte, wir lasen die Bibel. 7 Monate lang 4 Stunden Kommunionsunterricht und zusätzliche 3 Stunden Religionsunterricht sollten uns dafür vorbereiten, den Leib Christi zu empfangen. Ich ging gerne zum Unterricht, ich war auch wahrscheinlich die einzigste, die nie Ferien haben wollte. Warum auch? In der Schule lernte ich doch viel mehr, ich lernte das, was mich mein Leben lang prägen soll, dass was mich schon bei meiner Geburt begleitet hatte. Meine Religion. Aber um so etwas macht man sich keine Gedanken wenn man 8 ist. Dennoch liebte ich den Religionsunterricht, mit Eifer machte ich mit und konnte alle Lieder auswendig, die Zehn Gebote, die Gebete, kannte den Leidensweg, von Jesus, dem Sohn Gottes. Die einzige Religiösenverbindung die ich zuhause hatte ,war die meiner Großeltern. Meine Eltern die wahrscheinlich zu meiner Kommunion im April ´97, dass erste mal seit Jahren wieder in die Kirche kamen, haben mir nie gezeigt, wie man mit diesem Glauben lebte. Die Kommunion selber hat mich weniger Interessiert. Was hatten 200 Gäste damit zutun? Warum musste ich ein Kleid anziehen? Und dann ein großes Fest, zwei Tage lang, zuviel für eine mittlerweile 9 jährige. Zwischen 10 und 11 Uhr, empfing ich zum ersten mal den Leib Christi. - Ein Stück Esspapier und ein Schluck Messwein. Total aufregend, ich habe die Nacht davor nicht schlafen können. Man sagte uns ja immer wieder, dass wir dann in den Bund der Kirche aufgenommen werden. Zu welchem Bund ich vor meiner Kommunion gehört habe, hat mich zu dem Zeitpunkt noch nicht weiter interessiert. Ich war jetzt richtige Christin, durfte in der Messe mit nach vorne gehen, den Leib Christi empfangen, danach meine Gebete und wünsche zu Gott sprechen, wenn ich Minuten lang, auf der Bank kniete, und Angst hatte zu früh wider aufzustehen, weil ich überhaupt nicht wusste, um was ich unsere Vater bitten sollte. Zu gut erinnere ich mich an meine erste Beichte, im Kommunionsunterricht. Man bereitete uns vor, das Gebet was wir sagen sollten bevor wir den Beichtstuhl betraten. Nach der Samstag Abendmesse, mussten dann alle Kommunionskinder Beichten gehen. Ich war an der Reihe, sagte das Gebet vor mich hin, grade so laut, dass der Pfarrer es hören konnte, setzte mich in die Kabine und fing an. Ich hatte mir Gedanken gemacht vorher, also sagte ich alles auf, was ich schlimmes gesündigt hatte: “Ich habe ein paar mal, mein Gebet vergessen, meine Geschwister geärgert und meinen Eltern widersprochen und gelogen. Das war meine Beichte, ich weiß nicht mehr genau, aber ich meine der Pfarrer sagte, ich sollte drei Vater unser und zwei Avé Maria beten. Viel, für eine neun jährige, bedrückt ging ich aus dem Beichtstuhl und kniete mich auf die Bank ,betete meine Gebete und ging nachhause mit dem Gedanken, was für Sünden ich gemacht habe ,dass ich soviel beten musste. Warum mussten meine Eltern und Geschwister nicht auch hierher kommen und beten, wo sie doch genau so zu mir waren? Zu gerne wäre ich mit ihnen mal in die Kirche gegangen.
Vergeblich, jeden Samstag Abend ging ich mit meinem Besten Freund und dessen Mutter zur Abendmesse, gingen wir danach zusammen Eisessen . Woche für Woche. Zur Sonntagsmesse ging ich gar nicht oder mit der Familie meines Freundes, oder höchstens zu Anlässen wie eine Beerdigung, ging ich mit meinen Großeltern. Aber in meinem ganzen Leben nie mit meinen Eltern außerhalb besonderer Anlässe, dabei soll es von nun an auch bleiben. Nach meiner Kommunion und einem recht guten Abschluss Zeugnis, besuchte ich nun ein Gymnasium. Bevor es eine Schule wurde, wurden Priester dort unterrichtet. Religion spielte auch hier eine Rolle. Es hatte sich nichts geändert. Ich war elf als ich in die 5. Klasse kam, Religionsunterricht gehörte immer noch dazu drei mal in der Woche. Ich lebte immer noch bei meinen Großeltern Mütterlicherseits und ging immer noch mit der Familie meines Freundes zur Messe, weiter hatte sich nichts geändert, meine Noten wurden eher schlechter statt besser, warum habe ich mich auch nie gefragt. Bis zum 7. Schuljahr, Halbjahreszeugnisse, fünf Fünfen ,auf meinem Zeugnis; Mathe, Englisch Deutsch, Französisch, Physik. Aber seit Jahren bekam ich doch Nachhilfe, wie konnte ich ein solches Zeugnis bekommen und verdienen? Ich ging nicht nachhause, zu meinen Großeltern, denn meine Mutter wollte mich doch abholen, es waren doch Ferien. Ich ging lieber in die Kirche nahe gelegen zu der Schule die ich besuchte. Ich weinte, seitdem ich mein Zeugnis in der Hand hatte. Ich fragte mich, warum Gott mir das antut, ich fuhr nur zu den Ferien zu meiner Mutter und meinem Stiefvater, um ab und zu meine Geschwister zu sehen, warum tat Gott das, wo er doch wusste wie meine Eltern reagieren würden? Fragen die man sich stellte. Weil ich dachte dass Gott das in der Hand hat, ich suchte nach Lösungen, suchte den Fehler und fand ihn. Es musste daran liegen, dass ich nicht genug für Gott tat. Zweimal beten am Tag hatte wohl nicht ausgereicht. Aber machte ich nicht das was uns in der Schule beigebracht wurde? Ich konnte doch alles auswendig ,kann es heute noch alles, aber es hatte nicht gereicht. Ich betete ein Vater Unser und ging den kurzen Weg bis zu dem Haus meiner Groß Eltern. Im Hof sah ich das Auto, meiner Mutter. Sicherlich hatte sie ein Gutes Zeugnis erwartet, wo es doch bis jetzt immer irgendwie klappte. Ich hatte Angst, weil ich wusste was auf mich zu kam, aber ich musste ja zu ihr gehen... [...]
Von nun an, fing ich intensiver an, Gott anzubeten und ihn regelmäßiger zudanken und meine Wünsche auszusprechen. Ich fing an die Bibel vom Alten bis zum Ende des Neuen Testamentes zu lesen. Die ganze Bibel las ich. Zum Nachhilfe Unterricht ging ich nicht mehr, dass sah meine Mutter nicht mehr ein. Ich war auf mich alleine gestellt. Meine Großeltern konnten mir bei den Aufgaben nicht helfen. Ab und zu bekam ich noch Privatunterricht. Abends las ich dann in der Bibel. Bis zum Ende des 7. Schuljahres blieb es dann so. Mein Alltag war immer gleich, zu Freunden ging ich nie, ab und zu kam meine Beste Freundin zu mir. Ich war 13 wo ich mein Leben eigentlich nur der Schule und der Religion widmete, aber niemals hat jemand danach gefragt. Am Ende des Schuljahres, hatte ich keine einzige Fünf mehr auf dem Zeugnis. Meine Gebete müssen erhört worden sein. Stolz ging ich an diesem Tag nachhause. Ein halbes Jahr zuvor ging ich vorher noch zur Kirche um mich zu beklagen, um den Fehler an Gott zusuchen und ihn letztendlich an mir zu finden. An diesem Tag nicht. Ich hatte ja alles, ich war stolz auf mich. Nicht eine Minute dachte ich an Gott. Am Ende des achten Schuljahres, bereute ich das. Sieben Fünfen, ich möchte nicht aufzählen in welchen Fächern, von elf insgesamt bleiben ja nicht mehr allzu viele übrig. Ich wiederholte die Klasse, in dem Gedanken, dass ganze letzte Jahr meinen Glauben vernachlässigt zu haben, Gott half mir nicht mehr. Ich hatte ihn enttäuscht, dass musste ich ändern, wollte ich weiter hier auf der Schule bleiben. Also machte ich das gleiche wie im siebten Schuljahr. Meine Noten waren zufriedenstellend, reichten meiner Mutter aber nicht aus. Ich verließ das Gymnasium mit einem Schnitt von 2,6 um fortan die Realschule zu besuchen, neues Umfeld, ich war eine der Ältesten in der Klasse, trotzdem kam ich mir klein vor. Ich habe jeden Morgen gehasst in die Schule zu gehen. Die Freunde die ich auf dem Gymnasium hatte, kannte ich seit dem ersten Schuljahr, hier kannte ich niemanden. Ich verlor meine Freunde, musste wieder von vorne anfangen. Religion spielte zudem Zeitpunkt eine Rolle, aber nicht die die sie die zwei Jahre zuvor spielte. Zur Kirche ging ich kaum noch, alleine wollte ich nicht und mein Bester Freund und ich hatten uns auseinander gelebt. Ich war schließlich zwei Jahre älter als er und in dem Alter redet man ja auch nicht gerne mit Jungs oder umgekehrt. Mein erstes Jahr auf der Realschule, eine Katastrophe. Ich fühlte mich nicht wohl, war unmotiviert und suchte die Gründe dafür. Wo war Gott zu diesem Zeitpunkt? Schon nach wenigen Wochen hatte ich das erste Gespräch mit dem Direktor, Grund waren meine zunehmend schlechten Noten. Zum ersten mal musste ich nicht den Grund suchen, warum es so ist. Ich wusste ja warum, einfach alleine dass ich mich nicht wohl fühlte und keinen Anschluss fand. Meine Mutter, noch mein Stiefvater oder meine Großeltern sahen das oder nahmen das ernst was ich sagte. Zur Schulpsychologin schickte man mich. 16 war ich da und fragte mich was dass sollte. Damit machte man alles nur noch schlimmer. Immer weiter bleib mein Glaube auf der Strecke. Natürlich fragte ich mich wie es dazu kam. Die Lösung fand ich darin, dass es wohl normal war, in meinem Alter, niemand aus meiner Klasse interessierte sich für Religion. “Gott wird mir das nicht übel nehmen.”, dachte ich mir. Der Einzige Bezug den ich da hatte, war der Religionsunterricht, zweimal in der Woche.
Bis zum Halbjahr des neunten Schuljahres ging ich zu der Psychologin, meine Noten hielten sich weiter im unteren Bereich auf und die ganze Situation wurde nicht besser, als ich Mitte März mein erstes Praktikum machte. Zuvor hatte ich für ein paar Monate zuhause gewohnt, bei Meiner Mutter, bei meiner Familie. Zum Praktikum hin schickte mich meine Mutter zu meinen Großeltern. Dort fand ich es sowieso immer schöner, weil ich im Mittelpunkt stand, die Zuneigung bekam die ich mir wünschte. Meinen Glauben hatte ich bis dahin noch im Herzen, aber immer weniger interessierte er mich, weil es meiner Situation zu nehmend schlechter ging. Spätestens am 16. März 2005, wurde mir klar, dass es Gott nicht geben kann und sollte es ihn geben war mir nicht klar warum er Menschen so leiden lässt. Um zehn Uhr rief meine Mutter mich an. Ihr Vater war gestorben. Mein Opa, bei dem ich dreiviertel Meines Lebens gelebt hatte. In dem Augen Blick konnte ich nicht weinen. Ich durfte nachhause gehen, zu meinen Großeltern, wo alle waren. Außer mein Opa. Ich ging nicht mehr zur Arbeit, aber mir wurde auch nicht klar was passiert war. Hatte sich mein Großvater nicht immer um seine Familie gekümmert, um meine Oma, um mich? Warum musste er mit 65 Jahren schon sterben? Zudem ließ Gott ihn sterben, als er das Grab seine Schwester machte. Was ergab das für einen Sinn? Ich war traurig und sauer zu einem Zeitpunkt. Es stand fest, dass es Gott nicht geben kann. Er würde mich nicht so strafen, wenn es ihn geben würde.
Ein Jahr blieb ich dann bei meiner Oma, zu meinen “Eltern” hatte ich in dem Zeitraum kaum Kontakt. Immer mehr wandte ich mich der Kirche ab. Fing an darüber zu lästern, machte mich darüber lustig, regte mich über die Wirtschaft der Kirche auf. Das neunte Schuljahr beendete ich ausreichend. Aber ich fand Anschluss in der Klasse, fand meinen Besten Freund dort, hab Freunde gefunden ,die immer da waren, wenn ich sie brauchte. Ich hab alles erreicht ohne den Glauben an Gott. Das zehnte Schuljahr verlief perfekt. Ich hatte alles erreicht. Ein Zeugnis mit einem Schnitt von 2,1, die Fachoberschulreife mit Qualifikation in der Hand, fuhr ich nachhause, nachhause zu meiner Mutter. Mit Freunden feierten wir Abends bis spät in die Nacht, betranken uns und hatten Spaß. Keine Minute lang dachte ich mehr daran dass es Gott geben könnte. All das was ich zuvor jahrelang gelernt habe, war Schwachsinn. Ich hab alles aus eigener Kraft erreicht, denn es kann nicht sein, dass man erst leiden muss um dann Erfolg zu haben. Das kann nicht der Willen Gottes sein. Und weil es nicht der Wille Gottes ist, kann es auch nicht Gott geben. Das stand fest. Ich wurde in dem Sinne Atheist. Ich wohnte wieder zuhause ,denn mittlerweile war ich 18 geworden und, wollte meine Grenzen austesten. Feiern, Mit Freunden weggehen. Das konnte ich nicht bei meiner Oma. Ich ließ sie im Stich. Und fuhr dahin ,wo ich eigentlich fremd war. Nachhause zu meinen Eltern. Da störte es niemanden, dass ich mich mehr und mehr negativ gegen die Kirche und den katholischen Glauben äußerte.
Meine Schulzeit war noch nicht vorbei. Ich besuchte die Höhere Handels Schule. Dort das gleiche wieder. Ich kannte kaum einen und hatte es schwer Anschluss zu finden. Aber das war normal. Ich war immer ruhig, ging nicht auf andere zu. Meine Noten waren ganz gut soweit. Ich besuchte die Elfte und zwölfte Klasse dort. Im zweiten Jahr, also in der Zwölf lernte ich jemanden näher kennen, zwar kannten wir uns schon ein Jahr, weil wir die gleiche Klasse besuchten, aber auf Grund, dass ich nun meinen Sitzplatz neben ihr hatte, kamen wir zu Gesprächen. Gespräche, die am Anfang eigentlich nur über Internet Privat waren. Eine Muslima, selber erst vor kurzem konvertiert, und wir kamen ins Gespräch. Ich erzählte ihr viel von mir, ich will fast behaupten alles. Aber es prallten auch zwei Welten aufeinander. Komischerweise interessierte mich auch noch das was sie mir über ihren Glauben erzählte. Aber ich habe es zu Anfang eigentlich nur als Diskussionsstoff angesehen. Ich als Ungläubige, treffe auf eine Muslima. Auf den Islam, der mir sowieso suspekt war, Kopftuch tragen, fünf mal am Tag beten, Moschee und so weiter. Nachts schrieben wir stunden lang, sie erzählte mir vom Islam, ich konterte ohne jegliche Beweise in der Hand zu haben, dünne Argument, waren meine Worte. Was bedeutet Islam? Hatte ich mich das je gefragt? Wusste ich das Islam Frieden machen und Hingabe heißt? Nein. Das wusste ich genau sowenig, wie das “Allah” der eine Gott heißt oder das ein Muslim der ist, der sich freiwillig dem Willen Gottes hingibt. Zu sehr hatte ich dem aus den Medien gefolgt oder der Meinung der Menschen in meinem Umfeld, weil ich mich schon immer beeinflussen ließ.
Ich ließ mir von eine Muslima, meinen ehemaligen Glauben erklären. Wo ich doch stur Jahre lang nach dem Christentum lebte, die Bibel gelesen habe und dachte alles zu wissen. Aber meine Thesen und Argumente fanden keinen Eindruck bei ihr. Aber das konnte mir egal sein, denn ich hatte meinen Glauben, nämlich keinen. Mein Glaube war es ,dass ich alles alleine schaffen kann. Der Sinn in meinem Leben waren meine Freunde. Aber je mehr wir ins Gespräch kamen und Freunde wurden, wurde es schwieriger. Sie fing an mein Leben zu hinterfragen. Spätestens mit der Frage :”was der Sinn in meinem Leben ist”. Es konnte wirklich nicht der Sinn sein, dass ich nur für Freunde lebe. Aber das machte sie mir erst klar. Dennoch gerieten wir des öfteren in Konflikte, obwohl ich ihre Religion gar nicht kannte. Nur die Vorurteile die der Islam mit sich bringt. Ja ich würde sagen, dass sich eine gute Freundschaft entwickelte, irgendwie vertraute ich ihr auch seit der ersten Minute, dass ich ihr quasi alles erzählte. Auf Grund meines Sinn des Lebens, tat ich ihr einen Gefallen. Ich ging mit ihr zur Moschee um mir dort einen Vortrag anzuhören. Sie bat mich nicht darum, nicht ihr tat ich den Gefallen, sondern letztendlich mir und meinen Vorurteilen. Das ganze wollte ich eigentlich nicht. Ich hatte ja alles. Aber ich war zu feige um an dem Tag zu sagen, dass ich nicht mit kommen werde. Aber ich ging mit.
Um 14 Uhr am 8. Dezember 2007 stieg ich dann aus dem Zug in Euskirchen aus. Mich erwartet diese gute Freundin, wir warteten auf drei andere Moslems, eine davon, wird heute wieder ihren Vortrag machen, weswegen ich hauptsächlich hier her kam. Wir begrüßten uns freundlich so als würden wir uns schon jahrelang kennen. Zusammen gingen wir dann zur Moschee. Ich überlegte immer noch auf was ich mich eingelassen hatte.
Wir gingen in dieses unscheinbare Gebäude, wo niemand ahnt das Muslime darin beten. Ein ganz normales Haus. In einen kleinen Raum gingen wir und warteten bis noch ein paar weitere Muslime dorthin kamen.
Sie machten das Gebet zusammen. Stellten sich in eine Reihe und beteten in den Abläufen wie es der Islam und der Koran vorsieht. Ich saß auch in dem Raum, betete aber nicht mit sondern beobachte nur die einzelnen Abläufe des Gebetes. Wenn man Christ etc. ist, kommt einem diese Art von Gebet erst einmal suspekt vor, da Moslems ganz anders beten als Christen etc. Aber jede Religion hat andere Verhaltensweisen, deswegen gewöhnt man sich daran.
Nach dem beten gingen wir zusammen in eine anderen Raum, der ist größer und wir räumten die Tische und Stühle an die Seite damit wir uns im Kreis auf die Erde setzen konnten und jeder den anderen sehen konnte und vor allem, dass die Muslima ihren Vortrag zu allen richten kann. Ich hörte ihrem Vortrag genau zu, war aber auch in Gedanken wo anders beschäftigt, wie so oft.
Dieser Nachmittag, war etwas besonderes, was ich im Nachhinein denke. Ich habe mich zum ersten mal seit mehreren Jahren in Verbindung mit Religion wohl gefühlt.
Ich wusste nicht ob ich wieder kommen werde, ich war etwas verwirrt. Aber ich war auch seit langem nicht mehr so glücklich. Dennoch fuhr ich mit einem schlechten Gewissen nachhause, einem schlechten Gewissen gegenüber meiner Eltern.
Sie merkten nichts, wie auch, es blieb vorerst alles gleich. Aber der Islam kam mehr und mehr in mein Leben, aber ich wollte es doch gar nicht, ich war zufrieden mit meiner Einstellung zur Religion, zu dieser Welt und deren Entstehung. Ich hatte im Biologieunterricht doch aufgepasst, ganz klar, die Evolution, war es doch die in Millionen von Jahren die Berge und Täler entstehen ließ, zufällig paarten sich Zellen, die Lebewesen entstehen ließen. Affen, Neandertaler und Menschen entstanden doch dadurch. Alles bewiesen durch Studien, dass konnte ich ja wohl nicht damit gleichstellen, dass Gott Adam und Eva erschaffen hatte, darüber gibt es doch gar keine Beweise. Außer die Heilige Schrift, der Koran, der mir jetzt nahe gelegt wurde. Aber trotzdem interessierte mich, diese Religion weiter. Christentum und Islam, sind sich doch ähnlich. Der größte Unterschied spielt doch Jesus darin, dass weiß ich doch. Aber ich bin enttäuscht w